Für Atheisten
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#1: Für Atheisten Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 15:02
    —
...von der Bibelgemeinde Magdeburg:
http://www.bibelgemeinde-magdeburg.de/page7.html

Zitat:
Könnte Gott existieren? Eigentlich könnte er das schon. Im Zweifelsfalle entscheidet man zum Gunsten des Angeklagten. In diesem Fall ist der Angeklagte Gott. Wir wünschen uns, Sie würden sich für ihn entscheiden.
Geschockt

Wir klagen Gott doch nicht an, wir behaupten, er würde nicht existieren. Die Kirchen behaupten. Gott existiere und beweisen das ja auch nicht. Wie kann man zugunsten von etwas entscheiden, dessen Existenz noch nicht mal bewiesen ist?

#2:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 15:08
    —
sollen wir mitleid mit diesem armen gott haben??

#3: Re: Für Atheisten Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 15:26
    —
Spock hat folgendes geschrieben:
...von der Bibelgemeinde Magdeburg:
http://www.bibelgemeinde-magdeburg.de/page7.html

Zitat:
Könnte Gott existieren? Eigentlich könnte er das schon. Im Zweifelsfalle entscheidet man zum Gunsten des Angeklagten. In diesem Fall ist der Angeklagte Gott. Wir wünschen uns, Sie würden sich für ihn entscheiden.
Geschockt

Wir klagen Gott doch nicht an, wir behaupten, er würde nicht existieren. Die Kirchen behaupten. Gott existiere und beweisen das ja auch nicht. Wie kann man zugunsten von etwas entscheiden, dessen Existenz noch nicht mal bewiesen ist?


"In dubio pro reo" - im Zweifel für den Angeklagen.

Das setzt voraus, daß der Angeklagte (als Person) vor Gericht steht.

Der Angeklagte wird beschuldigt, nicht zu existieren - eine seltsame "Anklage", die einem kranken Gehirn entspringt.
Denn sollte die Anklage zu Recht bestehen - wer ist dann der Angeklagte?


Sollten jedoch jene Christengötter des AT existieren, so sind sie des millionenfachen Mordes und der millionenfachen Folter schuldig.


Zuletzt bearbeitet von Alzi am 24.09.2003, 15:46, insgesamt einmal bearbeitet

#4: Re: Für Atheisten Autor: SpockWohnort: Herbipolis BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 15:34
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
Sollten jedoch jene Christengötter des AT existieren, so sind sie des millionenfachen Mordes und der millionenfachen Folter schuldig.
Auja, zeigen wir sie an

#5: Re: Für Atheisten Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 21:02
    —
Alzi hat folgendes geschrieben:
Der Angeklagte wird beschuldigt, nicht zu existieren - eine seltsame "Anklage", die einem kranken Gehirn entspringt.
Denn sollte die Anklage zu Recht bestehen - wer ist dann der Angeklagte?


Aus logischen Gründen kann man niemanden anklagen, der nicht existiert, daß er nicht existiert. Denn dann würde man annehmen, daß da jemand ist, den man anklagen kann, daß also der Angeklagte existiere, was aber die Anklage hinfällig machen würde, weil sie ja dadurch, daß man sie stellt, widerlegt ist. Wenn man also nicht jemanden anklagt, nicht zu existieren, stellt man nicht dar, daß er existiert. skeptisch

#6:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 21:15
    —
Wenn dieser Gawd wirklich existiert, dann soll mich in den nächsten 10 Sekunden der Blitz treffen.

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3
2
1
0...

...ich lebe noch! zynisches Grinsen

#7:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 21:18
    —
Nav hat folgendes geschrieben:
Wenn dieser Gawd wirklich existiert, dann soll mich in den nächsten 10 Sekunden der Blitz treffen.


"Lieber Junge, Du sollst Gott nicht sagen, was er soll." Nein, so geht das nicht!

#8:  Autor: Nav BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 21:29
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Wenn dieser Gawd wirklich existiert, dann soll mich in den nächsten 10 Sekunden der Blitz treffen.


"Lieber Junge, Du sollst Gott nicht sagen, was er soll." Nein, so geht das nicht!


Ok, dann soll er mich am A**** lecken! zynisches Grinsen

#9: tertium datur Autor: frajo BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 23:10
    —
"Spock" schrieb:
...
wir behaupten, er würde nicht existieren. Die Kirchen behaupten. Gott existiere und beweisen das ja auch nicht....

antwort:
richtig:
die gläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß ihre götter existieren.
richtig ist aber auch:
die ungläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß keine götter existieren.
mitihin handelt es sich auf beiden seiten um metaphysische anschauungen.
verschärft:
die anmaßung ist auf beiden seiten zu konstatieren, bescheid zu wissen über etwas, wo der aufrichtige mensch nur sagen kann:
ich weiß, daß ich nichts weiß.

#10:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 23:15
    —
Zitat:
die ungläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß keine götter existieren.


nanana ... ganz so einfach kann man es sich nun auch nicht machen... natürlich kann man nicht beweisen, daß es einen nicht (mehr) eingreifenden Gott gibt (urknall mit oder ohne gotteseinfluss) , aber den Gott der Christen kann man dann doch relativ einfach widerlegen... Er "begründet" seine Existenz ja nur durch die Bibel und die ist ja nun wirklich alles, aber nicht strotzend vor historischen Fakten, oder?

#11:  Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 23:20
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Zitat:
die ungläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß keine götter existieren.


nanana ... ganz so einfach kann man es sich nun auch nicht machen... natürlich kann man nicht beweisen, daß es einen nicht (mehr) eingreifenden Gott gibt (urknall mit oder ohne gotteseinfluss) , aber den Gott der Christen kann man dann doch relativ einfach widerlegen... Er "begründet" seine Existenz ja nur durch die Bibel und die ist ja nun wirklich alles, aber nicht strotzend vor historischen Fakten, oder?


- Der Gottesbegriff ist nicht "zwangsläufig" christlich.
Der Urknall ist wissenschaftlich umstritten.
Endursachen sind philosophisch witzig...
...von Beweis kann daher nicht so recht die Rede sein.
Es sei denn man will sich selbst was beweisen...

zwinkern

#12:  Autor: Hugo de la SmileWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 24.09.2003, 23:49
    —
aloha schmerz,

>>...von Beweis kann daher nicht so recht die Rede sein. <<

da waren sich woici und frajo ja auch einig.
die frage ist doch:
wenn über etwas nichts zu erfahren ist, warum machen gewisse leute dann immer sehr konkrete aussagen darüber?

aloha

Hugo de la Smile

ps könnte es gott geben? sicher! im zweifel für den angeklagten.
könnte es ein unsichtbares lila einhorn geben? sicher! im zweifel für den angeklagten. könnte es sein, dass dieses einhorn zu mir spricht und ich deshalb verehrt werden sollte? ...

#13:  Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 00:15
    —
Hugo de la Smile hat folgendes geschrieben:
aloha schmerz,

>>...von Beweis kann daher nicht so recht die Rede sein. <<

da waren sich woici und frajo ja auch einig.
die frage ist doch:
wenn über etwas nichts zu erfahren ist, warum machen gewisse leute dann immer sehr konkrete aussagen darüber?


- Das kommt ganz auf den Sinnkontext an.
Situationsbedingt ist es halt für das Zusammenleben durchaus
hilfreich "Aussagen" zu machen. Dabei ist es nicht mal notwendig,
dass diese der "absoluten" Wahrheit entsprechen, sondern eben
nur im jeweiligen Kontext Sinn ergeben.

Beispiel: Wenn eine Tasse Kaffee vor mir steht, dann ist es im Alltagsleben sinnvoll nicht lange darüber nachzudenken und zu
spekulieren, ob da wirklich eine "Tasse Kaffee" ist oder nur Energiepartikel/Wellen die in ihrem tanzenden Reigen Quantenzustände
erfüllen. So gesehen ist das was da vor mir steht - "die Tasse Kaffee"
ja nicht mal etwas "wirkliches". Für den Alltagsverstand ist so eine
Sichtweise absolut unbrauchbar. In der Zeit haben andere längst
ihre Tasse Kaffee genüsslich getrunken. So eine "Denke" ist
also keineswegs der Arterhaltung dienlich. So gesehen sind
"Idioten" die einfach nur Ihren Kaffee trinken ohne den
lange zu bedenken deutlich im Vorteil. Lachen
(Also nicht mal "wirkliche" Idioten)

Zitat:
aloha

Hugo de la Smile

ps könnte es gott geben? sicher! im zweifel für den angeklagten.


- Gott wurde wegen Nicht-Existenz freigesprochen !

Zitat:
könnte es ein unsichtbares lila einhorn geben? sicher! im zweifel für den angeklagten.


- Ich kenne den lila Schmunzelhasen aus der Werbung.
Schoki ist wirklich sehr lecker. Lachen

Zitat:
könnte es sein, dass dieses einhorn zu mir spricht und ich deshalb verehrt werden sollte? ...


- Nicht mehr als die anderen die über das letzte Einhorn singen.
(Amerika ist doch ne nette Band)

The laaaast Uuuuuuniiiicoooooorrn ! Showdance

Lachen

#14: kein beweis Autor: frajo BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 00:28
    —
"frajo" schrieb:
die ungläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß keine götter existieren.

"Woici" schrieb:
...
aber den Gott der Christen kann man dann doch relativ einfach widerlegen... Er "begründet" seine Existenz ja nur durch die Bibel und die ist ja nun wirklich alles, aber nicht strotzend vor historischen Fakten, oder?

antwort:
ein satz, der mit "er 'begründet'" beginnt, ist kaum geeignet,als beweis für die nicht-existenz eben dieses "er" durchzugehen.

#15:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 00:38
    —
Im vergleich zu was ist die Tasse nicht real?
Der rest erfüllt die selben vorrasussetzungen.

#16:  Autor: Hugo de la SmileWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 00:39
    —
aloha schmerz,

>>Für den Alltagsverstand ist so eine Sichtweise absolut unbrauchbar.<<

du hast mich überzeug! wenn aber etwas im alltag nicht anzutreffen ist, genaugenommen überhaupt nicht irgendwie in erscheinung tritt, wo liegt der sinn darüber aussagen zu treffen?

aloha

Hugo de la Smile

#17:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 00:42
    —
Nur, wie ist die Beweistechnik? Muß man zeigen, daß belastende Momente vorliegen oder daß entlastende Momente nicht vorliegen?

Im Falle, "Gott" zu beweisen, hätte man das Problem, daß da nichts bewiesen werden kann, nicht durch die Bibel - denn wäre sie der Erweis für die Existenz Gottes, dann auch das Popol Vuh für die Existenz von Cuculcan, oder das Mahabharata für die Existenz Shivas und Vishnus, was die Christen aber ablehnen -, und auch nicht durch angebliche "Wunder":

Wie ein "Turiner Grabtuch", für das es eine einigermaßen schlüssige "nicht-wunderbare" Entstehungsgeschichte (Ist - ganz ohne Wunder - in handwerklicher Arbeit hergestellt worden, bildet insbes. die menschliche Anatomie nicht perfekt ab) gibt, die sich mitunter auch als Zaubertricks ("Blutwunder") oder als aus dem Menschen selbst begründet. (Zumindest könnte ich mir vorstellen, daß sich etwa von Röntgenstrahlen beschädigtes Gewebe, das man eine Zeitlang keiner Belastung aussetzt, zumindest teilweise wieder regeneriert; bzw. Menschen aus der Vorstellung heraus, es könnte etwas geschehen - solche "Wunder" sind selten!, aber es gibt sog. "Spontanremissionen", die aber nichts mit dem Glauben oder Unglauben des Patienten zu tun haben - daß Lahme in Lourdes ins Wasser springen und hinterher wieder sehen können...)

Eine andere Möglichkeit wären freilich "philosophische Gottesbeweise", die aber alle eine Gemeinsamkeit haben: jeder hat 'nen Fehler. Etwa im Ausgehen davon, was man beweisen will, oder aufgrund falscher Prämissen anderweitiger Art. Geht Anselm nicht anders als Aristoteles.

#18: Re: kein beweis Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 00:57
    —
frajo hat folgendes geschrieben:
"frajo" schrieb:
die ungläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß keine götter existieren.

"Woici" schrieb:
...
aber den Gott der Christen kann man dann doch relativ einfach widerlegen... Er "begründet" seine Existenz ja nur durch die Bibel und die ist ja nun wirklich alles, aber nicht strotzend vor historischen Fakten, oder?

antwort:
ein satz, der mit "er 'begründet'" beginnt, ist kaum geeignet,als beweis für die nicht-existenz eben dieses "er" durchzugehen.


Für philosophische Haarspaltereien musst Du Dich mit Schmerz rumschlagen, da kann und will ich nicht mithalten... ersetze einfach "Er" durch "dieser in der Bibel erwähnte Gott existiert nur, wenn die Bibel wortwörtlich wahr ist" und damit hast Du einen klassischen Zirkelschluss...

#19: logik Autor: frajo BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 02:17
    —
"frajo" schrieb:
die ungläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß keine götter existieren.

"Woici" schrieb:
...
aber den Gott der Christen kann man dann doch relativ einfach widerlegen... Er "begründet" seine Existenz ja nur durch die Bibel und die ist ja nun wirklich alles, aber nicht strotzend vor historischen Fakten, oder?

antwort:
ein satz, der mit "er 'begründet'" beginnt, ist kaum geeignet,als beweis für die nicht-existenz eben dieses "er" durchzugehen.

"Woici" schrieb:
Für philosophische Haarspaltereien musst Du Dich mit Schmerz rumschlagen, da kann und will ich nicht mithalten... ersetze einfach "Er" durch "dieser in der Bibel erwähnte Gott existiert nur, wenn die Bibel wortwörtlich wahr ist" und damit hast Du einen klassischen Zirkelschluss...

antwort:
[1]
eine semantische "haarspalterei": ich bewege mich hauptsächlich auf der ebene der (mathematischen) logik. von philosophie habe ich noch weniger ahnung.
[2]
ich sprach nicht von "dem in der bibel erwähnten gott", sondern recht allgemein von göttern.
[3]
modernere gottesgläubige christlicher ausrichtung akzeptieren ohne weiteres, daß die aussagen der bibel nicht wortwörtlich wahr sind, und bleiben dennoch gläubige.
dein satz "dieser" ... "gott existiert nur, wenn die bibel wortwörtlich wahr ist" ist eine aussage des typs "[wenn A, dann B] und [wenn nicht A, dann nicht B]", also eine äquivalenzaussage.
daß die prämisse "die bibel ist nicht wortwörtlich wahr" eine wahre aussage ist, nehme ich genauso wie du an. (das bestreiten dieser prämisse überlasse ich den kreationisten.)
daß daraus jedoch unmittelbar deine conclusio "gott existiert nicht" folgt, leuchtet logisch nicht ein. warum sollten götter oder auch nur ein spezieller gott nicht existieren, obwohl die bibel nicht wortwörtlich wahr ist?

#20: Re: logik Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 03:49
    —
frajo hat folgendes geschrieben:

dein satz "dieser" ... "gott existiert nur, wenn die bibel wortwörtlich wahr ist" ist eine aussage des typs "[wenn A, dann B] und [wenn nicht A, dann nicht B]", also eine äquivalenzaussage.
daß die prämisse "die bibel ist nicht wortwörtlich wahr" eine wahre aussage ist, nehme ich genauso wie du an. (das bestreiten dieser prämisse überlasse ich den kreationisten.)
daß daraus jedoch unmittelbar deine conclusio "gott existiert nicht" folgt, leuchtet logisch nicht ein. warum sollten götter oder auch nur ein spezieller gott nicht existieren, obwohl die bibel nicht wortwörtlich wahr ist?


Das hat Woici auch nicht geschrieben. Für mich war seine Aussage leicht verständlich: Ein persönlicher, eingreifender Gott, an den die meisten Christen glauben, ist für ihn einfach zu widerlegen. Daß es keinen nicht eingreifenden Gott gibt, läßt sich seiner Meinung nach nicht beweisen.

Ich weiß nicht, was an Woicis Aussage so schwer zu verstehen war, bzw. ich sehe keinen Grund, etwas unnötig zu verkomplizieren.

Und ob nun philosophische oder semantische Haarspalterei: Beides ist Haarspalterei!

#21: einleuchtung ersetzt keinen beweis Autor: frajo BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 04:50
    —
"frajo" schrieb:
dein satz "dieser" ... "gott existiert nur, wenn die bibel wortwörtlich wahr ist" ist eine aussage des typs "[wenn A, dann B] und [wenn nicht A, dann nicht B]", also eine äquivalenzaussage.
daß die prämisse "die bibel ist nicht wortwörtlich wahr" eine wahre aussage ist, nehme ich genauso wie du an. (das bestreiten dieser prämisse überlasse ich den kreationisten.)
daß daraus jedoch unmittelbar deine conclusio "gott existiert nicht" folgt, leuchtet logisch nicht ein. warum sollten götter oder auch nur ein spezieller gott nicht existieren, obwohl die bibel nicht wortwörtlich wahr ist?

"Graf Zahl" schrieb:
Das hat Woici auch nicht geschrieben. Für mich war seine Aussage leicht verständlich: Ein persönlicher, eingreifender Gott, an den die meisten Christen glauben, ist für ihn einfach zu widerlegen. Daß es keinen nicht eingreifenden Gott gibt, läßt sich seiner Meinung nach nicht beweisen.

antwort:
richtig. Woici schrieb, daß die widerlegung einfach sei. die widerlegung selbst hat er jedoch nicht vorgeführt.

"Graf Zahl" schrieb:
Ich weiß nicht, was an Woicis Aussage so schwer zu verstehen war, bzw. ich sehe keinen Grund, etwas unnötig zu verkomplizieren.

antwort:
eine aussage mag noch so leicht zu verstehen sein - einen beweis ersetzt diese einleuchtung (inspiration?) nicht.

"Graf Zahl" schrieb:
Und ob nun philosophische oder semantische Haarspalterei: Beides ist Haarspalterei!

antwort:
selbstverständlich. wer nicht bereit ist, haare zu spalten, kann aber keine beweise führen.
er kann noch nicht einmal optische täuschungen als solche erkennen, denn es ist ja leicht zu "sehen", welche von zwei linien die kürzere ist.

#22: Re: tertium datur Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 09:48
    —
frajo hat folgendes geschrieben:
"Spock" schrieb:
...
wir behaupten, er würde nicht existieren. Die Kirchen behaupten. Gott existiere und beweisen das ja auch nicht....

antwort:
richtig:
die gläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß ihre götter existieren.
richtig ist aber auch:
die ungläubigen können nicht (naturwissenschaftlich) beweisen, daß keine götter existieren.
mitihin handelt es sich auf beiden seiten um metaphysische anschauungen.
verschärft:
die anmaßung ist auf beiden seiten zu konstatieren, bescheid zu wissen über etwas, wo der aufrichtige mensch nur sagen kann:
ich weiß, daß ich nichts weiß.

Streng betrachtet hast Du natürlich recht, frajo.
Bloß werden die Religiösen trotzdem behaupten, es gebe das alles, wovon sie schwafeln. Das wir über diese Dinge natürlich keine wirklichen Aussagen treffen können ist zwar die seriöseste und ehrlichste Position, aber ich fürchte, die die glauben (wollen), kümmert das wenig.

Es wäre zu schön um wahr zu sein, wenn endlich alle beschließen würden, sich über diese Dinge nicht mehr den Kopf zu zerbrechen, nicht mehr zu streiten und sich wegen Belanglosigkeiten gegenseitig abzuschlachten, sich der Welt und den weltlichen Problemen zuzuwenden und diese versuchen gemeinsam zu lösen.
Diese Position ist doch wirklich simpel, oder? Sie fordert eigentlich sehr wenig, auf jeden Fall viel weniger als an irgendwas Hypothetisches zu glauben und humaner und menschenfreundlicher ist sie auch.
Die Rel. schwafeln doch dauernd von Liebe, Nächstenliebe, Heil, etc. - bloß bekriegen sie sich dann wegen absoluten Kleinlichkeiten, wie zB der Auslegung irgendeiner poppligen Bibelstelle oder sonst irgendwas "Weltbewegenden" und/oder "Lebensnotwendigen".

Mann, Schwachsinn hoch unendlich.

#23:  Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 09:55
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Im vergleich zu was ist die Tasse nicht real?
Der rest erfüllt die selben vorrasussetzungen.


Woher soll ich das wissen ?
Es glaube nicht an "feste" Bezugspunkte.
Bezugspunkte werden jeweils sehr "praktisch"
von uns bestimmt, definiert, etc.

Wie nennt man etwas ohne Vergleich ?

Die Frage ist- inwieweit man selbst ein "Naiver Realist"
ist... Lachen

#24:  Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 09:58
    —
Hugo de la Smile hat folgendes geschrieben:
aloha schmerz,

>>Für den Alltagsverstand ist so eine Sichtweise absolut unbrauchbar.<<

du hast mich überzeug!


- furchtbar..................

Zitat:
wenn aber etwas im alltag nicht anzutreffen ist, genaugenommen überhaupt nicht irgendwie in erscheinung tritt, wo liegt der sinn darüber aussagen zu treffen?

aloha

Hugo de la Smile


Der Mensch erfindet keinen Irrtum, der ihm nicht nützt.

"Ich esse gern Croissants mit Käffchen !" - ist bestimmt keine
besonders wissenschaftliche Aussage. Für das soziale Zusammenleben
und Zwischenmenschliches aber durchaus brauchbar. Cool

#25:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 10:15
    —
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der Mensch erfindet keinen Irrtum, der ihm nicht nützt.


Wobei der individuelle subjektive Nutzen nicht unbedingt von auszen sichtbar sein muss, oder ueberhaupt intersubjektiv plausibel. Ich kenne ehemals wohlsituierte Maenner, welche sich absichtsvoll oekonomisch ruiniert haben, nur um der verhassten Ex-Gattin keinen Unterhalt leisten zu muessen.

#26:  Autor: PeterWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 10:17
    —
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Der Mensch erfindet keinen Irrtum, der ihm nicht nützt.


Gröhl...

Wenn das stimmen würde, wäre die Welt ein besserer Ort!
Was haben nicht Menschen schon für Schwachsinn erfunden und auf Grund dieser Überzeugungen andere abgeschlachtet....

Zitat:
"Ich esse gern Croissants mit Käffchen !" - ist bestimmt keine
besonders wissenschaftliche Aussage. Für das soziale Zusammenleben
und Zwischenmenschliches aber durchaus brauchbar.


Stimmt!

"Gebote müssen nur befolgt werden, weil es Gottes Wille ist" - für das soziale Zusammenleben und Zwischenmenschliches absolut unbrauchbar.

#27: Re: einleuchtung ersetzt keinen beweis Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 10:40
    —
frajo hat folgendes geschrieben:
"frajo" schrieb:
dein satz "dieser" ... "gott existiert nur, wenn die bibel wortwörtlich wahr ist" ist eine aussage des typs "[wenn A, dann B] und [wenn nicht A, dann nicht B]", also eine äquivalenzaussage.
daß die prämisse "die bibel ist nicht wortwörtlich wahr" eine wahre aussage ist, nehme ich genauso wie du an. (das bestreiten dieser prämisse überlasse ich den kreationisten.)
daß daraus jedoch unmittelbar deine conclusio "gott existiert nicht" folgt, leuchtet logisch nicht ein. warum sollten götter oder auch nur ein spezieller gott nicht existieren, obwohl die bibel nicht wortwörtlich wahr ist?

"Graf Zahl" schrieb:
Das hat Woici auch nicht geschrieben. Für mich war seine Aussage leicht verständlich: Ein persönlicher, eingreifender Gott, an den die meisten Christen glauben, ist für ihn einfach zu widerlegen. Daß es keinen nicht eingreifenden Gott gibt, läßt sich seiner Meinung nach nicht beweisen.

antwort:
richtig. Woici schrieb, daß die widerlegung einfach sei. die widerlegung selbst hat er jedoch nicht vorgeführt.

"Graf Zahl" schrieb:
Ich weiß nicht, was an Woicis Aussage so schwer zu verstehen war, bzw. ich sehe keinen Grund, etwas unnötig zu verkomplizieren.

antwort:
eine aussage mag noch so leicht zu verstehen sein - einen beweis ersetzt diese einleuchtung (inspiration?) nicht.

"Graf Zahl" schrieb:
Und ob nun philosophische oder semantische Haarspalterei: Beides ist Haarspalterei!

antwort:
selbstverständlich. wer nicht bereit ist, haare zu spalten, kann aber keine beweise führen.
er kann noch nicht einmal optische täuschungen als solche erkennen, denn es ist ja leicht zu "sehen", welche von zwei linien die kürzere ist.


Deine Postings sind mir zu unübersichtlich... wenn Du es mit richtigem Quoten versuchst, lese ich sie mir auch durch...

Und der Beweis:

Dieser Gott der Christen basiert auf einer bis ins letzte Deatil wahren Bibel... wenn die Bibel nicht bis ins Detail der Wahrheit entspricht, ist auch dieser Gott ein Hirngespinst. Es reicht also eine falsche Aussage in der Bibel zu finden... Auszug der Israeliten aus Ägypten hat z.B. nie statt gefunden... und schon ist das Thema Christengott erledigt...

Was die Kirchen an Interpretationen und Auslegungen versuchen ist nichts weiter, als genau diese Falschaussagen zu relativieren... was aber nichts daran ändert daß sie falsch sind...

#28:  Autor: defensor_fidei BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 11:49
    —
Der sel. Papst Pius IX. schrieb in seiner Enzyklika „Quanta cura“ und Syllabus [der 80 vom Heiligen Stuhl verurteilten Irrtümer der Neuzeit] (Zitation nach: K. Haselböck, „Freude an der Wahrheit Nr. 52“, Wien, Neuauflage 1990:

Zitat:
Bei einer so großen Verkehrtheit von entstellten Meinungen haben Wir also, eingedenk Unserer Apostolischen Pflicht, in höchster Sorge besonders für unsere heilige Religion, für die gesunde Lehre, für das Heil der Seelen, die Uns von Gott anvertraut wurde, und auch für das Wohl der menschlichen Gesellschaft selbst, es für richtig erachtet, neuerdings Unsere Apostolische Stimme zu erheben.

Und deshalb, kraft Unserer Apostolischen Autorität, verwerfen, ächten und verdammen Wir alle und jede in diesem Schreiben nacheinander erwähnten schlechten Meinungen und Lehren und Wir wollen und befehlen, dass dieselben von allen Kindern der katholischen Kirche vollständig und ausnahmslos für verworfen, verboten und verdammt betrachtet werden sollen.“ (S. 9)


Aus dem Syllabus:

Zitat:
"2. Jegliche Einwirkung Gottes auf die Menschen und die Welt ist zu leugnen.

6. Der Glaube Jesu Christi ist der menschlichen Vernunft widerstrebend und hinderlich, und die göttliche Offenbarung ist nicht allein nutzlos, sondern sie schadet sogar der Vervollkommnung des Menschen.

7. Die in der Heiligen Schrift berichteten und erzählten Prophezeiungen und Wunder sind Hirngespinste von Dichtern, und die Geheimnisse des christlichen Glaubens sind die Summe philosophischer Erforschungen; und in den Büchern beider Testamente sind mythische Erfindungen enthalten; und Jesus Christus selbst ist eine mythische Erdichtung. (S. 13-14)

12. Die Dekrete des Apostolischen Stuhles und der römischen Kongregationen behindern den freien Fortschritt der Wissenschaft." (S. 14)


c.e.s.

#29:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 11:54
    —
Ahja, alles was uns nicht passt wird (ohne Begrtündung!) zu einem fundamentalen Irrtum unserer Zeit erklärt.

#30:  Autor: PeterWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 25.09.2003, 11:56
    —
Syllabus hat folgendes geschrieben:
2. Jegliche Einwirkung Gottes auf die Menschen und die Welt ist zu leugnen.

6. Der Glaube Jesu Christi ist der menschlichen Vernunft widerstrebend und hinderlich, und die göttliche Offenbarung ist nicht allein nutzlos, sondern sie schadet sogar der Vervollkommnung des Menschen.

7. Die in der Heiligen Schrift berichteten und erzählten Prophezeiungen und Wunder sind Hirngespinste von Dichtern, und die Geheimnisse des christlichen Glaubens sind die Summe philosophischer Erforschungen; und in den Büchern beider Testamente sind mythische Erfindungen enthalten; und Jesus Christus selbst ist eine mythische Erdichtung. (S. 13-14)

12. Die Dekrete des Apostolischen Stuhles und der römischen Kongregationen behindern den freien Fortschritt der Wissenschaft." (S. 14)


Tja, diese Aussagen sind alle zutreffend, lieber ces!

Dafür, dass sie "verdammt und geächtet" werden sollten, sind sie erstaunlich treffend und präzise formuliert.



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