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Hölle und KZ
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#924464) Verfasst am: 03.02.2008, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Warum wird plötzlich selbst von zelig so getan, als würde in der schlichten Assoziation Hölle=KZ irgend ein Diskussionsanlass vorliegen?


Ich finde aber, es gibt Gründe, darüber zu diskutieren.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#924466) Verfasst am: 03.02.2008, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Du wurdest provoziert, das sieht doch jeder Depp. MSS Vergleich sagt doch einfach nur aus, dass Gott und seine Engel eine Nazibande sind. Das reiht sich somit zu unzähligen anderen Schmähungstiraden... ist doch primitiv?!
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#924497) Verfasst am: 03.02.2008, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Und wenn Du das tust, weil Du Star-Wars hasst, dann hast Du den Genozid an den Armeniern instrumentalisiert. Und wenn Du das tust, weil Du Star-Wars hasst, und Du gleichzeitig weißt, daß Du einen Kategorienfehler begehst, den Vergleich aber anstellst, weil das spektakulär beim Publikum ankommt, dann hast Du den Genozid für eine billige Inszenierung instrumentalisiert.

Jetzt kann ich es aber nicht mehr deutlicher machen. Ich bin am Ende meines Lateins.


Der Vergleich hinkt ein wenig. Wäre Star Wars so angelegt, dass er das Publikum dazu animiert, die Zerstörung eines "unschuldigen" bzw. friedlichen Planeten (ich denke mal, Du meinst Aldebaran, den Heimatplaneten von Leia) zu bejubeln, dann wäre das ja ein Grund, Star Wars aus moralischen Gründen zu hassen. Jemand würde also nicht diese Szene mit einem realem Völkermord vergleichen, weil er Star Wars hasst, sondern er würde Star Wars hassen, weil dort etwas, dass er in der Realität verbascheut, in glorifizierender Weise dargestellt wird.

Jemand, der die christliche Hölle mit Auschwitz vergleicht, sucht nicht einfach einen billigen Effekt, um seinen Hass zu zelebrieren, sondern er führt einen entscheidenden Grund an, warum er das Christentum "hasst". Die Hölle ist nicht irgendein neutrales narratives Element im christlichen Glauben, sondern ein entscheidender und als wichtig dargestellter Teil der Glaubenslehre. Ohne Hölle keine Erlösung - wovon denn? Ohne Hölle ist der ganze göttliche Heilsplan sinnlos. Es mag ja stimmen, dass viele Chrsiten nicht mehr an die Hölle glauben, aber das ist nicht der Teil des Christentums, der heute besonders erfolg- und einflussreich ist. Das ist nicht die Lehre des Papstes und auch nicht die Lehre extremer evangelikaler Gruppen. Für eine erfolgreiche Missionierung braucht man die Hölle, man braucht das Druckmittel und die Angst, um dann einen Ausweg daraus anzubieten. Dazu gehört dann aber auch die Befürwortung der Hölle, das "Gott ist gut und gerecht, auch wenn er Menschen für endliche Vergehen und für eine andere Meinung als unsere mit unendlichem Leid bestraft." Wie soll man jemanden, der in so einem Glauben gefangen ist, denn anders aufrütteln, als mit der Frage, ob er die Hölle auch dann gut fände, wenn es dort zugeht wie in Auschwitz. Das ist kein billiger Effekt, sondern eine Art moralische Gretchenfrage. "Hältst Du auch dann zu Gott, wenn zu seinem Heilsplan etwas gehört, das unendlich mal schlimmer ist, als das grösste Übel, das wir Menschen je erdacht haben?"

Du glaubst ja selber nicht an die Hölle, aber ich vermute mal, Du glaubst an ein jenseitige Form der Existenz bei Gott. Mal angenommen, Du stellst im Jenseits fest, dass es doch eine Hölle gibt. Könntest Du Deinen Aufenthalt im "Himmel" noch geniessen? Wohl eher nicht.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#924502) Verfasst am: 03.02.2008, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Aber der Inhalt des Höllenglaubens ist eben, genausowenig wie die Geschichte auf der Leinwand, nicht real.


Das glaubst Du. Aber für jemanden, der daran glaubt, ist es real. Jedenfalls so real, dass daraus reale Ängste erwachsen können.
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Roter Ballon
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Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#924513) Verfasst am: 03.02.2008, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Warum wird plötzlich selbst von zelig so getan, als würde in der schlichten Assoziation Hölle=KZ irgend ein Diskussionsanlass vorliegen?


Ich finde aber, es gibt Gründe, darüber zu diskutieren.


Ich auch, vor allem weil er einen Umgang mit Geschichte betrifft, die ich mir nicht von den Religiösen diktieren lassen will.

Indem sie Holocaust und KZ für sankrosankt erklären, haben sie es geschafft diese dunkle Periode aus dem Fluß der Geschichtsschreibung herauszulösen.
Da ist ein großer Zaun drum herum errichtet worden, dem man sich nur gebückt und mit Betroffenheit nähern darf.

Ich denke das ist falsch, weil es einige unnötige religiöse Klammern um die gesamte Gesellschaft enthält, so als wäre kein vernünftiger Mensch im Stande das Ausmaß der Tragödie und die tiefe des menschlichen Versagens zu der damaligen Zeit zu begreifen.

Die Instrumentalisierung läuft ja schon seid dem Stuttgarter Schuldbekenntnis,
ich will mir aber nicht nehmen lassen mich der Verantwortung zur Geschichte zu stellen,
und keineswegs bleibt mir nur die Wahl, mich hier einem christliches Schuldbekenntnis anzuschließen.

so empfinde ich das,
und es spielt dabei wirklich keine Rolle wenn ich mit dieser Einstellung allein dastehe.
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ertrage die Clowns!
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#924519) Verfasst am: 03.02.2008, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

@Kramer,

ja so gesehen ergibt das sehr viel mehr Sinn. Eine 'Himmelsstaat' bei dem die Auserwählten ewig glückseelig sein können, während die Verdammten ewig gequält werden, alles von ein und dem selben Verantstalter betrieben, das hat schon was von den Verhältnissen zur Zeit des Nationalsozialismus.
Das hat aber nur bedingt noch mit der Symbolik zu tun die MSS verwendet.

Hierzu möchte ich ausserdem anmerken, dass die Hölle von Christen mE intuitiv als etwas Unvermeidliches angesehen wird, auf das Gott eigentlich keinen Einfluss hat. Begründen kann ich das meiner Meinung durch die Rolle des Teufels als Widersacher Gottes. Der Teufel nach mittelalterlichen Vorstellungen ist ja ein weitgehend autonomer Herr seines Reiches und Gott braucht menschliche Gehilfen und Mitstreiter, um dem Wirken Satans auf Erden Einhalt zu gebieten. Letztlich geht es auch in der Endzeit doch um die Auseinandersetzung von Gut und Böse, es muss also immerhin gekämpft werden, so dass von einer Totalkontrolle Gottes über die Schöpfung definitiv nicht zu sprechen ist. Natürlich ist das nicht mit der Allmachtsvorstellung zu vereinbaren, aber logische Striktheit in diesem Sinn kommt in archaischen Weltbildern nicht vor. Das hat sich eben in die wissenschaftlich durchwirkte Moderne hineingeschmuggelt und die sich ergebenden Widersprüche wurden einfach ignoriert und die Mythologie wurde weiterhin gepflegt.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#924534) Verfasst am: 03.02.2008, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Warum wird plötzlich selbst von zelig so getan, als würde in der schlichten Assoziation Hölle=KZ irgend ein Diskussionsanlass vorliegen?


Ich finde aber, es gibt Gründe, darüber zu diskutieren.


Ich auch, vor allem weil er einen Umgang mit Geschichte betrifft, die ich mir nicht von den Religiösen diktieren lassen will.



will ich auch nicht, aber ich sehe auch nicht, dass das gemacht wird. Wieso sollte ein jüdischer KZ-Überlebender zB etwas dagegen haben, von der 'Hölle von Auschwitz' zu reden?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#924538) Verfasst am: 03.02.2008, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:

Das hat aber nur bedingt noch mit der Symbolik zu tun die MSS verwendet.


http://www.schmidt-salomon.de/salomon2.htm
Zitat:
Auch in den Evangelien zeigt der mythische Jesus als Erfüllungsgehilfe seines traditionell rachsüchtigen Vaters wenig Erbarmen mit Andersdenkenden, Andersgläubigen. So heißt es unmißverständlich im Markusevangelium:

"Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden"

Die Brutalität dieser Drohung den Anders- oder Nichtgläubigen gegenüber ist erst dann zu ermessen, wenn man weiß, was es bedeutet, vom Menschensohn verdammt werden! Verzeihen Sie mir die Formulierung, aber ich finde keinen besseren Vergleich: Auf die Verda mmten wartet nämlich eine Art himmlisches Auschwitz:

"Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen."

Nur ein Ausrutscher, eine singuläre, unglückliche Metapher? Nein: Nicht einmal zehn Verse später findet sich noch einmal die gleiche, pyromanische Vorstellung von einer sauberen Endlösung der Ungläubigenfrage. In Mt 13,49-50 werden die Engel abermals mit der Selektion an der himmlischen Rampe beauftragt, wo sie "die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt", so daß sie "heulen und mit den Zähnen knirschen."


Mt 13,49-50 hat folgendes geschrieben:
So wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.


Der Vergleich mag nicht in allen Details passen, aber würde denn bei "es wird ausgesondert, wer in den Feuerofen geworfen wird" heute nicht auch an ein KZ denken?
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#924544) Verfasst am: 03.02.2008, 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

so muss man das schon bejahen, wie gesagt halte ich das aber stark davon abhängig, ob Gott in der christlichen Mythologie die Totalkontrolle über die Gesamtheit Himmel+Hölle hat oder nicht. Ist es nicht sogar so, dass der Teufel den Himmlischen regelrecht Seelen entreisst? Menschen verführt, so dass diese ihm ihre Seelen verkaufen und Gott das nicht ohne Weiteres verhindern kann, usw...? Womöglich handelt es sich sogar um mehrere denkbare Systemzusammenhänge, so dass man Gott sowohl als den Totalkontrolleur, als auch von einem Doppelgott (Gott+Teufel) sprechen kann. Das wurde eben durch Geschwurbel zusammengekittet und sorgt nun für Chaos.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#924552) Verfasst am: 03.02.2008, 01:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ist nicht die Rede vom Teufel:

Katechismus der katholischen Kirche hat folgendes geschrieben:
1035 Die Lehre der Kirche sagt, daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, „das ewige Feuer“ [Vgl. DS 76; 409; 411; 801; 858; 1002; 1351; 1575; SPF 12]. [...]
1037 Niemand wird von Gott dazu vorherbestimmt, in die Hölle zu kommen [Vgl. DS 397; 1567]; nur eine freiwillige Abkehr von Gott (eine Todsünde), in der man bis zum Ende verharrt, führt dazu. Bei der Eucharistiefeier und in den täglichen Gebeten ihrer Gläubigen erfleht die Kirche das Erbarmen Gottes, der „nicht will, daß jemand zugrunde geht, sondern daß alle sich bekehren“ (2 Petr3,9) (Vgl. dazu auch 162, 1014, 1821): [...]
1034 Jesus spricht öfters von der „Gehenna“ des „unauslöschlichen Feuers“ [Vgl. Mt 5,22. 29; 13, 42. 50; Mk 9,43–48], die für jene bestimmt ist, die bis zum Ende ihres Lebens sich weigern, zu glauben und sich zu bekehren, und wohin zugleich Seele und Leib ins Verderben geraten können [Vgl. Mt 10,28]. Jesus kündigt in ernsten Worten an, daß er „seine Engel aussenden“ wird, die „alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und ... in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt“ (Mt 13,41–42), und daß er das Verdammungsurteil sprechen wird: „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer!“ (Mt 25,41).

Der Vergleich mit Auschwitz ist wohl eher eine Höllen-Verharmlosung.

Unverständliche Rachsucht und Unbarmherzigkeit. Kann ich nicht nachvollziehen. Naja, macht ja nix, ich bin ja auch nicht gläubig. Dieser Gott genügt jedenfalls nicht meinen bescheidenen moralischen Ansprüchen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#924556) Verfasst am: 03.02.2008, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich frage mich wirklich, wie die Rolle des Teufels idZ aussieht und ob man da nicht von periodisch unterschiedlichen Mythologieen sprechen muss. Ein Gott, der seine Engel schickt, die Sünder direkt in die Hölle werfen, ist ja selbst Tuefel, bzw der eigentliche Teufel wäre nur der prominenteste Gefangene in Gottes Folterkeller. Die Vorstellung von einem starken, autonomen Teufel und einem Gott der irdische Vollstrecker braucht, kommt mir eher als die typisch mittelalterliche vor.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#924565) Verfasst am: 03.02.2008, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich wirklich, wie die Rolle des Teufels idZ aussieht und ob man da nicht von periodisch unterschiedlichen Mythologieen sprechen muss. Ein Gott, der seine Engel schickt, die Sünder direkt in die Hölle werfen, ist ja selbst Tuefel, bzw der eigentliche Teufel wäre nur der prominenteste Gefangene in Gottes Folterkeller. Die Vorstellung von einem starken, autonomen Teufel und einem Gott der irdische Vollstrecker braucht, kommt mir eher als die typisch mittelalterliche vor.


Solange man von einem allmächtigen Gott ausgeht ist es egal, inwiefern der Teufel selbständig agiert. Er wird zu mindestens von Gott geduldet.

Und soweit ich weiß ist es immer Gott der festlegt, wer in die Hölle kommt - weil Gott die Regeln macht.
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"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#924567) Verfasst am: 03.02.2008, 01:51    Titel: Antworten mit Zitat

Benedikt XVI. hat folgendes geschrieben:
Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24948/1.html
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
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Beitrag(#924568) Verfasst am: 03.02.2008, 01:51    Titel: Antworten mit Zitat

Befragen wir doch noch einmal den unfehlbaren Katechismus der KK zum Teufel-Problem:

Kathpedia hat folgendes geschrieben:
Der Teufel ist ein gefallener Engel, wird häufig als der Anführer dieser genannt. Man kann auch "die Teufel" als die gefallene Engel oder Dämonen bezeichnen. [...]

Der Katechismus der Katholischen Kirche
[...]
392 Die Schrift spricht von einer Sünde der gefallenen Engel [Vgl. 2 Petr 2,4.]. Ihr ,,Sündenfall" besteht in der freien Entscheidung dieser geschaffenen Geister, die Gott und sein Reich von Grund auf und unwiderruflich zurückwiesen. [...]
393 Wegen des unwiderruflichen Charakters ihrer Entscheidung und nicht wegen eines Versagens des unendlichen göttlichen Erbarmens kann die Sünde der Engel nicht vergeben werden. ,,Es gibt für sie nach dem Abfall keine Reue, so wenig wie für die Menschen nach dem Tode" (Johannes v. Damaskus, f. o. 2,4). [...]
395 Die Macht Satans ist jedoch nicht unendlich. Er ist bloß ein Geschöpf; zwar mächtig, weil er reiner Geist ist, aber doch nur ein Geschöpf: er kann den Aufbau des Reiches Gottes nicht verhindern. [...] Daß Gott das Tun des Teufels zuläßt, ist ein großes Geheimnis, aber ,,wir wissen, daß Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt" (Röm 8,28).

Fassen wir zusammen: der Teufel ist böse, weil er Gott nicht anbetet und ihm kann darum niemals verziehen werden, aber seine Macht ist geringer als die Gottes und warum Gott ihn zulässt, wissen wir nicht, aber alles, was Gott tut, ist irgendwie ganz toll. Die Wege des Herren sind unerforschlich. Naja.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Beiträge: 16631
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Beitrag(#924571) Verfasst am: 03.02.2008, 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Und wenn jemand ernsthaft (!) die Vernichtung einer Welt in einem Film für angemessen hält, ist auch da der Vergleich gerechtfertigt, selbst wenn sich alle beteiligten einig sind, daß es nur um einen Film geht.

Jepp.
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Beiträge: 12486

Beitrag(#924578) Verfasst am: 03.02.2008, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat

So in etwa sehe ich das auch, AP

es ist schon etwas komplizierter und die Teufeslrolle ist mehfrach widersprüchlich. Insgesamt scheint das Höllenkonzept als Wohnsitz des Widersachers Gottes jedoch das deutlich schwächere Konzept zu sein und Gott sticht als Totalkontrolleur stark hervor. Nicht zuletzt deshalb, weil auch letztere Version der Hölle gar nicht christlichen Ursprungs ist, sondern ein Überbleibsel germanischer Mythologie ("Hel"). Gerade das mittelalterliche Christentum, das in form der RKK im Grunde weiterlebt, entnimmt seine Mythologie eben aber nicht vollständig der Bibel und heidnische Elemente haben es offensichtlich bis in Ratzingers Reden geschafft. Daher finde ich es etwas problematisch, ausschließlich mit Bibelstellen, bzw bibelbezogener Theologie zu argumentieren, weil das gelebte, echte Christentum eben ein anderes, (evtl nichtschriftliches) ist, als das biblische.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#924586) Verfasst am: 03.02.2008, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die biblischen Höllenvorstellungen sind schon ein von Gott kontrollierter Teil, bzw ein personeller Satan existiert im Urchristentum wahrscheinlich nicht, schon gar kein autonomer.

Zitat:
Mit dem Ausdruck „Hölle“ wurden (manchmal bis in die Gegenwart) das griechische Hades und Gehenna übersetzt. Martin Luther übersetzte beispielsweise Hades fünfmal mit „Hölle“ (u. a. Mat. 16,1Cool, außerdem zweimal mit „Toten“, zweimal mit „Totenwelt“, einmal mit „sein Reich“. Geenna übersetzte Luther achtmal mit „Hölle“ (u. a. Mat. 5,22,29,30; 18,9; Mk 9,43,45) und viermal mit „höllisch“.

Neuere Bibelübersetzungen gehen von dieser Vereinheitlichung meist wieder ab und übersetzen Hades oder Scheol mit „Totenwelt“, „Unterwelt“, „Grab“, „Gruftreich“ oder ähnlich, behalten aber „Hölle“ als Übersetzung von „Geenna“ bei.


Offenabr gab es Übersetzungsprobleme, Verfälschungen...

Zitat:
Der Feuersee (als Bild für den zweiten Tod) nach dem letzten Gericht in der Offenbarung des Johannes (Kapitel 19,20 und 20,10-15) wird zwar nicht mit dem deutschen Wort „Hölle“ übersetzt, aber doch von einigen damit (insbesondere der Gehenna) gleichgesetzt. In diesen Feuer- und Schwefelsee werden zunächst das „wilde Tier“ und der „falsche Heiland“ geworfen, dann auch der Satan. Dort werden sie für „die Äonen der Äonen“ gequält werden (in den meisten deutschen Übersetzungen „von Ewigkeit zu Ewigkeit“, nach mancher Ansicht bedeutet es im Grundtext jedoch: „zeitlich begrenzt“, Offb. 20,10; zur Kontroverse siehe Äon (Theologie)). Letztlich würden alle diejenigen in den Feuersee geworfen, die nicht im Buch des Lebens stehen, auch der Tod und der von den Toten entleerte Hades (Off. 20,13-14[4]). Über die Dauer wird aber keine Aussage getroffen. Theologen, die die Allaussöhnung vertreten, gehen von einem Ende dieses Zustands aus, denn nach dem Abschluss aller Äonen werde auch dieser Tod, als letzter aller Feinde Gottes, unwirksam gemacht (1. Kor. 15:26).


also Teufelsartige Figuren werden von Gott da reingeschmissen.

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6lle
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#924595) Verfasst am: 03.02.2008, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

Interessanter Weise ist das im Islam wesentlich klarer strukturiert.

Zitat:
Islam [Bearbeiten]Im Islam ist Schaitan (arabisch: الشيطان, bedeutungs- und herkunftsgleich mit hebräisch שטן = „Satan“) oder Iblis (arabisch إبليس) der Widersacher der Menschen. Nach islamischer Lehre ist Schaitan nur ein Geschöpf Allahs.

Im Islam ist der Teufel durch Allah zum Anführer der Engel ernannt worden, als Geschenk für seine guten Taten. Er selbst ist jedoch kein Engel, sondern ein Dschinn. Deshalb weigerte er sich aus Hochmut, sich vor Adam auf den Befehl Allahs niederzuwerfen, da er (Iblis) aus rauchlosem Feuer geschaffen ist und den Menschen (aus Lehm geschaffen) als minderwertig betrachtet.

(12.) Er (Allah) sprach: „Was hinderte dich, dich niederzuwerfen, als Ich es dir befahl?“ Er (der Teufel) sagte: „Ich bin besser als er (Adam). Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber erschufst Du aus Ton.“ (13.) Er (Allah) sprach: „Weg und hinab mit dir! Es geziemt dir nicht, hier hochmütig zu sein. Darum hinaus mit dir, siehe, du bist einer der Gedemütigten.“ (14.) Er (der Teufel) sagte: „Gib mir eine Frist bis zum Tag der Auferstehung.“ (15.) Er sprach: „Fürwahr, die Frist ist dir gewährt.“ (16.) Er sagte: „Wie Du mich in die Irre gehen ließt werde ich ihnen auf deinem geraden Weg auflauern.“ (17.) „Dann will ich von vorn und von hinten, von ihrer rechten und ihrer linken über sie kommen, und Du wirst die Mehrzahl von ihnen undankbar finden.“ (18.) Er sprach: „Weg von hier, verachtet und verstoßen! Wahrlich, wer von ihnen dir folgt, mit euch allesamt fülle ich die Hölle!“

Der Teufel bat Allah, ihm eine Frist bis zum jüngsten Gericht zu gewähren, um versuchen zu können die Menschen vom Rechten Weg abzubringen. Allah gewährte ihm diese Frist und sagte, dass Er die Hölle mit dem Teufel und denen, die ihm folgen werden füllen wird (vgl. Sure 7, A'râf (Die Anhöhnen), Vers 12-1Cool

Es gehört zu den Prüfungen der Menschheit, sich zu entscheiden, d.h. für Allah oder für Schaitan. Somit ist Schaitan, ob er es will oder nicht, Gottesdiener, weil auch er nur Werkzeug des Planes von Allah ist, dem er sich nicht entziehen kann. Am Tag des Gerichts wird er seine Strafe bekommen. Dem Islam ist die Vorstellung, dass Schaitan Widersacher Gottes oder eine Art Kräfte-Gegenpol ist, fremd. Das Prinzip Gut gegen Böse als Gegenkräfte ist hier nicht anwendbar. Denn nur Allah ist der absolut Mächtige, Schaitan ist dagegen lediglich Versucher der Menschen, dem Allah eine Frist gesetzt hat. Schaitan ist nicht allmächtig - aber gefährlich für die Menschen, solange sie wanken und sich Allah nicht völlig ergeben.


Offenbar wird hier der Islam schon im Vergleich zum Christentum gesehen..

Zitat:
Im Neuen Testament wird Satan als „Der große Drache, die uralte Schlange, die Widerwirker und Satan heißt“ (Offenbarung 12,7) und „Fürst des Vollmachtsgebiets der Luft“ (Epheser 2,2) vorgestellt. Das christliche Verständnis beinhaltet zudem, dass die Schlange, die im Garten Eden Eva versuchte, vom Teufel gebraucht worden oder auch eine Erscheinungsform des Teufels gewesen sei. In Offenbarung 12,9 und 20,2 wird Satan als die Urschlange bezeichnet. Auch die Aussage Jesu aus dem Johannesevangelium (8,44 EU) stützt dies, da dort Satan und nicht die Schlange als der Vater der Lüge bezeichnet wird. Kurz in der Bibel vor Noah ohne Namen und besonders ausführlich als Azazel im apokryphen Buche Henoch wird er als einer der Gottessöhne erwähnt, welche durch ihr Begehren der Menschentöchter, mit diesen die Nephilim, die „Riesen der Vorzeit“ zeugten.


mE nicht eindeutig, ob Satan von Gott im Christentum zugelassen wird. Die Äusserungen mittelalterlichen Aberglaubens widersprechen diesem Bild ebenfalls.
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AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
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Beitrag(#924600) Verfasst am: 03.02.2008, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Offenabr gab es Übersetzungsprobleme, Verfälschungen...

Zitat:
[...] Theologen, die die Allaussöhnung vertreten, gehen von einem Ende dieses Zustands aus, denn nach dem Abschluss aller Äonen werde auch dieser Tod, als letzter aller Feinde Gottes, unwirksam gemacht (1. Kor. 15:26).


also Teufelsartige Figuren werden von Gott da reingeschmissen.

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6lle

Naja, ich habe keine große Lust auf Bibel-Exegesen. Wenn man aber mal die offizielle Lehre der katholischen Kirche betrachtet, dann widerspricht die dem Obigen:

Kathpedia hat folgendes geschrieben:
Irrlehren im Zusammenhang mit der Hölle

Die Kirche hat sich, insbesondere gegen Origines, zu der Überzeugung bekannt, dass es die Möglichkeit der Hölle gibt und die Lehre von der Allversöhnung oder Apokatastasis immer wieder als Irrlehre verurteilt. Die jüngste Bekräftigung erfolgte im Credo des Gottesvolkes von 1968.

In den Grenzen kirchenamtlicher Definition sind jedoch zahlreiche Einzelfragen der weiteren theologischen Forschung und kirchlichen Überzeugungsbildung überlassen. Ein allzu naiver Heilsoptimismus wird jedoch dem Ernst des Evangeliums nicht gerecht.

Jeder kann sich natürlich seine eigene Bibel-Exegese, ausgehend von seinen eigenen moralischen Vorstellungen, zusammenbasteln. Ist mir auch recht. Nur kann man mE schon davon ausgehen, dass die offizielle Lehre der KK von einigen Leuten anerkannt wird.

Und wenn nicht: dann ist halt nur die offizielle Lehrmeinung der KK mit meinem Weltbild inkompatibel.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#924603) Verfasst am: 03.02.2008, 02:38    Titel: Antworten mit Zitat

ja,. das weiss ich, darauf habe ich zelig auch schon ingewiesen... interessant ist es sowieso nicht, darum gehts nicht. Ich fand nur, das Satan der Vollständigkeit halber etwas angekaut werden müsste.

Der Führergottsohnheilgeist, der sich zum Spass einen Massen-SM-Keller unterhält ist mE einfach nach wie vor ein technisch unschöner Vergleich, weil es völlig an der christlichen Wahlfreiheit vorbei geht, aber es ist eigentlich schon ganz gut geeignet, um die Empörung aus atheistischer Sicht an Christen zu vermitteln.
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Kramer
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Beitrag(#924630) Verfasst am: 03.02.2008, 03:24    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
ja,. das weiss ich, darauf habe ich zelig auch schon ingewiesen... interessant ist es sowieso nicht, darum gehts nicht. Ich fand nur, das Satan der Vollständigkeit halber etwas angekaut werden müsste.

Der Führergottsohnheilgeist, der sich zum Spass einen Massen-SM-Keller unterhält ist mE einfach nach wie vor ein technisch unschöner Vergleich, weil es völlig an der christlichen Wahlfreiheit vorbei geht, aber es ist eigentlich schon ganz gut geeignet, um die Empörung aus atheistischer Sicht an Christen zu vermitteln.


Was soll denn "Gott oder Hölle" für eine Wahlfreiheit sein? Das ist doch genauso krank, wie die Vorstellung von einem Gott, der selber die Hölle bewirtschaftet. Das ganze Konzept "Hölle" ist völlig geisteskrank, da gibt es nichts zu retten.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#924632) Verfasst am: 03.02.2008, 03:28    Titel: Antworten mit Zitat

türlich ist es das, ich wollte nix retten. Vor allem weil man sich die schlimmsten Bestialitäten erlauben darf, wenn man vor dem Ende nur bereut und sich bekehrt Lachen

Aber der Vergleich... ach ist doch wurscht
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Wolf
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Beitrag(#924685) Verfasst am: 03.02.2008, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Wolf müsste also behaupten, dass die Intensitätsskala nach oben offen ist und es auch Leid in unendlicher Intensität geben kann.
Wolf hat folgendes geschrieben:
Nein ich behaupte andersrum, es könnte eine gefühlte Intensität, welche nicht mehr gesteigert werden kann geben.

Nicht mehr steigerbar würde ich aber nicht "unendlich" nennen.
Nein, dazu sollte es noch andere Vorraussetzungen erfüllen.
Darauf will ich aber gar nicht eingehen, weil ich:
denke endlich und unendlich macht bei Leid schlicht keinen Sinn. Da nicht messbar.
Zitat:

Wolf hat folgendes geschrieben:
Das Leid ist doch nicht nur von den endlichen Ressourchen, sondern auch von der Interpretation des Hirns abhängig.

Ändert nichts an meiner Argumentation. Völlig egal, was das Gehirn macht, um Empfindungen zu erzeugen: es verfügt dazu nur über endliche Ressourcen.

Ja, aber weshalb sollte das Hirn dafür unendliche Ressourchen brauchen?
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Rasmus
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Beitrag(#924688) Verfasst am: 03.02.2008, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Wolf" postid=924685]Darauf will ich aber gar nicht eingehen, weil ich:
denke endlich und unendlich macht bei Leid schlicht keinen Sinn. Da nicht messbar.
Zitat:


Leid zu messen ist aber nunmal eine Voraussetzung dafür zu entscheiden, ob eine Strafe angemessen ist. Insbesondere, wenn es um eine unendliche Strafe geht.

Wenn Du meisnt daß man Leid nicht messen kann, ist die Hölle für Hitler nicht gerechtfertigt.



[quote="Wolf" postid=924291]Ja, aber weshalb sollte das Hirn dafür unendliche Ressourchen brauchen?


Wie sonst sollte es eine Emotion erzeugen, die unendlich ist?

(Wirklich "unendlich". Nicht bloß als normalerweise angemessene Beschreibung.)
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Arena-Bey
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Anmeldungsdatum: 29.01.2008
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Beitrag(#924690) Verfasst am: 03.02.2008, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
ja,. das weiss ich, darauf habe ich zelig auch schon ingewiesen... interessant ist es sowieso nicht, darum gehts nicht. Ich fand nur, das Satan der Vollständigkeit halber etwas angekaut werden müsste.

Der Führergottsohnheilgeist, der sich zum Spass einen Massen-SM-Keller unterhält ist mE einfach nach wie vor ein technisch unschöner Vergleich, weil es völlig an der christlichen Wahlfreiheit vorbei geht, aber es ist eigentlich schon ganz gut geeignet, um die Empörung aus atheistischer Sicht an Christen zu vermitteln.


Was soll denn "Gott oder Hölle" für eine Wahlfreiheit sein? Das ist doch genauso krank, wie die Vorstellung von einem Gott, der selber die Hölle bewirtschaftet. Das ganze Konzept "Hölle" ist völlig geisteskrank, da gibt es nichts zu retten.


Stimmt ! Meistens ist diese nämlich in einem selber .... skeptisch
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Wolf
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Beitrag(#924694) Verfasst am: 03.02.2008, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Wie sonst sollte es eine Emotion erzeugen, die unendlich ist?

Was genau soll überhaupt eine endliche Emotion sein?
Ich kann Emotionen weder addieren, multiplizieren, noch den SinusH nehmen.
Ich kann sie auch nicht messen, schon gar nicht durch Leichen abzählen.
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Beitrag(#924696) Verfasst am: 03.02.2008, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Robbe Piere hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Warum wird plötzlich selbst von zelig so getan, als würde in der schlichten Assoziation Hölle=KZ irgend ein Diskussionsanlass vorliegen?


Ich finde aber, es gibt Gründe, darüber zu diskutieren.


Ich auch, vor allem weil er einen Umgang mit Geschichte betrifft, die ich mir nicht von den Religiösen diktieren lassen will.



will ich auch nicht, aber ich sehe auch nicht, dass das gemacht wird. Wieso sollte ein jüdischer KZ-Überlebender zB etwas dagegen haben, von der 'Hölle von Auschwitz' zu reden?


warum oder woher kommt diese gesellschaftliche Konvention, das quasi als 11. Gebot daherkommt:
Du sollst keine Gleichnisse mit dem Holocaust machen!

Ein Nebeneffekt eines relativierens würde damit wirklich im Sprachgebrauch KZ und Hölle als eins wie das andere dastehen lassen. Was sich natürlich mit den Jenseitsvorstellungen der religiösen Gruppen beißt.
Wird der Holocaust aber im Sprachgebrauch wie eine Singularität behandelt, dann beißt sich das halt nicht mit den Jenseitsvorstellungen. Um mal beim Lütz-Thread abzuschreiben.
[quote="retrosurfer" postid=922344]
Zitat:
Gott muß einfach existieren. Echt moralisches Verhalten würde zu Nachteilen führen, und dafür müsse es im Jenseits einen Ausgleich geben.


Ich denke da hat sich rein intuitv eine gedankliche Barriere aufgebaut, damit man sich ein weiteres mal die Höllenvorstellungen nicht hinterfragen braucht.
Kramer hat folgendes geschrieben:
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Ein weiteres mal? ja, denn Dante Alighieri hatte eigentlich in der La Comedia eine Endabrechnung des Höllenwahnsinns geliefert. Ist dann aber zunehmend vereinnahmt worden, bis eigentlich alle Vorstellungen bis zum Wahnsinn des KZ sich an des Dichters Werk anlehnen, von den Bildern her.

Das die verwendeten Sprachbilder in den Offenbarungen und anderen Höllenbeschreibungen derart plastisch sind, das sie denk und vorstellbar werden, zeigt eben nicht das sie an den Haaren herbeigezogen wurden. Grausamkeiten von Menschen an Menschen sind ein ewiges Makel unserer Natur.

@zelig
mein falsch ist nicht dein falsch,
dein falsch generiert sich aus dem Glauben an Das Gute und Das Böse = zugrundeliegende starre Moralität
mein falsch ist abhängig von etwas greifbaren, überprüf- und änderbarem.
vielleicht aus deiner Sicht etwas zu "faustisch" nach des Pudels Kern strebend = zunehmende Irrtumswahrscheinlichkeit.

@semnon
okay deine Frage hab ich nicht beantwortet, ich hab da derzeit auch keine (vernünftige).
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Rasmus
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Beitrag(#924700) Verfasst am: 03.02.2008, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:

Wie sonst sollte es eine Emotion erzeugen, die unendlich ist?

Was genau soll überhaupt eine endliche Emotion sein?


Jede.

Eine Emotion ist dann nicht-unendlich wenn sie begrenzt ist. Ich versteh' die Frage nicht.

Zitat:
Ich kann Emotionen weder addieren, multiplizieren, noch den SinusH nehmen.


Und?

Zitat:
Ich kann sie auch nicht messen, schon gar nicht durch Leichen abzählen.


Du brauchst überhaupt keine präzise Zahl für die Feststellung, daß etwas endlich ist.

Und ich kann sehr wohl zeigen, daß es endliche Emotionen gibt: Wenn ich mir den großen Zeh stoße, dann tut das relative doll weh. Es hört aber wieder auf. Zahnschmerzen sind unangenehmer, hören aber auch wieder auf.

Es wäre völlig unsinnig, hier von unendlich zu reden.

Ich kann gleichartige Emotionen (jeweils Schmerz, Leid, Liebe, Hunger, z.B.) durchaus miteinander vergleichen, und nach Größe sortieren. Eventuell nicht immer ganz präzise, aber darum gehts nicht.

Wo und wie sollte da der Sprung von endlich zu unendlich passieren?

Wenn ich einen Menschen immer weiter trietze dann füge ich ihm mehr und mehr Leid zu. Aber wie soll daraus irgendwann unendliches Leid werden?

Insbesondere wenn es darum geht, wie groß eine angemessene Strafe sein könnte.
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kolja
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Beitrag(#924715) Verfasst am: 03.02.2008, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Darauf will ich aber gar nicht eingehen, weil ich: denke endlich und unendlich macht bei Leid schlicht keinen Sinn. Da nicht messbar.

Da widerspreche ich Dir aber. Wir erleben Leid als intensitätsmäßig abgestuft, also können wir diese Intensitätsstufen miteinander vergleichen und als endlich betrachten. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Intensitätsstufen mit spezifischer neuronaler Aktivität korrelieren, also sind sie theoretisch messbar (praktische Probleme mal außen vor gelassen), und es muss physikalische Obergrenzen geben. Mir reicht das, um hier von Endlichkeit zu reden.
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Zuletzt bearbeitet von kolja am 03.02.2008, 12:50, insgesamt einmal bearbeitet
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Wolf
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Beitrag(#924716) Verfasst am: 03.02.2008, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Darauf will ich aber gar nicht eingehen, weil ich: denke endlich und unendlich macht bei Leid schlicht keinen Sinn. Da nicht messbar.

Da widerspreche ich Dir aber. Wir erleben Leid als intensitätsmäßig abgestuft, also können wir diese Intensitätsstufen miteinander vergleichen und als endlich betrachten.

Nicht alle. Ich habe unterschiedliche Arten von Leid erfahren, die ich einfach für unvergleichbar halte.(Weder war das eine besser, schlechter, noch waren sie gleich)
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