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Haben Eltern ein Recht auf ihre Kinder?
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#93065) Verfasst am: 19.02.2004, 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

Eine ziemlich verfahrene Situation.
Ich bin auch der Meinung dass bei einem solchen Kulturschock zum Suizid und ähnlichem kommen kann.
Das leben und die Kultur von Afghanistan und der BRD unterscheiden sich nun doch ziemlich stark.
Ich persönlich würde das Kind jedes Jahr für mehrere Wochen nach Afghanistan schicken, später dann soll es selbst entscheiden.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#93071) Verfasst am: 19.02.2004, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich würde das Kind jedes Jahr für mehrere Wochen nach Afghanistan schicken, später dann soll es selbst entscheiden.


Und du meinst, die Eltern und der afghanische Staat würden das Mädchen - wenn es erstmal wieder im Land ist - nach Deutschland ausreisen lassen?
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#93080) Verfasst am: 19.02.2004, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Nicht ohne meine Tochter zynisches Grinsen

hehehehehe

Da lässt man halt wen mitfahren der dafür sorgt und das Kind auch nicht im Sinne der Pflegeeltern beeinflusst, wenn man irgendwelche minderjährigen Taschendiebe irgendwohin in die Sonne schicken kann wieso nicht auch dieses Mädchen?
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
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Beitrag(#93084) Verfasst am: 19.02.2004, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Da lässt man halt wen mitfahren der dafür sorgt und das Kind auch nicht im Sinne der Pflegeeltern beeinflusst,...


...und dem dann ganz regulär nach afghanischem Gesetz das Kind entzogen wird.

Zitat:
... wenn man irgendwelche minderjährigen Taschendiebe irgendwohin in die Sonne schicken kann wieso nicht auch dieses Mädchen?


Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Am Kopf kratzen
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#93113) Verfasst am: 19.02.2004, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ob es dort wohl so zugeht?
Aber ist es nun richtig den Eltern einfach so ihr Kind zu entziehen, zumindest der Umgang müßte doch Gestattet sein.

Zitat:
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?


Das war ein Seitenhieb auf die sinnhaftigkeit bestimmter Praktiken zynisches Grinsen zynisches Grinsen
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#93115) Verfasst am: 19.02.2004, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?


Das war ein Seitenhieb auf die sinnhaftigkeit bestimmter Praktiken zynisches Grinsen zynisches Grinsen


Hat aber mit diesem Thema überhaupt nichts zu tun.

Ich finde es völlig sinnlos, Salat in Mayonaisedressing zu ertränken, Essig und Öl reicht auch. Hat auch nichts mit diesem Thema zu tun. zynisches Grinsen
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AhImSa
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Anmeldungsdatum: 17.12.2003
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Beitrag(#93197) Verfasst am: 19.02.2004, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Wie kann ein Mädchen, das angeblich im Teenager-Alter ist, in nur vier Jahren seine Heimat vergessen und seine Muttersprache verlernen?


sie hat ihre heimat und muttersprache wohl mehr verdrängt als vergessen. denn immerhin war diese "heimat" ein ort, in dem sie von einer mine verletzt wurde und wohl insgesammt in so schlechten lebensbedinungen gelebt hat, wie man sie von einem entwicklungsland eben erwarten kann. ich fände es unmöglich sie in ein land zu schicken, in dem ihr so schreckliche dinge passiert sind, dass sie nicht mal mehr dran denken wollte.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#93199) Verfasst am: 19.02.2004, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

AhImSa hat folgendes geschrieben:
ich fände es unmöglich sie in ein land zu schicken, in dem ihr so schreckliche dinge passiert sind, dass sie nicht mal mehr dran denken wollte.


Dann stellt sich aber die Frage, nach Verantwortbarkeit solcher Aktionen, Kinder für eine langwierige medizinische Behandlung aus dem Land zu holen und hinterher wieder dorthin zurückzuschicken.

Denn das oben gesagte gilt ja für alle anderen Kinder dieser Aktionen auch.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#93200) Verfasst am: 19.02.2004, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dann stellt sich aber die Frage, nach Verantwortbarkeit solcher Aktionen, Kinder für eine langwierige medizinische Behandlung aus dem Land zu holen und hinterher wieder dorthin zurückzuschicken.

Denn das oben gesagte gilt ja für alle anderen Kinder dieser Aktionen auch.


Aber was soll man machen?
Verkrüppeln lassen?
Am besten wäre im Land behandeln, aber das geht zumindest in Afghanistan nicht.
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AhImSa
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Anmeldungsdatum: 17.12.2003
Beiträge: 97
Wohnort: am Mond links vorbei auf den roten Stern

Beitrag(#93203) Verfasst am: 19.02.2004, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
AhImSa hat folgendes geschrieben:
ich fände es unmöglich sie in ein land zu schicken, in dem ihr so schreckliche dinge passiert sind, dass sie nicht mal mehr dran denken wollte.


Dann stellt sich aber die Frage, nach Verantwortbarkeit solcher Aktionen, Kinder für eine langwierige medizinische Behandlung aus dem Land zu holen und hinterher wieder dorthin zurückzuschicken.

Denn das oben gesagte gilt ja für alle anderen Kinder dieser Aktionen auch.


ich denke das ist schon ein sonderfall. denn ich kann mir nicht vorstellen, dass alle kinder, die hier länger in behandlung sind, ihre sprache, familie und ganze kultur verdrängen, wie bei diesem mädchen.
ausserdem ist sie ja nicht wegen der medizinischen behandlung so lange hiergeblieben, sondern weil sie hier pflegeeltern gefunden hat, bei denen sie danach normal weiterlebte. wie konnte das überhaupt passieren, dass sie nicht nach abschluss der behandlung gleich zurückgeschickt wurde, sondern hier blieb?
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#93235) Verfasst am: 19.02.2004, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Wie kann ein Mädchen, das angeblich im Teenager-Alter ist, in nur vier Jahren seine Heimat vergessen und seine Muttersprache verlernen?


Sie kam mit 7 nach Deutschland. Ich kenne einige Russlanddeutsche Jugendliche, die etwa in dem Alter nach Deutschland kamen und jetzt kaum noch Russisch können.
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ric
Gast






Beitrag(#93258) Verfasst am: 19.02.2004, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Zebra hat folgendes geschrieben:
Wie kann ein Mädchen, das angeblich im Teenager-Alter ist, in nur vier Jahren seine Heimat vergessen und seine Muttersprache verlernen?
Sie kam mit 7 nach Deutschland. Ich kenne einige Russlanddeutsche Jugendliche, die etwa in dem Alter nach Deutschland kamen und jetzt kaum noch Russisch können.
Kann ich bestätigen. Dauert kaum ein Jahr, dann sprechen sie kein Wort Muttersprache mehr.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#93262) Verfasst am: 19.02.2004, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Kann ich bestätigen. Dauert kaum ein Jahr, dann sprechen sie kein Wort Muttersprache mehr.


Wenn man sie von regelmäßigen Kontakten zu Muttersprachlern fernhält. Sollte man eigentlich nicht machen. Die Sprache ist wichtig.
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ric
Gast






Beitrag(#93272) Verfasst am: 19.02.2004, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Kann ich bestätigen. Dauert kaum ein Jahr, dann sprechen sie kein Wort Muttersprache mehr.
Wenn man sie von regelmäßigen Kontakten zu Muttersprachlern fernhält. Sollte man eigentlich nicht machen. Die Sprache ist wichtig.
Das stimmt nicht.
Ich habe (und tue es heute noch) mich immer in meiner Muttersprache mit meinen Eltern unterhalten. Meine jüngere Schwester hat trotzdem nach einem Jahr nur noch Deutsch gesprochen. Nach 3 Jahren hat sie auch nur noch Deutsch verstanden.
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Zebra
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Beitrag(#93372) Verfasst am: 19.02.2004, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Kann ich bestätigen. Dauert kaum ein Jahr, dann sprechen sie kein Wort Muttersprache mehr.
Wenn man sie von regelmäßigen Kontakten zu Muttersprachlern fernhält. Sollte man eigentlich nicht machen. Die Sprache ist wichtig.
Das stimmt nicht.
Ich habe (und tue es heute noch) mich immer in meiner Muttersprache mit meinen Eltern unterhalten. Meine jüngere Schwester hat trotzdem nach einem Jahr nur noch Deutsch gesprochen. Nach 3 Jahren hat sie auch nur noch Deutsch verstanden.


hm... irgendwie schwer vorstellbar Am Kopf kratzen

Ich war halt etwas skeptisch, aber wenn ihr das auch so erfahren habt, dann wird's wohl stimmen...
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#93375) Verfasst am: 19.02.2004, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wir erleben es hier eigentlich mit den ausländischen Kindern anders. Hier werden jetzt extra Sprachkurse eingerichtet, weil viele die deutsche Sprache nicht beherrschen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#93453) Verfasst am: 19.02.2004, 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das ist auch richtig. In vielen dieser Fälle ist es übrigens so, dass das ausländische Kind weder Deutsch noch seine Muttersprache richtig kann.

Roger Loos, der in Köln Seminare zum Zweitspracherwerb im Kindergarten anbietet, empfiehlt aus diesem Grund, dass ausländische Eltern mit ihrem Kind nicht nur Deutsch sondern vor allem in seiner Muttersprache reden sollen. Vor allem sollen sie VIEL mit ihrem Kind sprechen. Er geht davon aus, dass ein Kind Deutsch um so besser als Zweitsprache erwerben kann, je besser es seine Muttersprache beherrscht.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#93455) Verfasst am: 19.02.2004, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

ein kind gehört nach seiner geburt weder den eltern noch dem heimatstaat noch einem drittstaat.
wenn ein kind für längere zeit von den eltern getrennt leben muß, so sind die eltern über die möglichen folgen aufzuklären.
wenn ein kind ein unterkommen gefunden hat, wo sein wohlergehen gesichert ist und das kind bleiben möchte, so ist dem kindeswillen vorrang einzuräumen vor dem elternwillen und vor dem willen aller beteiligten staaten.
natürlich ist dabei sicherzustellen, daß der tatsächliche kindeswille zum ausdruck kommt und nicht etwa eine überredungs- oder gar erpressungssituation vorliegt.
so einfach könnte es sein.
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ric
Gast






Beitrag(#93583) Verfasst am: 20.02.2004, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Kann ich bestätigen. Dauert kaum ein Jahr, dann sprechen sie kein Wort Muttersprache mehr.
Wenn man sie von regelmäßigen Kontakten zu Muttersprachlern fernhält. Sollte man eigentlich nicht machen. Die Sprache ist wichtig.
Das stimmt nicht.
Ich habe (und tue es heute noch) mich immer in meiner Muttersprache mit meinen Eltern unterhalten. Meine jüngere Schwester hat trotzdem nach einem Jahr nur noch Deutsch gesprochen. Nach 3 Jahren hat sie auch nur noch Deutsch verstanden.
hm... irgendwie schwer vorstellbar Am Kopf kratzen

Ich war halt etwas skeptisch, aber wenn ihr das auch so erfahren habt, dann wird's wohl stimmen...
Ich habe diesen Effekt auch bei anderen Familien beobachtet. Die Grenze scheint irgendwo bei 10-12 Jahren zu liegen. Dieser Sprachverlust tritt vor allem dann auf, wenn die Eltern sich bemühen beide Sprachen zu sprechen. Ich vermute, das Kind geht dann den einfacheren Weg.

Bei vielen Bekannten aus Rußland habe ich eine andere Beobachtung gemacht. Wenn z.B. ein Eltern oder Großelternteil mit in der Familie ist, das ausschließlich in der Muttersprache spricht, dann behalten die Kinder ihre Muttersprache größtenteils bei.
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Ilja
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Anmeldungsdatum: 12.12.2003
Beiträge: 332

Beitrag(#93649) Verfasst am: 20.02.2004, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Peter Raulfs hat folgendes geschrieben:
Was mich an der ganzen Angelegenheit (und an vergleichbaren) stört, ist, daß über einen Menschen verhandelt wird, als sei er eine Sache, an der die Eltern Besitzrechte haben.
Ob ein Kind zu Bezugspersonen eine liebevolle Beziehung aufbauen kann, hängt doch nicht davon ab, ob die ein paar Gene gemeinsam haben. Ich finde, daß ausschließlich das Wohl des Kindes eine Rolle spielen sollte.


Sehe ich ähnlich. Es gibt überhaupt keinen Grund, das Kind nicht selbst entscheiden zu lassen, bei wem es leben will.

Die Erwachsenen fordern für sich auch das Recht auf freie Wahl des Arztes oder des Rechtsanwalts, obwohl sie nur schwer einschätzen können, wie kompetent diese sind. Auch Kindern sollte man dieses Wahlrecht lassen, was den Vormund betrifft.
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AhImSa
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.12.2003
Beiträge: 97
Wohnort: am Mond links vorbei auf den roten Stern

Beitrag(#93809) Verfasst am: 20.02.2004, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:

Bei vielen Bekannten aus Rußland habe ich eine andere Beobachtung gemacht. Wenn z.B. ein Eltern oder Großelternteil mit in der Familie ist, das ausschließlich in der Muttersprache spricht, dann behalten die Kinder ihre Muttersprache größtenteils bei.


sie behalten sie nicht nur bei, ansich lernen kinder automatisch eine sprache wenn ein ihnen nahestehendes familiemmitglied sie spricht. egal, ob sie schon mal in dem land gelebt haben, oder nicht.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#95296) Verfasst am: 24.02.2004, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

Antwort auf die Topic-Frage: Nein!

Wer hier ein Recht hat, ist das Kind, und zwar auf seinen Eltern. (Wobei ich Eltern im Sinne von "sozialer Elternschaft" verstanden wissen möchte).

Was hier geschehen ist, war kein Kindes-, sondern ein Eltern-(bzw. Heimat-)Raub: Das Kind ist aus seiner Familie herausgerissen worden. Und ja, das war Unrecht und hätte nicht passieren dürfen. Ist es aber - und jetzt ist die Frage, was heute zu tun ist. Das Kind hat einen neue Familie und Heimat gefunden - es jetzt zurückzuschicken, würde nicht das alte Unrecht ungeschehen machen, sondern dem Kind das selbe Unrecht ein zweites Mal antun. Doppelt Unrecht wird nicht Recht, und neue Wunden bringen nicht alte Narben zum Verschwinden.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Wygotsky
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Beitrag(#95297) Verfasst am: 24.02.2004, 02:19    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Wer hier ein Recht hat, ist das Kind, und zwar auf seinen Eltern.


Frage: Wenn ein Kind ein Recht auf seine Eltern hat, warum haben dann Eltern nicht auch ein Recht auf ihr Kind? Warum diese Ungleichheit?

caballito hat folgendes geschrieben:
Was hier geschehen ist, war kein Kindes-, sondern ein Eltern-(bzw. Heimat-)Raub: Das Kind ist aus seiner Familie herausgerissen worden. Und ja, das war Unrecht und hätte nicht passieren dürfen. Ist es aber - und jetzt ist die Frage, was heute zu tun ist. Das Kind hat einen neue Familie und Heimat gefunden - es jetzt zurückzuschicken, würde nicht das alte Unrecht ungeschehen machen, sondern dem Kind das selbe Unrecht ein zweites Mal antun. Doppelt Unrecht wird nicht Recht, und neue Wunden bringen nicht alte Narben zum Verschwinden.


Interessanter Standpunkt. Muss ich mal drüber nachdenken.
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caballito
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Beitrag(#95309) Verfasst am: 24.02.2004, 03:45    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Frage: Wenn ein Kind ein Recht auf seine Eltern hat, warum haben dann Eltern nicht auch ein Recht auf ihr Kind? Warum diese Ungleichheit?


Weil Rechte immer dem zustehen, der beim Recht des Stärkeren zu kurz kommt.

Außerdem ist, bis auf eine klitzekleine Ausnahme, ein Recht des Kindes auf seine Eltern einem Recht der Eltern auf ihr Kind absolut äquivalent - beides bewirkt den Anspruch gegenüber Dritten, das Kind den Eltern zu überlassen. Die Ausnahme ist, dass ein Recht des Kindes auf die Eltern nicht gegen das Kind erzwungen werden kann ...
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
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Beitrag(#95323) Verfasst am: 24.02.2004, 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Frage: Wenn ein Kind ein Recht auf seine Eltern hat, warum haben dann Eltern nicht auch ein Recht auf ihr Kind? Warum diese Ungleichheit?


Weil Rechte immer dem zustehen, der beim Recht des Stärkeren zu kurz kommt.

Außerdem ist, bis auf eine klitzekleine Ausnahme, ein Recht des Kindes auf seine Eltern einem Recht der Eltern auf ihr Kind absolut äquivalent - beides bewirkt den Anspruch gegenüber Dritten, das Kind den Eltern zu überlassen. Die Ausnahme ist, dass ein Recht des Kindes auf die Eltern nicht gegen das Kind erzwungen werden kann ...



Sollte es nicht vielmehr so sein: Wenn das Kind eine enge emotionale Beziehung zu seinen Eltern aufbauen möchte und die haben nichts dagegen, dann darf das Kind. Gleiches gilt für die Eltern. Wenn aber eine der Seiten nicht will, gibt es kein Recht auf Beziehung.
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Zebra
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Beitrag(#95350) Verfasst am: 24.02.2004, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Was hier geschehen ist, war kein Kindes-, sondern ein Eltern-(bzw. Heimat-)Raub: Das Kind ist aus seiner Familie herausgerissen worden. Und ja, das war Unrecht und hätte nicht passieren dürfen. Ist es aber - und jetzt ist die Frage, was heute zu tun ist. Das Kind hat einen neue Familie und Heimat gefunden - es jetzt zurückzuschicken, würde nicht das alte Unrecht ungeschehen machen, sondern dem Kind das selbe Unrecht ein zweites Mal antun. Doppelt Unrecht wird nicht Recht, und neue Wunden bringen nicht alte Narben zum Verschwinden.


Seh ich genauso.
Trotzdem denke ich, dass man zumindest versuchen sollte, wieder einen Kontakt zu den leiblichen Eltern aufzubauen...
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
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Beitrag(#95421) Verfasst am: 24.02.2004, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Sollte es nicht vielmehr so sein: Wenn das Kind eine enge emotionale Beziehung zu seinen Eltern aufbauen möchte und die haben nichts dagegen, dann darf das Kind. Gleiches gilt für die Eltern. Wenn aber eine der Seiten nicht will, gibt es kein Recht auf Beziehung.


Das gilt sowieso. Schon allein deswegen, weil ein Recht einer der Seiten, eine solche Beziehung mit der anderen aufzubauen, ungefähr so sinnvoll wäre wie ein Recht auf Überwindung der Schwerkraft: Emotionale Zuwendung kann nicht erzwungen werden, und ein Recht, das nicht durchsetzbar ist, ist Blödsinn.

Außerdem habe ich ausdrücklich von sozialer Elternschaft gesprochen, und die setzt ja gerade voraus, dass eine solche enge emotionale Beziehung bereits vorhanden ist. Unter dieser Voraussetzung seheh ich es dann allerdings wirklich so, dass die Eltern, die einen solche Beziehung haben entstehen lassen, dann auch in der Pflicht sind, sich weiter um das Kind zu kümmern. Was natürlich auch nichts daran ändert, dass man es letzlich nicht zwingen kann und es unter Umständen für das Kind wirklich besser ist, eine Elternbindung, die mehr schadet als nutzt, zu kappen - ggf. durchaus auch gegen dessen Willen, was aber nun wirklich das allerletzte Mittel sein muss.
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#95424) Verfasst am: 24.02.2004, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
Seh ich genauso.
Trotzdem denke ich, dass man zumindest versuchen sollte, wieder einen Kontakt zu den leiblichen Eltern aufzubauen...


Das allerdings ist ein völlig anderes Kapitel - und hier würde ich sogar mein apodiktisches "nein" von oben dahingehend einschränken, dass die leiblichen Eltern durchaus ein Recht darauf haben, dass dies zumindest versucht wird.
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Die Gedanken sind frei.

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Schwarzes Schäfchen
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 12

Beitrag(#925796) Verfasst am: 05.02.2008, 06:38    Titel: Antworten mit Zitat

@ Wy - Threadfrage

Auf keinen Fall zynisches Grinsen

Ein klares NEIN, meinerseits. Ich hab jetzt keine Lust, meinen Standpunkt auszuführen. Ich denke, das muss ich auch nicht. Ich bin es Leid, dauernd den Menschenrechtsethiker mit den weltfremden Ansichten raushängen zu lassen.

LG
Schwarzes Schäfchen
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Kein Gott, kein Kaiser, kein Reich, kein Vaterland

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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#925886) Verfasst am: 05.02.2008, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Schwarzes Schäfchen hat folgendes geschrieben:
@ Wy - Threadfrage

Auf keinen Fall zynisches Grinsen

Ein klares NEIN, meinerseits. Ich hab jetzt keine Lust, meinen Standpunkt auszuführen. Ich denke, das muss ich auch nicht. Ich bin es Leid, dauernd den Menschenrechtsethiker mit den weltfremden Ansichten raushängen zu lassen.

LG
Schwarzes Schäfchen


Du anwortest hier auf nen vier Jahre alten Thread und willst dann noch nicht mal deine <Antwort begründen?
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