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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947549) Verfasst am: 05.03.2008, 17:29 Titel: |
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Skepiker gebraucht alle für ihn greifbaren Gedanken und Historizismen schlagwortartig, um sie ein und derselben Sache zu widmen: Der Erkennung des faschistoiden Grundzuges kapitalistischer Gesellschaften.
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freygeyst egoist
Anmeldungsdatum: 12.11.2007 Beiträge: 43
Wohnort: Riesa
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(#947551) Verfasst am: 05.03.2008, 17:32 Titel: |
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_________________ "mir geht nichts über mich!" (max stirner)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947558) Verfasst am: 05.03.2008, 17:37 Titel: |
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Ich finde das nicht im Geringsten lustig. Er interessiert sich ja offenkundig sogar nur für das von ihm dabei Verwertbare. So wenig es auch mit Nietzsche oder sonst etwas zu tun hat und was nicht passt, wird von ihm passend gemacht. Marx hat gezeigt, wie's geht.
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freygeyst egoist
Anmeldungsdatum: 12.11.2007 Beiträge: 43
Wohnort: Riesa
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(#947566) Verfasst am: 05.03.2008, 17:45 Titel: |
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ein fauxpas nach dem anderen. nein natürlich ist sowas nicht lustig, aber die formulierung ist dann doch sehr humoristisch. "Der Erkennung des faschistoiden Grundzuges kapitalistischer Gesellschaften." von der wortwahl her könnte das direkt aus einer ddr-zeitung stammen.
_________________ "mir geht nichts über mich!" (max stirner)
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947570) Verfasst am: 05.03.2008, 17:48 Titel: |
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Mich würde nicht wundern, wenn es da einen entsprechenden Hintergrund redaktioneller Tätigkeit bei ihm geben würde
Wieso sollte ich es auch weniger plakativ ausdrücken, als Skeptiker selbst?
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947642) Verfasst am: 05.03.2008, 18:54 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Marx hat gezeigt, wie's geht. |
Gähn. Du machst mit Marx genau das, was Skeptiker mit Nietzsche macht.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947647) Verfasst am: 05.03.2008, 19:03 Titel: |
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Ok, das muss ich mir gefallen lassen. Dann eben nicht Marx, sondern die sozialen Utopisten, aber das verhindert eine personelle Anklage und ich war in der Laune dazu, auch wenn ich Unrecht hatte. Sofern das Gerieren als Gesellschaftsmodellbastler im Sinne eines Gerechtigkeitsideals marxistisch zu nennen ist, meinte ich das aber mit Recht so.
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947653) Verfasst am: 05.03.2008, 19:13 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Sofern das Gerieren als Gesellschaftsmodellbastler im Sinne eines Gerechtigkeitsideals marxistisch zu nennen ist, meinte ich das aber mit Recht so. |
Ich weiss nicht, ob und inwieweit sowas marxistisch zu nennen ist. Offenbar nennen sich solche Leute manchmal selbst so. Das kann man ja erstmal feststellen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947665) Verfasst am: 05.03.2008, 19:34 Titel: |
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wieso hast du den Rest wieder gelöscht? Ich habs jedenfalls gelesen und meine dazu, dass man einerseits irgendwann irgendwo von einem System, das sich als kommunistisch, sozialistisch o.ä bezeichnet, von einem marxistischen System sprechen muss und dass ein konsequenzloser, vergeistigter Elfenbein-Kommunismus wohl kaum in Marx' Sinn war, anderesits sind natülich auch der 'Neoliberalismus' im USAnischen Sinne und sowieso der Wirtschaftsliberalismus natürlich kritisierbar. Nur finde ich es u.U. sehr kritisch, der Demokratie einen intrinsischen Kampf gegen wirtschaftliche Machtakkumulation zu unterstellen, schon weil das die Möglichkeiten indirekter Marktregulierung zu sehr ausklammert und vor allem aber, weil ich es für absolut falsch halte, dem Kommunismus (im Umkehrschluss) demokratischen Charakter zuzuordnen. Hier:
Zitat: | Marxismus: die weltweite Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und dessen Überführung in Gemeinbesitz (Vergesellschaftung) durch die politische Herrschaft der Arbeiterklasse (Diktatur des Proletariats) als notwendige Bedingung für die klassenlose Gesellschaft. Diese revolutionäre Veränderung wird als Ergebnis der sich zuspitzenden Klassengegensätze im Kapitalismus aufgefasst. Der Kommunismus wäre kein Idealzustand, wonach sich die Menschen zu richten hätten, der dialektische Fortschritt der realen Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung ermögliche die Abschaffung des bürgerlichen Privateigentums und die Aufhebung aller Klassengegensätze, durch die bewusste Tat der Arbeiterklasse. Karl Marx und Friedrich Engels grenzten ihren wissenschaftlichen Sozialismus streng von jedem „frühen" oder „utopischen" Sozialismus und Kommunismus ab. |
Der Rest, bis auf den Rätekommunismus, ist noch antidemokratischer, aber auch letzterer geht von einer Organisation durch die Arbeiterklasse aus (die natürlich den parteinlosen 'Volkswillen' verkörpert), die dann über ein imperatives Mandat umgesetzt wird, es gibt keine Gewaltenteilung, etc. Das hat kaum etwas mit Demokratie zu tun.
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947740) Verfasst am: 05.03.2008, 20:34 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Nur finde ich es u.U. sehr kritisch, der Demokratie einen intrinsischen Kampf gegen wirtschaftkliche Machtakkumulation zu unterstellen, schon weil das die Möglichkeiten indirekter Marktregulierung zu sehr ausklammert. |
Wenn du mit "der Demokratie" den demokratisch verfassten Staat meinst und diesen als einzig möglichen Ort der Demokratie definierst, hast du trivialerweise Recht.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Aber auch letzterer geht von einer Organisation durch die Arbeiterklasse aus (die natürlich den parteinlosen 'Volkswillen' verkörpert). |
Die Sache mit der Verkörperung lassen wir mal außen vor, es sei denn, du hättest ein Interesse daran, über gespensterhafte Manifestationen zu diskutieren. Es reicht, zu sagen, dass dem Begriff der Verkörperung gewisse Aporien und Paradoxien anhängen, die ihn mindestens problematisch werden lassen. Den Begriff der Klasse zu diskutieren wäre sehr umfangreich, denn erstens glaube ich, dass hier sowohl Marxisten als auch Nichtmarxisten Marx des Öfteren falsch verstehen, und zweitens bin ich diesbezüglich selbst etwas anderer Ansicht als Marx. Zum Beispiel ist der Begriff der gesellschaftlichen Klasse für mich eine Funktion und nicht eine bestimmte Personengruppe. Ich schreibe ihm auch keine notwendige historische Rolle zu. Zu den Begriffen des Volkes und des Volkswillens (welche mindestens eng miteinander verknüpft sind) ist zu sagen, dass auch das bürgerlich-liberale Verständnis von Demokratie nicht ohne solche stabilisierenden Begriffe auszukommen scheint. Zur generellen Problematik dieser Begriffe empfehle ich "Politik der Freundschaft" von Jacques Derrida. Es reicht, zu sagen, dass ich selbst die Begriffe des Volkes und insbesondere des Volkswillens zumindest prinzipiell weder für ein Demokratieverständnis noch für ein Sozialismusverständnis für notwendig halte. Und genuin marxistisch sind sie auch nicht.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Es gibt keine Gewaltenteilung, etc. |
Selbstverständlich kann es verschiedene Institutionen geben, die den verschiedenen Gewalten in unserer Gesellschaft entsprechen, wenn die Bevölkerung eine solche Unterteilung wünscht. Wieviele Gewalten gibt es eigentlich deiner Meinung nach in unserer Gesellschaft? Zwei? Drei? Vier? Oder fünf? Oder sogar noch mehr? Was am imperativen Mandat undemokratisch sein soll, weiss ich jetzt auch nicht so genau.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 05.03.2008, 20:42, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947745) Verfasst am: 05.03.2008, 20:41 Titel: |
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nur kurz erstmal: Das imperative Mandat sichert in diesem Zusammenhang, dass der von der Proletarierpartei natürlich wohlwollend repräsentierte Volkswille direkt zur Wahl gestelt wird und nicht etwa in einem Parlament diskutiert wird. In einer klassischen Demokratie ist das natürlich weniger ein Problem.
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947751) Verfasst am: 05.03.2008, 20:43 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Nur kurz erstmal: Das imperative Mandat sichert in diesem Zusammenhang, dass der von der Proletarierpartei natürlich wohlwollend repräsentierte Volkswille direkt zur Wahl gestelt wird und nicht etwa in einem Parlament diskutiert wird. In einer klassischen Demokratie ist das natürlich weniger ein Problem. |
Dann frage ich dich mal so: Warum sollte es einen a priori herausragenden Ort der Verhandlung politischer Fragen geben?
Anders gefragt: Von was für einem Problem sprichst du überhaupt?
(Zu der Sache mit dem Volkswillen habe ich schon was gesagt.)
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947762) Verfasst am: 05.03.2008, 20:53 Titel: |
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Ja sag mal...
Ich misstraue dieser Idee des Arbeiterrates und der Tatsache, dass sich der angebliche Volkswille ( sieh dir doch die russische Geschichte doch mal an!) in einer einzigen Partei repräsentiert wird! Was ist daran unverständlich? Ein Imperatives Mandat bedeutet hier, dass nur das zur Debatte steht, was der Sowjet vorschlägt. Stellst dich jetzt einfach mal gegenüber der simplen Möglichkeit blind, dass die Übertrageung des Volkswillens auf den Sowjet, wie das historisch auch der Fall war, eine bloße Farce ist? Wir reden hier doch nicht einfach von einer alterbnativen organisationsform der Demokratie ... die Enteignung von Land und Produktionsgütern muss ich da gar nicht thematisieren.
Zuletzt bearbeitet von Argáiþ am 05.03.2008, 20:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#947765) Verfasst am: 05.03.2008, 20:56 Titel: |
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Vom Standpunkt eines heute lebenden Menschen sind die Menschen früherer Epochen als Idioten einzustufen.
"Später wurde der Begriff allgemein auf Laien oder Personen mit einem geringen Bildungsgrad angewandt."
http://de.wikipedia.org/wiki/Idiot
Die geringe Bildung kann man ihnen nur nicht persönlich vorwerfen.
Jesus hätte heute Schwierigkeiten jemanden zu finden, der ihn ans Kreuz nagelt.
Im SM Puff vielleicht , aber das wäre wenig werbewirksam für eine Weltreligion.
mfg Kosh
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947768) Verfasst am: 05.03.2008, 20:59 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich misstraue dieser Idee des Arbeiterrates. |
Ich auch. Aber ich misstraue auch der Idee des Parlaments.
Semnon hat folgendes geschrieben: | und der Tatsache, dass sich der angebliche Volkswille in einer einzigen Partei repräsentiert wird! |
Jetzt lass doch den Käse mal stecken. So ein Quatsch wird von mir ohnehin nicht vertreten. Ich dachte doch, dass ich das klar gemacht hätte. Offenbar nicht.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Ein Imperatives Mandat bedeutet hier, dass nur das zur Debatte steht, was der Sowjet vorschlägt. |
Äh, nein. Ein Imperatives Mandat bedeutet, dass ein Repräsentant jederzeit von denen, die er repräsentiert, abberufen werden kann.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Stellst dich jetzt einfach mal gegenüber der simplen Möglichkeit blind, dass die Übertrageung des Volkswillens auf den Sowjet, wie das historisch auch der Fall war, eine bloße Farce ist? |
Ich bin kein Anhänger des Systems der Sowjetunion. Deine Strohmänner kannst du also gerne anderswo abfackeln.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 05.03.2008, 21:01, insgesamt einmal bearbeitet |
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sergej dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.11.2006 Beiträge: 1006
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(#947770) Verfasst am: 05.03.2008, 21:01 Titel: |
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Die geringe Bildung kann man ihnen nur nicht persönlich vorwerfen.
mfg Kosh [/quote]
Es geht nicht um Bildung,
es geht um wissnechaft und erfahrung, Darvin war noch nicht geboren.
das braucht zeit.
Heute wird ferkel (buch) genagelt.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947771) Verfasst am: 05.03.2008, 21:01 Titel: |
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ich hab dir keine Anhängerschaften unterstellt, aber interessant, dass du dich persönlich angesprochen fühlst
Zitat: | Imperatives Mandat bedeutet, dass ein Abgeordneter kein eigenes Entscheidungsrecht in politischen Abstimmungen besitzt, sondern eine vorausgegangene Entscheidung in die Abstimmung einbringt. Damit kann sowohl der Bindungszwang von Abgeordneten an Partei- oder Koalitionsanweisungen, als auch der an den direkten Willen des wählenden Bürgers gemeint sein. Folgt er nicht der Parteilinie oder dem Wählerwillen, kann er abgesetzt werden. Es steht damit dem so genannten freien Mandat gegenüber, wie es z.B. im Deutschen Bundestag existiert. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Imperatives_Mandat
EoD
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947774) Verfasst am: 05.03.2008, 21:02 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | ich hab dir keine Anhängerschaften unterstellt, aber interessant, dass du dich persönlich angesprochen fühlst |
Wenn du nicht mit mir diskutieren willst, sondern nur mit deinen eigenen Kopfgeburten, hättest du das auch gleich sagen können. Selbstverständlich fühle ich mich angesprochen, wenn du mich ansprichst. Man muss schon ganz schön hohl sein, um mir daraus einen Strick drehen zu wollen. Naja, da ich sonst schon zumindest manchmal gute Beiträge zu anderen Themen (z.B. zu Nietzsche) von dir gelesen habe, gehe ich erstmal davon aus, dass es sich bei dir um eine thematisch begrenzte Hohlheit handelt. Was den Wikipedia-Artikel angeht, so solltest du ihn lieber mal genau lesen. Schon die von dir zitierte Passage untergräbt dein Geschwätz.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 05.03.2008, 21:09, insgesamt einmal bearbeitet |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#947779) Verfasst am: 05.03.2008, 21:09 Titel: |
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Was ist eigentlich los mit dir? Natürlich kann das der Volkswille sein, soll es ja im Falle der Sowjetrepublik auch nominell sein, aber ich sagte eben, dass es gute Gründe zum Zweifel sowohl an der Meinungsdiversität, als auch an der tatsächlichen Repräsentation des Volkswillens überhaupt gibt. Du machst aus dem Wikiartikel dadurch kein Gegenargument. Und nochmal: ich habe dir nichts unterstellt oder dir keine Blindheit vorgeworfen, was soll das pampige Gescheisse also?
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947780) Verfasst am: 05.03.2008, 21:10 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Natürlich kann das der Volkswille sein |
Was hast du eigentlich die ganze Zeit mit deinem Volkswillen? In dem Wikipedia-Artikel kommt das Wort überhaupt nicht vor.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Aber ich sagte eben, dass es gute Gründe zum Zweifel sowohl an der Meinungsdiversität, als auch an der tatsächlichen Repräsentation des Volkswillens überhaupt gibt. |
Da sind wir sogar einer Meinung. Ich würde sogar die Begriffe Repräsentation und Volkswille als solche problematisieren.
Semnon hat folgendes geschrieben: | Und nochmal: ich habe dir nichts unterstellt oder dir keine Blindheit vorgeworfen, was soll das pampige Gescheisse also? |
Ich war mir nicht ganz sicher, wofür oder wogegen du eigentlich argumentieren willst.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 05.03.2008, 21:14, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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freygeyst egoist
Anmeldungsdatum: 12.11.2007 Beiträge: 43
Wohnort: Riesa
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(#947783) Verfasst am: 05.03.2008, 21:11 Titel: |
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"in der theorie der direkten demokratieentscheidet das volk alle gemeinsamen unmittelbar selbst. [...] das rätesystem versucht, elemente der direkten demokratie zu bewahren. in seine idealtypischen form werden alle wichtigen entscheidungen von der urwählerschaft getroffen, die sich auf betriebs- oder wohnebene organisiert. aufgaben, die von den basisgruppen nicht selbst gelöst werden können, delegieren sie an auf unterster ebene gewählte räte. diese wählen ihrerseits übergeordnete räte. [...]die räte tagen öffentlich und verfügen über alle legislativen, exekutiven und judikativen befugnisse. die mandatsträger stehen unter permanenter kontrolle ihrer wähler, sind an deren anordnungen gebunden (imperatives mandat) und können jederzeit abberufen werden (recall).[...]"
so weit die theorie. an sich schlüssig und gut. in der ealität versagt diese theorie jedoch an den menschen, indem sie nur teilweise oder nur zum schein umgesetzt wird.
genau so toll wie diese begriffsklärung hört sich auch die der indirekten demokratie an. doch wie die dirkte, geht sie an der realität zu grunde, indem sie von zahlreichen seiten aus unterwandert wird.
_________________ "mir geht nichts über mich!" (max stirner)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947790) Verfasst am: 05.03.2008, 21:15 Titel: |
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freygeyst hat folgendes geschrieben: | so weit die theorie. an sich schlüssig und gut. in der ealität versagt diese theorie jedoch an den menschen, indem sie nur teilweise oder nur zum schein umgesetzt wird. genau so toll wie diese begriffsklärung hört sich auch die der indirekten demokratie an. doch wie die dirkte, geht sie an der realität zu grunde, indem sie von zahlreichen seiten aus unterwandert wird. |
Ich muss sagen, ich verstehe kein Wort von dem, was du mitzuteilen versuchst...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Stacheldraht Reaktionär
Anmeldungsdatum: 14.02.2008 Beiträge: 96
Wohnort: Schweiz
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(#947792) Verfasst am: 05.03.2008, 21:17 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | freygeyst hat folgendes geschrieben: | so weit die theorie. an sich schlüssig und gut. in der ealität versagt diese theorie jedoch an den menschen, indem sie nur teilweise oder nur zum schein umgesetzt wird. genau so toll wie diese begriffsklärung hört sich auch die der indirekten demokratie an. doch wie die dirkte, geht sie an der realität zu grunde, indem sie von zahlreichen seiten aus unterwandert wird. |
Ich muss sagen, ich verstehe kein Wort von dem, was du mitzuteilen versuchst... |
Vielleicht wärst du als Mao-Button auch besser aufgehoben.
_________________ Die Idee muss über die Wirklichkeit Gericht sitzen, und nicht umgekehrt.
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947804) Verfasst am: 05.03.2008, 21:25 Titel: |
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Stacheldraht hat folgendes geschrieben: | Vielleicht wärst du als Mao-Button auch besser aufgehoben. |
Könnte durchaus sein. Das weiss nur die Göttin!
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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freygeyst egoist
Anmeldungsdatum: 12.11.2007 Beiträge: 43
Wohnort: Riesa
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(#947807) Verfasst am: 05.03.2008, 21:29 Titel: |
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ist doch ganz einfach. neue staats- und regierungsmodelle werden auf dem papier entworfen. eine in sich schlüssige und funktionierende theorie entsteht, die auch dem ersten und zweiten kritischem blick standhält. nun geht es aber darum diese theorie auch umzusetzen. und an dieser stelle scheitern die meisten, da man erkannt, das die im kopf ausgearbeitete theorie der realität nicht standhält. (siehe lenins wirtschaftspolitik kurz nach der revolution; er hat erkannt, dass sie nicht funktioniert, und hat kurzer hand die neue wirtschaftspolitik ausgerufen) mit soetwas entfernt man sich immer mehr von der ursprünglichen theorie.
genau das passierte auch mit den zwei demokratieformen: die direkte demokratie wurde an die realität angepasst, oder, was mir noch wahrscheinlicher ist, den machtinteressen der revolutionsführer unterworfen. die udssr, wie wir sie kennen, entstand.
ähnlich ist es meines erachten bei der indirekten demokratie: an sich eine schöne idee. scheitert aber an der realität, vor allem aber an der gier des menschen. größter schwachpunkt ist dabei das freie mandat. die "volksrepräsentanten"( ) versprechen den leuten alles mögliche; letztendlich werden diese nicht eingehalten, da die interessen der "spendengeber" vorgehen. die wahl wird damit zu einer einzigen pharse. man wählt eigentlich nur den, der einen verarschen soll.
_________________ "mir geht nichts über mich!" (max stirner)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947813) Verfasst am: 05.03.2008, 21:35 Titel: |
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freygeyst hat folgendes geschrieben: | ist doch ganz einfach. neue staats- und regierungsmodelle werden auf dem papier entworfen. |
So einfach ist es dann glaube ich doch wieder nicht. Es hat ja Gründe, warum sich die Gesellschaft hier so oder so formiert (oder warum sie so oder so formiert wird) und dort anders. Um es mal allgemein auszudrücken. Ich meine... sollte man das nicht vielleicht... vom Kopf auf die Füße stellen? Nehmen wir doch mal ein aktuelleres Beispiel: die Idee des Delegated Voting. Benötigt es nicht eines bestimmten gesellschaftlichen Umfelds, welchem z.B. auch bestimmte Kommunikationstechnologien zur Verfügung stehen, damit eine solche Idee sich überhaupt entwickeln kann?
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 05.03.2008, 21:39, insgesamt einmal bearbeitet |
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freygeyst egoist
Anmeldungsdatum: 12.11.2007 Beiträge: 43
Wohnort: Riesa
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(#947819) Verfasst am: 05.03.2008, 21:38 Titel: |
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sehe diese floskel bitte nicht so ernst
_________________ "mir geht nichts über mich!" (max stirner)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947820) Verfasst am: 05.03.2008, 21:39 Titel: |
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freygeyst hat folgendes geschrieben: | sehe diese floskel bitte nicht so ernst |
Ich will nur sagen, dass ich wohl umgekehrt an die Sache herangehen würde als du. Ich würde sagen, dass neue Ideen auf der Basis vorhandener gesellschaftlicher Gegebenheiten entwickelt werden und nicht zuerst sozusagen in der Luft Gesellschaftsideen formuliert werden und dann die Gesellschaft danach geformt wird. Ich meine, du behandelst gesellschaftliche Strukturen anscheinend als überzeitliche Ideen, die sozusagen in einen historischen und gesellschaftlichen Rahmen hineinfallen, während ich glaube, dass die gesellschaftlichen Strukturen in diesem Rahmen erwachsen und die Ideen sich sozusagen an ihnen entlang formulieren.
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freygeyst egoist
Anmeldungsdatum: 12.11.2007 Beiträge: 43
Wohnort: Riesa
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(#947828) Verfasst am: 05.03.2008, 21:42 Titel: |
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tarvoc:" Ich meine... sollte man das nicht vielleicht... vom Kopf auf die Füße stellen? Nehmen wir doch mal ein aktuelleres Beispiel: die Idee des Delegated Voting. Benötigt es nicht eines bestimmten gesellschaftlichen Umfelds, welchem z.B. auch bestimmte Kommunikationstechnologien zur Verfügung stehen, damit eine solche Idee sich überhaupt entwickeln kann?"
ja natürlich. sonst hätte es ja schon zu allen seiten die modernen staatstheorien geben können. wie wäre es mit einem kommunistischen romischen reich . aber ich bin weiterhin der meinung, das der kurzsichtige egoismus der menschen die meisten politischen systeme zugrunde gerichtet hat(s.o.). sonst hätten wir wahrscheinlich schon lange die perfekte regierungsform verwirklicht.
_________________ "mir geht nichts über mich!" (max stirner)
Zuletzt bearbeitet von freygeyst am 05.03.2008, 21:45, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44766
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(#947831) Verfasst am: 05.03.2008, 21:45 Titel: |
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freygeyst hat folgendes geschrieben: | aber ich bin weiterhin der meinung, das der kurzsichtige egoismus der menschen die meisten politischen systeme zugrunde gerichtet hat (s.o.). |
Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, wie du das meinst. Wenn das so ist, kannst du dann z.B. beschreiben, wie das vonstatten geht?
freygeyst hat folgendes geschrieben: | sonst hätten wir wahrscheinlich schon lange die perfekte regierungsform verwirklicht. |
Ich weiss nicht, ob sich die Idee einer "perfekten Regierungsform" nicht schon von vorne herein selbst ad absurdum führt...
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