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Was soll so böse am Klonen sein?
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November
11. Monat



Anmeldungsdatum: 25.11.2006
Beiträge: 151

Beitrag(#936071) Verfasst am: 17.02.2008, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:

Auch wenn das eigentlich nicht das Thema war, möchte ich noch einmal was zu Dollys Alter sagen. Dollys Versterben an Altersschwäche ähnlichen Symptomen hat NICHTS mit dem Alter des Genmaterials zu tun. Wenn dem so wäre, hätten wir alle ja auch nur die Lebenszeit, die unseren Eltern noch verblieb, als sie uns zeugten, denn wir sind ja ebenfalls aus ihrem Erbmaterial aufgebaut.
Dollys Erkrankung lag an Fehlern im Erbgut, die durch den unvollkommen Klonierungsprozess verursacht wurden. Andere Klone von Tieren zeigen ebenfalls Defekte, die sich aber meistens ganz anders äußern als durch zu frühes Altersschwäche. Die Idee, bei Dolly habe es am Alter des Erbguts gelegen, ist ein typisch menschlicher Denkfehler.


Das ist kein Denkfehler, es liegt meines Erachtens wirklich am Alter des Zellkernes.

Ich begründe das nach meinem Wissen so:
Wenn unsere Eltern uns zeugen, erhalten wir von beiden Seiten absolut junges Zellkernmaterial, daraus entstehen Stammzellen.
Später tritt eine Spezialisierung der Zellen ein, manche werden zu Leberzellen, andere zu Hirnzellen oder Blutzellen usw.
Im Laufe des Lebens teilen sich diese spezialisierten Zellen, d. h. die DNA muss sich verdoppeln (dabei treten Fehler auf).
Ausserdem befinden sich an den Enden der Chromosomen sogenannte Telomere, die keine Erbinformation enthalten. Diese verkürzen sich mit jeder Zellteilung. Das ist der Alterungsprozeß der DNA. Sind die Telomere nach etlichen Teilungen verbraucht, werden die Chromosomen selbst angegriffen und geschädigt. Der Zelltod folgt früher oder später.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wurden in die Eizelle des Mutterschafes die Erbinformation aus Körperzellen (Euter) eines anderen Schafes eingepflanzt.

Diese Zellen dürften also keine Stammzellen gewesen sein, und somit wäre die Erbinformation des Zellkernes so alt wie das Spendertier.


Zuletzt bearbeitet von November am 17.02.2008, 20:22, insgesamt einmal bearbeitet
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November
11. Monat



Anmeldungsdatum: 25.11.2006
Beiträge: 151

Beitrag(#936079) Verfasst am: 17.02.2008, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

Der Klon ist ja ein selbständiger Mensch mit eigenen Gefühlen und eigener Seele.

Anmerkung zur Seele: Die Griechen sagen Psyche.
Und der Klon hat nicht die identische Psyche seines Spenders,
weil er unter anderen Umständen aufwächst als dieser.

Wenn er aus Körperzellen seines Spenders geklont wurde, erhält der Klon gealtertes und möglicherweise auch vorgeschädigtes Erbgut.

Angenommen der Spender sei 60 Jahre alt, dann kann der Klon von seiner Lebenserwartung diese Zeit wohl abstreichen.
Das wäre ein Verbrechen.

Und ansonsten sehe ich auch die Gefahr, dass es bei etwas anderer Vorgehensweise in Bezug auf das Klonen um Elitenzüchtung gehen könnte ...
Klar, ist jetzt der pure Neid auf die Elite.
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November
11. Monat



Anmeldungsdatum: 25.11.2006
Beiträge: 151

Beitrag(#936085) Verfasst am: 17.02.2008, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:

Wobei ich eigentlich auch finde, dass selbst Sachen wie Lichtkrankheit (wo Kinder kein Sonnenlicht vertragen) oder sogar geistige Behinderungen (wie auch Trisomie, trotz leider geringer Lebenserwartung) als "damit lebbar" empfinde, weil das Problem eher bei "uns" Gesellschaft liegt, als an der Krankheit an sich.

Ich will nicht, dass solchen Genträgern das Kinderkriegen verboten wird. Nicht wegen der Kinder, sondern wegen den Verbietern.


Es gibt Erbkrankheiten, die das Leben so sehr erschweren, das die Betroffenen einen erheblichen Leidensdruck verspüren, selbst wenn man den mit medizinischen und sozialen Mitteln lindern kann.

Leider ist dem Menschen aber auch von Mutter Natur tief eingepflanzt, sich möglich häufig zu vermehren.

Ich habe eine Hochachtung vor Menschen, die selbst von ihrer Erbkrankheit wissen, diese Folgen für eventuellen Nachwuchs abwägen und dann auf Nachwuchs verzichten.
Hier stellt sich auch die Frage nach Genreparatur am Erbgut, aber nicht nach dem Klonen mittels fremdem Erbgut.

Und wie ist das mit geistig eingeschränkten Menschen, sie können solche Entscheidungen nicht treffen.
Welche Verantwortung hat eine Gesellschaft, schlimmen genetischen Erkrankungen der zu erwartenden Nachkommen vorzubeugen?

Wie geht man damit ernsthaft um?
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MK69
wir sind verpfiffen worden



Anmeldungsdatum: 16.10.2006
Beiträge: 777

Beitrag(#936200) Verfasst am: 17.02.2008, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob heute weniger Selektion stattfindet, oder ob sich nur die Kriterien verändert haben.


Der Selektionsdruck auf den Menschen ist äußerst gering. Selektion hat nur noch relativ wenig mit Genetik zu tun.


Der Selektionsdruck ist sehr wohl vorhanden, nur eben meist nicht natürlichen- sondern gesellschaftlichen Ursprungs.
_________________
Lasst uns alle eine Sandale hochhalten und die andere am Fuß behalten, denn das ist SEIN Zeichen.
Und alle die ihm nachfolgen werden das gleiche tun...
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#953115) Verfasst am: 11.03.2008, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Also, wenn man wirklich nach etwas "bösem" beim Klonen sucht...



Es reicht doch schon, das der Mensch in einem "sterblichen Ramen" Gott spielt. Er züchtet massenhaft Tiere, um sie zu essen. (Kühe, Schweine z.B).
Ich debattiere hier nicht, ich nenne es nur als Beispiel.

Man kann es sehen, wie man will. In einem "nicht zu toppen" anmassendem' Ausmaß bestimmt der Mensch also, wann wo das "Leben" von Schweinen oder Kühen entsteht - und wie/wann/wo es zu enden hat.

Ganze Spezien (Schweine/Kühe) existieren, entstehen und verschwinden NUR auf menschlichen Geheiss' hin, der Mensch ist Herr über Leben und Tod von eigentlich allen Tierarten, die er in seine Griffel kriegen kann.


Das ... ... ist aber noch "sterblich" zwinkern so pervers es auch ist mit der "menschlichen Dominanz" ist, auf dem Planeten Erde. Denn man kann noch sagen, das ist das "Recht" (die Möglichkeit) des stärkeren zwinkern /überlegeneren.

Aber: "Leben" aus dem Reagenzglas zu erschaffen, selbst wenn das auch nur eine "von Hand herbeigeführte, natürliche Entwicklung des Leben's ist", das ist eine "höhere Art" von Gottspielerei...

... und der Mensch ist kein Gott!

Klonen! Man "verdoppelt" ein- und dasselbe Wesen. Es wird nicht geboren/gezeugt - es wird "erschaffen".

Der Mensch spielt also nicht "Züchter", er spielt "Schöpfer" (GOTT)!



Klar, die Leute werden sich jetzt nicht in Dämonen verwandeln oder sowas, aber dreist ohne Ende ist das ganze ja schon, ne? zwinkern


"Und der Mensch erschuf Gott nach seinem Abbild..."
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#953138) Verfasst am: 11.03.2008, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Uriziel hat folgendes geschrieben:
Also, wenn man wirklich nach etwas "bösem" beim Klonen sucht...

[...]

... und der Mensch ist kein Gott!

Klonen! Man "verdoppelt" ein- und dasselbe Wesen. Es wird nicht geboren/gezeugt - es wird "erschaffen".

Der Mensch spielt also nicht "Züchter", er spielt "Schöpfer" (GOTT)!


Ich sehe mich nicht an irgendwelche Märchenbücher gebunden, die bestimmte Rollen und Tätigkeiten fiktiven Figuren vorbehalten.

Ich glaube nicht, daß Gott existiert. Egal was ich tue, ich ahme ihn also nicht nach. (Eigentlich logisch, oder?)

Ich halte es für höchstgeradig schwachsinnig, ein paar alte Fabeln daraufhin zu untersuchen, was eine bestimmte Gestalt darin tut oder macht, und die Gesamtheit davon dann zum absoluten Tabu zu erklären. Ebensogut könnte man Hermiene Granger aus den "Harry Potter" Romanen als Maßstab wählen und sich selber alles verbieten, was sie mal getan hat.

Völlig irrational. Und es zieht sich durch die Geschichte. Blitzableiter, Medizin, Gentechnik ... wen kümmert's?
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Gelfling
Problembär



Anmeldungsdatum: 13.01.2008
Beiträge: 9
Wohnort: Badenser

Beitrag(#953203) Verfasst am: 12.03.2008, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich unter "Würde" die Qualität menschlichen Seins verstehe - und in dessen Folge insbesondere die Freiheit dieses Seins - dann wird verständlich, wieso die Würde des Menschen unantastbar sein muß, damit es sie überhaupt geben kann. Ein anderes Verständnis menschlicher Würde als dem einer unantastbaren wäre widersprüchlich in sich. Unantastbar heißt aber auch: Antastbar durch niemand, nicht einmal durch mich selbst. Daher kann man sich auch nicht selbst in die Sklaverei verkaufen. (Jedenfalls sind solch Verträge, z.B. in SM-Kreisen, rechtlich unwirksam.)

Die Freiheit des Seins schränkt somit die Freiheit des Tuns ein. Ebenso die Freiheit des Habens.

So gesehen bin ich auch nicht Eigentümer meines Genoms. Ich bin zwar sein Träger, kann aber nicht willkürlich darüber verfügen. Ich kann insbesondere keinen Eigentumsanspruch auf daraus hervorgegangene Produkte herleiten. Ich bin nach diesem Verständnis menschlicher Würde weder Eigentümer meiner Kinder, noch meiner selbst, noch meines Klons.

Damit entfällt aber auch der Sinn menschlichen Klonens.
Mit einer Ausnahme: Der es Mißbrauchs.


Welchen Zweck soll das Erzeugen einer genetischen Menschenkopie haben?
Wozu soll es sie geben?
Die Antwort darauf liefert weitere Begründungen dafür, wieso es verboten ist.
Dabei jeweils die Unantastbarkeit menschlicher Würde vorausgesetzt.


Gruß,
Gelfling
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Nicht überall, wo das Fleisch teurer wird, steigt auch der Wert des Menschen.
(S.J.Lec)
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#953328) Verfasst am: 12.03.2008, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Gelfling hat folgendes geschrieben:
Welchen Zweck soll das Erzeugen einer genetischen Menschenkopie haben?
Wozu soll es sie geben?

Arthur C. Clarke schildert in seinem Roman "Makenzie kehrt zur Erde heim" einen Mann, der durch einen genetischen Defekt keine gesunden Kinder mehr zeugen kann. Um einen Erben zu bekommen, läßt er einen Sohn klonen, der dann übrigens zwangsläufig auch diesen Defekt in sich trägt.
Ich glaube, so etwas würde so mancher erfolgreiche Mann auch ganz gern machen lassen. Denn die Geschichte gibt uns unzählige Beispiele von Söhnen berühmter Männer, die Versager waren. So manches Königreich ist zerbrochen, weil der Thronfolger eine Niete war.
Das ist natürlich auch ein Argument gegen das Klonen. Ein zweiter G.W.Bush oder Bill Gates? Der Himmel möge uns bewahren. Lachen
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hugin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.03.2008
Beiträge: 26
Wohnort: Roth

Beitrag(#953340) Verfasst am: 12.03.2008, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, so etwas würde so mancher erfolgreiche Mann auch ganz gern machen lassen. Denn die Geschichte gibt uns unzählige Beispiele von Söhnen berühmter Männer, die Versager waren. So manches Königreich ist zerbrochen, weil der Thronfolger eine Niete war.
Das ist natürlich auch ein Argument gegen das Klonen. Ein zweiter G.W.Bush oder Bill Gates? Der Himmel möge uns bewahren. Lachen


Ein Klon ist aber doch nur in seinen Erbanlagen ein Klon. Da er anders aufwächst, wird er eine völlig andere Persönlichkeit entwickeln. Der Klon eines starken Königs kann trotzdem ein Weichei werden.
Der Klon von Bush kann ein vernünftiger Mann werden. Nur der Klon von Bill Gates wird nicht schöner werden.... Sehr glücklich
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#953346) Verfasst am: 12.03.2008, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Gelfling hat folgendes geschrieben:
Welchen Zweck soll das Erzeugen einer genetischen Menschenkopie haben?
Wozu soll es sie geben?
Die Antwort darauf liefert weitere Begründungen dafür, wieso es verboten ist.
Dabei jeweils die Unantastbarkeit menschlicher Würde vorausgesetzt.


Demnach müsste man auch das Zeugen von Kindern verbieten ...
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#953387) Verfasst am: 12.03.2008, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

hugin hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, so etwas würde so mancher erfolgreiche Mann auch ganz gern machen lassen. Denn die Geschichte gibt uns unzählige Beispiele von Söhnen berühmter Männer, die Versager waren. So manches Königreich ist zerbrochen, weil der Thronfolger eine Niete war.
Das ist natürlich auch ein Argument gegen das Klonen. Ein zweiter G.W.Bush oder Bill Gates? Der Himmel möge uns bewahren. Lachen


Ein Klon ist aber doch nur in seinen Erbanlagen ein Klon. Da er anders aufwächst, wird er eine völlig andere Persönlichkeit entwickeln. Der Klon eines starken Königs kann trotzdem ein Weichei werden.
Der Klon von Bush kann ein vernünftiger Mann werden. Nur der Klon von Bill Gates wird nicht schöner werden.... Sehr glücklich


Dann müssen wir halt noch auf die Bewusstseinsübertragungstechnologie warten.
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Alice
wundert sich



Anmeldungsdatum: 24.06.2006
Beiträge: 134
Wohnort: Frankfurt am Main

Beitrag(#953421) Verfasst am: 12.03.2008, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:

Desweiteren geh ich aber noch einen Schritt weiter.
Ich könnte mir vorstellen das reproduktive menschliche Klone nur als "Kopie" nicht als
emotional fühlendes und denkendes Wesen wahrgenommen werden würden,
obwohl sie genau das wären.

Wer hat den Film "Die Insel" gesehen? Neben der Klontechnik gibt es da Brütmaschinen und ein Turbowachstum (erwachsen mit zwei oder vier Jahren) nebst Fake-Bewusstseinsübertragungstechnologie für die unfreiwillgen Organspendeklone. Lachen

aztec hat folgendes geschrieben:
Als Tierversuch habe ich kein Problem damit. Es ist wohl nur noch eine Frage der
Zeit, bis Klonfirmen ihr Geld an gut betuchten Besitzern von niedlichen Schnuffels verdienen,
indem sie ihnen vorgaukeln ihre Haustiere wären durch Klonen unsterblich.


Dass viele Leute immer noch nicht schnallen, dass ein Klon ein zeitversetzter (eineiiger) Zwilling ist, halte ich nicht für ein Argument gegen das reproduktive Klonen.
_________________
<center>Das ist eines der wohl tragischsten Missverständnisse unserer Zeit: Wir glauben, wenn etwas zweifelsfrei als falsch bewiesen ist, müsse das Gegenteil richtig sein.
(Salvador de Madariaga y Rojo)</center>
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#953518) Verfasst am: 12.03.2008, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Uriziel hat folgendes geschrieben:


Aber: "Leben" aus dem Reagenzglas zu erschaffen, selbst wenn das auch nur eine "von Hand herbeigeführte, natürliche Entwicklung des Leben's ist", das ist eine "höhere Art" von Gottspielerei...

... und der Mensch ist kein Gott!



So wie ne künstliche Befruchtung?

Soll die auch verboten werden?

Uriziel hat folgendes geschrieben:

Klonen! Man "verdoppelt" ein- und dasselbe Wesen.


So wie eineiige Zwillinge?


Uriziel hat folgendes geschrieben:

Es wird nicht geboren/gezeugt - es wird "erschaffen".
Der Mensch spielt also nicht "Züchter", er spielt "Schöpfer" (GOTT)!



Wo ist der Unterschied zwischen erschaffen und zeugen?


Uriziel hat folgendes geschrieben:

"Und der Mensch erschuf Gott nach seinem Abbild..."


Ja und? so war es doch schon immer
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#953577) Verfasst am: 12.03.2008, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe gar nicht, mit welchem Sinn irgendwelche Science Fiktion Filme herangezogen werden, wenn man etwas "beweisen" will. ...


zu Gelfing:

Zitat: "Wenn ich unter "Würde" die Qualität menschlichen Seins verstehe - und in dessen Folge insbesondere die Freiheit dieses Seins - dann wird verständlich, wieso die Würde des Menschen unantastbar sein muß, damit es sie überhaupt geben kann. Ein anderes Verständnis menschlicher Würde als dem einer unantastbaren wäre widersprüchlich in sich. Unantastbar heißt aber auch: Antastbar durch niemand, nicht einmal durch mich selbst. Daher kann man sich auch nicht selbst in die Sklaverei verkaufen. (Jedenfalls sind solch Verträge, z.B. in SM-Kreisen, rechtlich unwirksam.)

Die Freiheit des Seins schränkt somit die Freiheit des Tuns ein. Ebenso die Freiheit des Habens.

So gesehen bin ich auch nicht Eigentümer meines Genoms. Ich bin zwar sein Träger, kann aber nicht willkürlich darüber verfügen. Ich kann insbesondere keinen Eigentumsanspruch auf daraus hervorgegangene Produkte herleiten. Ich bin nach diesem Verständnis menschlicher Würde weder Eigentümer meiner Kinder, noch meiner selbst, noch meines Klons.

Damit entfällt aber auch der Sinn menschlichen Klonens."


Nee, da komme ich echt nicht mit. "Unantastbar = antastbar durch niemand. Auch nicht durch einen selbst." Das ist doch nicht das, was wir in einem freiheitlichen Staat wünschen sollten. Die Würde des Menschen kann nur soweit unantastbar sein, wie das mit dem Willen desselben zusammenhängt. Handeln im Einklang mit meinem Willen KANN NICHT gegen meine eigene Würde verstoßen. Vorausgesetzt zumindest, es geht um meinen echten Willen und nicht um meinen manipulierten Willen.

Und daraus folgt für mich schon, dass ich erstmal Eigentümer meines Genoms bin. Niemand ist damit berechtigt, gegen meinen Willen einen Klon von mir zu erzeugen. Es sei denn, der Klon ist von meiner eineiigen Zwillingsschwester, dann ist es ihre Sache, ob sie das will oder nicht. Pech für mich, da wir zufällig ein identisches Genom haben.

In dem Moment, wo aus meinem Genom im Einklang mit meinem Willen ein neuer Mensch entstanden ist, habe ich selbstverständlich keinen Besitzanspruch, da man ja auf einen Menschen keinen Besitzanspruch erheben kann. Da aber ein solcher Klon nie gleich ein Erwachsener ist, sondern erstmal ein Baby, besteht der Sinn doch darin, dass dieses Baby, dieser neue Mensch auch bei mir aufwächst. Insofern handelt es sich um das gleiche Verhältnis, was jedes Kind zu seinen Eltern hat.
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aztec
crazy social liberal drunkard



Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
Wohnort: DD

Beitrag(#953772) Verfasst am: 12.03.2008, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Alice hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:

Desweiteren geh ich aber noch einen Schritt weiter.
Ich könnte mir vorstellen das reproduktive menschliche Klone nur als "Kopie" nicht als
emotional fühlendes und denkendes Wesen wahrgenommen werden würden,
obwohl sie genau das wären.

Wer hat den Film "Die Insel" gesehen? Neben der Klontechnik gibt es da Brütmaschinen und ein Turbowachstum (erwachsen mit zwei oder vier Jahren) nebst Fake-Bewusstseinsübertragungstechnologie für die unfreiwillgen Organspendeklone. Lachen


Wir schaffen nicht mal mit anderen Weltanschauungen, Kulturen oder Rassen ein friedliches
Nebeneinander. Wie soll das mit künstlich erschaffenen Humanoiden werden?
Tut mir leid, ich bin eben kein Optimist. zwinkern


aztec hat folgendes geschrieben:
Als Tierversuch habe ich kein Problem damit. Es ist wohl nur noch eine Frage der
Zeit, bis Klonfirmen ihr Geld an gut betuchten Besitzern von niedlichen Schnuffels verdienen,
indem sie ihnen vorgaukeln ihre Haustiere wären durch Klonen unsterblich.


Alice hat folgendes geschrieben:

Dass viele Leute immer noch nicht schnallen, dass ein Klon ein zeitversetzter (eineiiger) Zwilling ist, halte ich nicht für ein Argument gegen das reproduktive Klonen.


Interessant wo Leute alles Argumente herauslesen können. Lachen


aztec
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Alice
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Beitrag(#953834) Verfasst am: 12.03.2008, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:

Wir schaffen nicht mal mit anderen Weltanschauungen, Kulturen oder Rassen ein friedliches
Nebeneinander. Wie soll das mit künstlich erschaffenen Humanoiden werden?

Du hältst Klone für Humanoide? Warum? Reagenzglaskinder sind auch irgendwie "künstlich erschaffen", und soweit ich weiß, hält man sie - natürlich! - für ganz normale Menschen.


aztec hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:
Als Tierversuch habe ich kein Problem damit. Es ist wohl nur noch eine Frage der
Zeit, bis Klonfirmen ihr Geld an gut betuchten Besitzern von niedlichen Schnuffels verdienen,
indem sie ihnen vorgaukeln ihre Haustiere wären durch Klonen unsterblich.


Alice hat folgendes geschrieben:

Dass viele Leute immer noch nicht schnallen, dass ein Klon ein zeitversetzter (eineiiger) Zwilling ist, halte ich nicht für ein Argument gegen das reproduktive Klonen.


Interessant wo Leute alles Argumente herauslesen können. Lachen


Ähm: Ich hatte Dir - zugegebenermaßen verklausuliert - darin zugestimmt, dass das Weiterleben von Haustieren in ihrem Klon eine Illusion ist. Das "Argument" schiebe ich nicht Dir unter, sondern schreibe es den Deppen zu, die dieser Illusion erliegen.
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aztec
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Beitrag(#953847) Verfasst am: 12.03.2008, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Alice hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:

Wir schaffen nicht mal mit anderen Weltanschauungen, Kulturen oder Rassen ein friedliches
Nebeneinander. Wie soll das mit künstlich erschaffenen Humanoiden werden?


Du hältst Klone für Humanoide?


Erwischt! Hominidae...

Alice hat folgendes geschrieben:

Warum? Reagenzglaskinder sind auch irgendwie "künstlich erschaffen", und soweit ich weiß, hält man sie - natürlich! - für ganz normale Menschen.


Reagenzglaskinder? Spielst du auf künstliche Befruchtung an?
Ist das dasselbe wie ein Klon?

Und noch einmal zur Betonung!
Ich bin kein Optimist.

Alice hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:

Interessant wo Leute alles Argumente herauslesen können. Lachen


Ähm: Ich hatte Dir - zugegebenermaßen verklausuliert - darin zugestimmt, dass das Weiterleben von Haustieren in ihrem Klon eine Illusion ist. Das "Argument" schiebe ich nicht Dir unter, sondern schreibe es den Deppen zu, die dieser Illusion erliegen.


...

Alice hat folgendes geschrieben:

Dass viele Leute immer noch nicht schnallen, dass ein Klon ein zeitversetzter (eineiiger) Zwilling ist, halte ich nicht für ein Argument gegen das reproduktive Klonen.


Dann habe ich das gründlich mißverstanden.


aztec
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Alice
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Beitrag(#953858) Verfasst am: 12.03.2008, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:
Reagenzglaskinder? Spielst du auf künstliche Befruchtung an?
Ist das dasselbe wie ein Klon?


Ja, ich spielte auf künstliche Befruchtung an; nein, das ist nicht dasselbe wie ein Klon. Die Sachverhalte sind insofern vergleichbar, als in beiden Fällen menschliches Leben im Labor "künstlich erschaffen" wird. Ob dabei - durch Verschmelzung von Eizelle und Samenzelle - eine neue Genkombination entsteht oder - durch Klonen - eine schon-mal-dagewesene Genkombination, halte ich in diesem Zusammenhang für irrelevant.

Ich glaube, ich fände es nicht so toll, ein Klon zu sein + davon zu wissen. Ich würde mich an meinem *Urklon* (oder wie man das ausdrücken soll) messen und würde mich mies und schuldig fühlen, wenn ich nicht gefühlt ebenso erfolgreich wäre. Andererseits könnte es auch emotionale Entlastung bringen, wenn gewisse Spleens auch beim *Urklon* vorkommen, dann wär es ja genetisch bedingt und ich könnte rein gar nix dafür. zynisches Grinsen
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aztec
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Beitrag(#953870) Verfasst am: 13.03.2008, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

Alice hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:
Reagenzglaskinder? Spielst du auf künstliche Befruchtung an?
Ist das dasselbe wie ein Klon?


Ja, ich spielte auf künstliche Befruchtung an; nein, das ist nicht dasselbe wie ein Klon. Die Sachverhalte sind insofern vergleichbar, als in beiden Fällen menschliches Leben im Labor "künstlich erschaffen" wird. Ob dabei - durch Verschmelzung von Eizelle und Samenzelle - eine neue Genkombination entsteht oder - durch Klonen - eine schon-mal-dagewesene Genkombination, halte ich in diesem Zusammenhang für irrelevant.


Daran zweifle ich nicht. Ich glaube nur nicht unbedingt das das jeder so sieht.

Alice hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, ich fände es nicht so toll, ein Klon zu sein + davon zu wissen. Ich würde mich an meinem *Urklon* (oder wie man das ausdrücken soll) messen und würde mich mies und schuldig fühlen, wenn ich nicht gefühlt ebenso erfolgreich wäre. Andererseits könnte es auch emotionale Entlastung bringen, wenn gewisse Spleens auch beim *Urklon* vorkommen, dann wär es ja genetisch bedingt und ich könnte rein gar nix dafür. zynisches Grinsen



Du sprichst es selbst an. Das Problem was ich sehe ist, dass ein Unicat wertvoller ist als eine Kopie.
In diesem Fall existiert die Kopie sogar nur aufgrund menschlicher Intervention.
Der Herr gibt es und der Herr nimmt es. zwinkern

Wenn du meinst das könnte kein Problem werden, hast du eindeutig mehr Vertrauen in die Menschheit als ich. Schulterzucken
Das wäre dann vermutlich der einzige Punkt wo wir nicht übereinstimmen.

aztec
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Shadaik
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Beiträge: 26377
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Beitrag(#954138) Verfasst am: 13.03.2008, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Menschen künstlich geklont werden unterscheidet sich das von normalen Menschen, weil...?
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aztec
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Beiträge: 966
Wohnort: DD

Beitrag(#954519) Verfasst am: 14.03.2008, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wenn Menschen künstlich geklont werden unterscheidet sich das von normalen Menschen, weil...?


Stell dir vor du könntest diese Frage der gesamten Menschheit stellen.
Versuch mal abzuschätzen wieviel Antorten du bekommen könntest.

aztec
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And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.

Thomas Jefferson, May 28, 1816

Letter to John Taylor
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Gelfling
Problembär



Anmeldungsdatum: 13.01.2008
Beiträge: 9
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Beitrag(#955348) Verfasst am: 15.03.2008, 01:32    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
...Die Würde des Menschen kann nur soweit unantastbar sein, wie das mit dem Willen desselben zusammenhängt. Handeln im Einklang mit meinem Willen KANN NICHT gegen meine eigene Würde verstoßen. Vorausgesetzt zumindest, es geht um meinen echten Willen und nicht um meinen manipulierten Willen...


Stimmt so leider nicht. Genauer gesagt: Ist in unserer Ecke der Welt nicht das Verständnis von menschicher Würde. Natürlich ist der Begriff abhängig von der Weltanschauung. Aber um genau die geht es. Menschliche Würde ist keine Frage von Logik, sondern von Werten.

In unserem - humanistisch geprägten - Wertesystem wird die Menschenwürde als ohne jede Gegenleistung gegeben und gültig betrachtet. Die Gewährung von Grundrechten, die aus der Menschenwürde begründet werden, ist nicht an Gegenleistungen gebunden. Damit kann sie weder erworben noch verwirkt werden. Diese Weltsicht unterscheidet das 'alte' Europa wesentlich von den religiös geprägten Weltsichten.

Die Zeitgenossen, die aus intellektueller Verspieltheit den Freiheitsbegriff - meist unbedacht - mit logischen Haarspaltereien aufblasen, übersehen nur allzu gerne, welche Folgen ein Aufheben dieser Unantastbarkeit und damit insbesondere Unveräußerlichkeit hätte. Wenn Menschenwürde antastbar bzw. veräußerlich wäre, dann stünde sie zur Disposition. So gesehen liefern die Befürworter des Klonens - so sie sich dieser Sichten bedienen - mal so ganz nebenbei und unbedacht ein vorzügliches Argument zur Wiedereinführung von Kettenhaft, Folter, Todesstrafe, Kinderschänderkastration oder Scharia. Diese Dinge sind bei uns nur deshalb verboten, weil Mensch - egal was er getan hat - seine Würde damit nicht veräußert hat. Mensch bleibt Mensch.

Aus diesen Gründen gilt die Menschenwürde als unantastbar. Weil ohne Gegenleistung, nicht durch Taten, sondern nur in der Existenz des Menschen begründet. Und das macht mich zum Träger meines Genoms, aber eben nicht zu seinem Besitzer. Und genau das beschränkt die Freiheit des Tuns: Die Freiheit des Seins.

Wer also das Klonen von Menschen leichtfertig mit der Zeugung von Kindern (übrigens keine genetischen Kopien; drum braucht es auch immer zwei dazu - die sich erst mal finden müssen...) oder Klone mal eben mit eineiigen Zwillingen gleichsetzt (ohne in die Genetik und damit den Biologismus von Päpsten abschweifen zu wollen - es ist sachlich falsch), der sollte vorher einen alten, humanistischen Rat befolgen:

Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

Gilt für Tat wie auch für Rede. Erst mal hinsetzen und fünf Minuten nachdenken, was es in letzter Konsequenz bedeutet, wenn man das Wertesystem mal so verschiebt, könnte nicht schaden.

Gruß,
Gelfling
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Gelfling
Problembär



Anmeldungsdatum: 13.01.2008
Beiträge: 9
Wohnort: Badenser

Beitrag(#955352) Verfasst am: 15.03.2008, 01:41    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag:

Das Wesen des Menschen in seinem Genom verstehen zu wollen und sein Menschsein - lösgelöst von anderen Aspekten seiner Existens - zuvörderst in seinem Genom zu begründen...

Schon mal darüber nachgedacht, was das für Schwache und Frauen in letzter Konsequenz bedeutet?

Wenn nicht, ich kenne da ein paar katholische Heilige, da kann man das nachlesen. Sind schon etwas älter. Aber die Argumentation paßt. Auch wenn die von Genen noch ungefähr so viel wußten bzw. wissen wollten wie von runden Planeten.

Sch... Moral!
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Uriziel
Herpiderpi



Anmeldungsdatum: 22.12.2007
Beiträge: 1728

Beitrag(#955597) Verfasst am: 15.03.2008, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Uriziel hat folgendes geschrieben:


Aber: "Leben" aus dem Reagenzglas zu erschaffen, selbst wenn das auch nur eine "von Hand herbeigeführte, natürliche Entwicklung des Leben's ist", das ist eine "höhere Art" von Gottspielerei...

... und der Mensch ist kein Gott!



So wie ne künstliche Befruchtung?


Ne künstliche Befrüchtung (Frau + Spritze) *g* (Sry) - ist aber wenigstens noch etwas im "normalsterblichen Ramen". zwinkern

Zitat:

Soll die auch verboten werden?


Wo du's gerade sagst... ^^



Uriziel hat folgendes geschrieben:

Klonen! Man "verdoppelt" ein- und dasselbe Wesen.


Zitat:

So wie eineiige Zwillinge?


Nein - denn die sind natürlich entstanden zwinkern
Mein Bruder und ich "sind" Eineiige Zwillinge - wir sehen uns nicht zum verwechseln ähnlich und er ist sogar 1,5 CM grösser als ich zwinkern

Ein "Klon" aber wäre kein wirklicher "Bruder" - er wäre eine "Kopie" von mir selbst. Mein Bruder ist "keine" Kopie von mir selbst...

Uriziel hat folgendes geschrieben:

Wo ist der Unterschied zwischen erschaffen und zeugen?


Zeugen tun' die Lebewesen, erschaffen tun die Götter zwinkern *Alchemist's Kopf tätschel*


Uriziel hat folgendes geschrieben:

"Und der Mensch erschuf Gott nach seinem Abbild..."


Zitat:

Ja und? so war es doch schon immer


Ach und darum der Blashphemie Tür und Tor öffnen? ^^ Warum nicht gleich "Designer-Kinder", Einheits- Modemenschen und richtig dick' Geld mit ungeborenem' Leben machen? zwinkern Verkaufen wir doch unsere ungeborenen, unentwickelten Kinder an jeden, der genug zahlt und wer weis sonstwas mit ihnen machen will ^^

(Menschliche) Klone haben keine Menschenrechte, habe ich mal jemanden sagen hören. Waren das die Scientologen oder andere Leute, die mal gross angekündigt haben, Menschen als willenlose Puppen, als Sex- und Arbeitssklaven zu erschaffen und dementsprechend auch zu behandeln? Welcher Klon unproduktiv ist, der wird mal eben schnell und fachmännisch eliminiert und entsorgt. Dann wird sofort der nächste Mensch erschaffen, der nur ein Stück Fleisch ohne Rechte ist zwinkern

Aber das ist ja nun schon ein viel weiterer Schritt als einfaches "Klonen" und nur "ein möglicher Wahnsinn" dahinter ^^
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Shadaik
evolviert



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Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#956055) Verfasst am: 16.03.2008, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wenn Menschen künstlich geklont werden unterscheidet sich das von normalen Menschen, weil...?


Stell dir vor du könntest diese Frage der gesamten Menschheit stellen.
Versuch mal abzuschätzen wieviel Antorten du bekommen könntest.

aztec

Na, hoffentlich nicht noch so eine.

Vermutlich aber gar keine. Klonen ist böse, weil Klonen böse ist.
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
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Wohnort: Regensburg

Beitrag(#956059) Verfasst am: 16.03.2008, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wenn Menschen künstlich geklont werden unterscheidet sich das von normalen Menschen, weil...?


Stell dir vor du könntest diese Frage der gesamten Menschheit stellen.n sind."
Versuch mal abzuschätzen wieviel Antorten du bekommen könntest.

aztec

Na, hoffentlich nicht noch so eine.

Vermutlich aber gar keine. Klonen ist böse, weil Klonen böse ist.


Die andere Antwort die man bekommt ist "weil Klone keine richtigen Menschen sind."
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aztec
crazy social liberal drunkard



Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
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Beitrag(#956064) Verfasst am: 16.03.2008, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:

Klonen ist böse, weil Klonen böse ist.


Nicht auszuschließen.

War die Antwort mehr nach deinem Geschmack?


aztec
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#956072) Verfasst am: 16.03.2008, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Klonen ist böse, weil Klonen böse ist.


Nicht auszuschließen.

War die Antwort mehr nach deinem Geschmack?


aztec

Mir wäre mehr eine schmackhaft, welche zumindest versucht, die Frage zu klären. Meinetwegen kann das Argument falsch sein, sogar unlogisch das wäre immerhin ein wesentlicher Fortschritt gegenüber gar keinem Argument.
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aztec
crazy social liberal drunkard



Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
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Beitrag(#956147) Verfasst am: 16.03.2008, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
aztec hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Klonen ist böse, weil Klonen böse ist.


Nicht auszuschließen.

War die Antwort mehr nach deinem Geschmack?


aztec

Mir wäre mehr eine schmackhaft, welche zumindest versucht, die Frage zu klären. Meinetwegen kann das Argument falsch sein, sogar unlogisch das wäre immerhin ein wesentlicher Fortschritt gegenüber gar keinem Argument.


Komischerweise bin ich nicht im mindesten daran interessiert, dir eine mundgerechte Antwort
zu servieren. Deine Frage kannst du dir übrigens mit ein bisschen Überlegung selbst beantworten,
das wäre für mich "ein wesentlicher Fortschritt".


aztec
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Dagmar Rehak
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.03.2004
Beiträge: 13
Wohnort: Zentralgumpendorf

Beitrag(#957428) Verfasst am: 18.03.2008, 02:33    Titel: Antworten mit Zitat

Lichtbringer hat folgendes geschrieben:
Warum sollte man keine Menschen klonen? Kann mir das bitte mal einer erklären?!
Aus evolutionärer Sicht wäre Klonen sogar gut, denn wir sind jetzt gerade noch das Ergebnis einer Jahrmillionen langen, grausamen Auslese. Bis vor kurzem sind noch alle gestorben, die es ein bisschen schwerer hatten oder krank wurden. Unser aktueller genetischer Zustand ist also nahezu perfekt. Blöd wird's aber, wenn wir ohne jede natürliche Auslese uns weiter rumgenerieren, denn da werden wir irgendwann degenerieren.
Besser ist, wir erhalten unseren jetzigen Zustand, bis wieder schwerere Zeiten kommen.

kolja hat folgendes geschrieben:
Wenn reproduktives Klonen nicht nur ein Randphänomen bleibt, sondern die geschlechtliche Fortpflanzung in nennenswertem Maße verdrängt, könnte die genetische Diversität der Menschheit darunter leiden. Oder?
Grad net. Wir erhalten unsere jetzige Diversität durch Klonen. Wir konservieren sie kwasi.

Surata hat folgendes geschrieben:
kolja hat folgendes geschrieben:
Wenn reproduktives Klonen nicht nur ein Randphänomen bleibt, sondern die geschlechtliche Fortpflanzung in nennenswertem Maße verdrängt, könnte die genetische Diversität der Menschheit darunter leiden. Oder?


Leidet die nicht schon durch Monogamie (ein Partner für alle Kinder, auch heute noch eigentlich Standard, praktischerweis) und (sorry, ich weiß es ist schlimm*) mangelnde Selektion heutzutage?
Ja, und zwar ganz fürchterlich. Es ist geradezu unverantwortlich, wenn eine Frau von einem Mann mehrere Kinder bekommt. Schrecklich ist das...

Surata hat folgendes geschrieben:
* Ich bin kein Fan davon und befürworte es nicht, eine Selektion einzuführen oder zu verteidigen.
Rein biologisch gesehen, so wie manch ein Biologe sagen könnte, Vergewaltigung durch herumziehende Horden hätte den Genpool lokal verbessert (was ich leider nicht mal bestreiten könnte)
Jetzt fühl ich mich mies Weinen
He, komm... Trösten
Einfach wild durcheinanderfegeln tut's auch. Wir damals im Paradies haben deswegen den "Handel" erfunden. So hatten wir eine Ausrede, in weiter entfernte Gefilde zu ziehen.

Surata hat folgendes geschrieben:
Wobei ich eigentlich auch finde, dass selbst Sachen wie Lichtkrankheit (wo Kinder kein Sonnenlicht vertragen) oder sogar geistige Behinderungen (wie auch Trisomie, trotz leider geringer Lebenserwartung) als "damit lebbar" empfinde, weil das Problem eher bei "uns" Gesellschaft liegt, als an der Krankheit an sich.
Eine Trisomie ist aber keine Krankheit, die in den Genen der Eltern liegt, sondern Pech bei der Zellbildung.

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Gelfling hat folgendes geschrieben:
Welchen Zweck soll das Erzeugen einer genetischen Menschenkopie haben?
Wozu soll es sie geben?
Die Antwort darauf liefert weitere Begründungen dafür, wieso es verboten ist.
Dabei jeweils die Unantastbarkeit menschlicher Würde vorausgesetzt.


Demnach müsste man auch das Zeugen von Kindern verbieten ...
zustimm
Das ist ja auch zwei halbe Mal Klonen.
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