70er Jahre
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Freigeisterhaus -> Spiel, Spaß und Unterhaltung

#1: 70er Jahre Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 03:11
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Im ehemaligen DF hatte ich ja einen entsprechenden Thread angefangen, und der soll natürlich auch hier nicht fehlen, da ich denke, daß die 70er Jahre schon ne ziemlich geile Zeit waren:

Im Fernsehen z. B. mit solchen Serien wie "Ein Herz und eine Seele", Kindersendungen wie Sesamstrasse oder Sendung mit der Maus, oder mit solchen Kultshows wie Hans-Joachim Kulenkampffs "Einer wird gewinnen" oder Hans Rosenthals "Dalli Dalli" --- "Sie sind der Meinung, das war.... spitze!!", Deutscher und internationaler Schlager (wer denkt da nicht z. B. an Abba und "Waterloo" etc...)

Die Mode der 70er Jahre...

Die Sozialliberale Koalition Willy Brandts bzw. Helmut Schmidts (als ich noch in der SPD war, sagten mir viele ältere, sie seien zu Zeiten von Bundeskanzler Willy Brandt in die SPD eingetreten), Ölkrise, Sonntagsfahrverbote, Guillome-Affäre, aber auch den Terror der RAF...

Und Emma bzw. Alice Schwarzer latürnich nich zu vergessen...

Die Olympischen Sommerspiele von München 1972 (mit dem fürchterlichen Attentat), die Fußball-WM 1974 mit Deutschland als Weltmeister...

Der beginnenden Umweltbewegung (die dann ja schließlich zur Gründung der Grünen führte), naja überhaupt kam ziemlich viel durch die Folgen der 68er in Bewegung...

Naja, und latürnich das wichtigste Ereignis: Ich wurde in diesem Jahrzehnt (genauer gesagt 1973, geboren am 02.12.1973) gebaut.
Meine Geburt (ich sollte eigentlich schon 14 Tage früher kommen, aber ich lies mir halt Zeit... zwinkern ) fiel im übrigen auf einen jener Sonntage, an denen das Sonntagsfahrverbot herrschte, und an dem auch ziemlich eisige Temperaturen waren. Es war der 1. Advent des Jahres 1973, morgens um 09.30 Uhr, als ich das Licht der Welt erblickte - und die Kirchenglocken läuteten dazu... (das ist wirklich so gewesen, kein Scherz).

#2:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 11:11
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da sich meine erinnerungen an die siebziger sich eher in Grenzen halten, bin ich in diesem thread wohl falsch... Lachen

#3:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 11:13
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
da sich meine erinnerungen an die siebziger sich eher in Grenzen halten, bin ich in diesem thread wohl falsch... Lachen


Wie Birger eigentlich auch... Mr. Green

#4:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 11:33
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Die 70er fand ich irgendwie gar nicht toll.

Bis '77 habe ich in Johannesburg gelebt. Da war die Luft damals extrem bleihaltig. Samstags ging es zum Schießen üben (ich war damals 12) raus nach Kyalami. Im Haus lagen Waffen rum, im Auto auch.
Meine gleichaltrige Cousine in Salisbury/Rhodesien hatte als 12-jährige ihre eigene MPi UZI und zwei Handgranaten, die sie bei sich trug, wenn zur Schule ging. Da war es bei uns noch vergleichsweise harmlos, wir hatten nur ganz normale Pistolen.
Der Schulbus meines Freundes Eamon ist auf eine Mine gefahren und er hat sich glücklicherweise nur den Arm gebrochen.
Soweto brannte, Steve Biko wurde zu Tode geprügelt, Dutzende Schulkinder erschossen.
War pervers, eine gräßliche Zeit.
Andererseits lebten wir relativ sicher und abgeschirmt, es gab kein Fernsehen und wir haben nach der Schule immer mit den Nachbarskindern gespielt.

Was sich in Deutschland zu der Zeit tat, weiß ichnur aus Geschichtsbüchern.

#5:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 11:40
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Markus hat folgendes geschrieben:
Meine gleichaltrige Cousine in Salisbury/Rhodesien hatte als 12-jährige ihre eigene MPi UZI und zwei Handgranaten, die sie bei sich trug, wenn zur Schule ging.


Eine kleine Lara Croft - leider gibt es im Spiel die Handgranaten erst sehr spät - ähm, können Mädchen werfen?

#6:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 11:58
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@Alzi:
Ich finde das nicht besonders witzig.
Eltern wußten nie, ob sie ihre Kinder nochmal wiedersehen, wenn die morgens zur Schule gingen. Schulbusse waren ein sehr beliebtes Anschlagsziel. Die wurden mit Minen, Raketen und Maschinengewehren beharkt. Und wenn Du Dir überlegst, dass 12-jährige derart bewaffnet sein müssen, um ihren Schulweg zu überleben, finde ich das grausam.
Im Film ist das alles nur Requisite und Schweineblut. Im wirklichen Leben leider nicht.

#7:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 12:21
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Markus hat folgendes geschrieben:
@Alzi:
Ich finde das nicht besonders witzig.
Eltern wußten nie, ob sie ihre Kinder nochmal wiedersehen, wenn die morgens zur Schule gingen. Schulbusse waren ein sehr beliebtes Anschlagsziel. Die wurden mit Minen, Raketen und Maschinengewehren beharkt. Und wenn Du Dir überlegst, dass 12-jährige derart bewaffnet sein müssen, um ihren Schulweg zu überleben, finde ich das grausam.
Im Film ist das alles nur Requisite und Schweineblut. Im wirklichen Leben leider nicht.



Meine Bemerkung sollte auch nicht witzig sein, Markus.
Mir sind nur unsere 12-jährigen Mädels bei den Bundesjugendspielen in den Sinn gekommen, wenn sie den 80g Schlagball werfen sollten. Nicht, daß er ihnen noch auf die Füße fiel.

Mit Handgranaten bei einer 12-jährigen wäre nmM die Selbstverletzungsgefahr sehr hoch.
Uzzi, handliche 38er, leichte Splitterschutzweste und Helm wäre wohl die sinnvollere Ausrüstung gewesen.

#8:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 12:29
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@Alzi:
Wenn man relativ behütet aufgewachsen ist, kann man sich nicht vorstellen, wie das ist, ständig damit rechnen zu müssen, umgebracht zu werden. Mir sind Ballerspiele z.B. deshalb auch heute noch ein Gräuel.

Du kannst davon ausgehen, dass die Kids durchaus mit Handgranaten umzugehen wussten.
Wenn es Dich interessiert, wie unsere Kindheit so ausgesehen hat, lies Dir das hier mal durch:

Zitat:
On the night of June 23, 1978, Elim Mission in the Rhodesian Eastern Highlands was subjected to the worst massacre of missionaries yet experienced. Terry Blocksidge reported in the Sunday Mail (Salisbury):

Eight British missionaries and four young children - including a three-week-old baby - were bayoneted to death by terrorists on Rhodesia's Eastern border on Friday night in the worst massacre of whites since the six-year-old war began.

Three of the missionaries were men and the others women.

A sixth woman was stabbed and beaten and left for dead. She staggered 300 m into the freezing Vumba bush to spend the night before being found semi-conscious by security forces yesterday. Despite intensive care in a Salisbury hospital she subsequently died.

The gruesome murders, by a group of eight to 10 terrorists, happened at Emmanuel Mission School - 15 km south-east of Umtali and 8 km from the Mozambique border - once used as the Eagle boarding school.

The dead, who belonged to the Elim Pentecostal Church, were:

* Mr. Peter McCann (30), his wife, Sandra (also 30), son Phillip (six) and daughter Joy (five).

* The Rev. Phillip Evans (29), his wife, Suzan (35), and their daughter Rebecca (four).

* Mr. Roy Lynn (37), his wife, Joyce (36), and their daughter Pamela Grace. She would have been three weeks old yesterday.

* Catherine Picken (55) and Elizabeth Wendy Hamilton- White (37).

* Miss Mary Fisher (28).

Most of the women had been sexually assaulted, and one mutilated.

The children had been dragged from their beds. Two children were in yellow pajamas, one with a red dressing gown, and a third in a flowery nightdress.

One child had her tiny thumbs clenched in her palms.

Even hardened security men were stunned by the bloody scene and stood around silently. "The quiet is uncanny", said one.

Mr. Brian Chapman, director of the Church in Rhodesia and South Africa, visited the scene yesterday. He said: "We saw no humanity here."

The massacre began shortly before 8.30 p.m. when the white families were forced by the terrorists from their homes and classrooms, and marched to a playing field.

Near the sports pavilion, about 400 m from the main school, they were split into groups, then beaten with lengths of wood and logs, and stabbed.

When security forces reached the scene yesterday, the full horror on the cold, mist-and-rain shrouded Vumba mountainside confronted them:

A mother, beaten to death, lay with her young baby. The baby had also been savagely beaten.

Their arms stretched out to each other, their hands resting an inch apart. The child's hand was clenched.

The mother had a hand squeezed tightly around her engagement ring, turned into her palm, as she reached for her baby in her dying moments.

Nearby, another woman had died from an axe-wound - the weapon still protruded from her shoulder and two men, one with his hands tied behind his back, lay beaten and slashed to death.

A blood-soaked chunk of wood had been dropped near to them.

Three children lay in a pitiful huddle, with two women's bodies next to them.

Some had raised their arms to defend themselves from the brutal blows.


Mehr ist hier zu finden:
http://home.wanadoo.nl/rhodesia/innocents.html

Das waren nur ein paar Sachen, die ich auf die Schnelle dazu gefunden habe. Sowas spielte sich überall ab, Du konntest nicht wissen, ob Du nicht der nächste sein würdest.
War einfach nur eine Scheißzeit. Seid froh, dass es Euch hier so gut ging.

#9:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 12:50
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Markus hat folgendes geschrieben:
War einfach nur eine Scheißzeit. Seid froh, dass es Euch hier so gut ging.


Warum ward ihr eigentlich da unten?

#10:  Autor: MarkusWohnort: Südhessen BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 12:57
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@Heike:
Mein Vater hat da gearbeitet.
Kapstadt war klasse, das war mitteleuropäisch. Aber Johannesburg war, insebsondere nach Ausbruch der Unruhen in Soweto 1976, ein Hexenkessel.
Und je älter man als Kind wurde, desto mehr hat man natürlich mitbekommen.
Meine beiden Cousinen aus Salisbury sind dann eine ganze Weile bei uns in ZA gewesen, weil es ihren Eltern zu riskant war, sie dort zu lassen.

#11:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 12:57
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Markus hat folgendes geschrieben:
@Alzi:
Wenn man relativ behütet aufgewachsen ist, kann man sich nicht vorstellen, wie das ist, ständig damit rechnen zu müssen, umgebracht zu werden. Mir sind Ballerspiele z.B. deshalb auch heute noch ein Gräuel.
[...]
Mehr ist hier zu finden:
http://home.wanadoo.nl/rhodesia/innocents.html

Das waren nur ein paar Sachen, die ich auf die Schnelle dazu gefunden habe. Sowas spielte sich überall ab, Du konntest nicht wissen, ob Du nicht der nächste sein würdest.
War einfach nur eine Scheißzeit. Seid froh, dass es Euch hier so gut ging.



Gewalt und Gegengewalt und die Kinder dazwischen.
Ich möchte das Thema Gewalt in diesem Thread (70er Jahre) nicht weiter diskutieren.

Bin aber im Netzt fündig geworden:

Rhodesien
Zimbabwe
Südafrika
Lesotho


Zu ergänzen durch Somalia, Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Tschetschenien, ...

#12:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 25.07.2003, 20:15
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Woici hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
da sich meine erinnerungen an die siebziger sich eher in Grenzen halten, bin ich in diesem thread wohl falsch... Lachen


Wie Birger eigentlich auch... Mr. Green


Wieso? zwinkern
Ich hab klasse Erinnerungen daran... Bollerwagen, VW Käfer, in dem ich von meinen Eltern gefahren wurde, Fahrten im 70er Jahre Bus zum Kindergarten in der nächst gelegenen Kreisstadt, wir hatten damals son typischen 70er Jahre Fernsehgerät, auch einen Schwarz-Weiß-Fernseher, der später als Computermonitor für den C 64 diente...

... aber ich bin latürnich gerne bereit, mich an Deinem 70er Jahre Erfahrungsschatz zu laben, Woici... zwinkern Smilie



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