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Religionskritisches Kinderbuch von MSS soll indiziert werden
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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#929093) Verfasst am: 08.02.2008, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat







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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#929107) Verfasst am: 08.02.2008, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen
http://es.youtube.com/watch?v=MaYOeRARwfU
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neinguar
Blue Note



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#929112) Verfasst am: 08.02.2008, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin vor ein paar durch einen Link aus einer Diskussion in einem anderen Forum auf dieses hier gestoßen, bin also ziemlich frisch hier und habe bisher nur ein kleines bisschen quergelesen.

Auch diesen Thread habe ich nicht ganz gelesen, aber ich möchte mal was zum Inhalt des Indizierungsantrags richtigstellen, weil der in fast allen Meldungen und Artikeln falsch wiedergegeben wird. Es wird gesagt, die Verächtlichmachung der Religionen und insbesondere des Judentums sei die Begründung für den Antrag. Das ist FALSCH. Die Fehlinformation steht z.B. auch im Artikel des Humanistischen Pressedienstes, der im ersten Beitrag verlinkt wurde,

(hier nochmal: http://hpd-online.de/node/3715)

Da heißt es:

"Jugendgefährdend seien Medien, „wenn sie unsittlich sind, verrohend wirken, zu Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhass anreizen". Dass ausgerechnet die niedlich illustrierte Geschichte vom kleinen Ferkel zu solcher „Verrohung" beitragen könne, wird damit begründet, dass in dem Buch „die drei großen Weltreligionen Christentum, Islam und das Judentum verächtlich gemacht" und „die Besonderheiten jeder Religion (...) der Lächerlichkeit preisgegeben" würden. Nach Ansicht des Ministeriums werde dabei insbesondere das Judentum auf diffamierende Weise angegriffen, so dass „Text und Abbildung mithin antisemitische Tendenzen" aufweise."

Die einzelnen Formulierungen stehen alle drin, aber verknüpft sind sie zu einem Zusammenhang, der die Aussage des Antrags (wenigstens zur Hälfte) verdreht:

Von Anfang an: 'Jugendgefährdend seien Medien, „wenn sie unsittlich sind, verrohend wirken, zu Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhass anreizen"'.

Ja, das steht da. Das sind die insgesamt 5 Tatbestande aus dem Jugendschutzgesetz. Der Antrag greift dann nur einen heraus, das Anheizen zum Rassenhass, und definiert näher (bzw. zitiert aus einem Kommentar zum JSchG), was das sein soll (Hervorhebung von mir):

"Zum Rassenhass anheizende Medien sind solche, die sich dazu eignen, eine gesteigerte, über bloße Ablehnung und Verachtung hinausgehende feindselige Haltung gegen eine durch ihre Nationalität, ihre Religion oder ihr Volkstum bestimmte Gruppe zu erzeugen.“

Nr. 1-4 (Unsittlichkeit, verrohende Wirkung, Anheizen zu Gewalttätigkeit, Anheizen zu Verbrechen) sind damit RAUS. Und auch Nr. 5 (Anheizen zum Rassenhass) wird nicht mit der Verächtlichmachung aller drei dargestellen Religionen begründet, im Gegenteil, gleich als nächstes kommt der Satz:

"In dem Buch werden die drei großen Weltreligionen Christentum, Islam und das Judentum verächtlich gemacht. Die Besonderheiten jeder Religion werden der Lächerlichkeit preisgegeben."

Also: NUR Verächtlichmachung, und das reicht nicht, wie man im Satz vorher liest. Die "gesteigerte, über bloße Ablehnung und Verachtung hinausgehende feindselige Haltung" sind das Ministerium dann erst in der Darstellung des Judentums, der Antrag lässt sich über die Unterschiede zur Darstellung von Islam und Christentum aus, und in der Schlussfolgerung am Ende ist auch nur von "antisemitischen Tendenzen" die Rede.

Also: Es geht AUSSCHLIESSLICH um Rassenhass, d.h. Antisemitismus.

Hier nochmal zum Nachlesen: http://hpd-online.de/files/BMFSFJ-Indizierungsantrag.pdf

Ich möchte hier übrigens nicht den Antrag verteidigen, aber ich finde es wichtig zu wissen, worüber man eigentlich diskutiert. Und nachdem sich quer durch die Medien der Republik derselbe Lesefehler verbreitet hat und Ausgangspunkt der Diskussion geworden ist, fand ich es angebracht, das mal richtigzustellen.

Und selbstverständlich spreche ich über den Antrag, so wie er da steht, und nicht über Motivationen, die man unterstellen könnte. Auch wenn für Frau vdL die Religionskritik und/oder ihre Form der eigentliche Stein des Anstoßes sein sollten und der Antisemitismusvorwurf nur ein Vorwand: Für eine offene, aufgeklärte Diskussion sollte trotzdem klar sein, ob man von dem einen oder anderen ausgeht.

Zum Buch selbst habe ich nach den 2 oder 3 Bildbeispielen und Zitaten, die ich jetzt kenne, noch keine abschließende Meinung. Vorläufig würde ich dazu tendieren, dass der Antisemitismusvorwurf unberechtigt ist. Jedenfalls ist die Interpretation des Bildes, in dem die 3 Würdenträger raufen, nämlich dass der Rabbi im Gegensatz zu den beiden anderen mordlüstig erscheinen soll, ziemlich grotesk.

Gruß
neinguar
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Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
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Roter Ballon
Lifted



Anmeldungsdatum: 22.12.2006
Beiträge: 2631
Wohnort: München

Beitrag(#929118) Verfasst am: 08.02.2008, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

das Ferkelbücher Bückware sind, was doch ohnehin jedes Kind Lachen

hättens mal lieber ein Cartoon gemacht, den würd man wenigstens in fluxspeed auf you tube finden.
Nach Ergebnissen für “indiziert” suchen 1 - 20 von etwa 80 Lachen

auch ohne indizierung ists krank.
John Rambo Very BLOODLY film
nach einer minute anhalten sonst Erbrechen

bangdesk but nothing else matters ... des arme schweinchen Weinen
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ertrage die Clowns!
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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#929119) Verfasst am: 08.02.2008, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Lachen
http://es.youtube.com/watch?v=MaYOeRARwfU


Gleiche Szene, aber bessere Mucke:
http://www.youtube.com/watch?v=VwzKWjUFgq4

Mr. Green
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#929153) Verfasst am: 08.02.2008, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Anti-religious children's book dangerous for young people

Denuncian libro para niños alemanes que ataca a religiones
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#929171) Verfasst am: 08.02.2008, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
pariparo hat folgendes geschrieben:
Erklärung und Dokumentation zum Vorwurf der Verwendung antisemitischer Klischees. Helge Nyncke (Illustrator des „Ferkelbuchs"), hpd-online


Zitat:
Die einzigen tatsächlich sichtbaren Klischees ergeben sich aus den jeweiligen Kleiderordnungen der dargestellten Religionsvertreter. Diese sind genau so gezeichnet, wie es ihren eigenen Regeln und Gewohnheiten entspricht. Weder die Kopfbedeckung, der schwarze Anzug oder die Schläfenlocken des orthodoxen Rabbis, noch die Kopfbedeckung und das Ornat des Bischofs oder des Muftis sind für das Bilderbuch erfunden, in unzulässiger Weise übertrieben oder verfälscht worden. Für eine eindeutige Rollenzuweisung ist ihre Darstellung notwendig und absolut vertretbar. Durch die gleichzeitige absolute Gleichbehandlung der Drei Herren wird ihre spezifische Zuordnung aber im selben Zug auch wieder relativiert bzw aufgehoben, und alle Drei erscheinen eher als drei Ausprägungen ein und desselben Phänomens. Damit ist klar gezeigt, dass es hierbei keines Falls um eine negative Heraushebung eines der drei Religionsvertreter geht. Andere Interpretationen entbehren daher absolut jedweder Grundlage.


Mehr gibt es dazu kaum zu sagen und ich wundere mich, dass der Zeichner das auch noch so explizit erklären mus.

Ich frage mich auch, wie Biesinger oder andere einen schlecht gelaunten Rabbi zeichnen würde, damit es sich aus seiner Sicht nicht als Antisemitismus darstellt


garnicht, sicher ist sicher!
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#929182) Verfasst am: 08.02.2008, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Jetzt versuchen sie es mit Strafanzeigen:

http://tinyurl.com/392k9x

http://hpd-online.de/node/3787


naja "jetz" ist nicht ganz korrekt, das war schon im dezember:

Zitat:
[...]da das Bistum diese Strafanzeige bereits am 17.12.2007 bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Aschaffenburg gestellt hat[...]


und zur begründung:
Zitat:

Der Religionspädagoge Albert Biesinger hält das Kinderbuch für gefährlich, da es Kindern Angst vor Religion mache. Zudem habe es antisemitische Tendenzen und auch der Islam werde inkompetent dargestellt. Zudem würden katholische Christen „als ‚Menschenfresser' tituliert. Ein Zitat aus dem Buch belege dies: „Das sind Menschenfresser! Wenn die schon den Sohn vom Herrn Gott verspeisen, wer weiß, was die kleinen Igeln und Ferkeln antun." Hier werde die Grenze von Religionskritik überschritten. „Im Blick auf das eigentliche Verständnis von ‚Leib und Blut Jesu Christ' ist das völlig inakzeptabel."


nicht das buch macht kindern angst vor religion, sondern religion macht kindern angst vor religion.
so ein §$%%&/("§$!" Böse
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#929185) Verfasst am: 08.02.2008, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
Hallo,

ich bin vor ein paar durch einen Link aus einer Diskussion in einem anderen Forum auf dieses hier gestoßen, bin also ziemlich frisch hier und habe bisher nur ein kleines bisschen quergelesen.

Auch diesen Thread habe ich nicht ganz gelesen, aber ich möchte mal was zum Inhalt des Indizierungsantrags richtigstellen, weil der in fast allen Meldungen und Artikeln falsch wiedergegeben wird. Es wird gesagt, die Verächtlichmachung der Religionen und insbesondere des Judentums sei die Begründung für den Antrag. Das ist FALSCH. Die Fehlinformation steht z.B. auch im Artikel des Humanistischen Pressedienstes, der im ersten Beitrag verlinkt wurde,

(hier nochmal: http://hpd-online.de/node/3715)

Da heißt es:

"Jugendgefährdend seien Medien, „wenn sie unsittlich sind, verrohend wirken, zu Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhass anreizen". Dass ausgerechnet die niedlich illustrierte Geschichte vom kleinen Ferkel zu solcher „Verrohung" beitragen könne, wird damit begründet, dass in dem Buch „die drei großen Weltreligionen Christentum, Islam und das Judentum verächtlich gemacht" und „die Besonderheiten jeder Religion (...) der Lächerlichkeit preisgegeben" würden. Nach Ansicht des Ministeriums werde dabei insbesondere das Judentum auf diffamierende Weise angegriffen, so dass „Text und Abbildung mithin antisemitische Tendenzen" aufweise."

Die einzelnen Formulierungen stehen alle drin, aber verknüpft sind sie zu einem Zusammenhang, der die Aussage des Antrags (wenigstens zur Hälfte) verdreht:

Von Anfang an: 'Jugendgefährdend seien Medien, „wenn sie unsittlich sind, verrohend wirken, zu Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhass anreizen"'.

Ja, das steht da. Das sind die insgesamt 5 Tatbestande aus dem Jugendschutzgesetz. Der Antrag greift dann nur einen heraus, das Anheizen zum Rassenhass, und definiert näher (bzw. zitiert aus einem Kommentar zum JSchG), was das sein soll (Hervorhebung von mir):

"Zum Rassenhass anheizende Medien sind solche, die sich dazu eignen, eine gesteigerte, über bloße Ablehnung und Verachtung hinausgehende feindselige Haltung gegen eine durch ihre Nationalität, ihre Religion oder ihr Volkstum bestimmte Gruppe zu erzeugen.“

Nr. 1-4 (Unsittlichkeit, verrohende Wirkung, Anheizen zu Gewalttätigkeit, Anheizen zu Verbrechen) sind damit RAUS. Und auch Nr. 5 (Anheizen zum Rassenhass) wird nicht mit der Verächtlichmachung aller drei dargestellen Religionen begründet, im Gegenteil, gleich als nächstes kommt der Satz:

"In dem Buch werden die drei großen Weltreligionen Christentum, Islam und das Judentum verächtlich gemacht. Die Besonderheiten jeder Religion werden der Lächerlichkeit preisgegeben."

Also: NUR Verächtlichmachung, und das reicht nicht, wie man im Satz vorher liest. Die "gesteigerte, über bloße Ablehnung und Verachtung hinausgehende feindselige Haltung" sind das Ministerium dann erst in der Darstellung des Judentums, der Antrag lässt sich über die Unterschiede zur Darstellung von Islam und Christentum aus, und in der Schlussfolgerung am Ende ist auch nur von "antisemitischen Tendenzen" die Rede.

Also: Es geht AUSSCHLIESSLICH um Rassenhass, d.h. Antisemitismus.

Hier nochmal zum Nachlesen: http://hpd-online.de/files/BMFSFJ-Indizierungsantrag.pdf

Ich möchte hier übrigens nicht den Antrag verteidigen, aber ich finde es wichtig zu wissen, worüber man eigentlich diskutiert. Und nachdem sich quer durch die Medien der Republik derselbe Lesefehler verbreitet hat und Ausgangspunkt der Diskussion geworden ist, fand ich es angebracht, das mal richtigzustellen.

Und selbstverständlich spreche ich über den Antrag, so wie er da steht, und nicht über Motivationen, die man unterstellen könnte. Auch wenn für Frau vdL die Religionskritik und/oder ihre Form der eigentliche Stein des Anstoßes sein sollten und der Antisemitismusvorwurf nur ein Vorwand: Für eine offene, aufgeklärte Diskussion sollte trotzdem klar sein, ob man von dem einen oder anderen ausgeht.

Zum Buch selbst habe ich nach den 2 oder 3 Bildbeispielen und Zitaten, die ich jetzt kenne, noch keine abschließende Meinung. Vorläufig würde ich dazu tendieren, dass der Antisemitismusvorwurf unberechtigt ist. Jedenfalls ist die Interpretation des Bildes, in dem die 3 Würdenträger raufen, nämlich dass der Rabbi im Gegensatz zu den beiden anderen mordlüstig erscheinen soll, ziemlich grotesk.

Gruß
neinguar


hi neinguar!

willkommen im fgh und gratulation zu diesem guten wenn auch zu langen text!
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25910
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#929218) Verfasst am: 08.02.2008, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:

Also: Es geht AUSSCHLIESSLICH um Rassenhass, d.h. Antisemitismus.

Hier nochmal zum Nachlesen: http://hpd-online.de/files/BMFSFJ-Indizierungsantrag.pdf

Ich möchte hier übrigens nicht den Antrag verteidigen, aber ich finde es wichtig zu wissen, worüber man eigentlich diskutiert. Und nachdem sich quer durch die Medien der Republik derselbe Lesefehler verbreitet hat und Ausgangspunkt der Diskussion geworden ist, fand ich es angebracht, das mal richtigzustellen.



Gut - juristische Begründungen liest man von hinten nach vorne. Aber eben, weil sich dieser Antrag nur auf die Behauptung Rassenhass/Antisemitismus stützt, die so erkennbar nichts mit dem Buch zu tun hat und konstruiert ist, und deren Abwehr eigentlich mehr Formsache ist, kann das nicht die eigentliche Ursache dafür sein, dass jemand versucht, einen formalen juristischen Hebel zu konstruieren, um dieses Büchlein von der Bildfläche zu verbannen (puuh-was für ein Satz *heul* ).

Aber was ist die eigentliche Ursache? Unsere fromme Hochleistungsmutter und Leyendarstellerin mag diesen Antrag wahrscheinlich gerne mittransportiert haben - aber ich schätze sie als zu vorsichtig ein, als das der von ihr ausgeht. Ausgehen tut der viel eher von empörten Berufschristen, die ihre Hoheit über die Kinderstuben schwinden sehen, und von denen stammt wahrscheinlich auch die Formulierung "In dem Buch werden die drei großen Weltreligionen Christentum, Islam und das Judentum verächtlich gemacht. Die Besonderheiten jeder Religion werden der Lächerlichkeit preisgegeben."

Und da sind wir genau bei der Meinungsfreiheit, denn die eigentlichen Ursachen für den Antrag geben keine juristische Begründung her. Es ist nämlich nicht verboten, sich über Religionen lustig zu machen. Oder explizit: Wer Gott für eine Marotte bemitleidenswerter Mitmenschen hält, darf das sagen und auch illustrieren.
Wobei ich die Formulierung interessant finde: Durch Karikatur der "Lächerlichkeit preisgeben" kann ich nur eine Sache, die selbst den Keim der Lächerlichkeit bereits in sich trägt. Das bloßzustellen, für diesen Taboobruch wäre man früher verbrannt worden. Insofern können wir schon zufrieden sein, wie sehr das Christentum durch die Aufklärung bereits besänftigt wurde.

Das ganze erinnert mich ein bisschen an "Des Kaisers neue Kleider", die ja auch nur solange verkäuflich waren, solange man sich damit abfand, sie nicht sehen zu können. Und nun hat man Angst vor enttabooisierten Kindern, die im Religionsunterricht dauernd dazwischenfragen, warum man diesen Gott nicht sehen können soll.

Aber damit sind wir erst bei der rationalisierten Empörung, diese Gründe werden schließlich noch formuliert. Die eigentliche Ursache dürfte jedoch Selbstschutz sein, und damit Schutz der Eltern. Der psychische Hintergrund liegt dann in dem, was in einigen Ländern sogar noch ganz offiziell als Erziehungsziehl in der Verfassung formuliert wird: Gottesfurcht. Religionsfreiheit gilt nämlich noch nicht für Atheisten. Die Religionsfreiheit als Freiheit von organisierter Religion und Freiheit von Gott war so von den meisten Vätern der Verfassung noch nicht gemeint.

Gruß fwo
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#929229) Verfasst am: 08.02.2008, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
Hallo,


ot
Hallo neinguar & willkommen.
Da kennt wohl jemand einen Autor, der gute Kinderbücher schreibt. ; )
/ot
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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getoba
Querschläger



Anmeldungsdatum: 06.02.2008
Beiträge: 24
Wohnort: Altenrath

Beitrag(#929617) Verfasst am: 09.02.2008, 18:26    Titel: Was ist eigentlich mit Hollywoodfilmen in denen Juden "diffamiert" wer Antworten mit Zitat

Seit Anbeginn wurden in Hollywood immer wieder mal Juden negativ dargestellt oder der Lächerlichkeit preisgegeben. Daran waren oft auch jüdische Filmemacher beteiligt. Was zeigt, daß diese offenbar mehr Homor und Selbstbewußtsein hatten, als viele "Antisemitismus"-Schreier heute ! Manchmal stand jedoch tatsächlich Antisemitismus dahinter, was aber nie zu großer Aufregung oder gar zu einem Verbot dieser Filme geführt hätte. Solange es in erster Linie Unterhaltung ist, darf man in Hollywood alles ! (Zumindest war das bis vor einigen Jahren so !)

Übrigens hat Mel Brooks (bekanntermaßen ein Jude mit Humor) mal gesagt: "Wenn die Zuschauer über doofe Juden im Film lachen und auf böse Juden im Film sauer sein können, dann zeigt das doch nur, daß mein Volk endlich gleichberechtigt in die Gemeinschaft der Völker aufgenommen worden ist. Das stört nur die, die uns immer für besser als alle anderen Völker gehalten haben."

Für mich sind die wirklichen Gründe hinter dem Verbotsantrag recht offensichtlich:
Eine aufgeklärte Grundhaltung darf es in der Erziehung nicht geben. Denn wenn die um sich greift, sind all die schönen Pläne für die Massenverdummung (nicht nur in religiösen Belangen) bald für die Katz´. Mit aufgeklärten und nachdenklichen Kindern & Jugendlichen läßt sich auch nicht so gut Geld verdienen - Und wenn die dann erst mal erwachsen (bzw. wahlberechtigt) werden, wollen die evtl. tatsächlich demokratisch mitreden. Dann wären mind. 75 Jahre kapitalfaschistischer Vorbereitung zur Neuordnung der Welt "zum Teufel". zynisches Grinsen
_________________
Es reicht nicht aus keinen vernünftigen eigenen Standpunkt zu haben - Man muss auch völlig unfähig sein ihn verbal zu vertreten.
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November
11. Monat



Anmeldungsdatum: 25.11.2006
Beiträge: 151

Beitrag(#929620) Verfasst am: 09.02.2008, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

"In dem Buch werden die drei großen Weltreligionen Christentum, Islam und das Judentum verächtlich gemacht. Die Besonderheiten jeder Religion werden der Lächerlichkeit preisgegeben."

Der christliche Bischof nutzt die Bibel zur Diskussion.
Der Rabbi nutzt die Torahrolle zur Diskussion.
Der Mullah scheint diskussionsmässig irgendwie unterlegen zu sein.


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Ich muss noch was hinzufügen - und leider den Beweis per Link schuldig bleiben.
Vor etlichen Jahren las ich auf einer Homepage für Vorbereitungen zur Konfirmation, dass man mit den zukünftigen Konfirmanden dieses Spiel am Anfang spielen solle, um sie für die Bibel zu interessieren:
Man nehme Luftballons, gebe jedem Anwärter eine Bibel in die Hand und lasse sie damit die Ballons zerschlagen. Wer die meisten zum Zerplatzen gebracht habe, sei der Sieger.

----

Ich habe das tatsächlich wiedergefunden:
Crowdbreaker - mit der Bibel erschlagen

http://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/bibelarbeit-das-schwarze-buch.html#erschlagen
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neinguar
Blue Note



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#929628) Verfasst am: 09.02.2008, 18:55    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:

hi neinguar!

willkommen im fgh und gratulation zu diesem guten wenn auch zu langen text!


Danke L.E.N. . Tja, und mit dem "zu lange" (OT):

Wie man's macht, ist es falsch. Klar könnte man auch einen einfach einen kurzen Hinweis geben, dann könnte jeder einfach nochmal nachlesen. In einem anderen Forum hatte ich das getan......worauf eine Superschlaue antwortete: Doch, der Antrag sei schon richtig zitiert, ich solle ihn einfach mal lesen (!); dann kam noch das übliche aus dem Zusammenhang gerissene Zitat mit der Verächtlichmachung und ein Link......darauf antwortete ich etwas länger, mit Zitaten, Erklärungen und ein paar fettgedruckten Hervorhebungen........darauf ein noch mit sowas wie: "Wer viel und groß schreibt, hat nicht unbedingt mehr recht" und "Wer sich in Details verliert, verliert oft den Blick aufs Ganze"..... Mit den Augen rollen

Irgendjemanden, der sein sein Türmchen lieber aus den Detailbauklötzchen baut, die ihm gerade ins Konzept passen, das dann "das Ganze" nennt und Hinweise darauf, dass am Ganzen ein entscheidendes Klötzchen fehlt, mit suggestiven (und bei nicht so wenigen Leuten leider wirksamen) Plattitüden ins Abseits stellt, gibt es meistens, und nicht nur in Internetforen.....

Die Rolle dessen, der oft gar nicht dazukommt, sich ums eigentliche Thema zu kümmern, weil er immer erstmal nachfragt, ob die Grundlage, auf der diskutiert wird, überhaupt stimmt, ist übrigens schon sowas wie mein Spezialgebiet. Ich war auch z.B. im Studium der einzige (hab zumindest nie einen anderen kennengelernt), der in Hausarbeiten nur Quellen zitiert hat, die er tatsächlich gelesen hatte (später habe ich mir das dann aus Effizienzgründen auch abgewöhnt und bin - weinigstens teilweise, zum allgemein üblichen Blindzitieren übergegangen). Ich habe keine Statistik geführt, und es ist schon ein bisschen her, aber in sicher 1/3 der Quellen stand nicht oder nur bedingt das, was mit der Quellenangabe belegt werden sollte. Dass mir jetzt aber keiner glaubt, das hätte irgendjemanden interessiert, wenn ein kleiner Student etwas in Zweifel zieht (und den Zweifel auch noch belegen kann), das in einem von einer wissenschaftlichen Koryphäe verfassten wissenschaftlichen Buch steht (dessen Wissenschaftlichkeit im übrigen schon daran sichtbar ist, dass im Schnitt 1/4 der Seiten aus Fußnoten besteht, was wiederum beweist, dass der Autor eine wissenschaftliche Koryphäe ist).

öömpf....ja, Beispiele gäbe es natürlich noch zuhauf, es wäre das kleinste Problem, ein paar Seiten zu füllen.....aber es dürfte wohl rübergekommen sein Sehr glücklich

Und nochmal OT eine Frage: sowas wie ein Vorstellungsboard für Mitglieder gibt's hier nicht, oder?

Gruß
neinguar
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neinguar
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#929640) Verfasst am: 09.02.2008, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

ot
Hallo neinguar & willkommen.
Da kennt wohl jemand einen Autor, der gute Kinderbücher schreibt. ; )
/ot


Hallo Zelig,

(auch OT) "kennen" ist ein bisschen übertrieben. Ich habe nur mal das "Sams" als Theaterstück gesehen (und habe mich mindestens genauso prächtig amüsiert wie die 5-8jährigen um mich rum.....) und neulich kam im Deutschlandfunk etwas über einen neuen Gedichtband von....äh....(korrigier mich, wenn ich jetzt den Namen falsch im Kopf habe) Paul Maar. Da wurde der Titel eines Gedichts "Jaguar und Neinguar" genannt. Ich gebe zu, ich kenne nicht mal das Gedicht, aber der Titel hat mir gefallen.

Gruß
neinguar
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River Runs Red
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Anmeldungsdatum: 18.09.2007
Beiträge: 336

Beitrag(#929650) Verfasst am: 09.02.2008, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:

hi neinguar!

willkommen im fgh und gratulation zu diesem guten wenn auch zu langen text!


Danke L.E.N. . Tja, und mit dem "zu lange" (OT):

Wie man's macht, ist es falsch. Klar könnte man auch einen einfach einen kurzen Hinweis geben, dann könnte jeder einfach nochmal nachlesen. In einem anderen Forum hatte ich das getan......worauf eine Superschlaue antwortete: Doch, der Antrag sei schon richtig zitiert, ich solle ihn einfach mal lesen (!); dann kam noch das übliche aus dem Zusammenhang gerissene Zitat mit der Verächtlichmachung und ein Link......darauf antwortete ich etwas länger, mit Zitaten, Erklärungen und ein paar fettgedruckten Hervorhebungen........darauf ein noch mit sowas wie: "Wer viel und groß schreibt, hat nicht unbedingt mehr recht" und "Wer sich in Details verliert, verliert oft den Blick aufs Ganze"..... Mit den Augen rollen

Irgendjemanden, der sein sein Türmchen lieber aus den Detailbauklötzchen baut, die ihm gerade ins Konzept passen, das dann "das Ganze" nennt und Hinweise darauf, dass am Ganzen ein entscheidendes Klötzchen fehlt, mit suggestiven (und bei nicht so wenigen Leuten leider wirksamen) Plattitüden ins Abseits stellt, gibt es meistens, und nicht nur in Internetforen.....

Die Rolle dessen, der oft gar nicht dazukommt, sich ums eigentliche Thema zu kümmern, weil er immer erstmal nachfragt, ob die Grundlage, auf der diskutiert wird, überhaupt stimmt, ist übrigens schon sowas wie mein Spezialgebiet. Ich war auch z.B. im Studium der einzige (hab zumindest nie einen anderen kennengelernt), der in Hausarbeiten nur Quellen zitiert hat, die er tatsächlich gelesen hatte (später habe ich mir das dann aus Effizienzgründen auch abgewöhnt und bin - weinigstens teilweise, zum allgemein üblichen Blindzitieren übergegangen). Ich habe keine Statistik geführt, und es ist schon ein bisschen her, aber in sicher 1/3 der Quellen stand nicht oder nur bedingt das, was mit der Quellenangabe belegt werden sollte. Dass mir jetzt aber keiner glaubt, das hätte irgendjemanden interessiert, wenn ein kleiner Student etwas in Zweifel zieht (und den Zweifel auch noch belegen kann), das in einem von einer wissenschaftlichen Koryphäe verfassten wissenschaftlichen Buch steht (dessen Wissenschaftlichkeit im übrigen schon daran sichtbar ist, dass im Schnitt 1/4 der Seiten aus Fußnoten besteht, was wiederum beweist, dass der Autor eine wissenschaftliche Koryphäe ist).

öömpf....ja, Beispiele gäbe es natürlich noch zuhauf, es wäre das kleinste Problem, ein paar Seiten zu füllen.....aber es dürfte wohl rübergekommen sein Sehr glücklich

Und nochmal OT eine Frage: sowas wie ein Vorstellungsboard für Mitglieder gibt's hier nicht, oder?

Gruß
neinguar


Naja, wir sind halt fast alle faul Lachen

Und wir sind von Leuten geschädigt, die uns seitenlange copy&paste Texte zur Belegung von Chemtrail-Theorien vorlegen zornig
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"Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise."
(Wernher v. Braun)

"Those who would sacrifice freedom for peace deserve neither"
(B. Franklin)
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#929669) Verfasst am: 09.02.2008, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:


Und nochmal OT eine Frage: sowas wie ein Vorstellungsboard für Mitglieder gibt's hier nicht, oder?


Kannst den nehmen:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=2185
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#929698) Verfasst am: 09.02.2008, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Momentan Platz 7 bei amazon, seit Tagen in den Top-Ten.

Es würde mich ja schon einmal interessieren, was das in Verkaufszahlen bedeutet.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#929714) Verfasst am: 09.02.2008, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

neinguar hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

ot
Hallo neinguar & willkommen.
Da kennt wohl jemand einen Autor, der gute Kinderbücher schreibt. ; )
/ot


Hallo Zelig,

(auch OT) "kennen" ist ein bisschen übertrieben. Ich habe nur mal das "Sams" als Theaterstück gesehen (und habe mich mindestens genauso prächtig amüsiert wie die 5-8jährigen um mich rum.....) und neulich kam im Deutschlandfunk etwas über einen neuen Gedichtband von....äh....(korrigier mich, wenn ich jetzt den Namen falsch im Kopf habe) Paul Maar. Da wurde der Titel eines Gedichts "Jaguar und Neinguar" genannt. Ich gebe zu, ich kenne nicht mal das Gedicht, aber der Titel hat mir gefallen.

Gruß
neinguar


Doch, stimmt. Und ein Verslein kenne ich auswendig (weil es dazu so eine schöne Illustration gibt):
Jaguar und Neinguar
die trafen sich im Februar
am Freitag um halb sieben
in einem alten Labyrinth
und wenn sie nicht gegangen sind
dann sind sie dort geblieben


Das Sams ist bei meinen Kindern und mir übrigens auch gut angekommen. ; )
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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VT_340
asymptotischer Hund



Anmeldungsdatum: 08.06.2006
Beiträge: 621
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Beitrag(#929753) Verfasst am: 09.02.2008, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso eigentlich Antisemitismus?
Da es doch in dem Buch eindeutig um Religionen geht müsste man doch wenn überhaupt eher von Antijudaismus sprechen? Offenbar verlaufen die Grenzen beider Begriffe (im Volksmund) eher schwammig?
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Er_Win
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 31.01.2008
Beiträge: 4482

Beitrag(#929775) Verfasst am: 09.02.2008, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

kath-info kritisiert Borromäusverein, der das Ferkelbuch verkauft
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#929781) Verfasst am: 09.02.2008, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Er_Win hat folgendes geschrieben:
kath-info kritisiert Borromäusverein, der das Ferkelbuch verkauft


flucht nach vorn?
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Tapuak
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 1264

Beitrag(#929787) Verfasst am: 09.02.2008, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ich habe mir das Buch heute mal wirklich aufmerksam zu Gemüte geführt, sowohl den Text als auch die Illustration, und ich muss sagen, dass ich den Indizierungsantrag nun noch lächerlicher finde als zuvor. Den Vorwurf des Antisemitismus finde ich an den Haaren herbeigezogen. Er wirkt wie ein Vorwand, den man sich herausgesucht hat, damit man vermeintlich etwas gegen ein insgesamt missliebiges Buch in der Hand hat.

Natürlich werden die Religionen in dem Buch nicht mit den ansonsten oft üblichen Samthandschuhen angefasst. Aber nur weil einem das aus persönlicher Affinität oder warum auch immer nicht in den Kram passt, ist das noch lange eine Grund für eine Indizierung. Die Vertreter der Religionen sollten sich vielleicht einmal daran gewöhnen, dass in der heutigen Zeit nicht mehr jeder bereit ist, sie von der in anderen gesellschaftlichen Bereichen längst erlaubten und erwünschten Kritik auszuschließen, anstatt mal wieder die beleidigte Leberwurst zu spielen. Wer - wie die Religionen - Absurditäten in die Welt setzt, muss damit rechnen, dass es Menschen gibt, die diese Absurditäten nicht ernstnehmen.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#929790) Verfasst am: 09.02.2008, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

VT_340 hat folgendes geschrieben:
Wieso eigentlich Antisemitismus?
Da es doch in dem Buch eindeutig um Religionen geht müsste man doch wenn überhaupt eher von Antijudaismus sprechen? Offenbar verlaufen die Grenzen beider Begriffe (im Volksmund) eher schwammig?

Ursula von der Leyens Bundesministerium fuer Familie, Senioren, Frauen und Jugend beantragte am 21. 12. 2007 bei der Bundespruefstelle für jugendgefaehrdende Medien die Indizierung des Kinderbuchs „Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke als jugendgefaehrdende Schrift. Die Begruendung des Antisemitismusvorwurfs ist hier nachlesbar und ging dem Alibri-Verlag Ende Januar 2008 zu. Der von dem Vorwurf betroffene Zeichner des Ferkelbuches, Helge Nyncke, hat zu dem Antisemitismusvorwurf eine Erklaerung abgegeben.
22 saekulare Verbaende haben deutlich politisch gegen den ministeriellen Zensurversuch protestiert, zur paedagogischen Qualitaet und weltanschaulichen Ausrichtung des Kinderbuches aber gar nicht inhaltlich Stellung genommen. Der Praesident des Humanistischen Verbandes (HVD) hat sich hingegen kritisch inhaltlich zum Ferkelbuch geaeuszert. Ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fort- und Weiterbildung Humanistische Lebenskunde im Humanistischen Verband Berlin hat sich von dem Kinderbuch deutlich distanziert. Das Buch ist also keinesfalls innerhalb der saekularen Szene inhaltlich voellig unumstritten. Wenn also der Autor des Ferkelbuches im Blog von Alan Posener im "wir"-Stil schreibt, dann kann damit nun wirklich nicht die saekulare Szene gemeint gewesen sein.

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat offenbar bereits am 17. 12. 2007 Strafanzeige erstattet. Der genaue Inhalt der Anzeige wurde Autor&Verlag jedoch bislang nicht staatlicherseits offiziell mitgeteilt.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#929815) Verfasst am: 09.02.2008, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

eine distanzierung durch den HVD ist noch lange kein argument für eine indizierung, zumal sie nicht mit dem angeblichen antisemitismus zusammen hängt.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#929818) Verfasst am: 09.02.2008, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
eine distanzierung durch den HVD ist noch lange kein argument für eine indizierung, zumal sie nicht mit dem angeblichen antisemitismus zusammen hängt.


Zitat:
hpd: Was halten Sie vom Vorwurf des „Antisemitismus“ gegen das „Ferkelbuch“?

Horst Groschopp: Meine Haltung ist hier nicht von Belang. Ich bin kein direkt Betroffener. Deshalb plädiere ich für die Unterscheidung von berechtigter und erforderlicher Kritik an jeder Welt- oder Sektenreligion, auch in karikierender oder sonst wie übertreibender Form. Ich habe allerdings das absolute Verbot jeden Antisemitismus zu sehen.

hpd: Was heißt das konkret?

Horst Groschopp: Zum Vorwurf des „Antisemitismus“ sollten sich vor allem direkt Betroffene äußern. Deshalb warten wir, wie sich der „Zentralrat der Juden in Deutschland“ hier positioniert. Dass von dort keine Schnellschüsse kommen, zeigt, dass gründlich überlegt wird, denn „Antijudaismus ist nicht Antisemitismus“, wie die ZEIT von gestern schrieb.
Die Presseerklärung des Zentralrates, ihres Generalsekretärs Stephan Kramer, halte ich noch nicht für die Position der Gremien. Bestätigt wird darin lediglich die der „taz“ am 1. Februar gegebene Formulierung. Auf eine ausufernde Meinungsfreiheit bezogen wird festgestellt: „Der Meinung, das Buch sei antisemitisch, kann man so [!] nicht folgen.“

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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#929830) Verfasst am: 09.02.2008, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
eine distanzierung durch den HVD ist noch lange kein argument für eine indizierung, zumal sie nicht mit dem angeblichen antisemitismus zusammen hängt.


Zitat:
hpd: Was halten Sie vom Vorwurf des „Antisemitismus“ gegen das „Ferkelbuch“?

Horst Groschopp: Meine Haltung ist hier nicht von Belang. Ich bin kein direkt Betroffener. Deshalb plädiere ich für die Unterscheidung von berechtigter und erforderlicher Kritik an jeder Welt- oder Sektenreligion, auch in karikierender oder sonst wie übertreibender Form. Ich habe allerdings das absolute Verbot jeden Antisemitismus zu sehen.

hpd: Was heißt das konkret?

Horst Groschopp: Zum Vorwurf des „Antisemitismus“ sollten sich vor allem direkt Betroffene äußern. Deshalb warten wir, wie sich der „Zentralrat der Juden in Deutschland“ hier positioniert. Dass von dort keine Schnellschüsse kommen, zeigt, dass gründlich überlegt wird, denn „Antijudaismus ist nicht Antisemitismus“, wie die ZEIT von gestern schrieb.
Die Presseerklärung des Zentralrates, ihres Generalsekretärs Stephan Kramer, halte ich noch nicht für die Position der Gremien. Bestätigt wird darin lediglich die der „taz“ am 1. Februar gegebene Formulierung. Auf eine ausufernde Meinungsfreiheit bezogen wird festgestellt: „Der Meinung, das Buch sei antisemitisch, kann man so [!] nicht folgen.“


und?
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Lamarck
Radikaler Konstruktivist



Anmeldungsdatum: 28.03.2004
Beiträge: 2142
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#929850) Verfasst am: 10.02.2008, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sermon!


Sermon hat folgendes geschrieben:

VT_340 hat folgendes geschrieben:

Wieso eigentlich Antisemitismus?
Da es doch in dem Buch eindeutig um Religionen geht müsste man doch wenn überhaupt eher von Antijudaismus sprechen? Offenbar verlaufen die Grenzen beider Begriffe (im Volksmund) eher schwammig?

Ursula von der Leyens Bundesministerium fuer Familie, Senioren, Frauen und Jugend beantragte am 21. 12. 2007 bei der Bundespruefstelle für jugendgefaehrdende Medien die Indizierung des Kinderbuchs „Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke als jugendgefaehrdende Schrift. Die Begruendung des Antisemitismusvorwurfs ist hier nachlesbar und ging dem Alibri-Verlag Ende Januar 2008 zu. Der von dem Vorwurf betroffene Zeichner des Ferkelbuches, Helge Nyncke, hat zu dem Antisemitismusvorwurf eine Erklaerung abgegeben.
22 saekulare Verbaende haben deutlich politisch gegen den ministeriellen Zensurversuch protestiert, zur paedagogischen Qualitaet und weltanschaulichen Ausrichtung des Kinderbuches aber gar nicht inhaltlich Stellung genommen. Der Praesident des Humanistischen Verbandes (HVD) hat sich hingegen kritisch inhaltlich zum Ferkelbuch geaeuszert. Ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fort- und Weiterbildung Humanistische Lebenskunde im Humanistischen Verband Berlin hat sich von dem Kinderbuch deutlich distanziert. Das Buch ist also keinesfalls innerhalb der saekularen Szene inhaltlich voellig unumstritten. Wenn also der Autor des Ferkelbuches im Blog von Alan Posener im "wir"-Stil schreibt, dann kann damit nun wirklich nicht die saekulare Szene gemeint gewesen sein.

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat offenbar bereits am 17. 12. 2007 Strafanzeige erstattet. Der genaue Inhalt der Anzeige wurde Autor&Verlag jedoch bislang nicht staatlicherseits offiziell mitgeteilt.


Vielen Dank für die Links. Da könnte ich doch glatt auf die Idee kommen, auch einen Indizierungsantrag bezüglich der Bibel zu stellen. Dort diejenigen Passagen herauszustreichen, die geeignet sind, Kinder und Jugendliche "sozial-ethisch zu desorientieren", dürfte ungleich leichter sein, als dies bei dem an den Haaren herbeigezogenen Bemühungen gegenüber dem Ferkelbuch der Fall ist. Was besseres hätte den Autoren nun wirklich nicht passieren können ... . zwinkern


Bleibt noch die ironische Frage offen: Wie erklärt man Religionen humanistisch Ausrufezeichen Frage




Cheers,


Lamarck
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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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Torsten
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#929853) Verfasst am: 10.02.2008, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Lamarck hat folgendes geschrieben:
Bleibt noch die ironische Frage offen: Wie erklärt man Religionen humanistisch Ausrufezeichen Frage


Oder Eifersucht?
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neinguar
Blue Note



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#929926) Verfasst am: 10.02.2008, 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

öhm.....Leute, jetzt fangt den Thread nicht von vorne an......

Hat man eigentlich inzwischen nochmal was vom vdL-Ministerium gehört? Schließlich ist die Sache in allen überregionalen Zeitungen veröffentlicht worden und wird fleißig diskutiert. Der eine oder andere Journalist dürfte doch bestimmt schon mal wieder nachgefragt haben. Und ich würde mal schätzen, dass der Antrag nicht für eine direkte Veröffentlichung bestimmt war, sonst hätte doch nochmal jemand korrekturgelesen (inhaltlich, sprachlich, PR-technisch....ich meine, man kann dem Ministerium vielleicht alles mögliche zutrauen, aber so unprofessionelle Öffentlichkeitsarbeit.....). Wer hatte ihn eigentlich zuerst veröffentlicht? (Ich hatte das doch irgendwo gelesen, finde es aber nicht mehr....war es die Bundesprüfstelle?)

neinguar
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Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
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