US-General: "Unser Gott ist die oberste Instanz"
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#1: US-General: "Unser Gott ist die oberste Instanz" Autor: max BeitragVerfasst am: 28.10.2003, 13:43
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Der Drei-Sterne-General und Staatssekretär für Geheimdienstfragen im Verteidigungsministerium Generalleutnant William Boykin ist in den US-Medien wegen seiner fundamentalistischen Ansichten und Aussagen, dass der "Krieg gegen den Terrorismus" der Bush-Regierung ein religiösen Krieg des Christentums gegen den Islam sei, in die Kritik geraten.

Ein paar Kostproben dieses Fundamentalisten, der den "High Value Target Plan" (also das Programm zur Ermordung politischer Gegner der Bush-Regierung) kontrolliert:
Zitat:
Warum ist dieser Mann [Bush] im Weißen Haus? Die Mehrheit der Amerikaner hat nicht für ihn gestimmt. Er ist im Weißen Haus, weil Gott ihn in einer Zeit wie dieser dort hingestellt hat.

Schert euch nicht um das, was diese Gerichte sagen. Unser Gott ist die oberste Instanz.

Satan will diese Nation zerstören, er will uns als Nation zerstören, und er will uns als christliche Armee zerstören.

Warum hassen sie uns? Die Antwort ist, weil wir eine christliche Nation sind.

Die US-Regierung hält natürlich an Boykin fest.

Quelle: Republikanische Rechte verteidigt fanatisch religiösen General

#2:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 29.10.2003, 02:50
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"Christliche Nation"? Das ist ein Mythos, den die Republikaner ausgestreut haben. In McCarthy's Eid auf die "Nation under God" lebt dieser noch heute weiter. Er hat aber mit den Gründungsakten dieses Staates nichts zu tun. Seine Väter begriffen den Staat als säkular, als strikt von der Religion getrennt. Thomas Jeffersons schrecklichster Alptraum war es, die "Nation" durch eine Religion vereinnahmt zu sehen: es heißt sinngemäß, daß er - im übrigen Deist oder "noch weniger gläubig" - feierlich geschworen habe, gegen jedwede Tyrannei über die Herzen der Menschen zu kämpfen.

(Nichtsdestotrotz haben insbesondere religiöse Argumente jahrhundertelang die Gleichberechtigung der Frauen, der "Nicht-Weißen", der "Nicht-Christen" etc. verhindert.)

Insbesondere diese Form von Religion hat nichts mit "Hochkultur" zu tun, sondern ist absoluter moralischer Bankrott. Er ersetzt die Stärke des Rechts durch das Recht des Stärkeren, der sich durch "die Vorsehung" legitimiert sieht, systematisch das Lebensrecht anderer Menschen zu verletzen (in Afghanistan und im Irak sind jeweils etwa dreitausend Zivilisten umgekommen, von der Anzahl der getöteten Kämpfer - die meisten davon auch nur Eingezogene, die überhaupt nichts mit den "Machenschaften des Regimes" zu tun hatten - gar nicht zu sprechen), die Wahrheit zu verbiegen und durch ihnen genehme Lügen zu ersetzen. Das "säkulare Amerika" mag uns etliche Errungenschaften gebracht haben. (Wie "Microsoft Windows". Lachen Der Verbrennungsmotor, die Atomkernspaltung, der Düsenantrieb, und sogar die Kanonenrohre der US-Panzer und die Laserzielvorrichtungen ihrer Hubschrauber und Jets sind im übrigen auf deutschem Mist gewachsen.) Das "religiöse Amerika" aber will uns diese systematisch wieder wegnehmen.

Mit dem römischen Reich, als es erst einmal den Christen in die Hand gefallen war, ging es recht schnell bergab. (Nicht, daß ich Gladiatorenspiele als positiv bewerten würde, auch wenn da "nur" ein paar getötet wurden [die meisten Kämpfe endeten angeblich nach neueren historischen Forschungen nicht-tödlich]. Aber die sind "weniger schrecklich" als Bücherverbrennungen (Apg 19) oder Pogrome an Andersgläubigen, regelrechte "Blutvespern" gar: "Die Übertretung des Gesetzes kann nur mit Blut abgewaschen werden", Hebräer sowieso.) Es wird den USA nicht anders gehen. Fundamentalisten dieser Couleur führen sie geradewegs ins Mittelalter zurück. Und es würde lang und dunkel werden...



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