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November 11. Monat
Anmeldungsdatum: 25.11.2006 Beiträge: 151
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durial gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2006 Beiträge: 1211
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(#934730) Verfasst am: 15.02.2008, 21:29 Titel: |
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November hat folgendes geschrieben: | durial hat folgendes geschrieben: |
Aber hat das mal jemand mit den Bäumen ausprobiert? Ist da was aufgefallen? |
Ja - aber ich weiss nicht, ob das richtig ist.
Ich sitze auf der Bank und stelle mir vor, der Körper bleibt sitzen, mein ICH geht die Allee hinab.
Vorwärts blickend verengen sich die Baumreihen.
Mein ICH dreht sich um und blickt zu meinem Körper zurück, aber die Baumreihen verengen sich nicht, sondern werden breiter.
Mein wegbewegtes ICH steht im engen Teil und sieht den Körper im breiten Teil der Baumreihe.
Na ja - meine Augen sind eben auch bei meinem Körper, und ich sehe wie ich es sehe, obwohl ICH ganz weit hinten in der Baumallee stehe. |
Nene, ich meinte eigentlich was anderes. Und sich umzudrehen ist eigentlich nicht nötig. Nochmal anders: Man sieht einfach in der Vorstellung eine Person auf einer Parkbank sitzen, nur denkt man sich dabei eben, dass man das selbst ist (und sie sollte auch so aussehen wie man selbst). Während man sich selbst auf der Bank ansieht, schwebt man einfach nach "hinten" weg in den Baumstreifen hinein, ohne sich dabei aus den Augen zu verlieren.
Und um welchen Effekt es mir geht, ist der, wenn man sich dann, im Baumstreifen stehend, fragt, "wo ist mein Ich?". Auf die Wahrnhemung bei der Frage bzw. beim Versuch, sie zu beantworten, kommt es mir an.
Also ich kann da einen ziemlich klaren, interessanten Effekt bei beobachten!
Also: Was passiert, wenn man in dem Baumstreifen steht und sich diese Frage stellt?
November hat folgendes geschrieben: |
Na ja - meine Augen sind eben auch bei meinem Körper, und ich sehe wie ich es sehe, obwohl ICH ganz weit hinten in der Baumallee stehe. |
Das ist Dir schonmal gut gelungen! So ungefähr sollte Deine Wahrnehmung sein, kurz bevor Du Dir die Frage stelltst.
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durial gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2006 Beiträge: 1211
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(#934744) Verfasst am: 15.02.2008, 21:42 Titel: |
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Kenne es auch nicht. Klingt aber ganz brauchbar (es werden ja reale Fälle beschrieben). Wenn man sich für Bewusstsein bzw. Bewusstseinsphänomene interessiert, ist es sicherlich lohnenswert.
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November 11. Monat
Anmeldungsdatum: 25.11.2006 Beiträge: 151
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(#934789) Verfasst am: 15.02.2008, 22:19 Titel: |
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durial hat folgendes geschrieben: |
Also: Was passiert, wenn man in dem Baumstreifen steht und sich diese Frage stellt?
November hat folgendes geschrieben: |
Na ja - meine Augen sind eben auch bei meinem Körper, und ich sehe wie ich es sehe, obwohl ICH ganz weit hinten in der Baumallee stehe. |
Das ist Dir schonmal gut gelungen! So ungefähr sollte Deine Wahrnehmung sein, kurz bevor Du Dir die Frage stelltst. |
Also ich hatte Deine Frage auch verkehrt verstanden.
Ich habe das andere jetzt ausprobiert, aber an den Bäumen nichts besonderes festgestellt.
Was ich feststellte, dass ich nicht in der Lage war, von meiner Ich-Position zwischen den Bäumen
den Körper auf der Bank zu bewegen. Der konnte sich nicht umdrehen zu mir, nur mein ICH war beweglich.
Das hängt natürlich mit meiner Vorstellungskraft zusammen.
Und mein wegbewegtes Ich ist ja auch nur eine Vorstellung, nicht mein reales Ich.
Vielleicht beschreibst Du einfach mal, was Du dabei feststellst.
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durial gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2006 Beiträge: 1211
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(#934915) Verfasst am: 16.02.2008, 00:23 Titel: |
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November hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht beschreibst Du einfach mal, was Du dabei feststellst. |
Naja, ich wollte das ganz unvoreingenommen erfragen.
Aber gut: In dem Moment, wenn ich mir die Frage stelle, irrt meine Aufmerksamkeit flipperartig (das Spiel betreffend) zwischen den Bäumen hin und her.
Das geht mir genauso, wenn ich mir das Wegdriften ins All vorstelle: Meine Aufmerksamkeit springt dann recht schnell von einem vorgestellten Objekt zum nächsten. Ich finde das sehr stimmig, denn weil man die Lokalisierung des Ichs ausgeknipst hat, ist man dann eigentlich nur noch reine Bewusstheit und Bewusstsein ist immer das Bew. von etwas - deswegen suche ich automatisch "in" den Objekten. Das Ich scheint - zumindest im Sinne der bewussten Fassbarkeit - durch diese Vorstellung anscheinend komplett ausgeknipst zu werden!
Ist bloß die Frage, ob das allgemein so wahrgenommen werden kann.
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November 11. Monat
Anmeldungsdatum: 25.11.2006 Beiträge: 151
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(#935123) Verfasst am: 16.02.2008, 14:00 Titel: |
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durial hat folgendes geschrieben: |
Ich finde das sehr stimmig, denn weil man die Lokalisierung des Ichs ausgeknipst hat, ist man dann eigentlich nur noch reine Bewusstheit und Bewusstsein ist immer das Bew. von etwas - deswegen suche ich automatisch "in" den Objekten. Das Ich scheint - zumindest im Sinne der bewussten Fassbarkeit - durch diese Vorstellung anscheinend komplett ausgeknipst zu werden!
Ist bloß die Frage, ob das allgemein so wahrgenommen werden kann. |
Von mir wird das nicht so wahrgenommen.
Ausserdem hast Du die Lokalisierung Deines Ichs nicht ausgeknipst, sondern stellst Dir etwas vor.
Du schickst eine virtuelle Person, die Du als Dein Ich bezeichnest,
an einen Ort, den Du Dir mehr oder weniger gut vorstellst. Deine Vorstellung von dem Ort und den Objekten wechselt natürlich, je nachdem auf was sich Dein Interesse der Vorstellung gerade richtet.
Du selbst, Dein Körper samt Bewußtsein samt Deinem Ich, sitzt als untrennbare Einheit immer noch da, wo Du bist, während Du Dir etwas vorstellst.
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durial gesperrt
Anmeldungsdatum: 16.12.2006 Beiträge: 1211
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(#935341) Verfasst am: 16.02.2008, 20:59 Titel: |
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November hat folgendes geschrieben: |
Von mir wird das nicht so wahrgenommen.
Ausserdem hast Du die Lokalisierung Deines Ichs nicht ausgeknipst, sondern stellst Dir etwas vor.
Du schickst eine virtuelle Person, die Du als Dein Ich bezeichnest,
an einen Ort, den Du Dir mehr oder weniger gut vorstellst. Deine Vorstellung von dem Ort und den Objekten wechselt natürlich, je nachdem auf was sich Dein Interesse der Vorstellung gerade richtet.
Du selbst, Dein Körper samt Bewußtsein samt Deinem Ich, sitzt als untrennbare Einheit immer noch da, wo Du bist, während Du Dir etwas vorstellst. |
O, das sehe ich aber ganz anders. Natürlich ensteht die Ich-Wahrnehmung im Kopf, aber der springende Punkt bei der Sache ist, dass auf die Weise sehr leicht - indem man sich selbst bzw. dem Gehirn was vorgaukelt (eigentlich witzig, dass das überhaupt geht) - die Lokalisation wie ausgeschaltet wird.
Es geht auch nicht darum, dass in meiner Vorstellung plötzlich verschiedene Dinge auftauchen. Nein, sondern in dem Moment der Frage, "suche" ich mein Ich zu lokalisieren, aber das gelingt nicht, sondern ich suche "in" den Objekten danach. Stell Dir das am besten so vor: Angenommen Dir zeigt jemand eine Buchstabentafel und sagt:" Finde so schnell wie möglich das `X`!". Dann würde Deine Aufmerksamkeit zwischen all den anderen Buchstaben umherspringen, bis Du das X findest. Und exakt das erlebe ich dabei, nur dass ich eben das "X" nicht finde (erst wenn ich mich wieder auf mich selbst besinne bzw. darauf, dass ich mir das gerade nur vorstelle).
Übrigens von "untrennbare Einheit" zu sprechen, ist ein wenig überholt. Vielmehr ist die heutige Sichtweise die, dass wir geradezu aus einer Vielzahl verschiedener bewusstseinsmäßiger Prozesse ein konsistentes "Ich" kreieren. Eine wichtige Komponente scheint die Selbstlokalisation im Raum zu sein. Wenn die nicht gegeben ist, gibts mit unserem Ich schon erste Probleme, wie ja das Beispiel eigentlich zeigen sollte (ich schieb das mal auf mangelnde Visualisationsleistung ). Mir hat dieses Beispiel jedenfalls genau das gezeigt/ bestätigt.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#935809) Verfasst am: 17.02.2008, 13:10 Titel: |
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"Der wird zur Pflanze, wenn er will,
zum Tier, zum Narr, zum Weisen,
und kann in einer Stunde
durchs ganze Weltall reisen."
Novalis
mfg Kosh
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44651
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(#935818) Verfasst am: 17.02.2008, 13:32 Titel: |
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Er_Win hat folgendes geschrieben: | Gotteserfahrung ist magnetisch stimulierbar |
Ich würde sowas gerne mal ausprobieren. Weiss jemand von euch, wo man sowas in der Nähe von Bonn machen lassen kann?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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November 11. Monat
Anmeldungsdatum: 25.11.2006 Beiträge: 151
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(#935833) Verfasst am: 17.02.2008, 13:54 Titel: |
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durial hat folgendes geschrieben: |
Übrigens von "untrennbare Einheit" zu sprechen, ist ein wenig überholt. Vielmehr ist die heutige Sichtweise die, dass wir geradezu aus einer Vielzahl verschiedener bewusstseinsmäßiger Prozesse ein konsistentes "Ich" kreieren. Eine wichtige Komponente scheint die Selbstlokalisation im Raum zu sein. Wenn die nicht gegeben ist, gibts mit unserem Ich schon erste Probleme, wie ja das Beispiel eigentlich zeigen sollte (ich schieb das mal auf mangelnde Visualisationsleistung ). Mir hat dieses Beispiel jedenfalls genau das gezeigt/ bestätigt. |
Ich mag das Spalten nicht, auch wenn es üblich ist, vom Kaminholz bis zum Ich alles zu spalten.
Vielleicht ist meine mangelnde Visualisationsleistung (mein erstes Experiment unterließ die Umkehrung der Perspektive)
ein Grund, aber vielleicht ist es auch mein derzeit nicht zur Spaltung bereites Ich, dass es verhindert.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#935839) Verfasst am: 17.02.2008, 14:01 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Er_Win hat folgendes geschrieben: | Gotteserfahrung ist magnetisch stimulierbar |
Ich würde sowas gerne mal ausprobieren. Weiss jemand von euch, wo man sowas in der Nähe von Bonn machen lassen kann? |
Leg dir doch einen Magneten unters Kopfkissen.
mfg Kosh
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DieNeueMitte Ohne eigene Schuld umlautfrei
Anmeldungsdatum: 14.06.2007 Beiträge: 850
Wohnort: Southampton
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(#936009) Verfasst am: 17.02.2008, 18:42 Titel: |
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Ich hatte durch Schlafentzug schon seltsame Erlebnisse gehabt, die ich damals als goettliche Visionen interpretiert habe :zugeb:
_________________ Lieber ständig übermüdet als ständig überwacht!
Center or Centrist: Your own political position, regardless of where you are outside the fora. This position is, of course, the voice of sweet reason and compromise.
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