Positive Religion
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Positive Religion Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 09:19
    —
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist und die nicht von einem machtgierigen Klerus entwickelt wurde?
Eine Religion die dem Menschen nur als philosophische Grundlage seiner Existenz dient und nicht irgendwelche unnatürlichen Opferungen, Mordtaten, Sexualverhalten fordert?

#2: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 13:15
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist und die nicht von einem machtgierigen Klerus entwickelt wurde?
Eine Religion die dem Menschen nur als philosophische Grundlage seiner Existenz dient und nicht irgendwelche unnatürlichen Opferungen, Mordtaten, Sexualverhalten fordert?


- Ja. Aber es gibt keinen Menschen der vollkommen wäre.

#3:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 14:11
    —
Das hat ja auch keiner verlangt, und mit Vollkommen ist nicht Perfektion gemeint sondern der Umfang dh es wird keine rücksicht auf auslegungen genommen.

#4: Re: Positive Religion Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 14:27
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist und die nicht von einem machtgierigen Klerus entwickelt wurde?
Eine Religion die dem Menschen nur als philosophische Grundlage seiner Existenz dient und nicht irgendwelche unnatürlichen Opferungen, Mordtaten, Sexualverhalten fordert?


Jetzt müßte man wieder darüber diskutieren, ab wann man eine Weltanschauung als Religion bezeichnen könnte.
Es gibt Weltanschauungen, in denen ein Gott vorkommt aber keine unnatürlichen Opferungen, Mordtaten, Sexualverhalten gefordert werden.
Ein Beispiel wäre z. B. der reine Pantheismus (http://www.pantheismus.de/).
Dies würde ich aber nicht als Religion bezeichnen, da zu einer Religion m.E. Rituale, Organisationen, "heilige Schriften" und dergleichen gehören.

#5:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 14:36
    —
So in etwa meinte ich das
Ich dachte auch eher an so eine Art Götterstatue die irgendwo rumsteht und um welche man ohne Zwang 1x im Monat rumhopst, oder so bzw einen Gott mit dem die entstehung der Welt erklärt wird so ein netter Typ wie der Gott bei Jean Effel zynisches Grinsen

#6:  Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 14:44
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
So in etwa meinte ich das
Ich dachte auch eher an so eine Art Götterstatue die irgendwo rumsteht und um welche man ohne Zwang 1x im Monat rumhopst, oder so bzw einen Gott mit dem die entstehung der Welt erklärt wird so ein netter Typ wie der Gott bei Jean Effel zynisches Grinsen


Jean Effel sagt mir jetzt nichts. Am Kopf kratzen

Aber wie gesagt, die Pantheisten sind m.E. keine Religionsanhänger. Genausowenig wie ich als Deist irgendetwas anbete oder auch nur ein Ritual durchführe - dies ist eine rein philosophische Anschauung.

#7: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 14:58
    —
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist und die nicht von einem machtgierigen Klerus entwickelt wurde?
Eine Religion die dem Menschen nur als philosophische Grundlage seiner Existenz dient und nicht irgendwelche unnatürlichen Opferungen, Mordtaten, Sexualverhalten fordert?


Jetzt müßte man wieder darüber diskutieren, ab wann man eine Weltanschauung als Religion bezeichnen könnte.
Es gibt Weltanschauungen, in denen ein Gott vorkommt aber keine unnatürlichen Opferungen, Mordtaten, Sexualverhalten gefordert werden.
Ein Beispiel wäre z. B. der reine Pantheismus (http://www.pantheismus.de/).
Dies würde ich aber nicht als Religion bezeichnen, da zu einer Religion m.E. Rituale, Organisationen, "heilige Schriften" und dergleichen gehören.


- Es gibt keinen "Reinen Pantheismus".

#8: Re: Positive Religion Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 15:25
    —
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Es gibt keinen "Reinen Pantheismus".

Vielleicht habe ich mich da mißverständlich ausgedrückt:
Damit meinte ich einen rein philosophischen Pantheismus im Gegensatz zu einem christlichen Pantheismus beispielsweise.

#9: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 16:44
    —
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Es gibt keinen "Reinen Pantheismus".

Vielleicht habe ich mich da mißverständlich ausgedrückt:
Damit meinte ich einen rein philosophischen Pantheismus im Gegensatz zu einem christlichen Pantheismus beispielsweise.


Das Wort "Rein" bzw. Reinheit verbinde ich mit dem Wort Absolutheit, Leerheit, Vollkommenheit...

http://www.baraka.de/Koan/Heilung.html

#10: Re: Positive Religion Autor: Graf ZahlWohnort: Universum BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 16:47
    —
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Es gibt keinen "Reinen Pantheismus".

Vielleicht habe ich mich da mißverständlich ausgedrückt:
Damit meinte ich einen rein philosophischen Pantheismus im Gegensatz zu einem christlichen Pantheismus beispielsweise.


Das Wort "Rein" bzw. Reinheit verbinde ich mit dem Wort Absolutheit, Leerheit, Vollkommenheit...

http://www.baraka.de/Koan/Heilung.html


OK, Du weißt ja jetzt aber, wie ich es gemeint hatte! zwinkern

#11: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 16:52
    —
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Es gibt keinen "Reinen Pantheismus".

Vielleicht habe ich mich da mißverständlich ausgedrückt:
Damit meinte ich einen rein philosophischen Pantheismus im Gegensatz zu einem christlichen Pantheismus beispielsweise.


Das Wort "Rein" bzw. Reinheit verbinde ich mit dem Wort Absolutheit, Leerheit, Vollkommenheit...

http://www.baraka.de/Koan/Heilung.html


OK, Du weißt ja jetzt aber, wie ich es gemeint hatte! zwinkern


- Ob philosopischer -Ismus oder religiöser - Ismus,
dass ist mir wirklich Apfelmus. Lachen

#12:  Autor: narziss BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 16:52
    —
Naja in Deutschland ist die evangelische Kirche teilweise schon human. DIe Religion als solche ist natürlich schlecht, aber so wei sie manche Menshcne leben ist es okay.

#13:  Autor: AlziWohnort: Oberfranken BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 17:53
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Naja in Deutschland ist die evangelische Kirche teilweise schon human. DIe Religion als solche ist natürlich schlecht, aber so wei sie manche Menshcne leben ist es okay.


Die haben mE nur "Kreide gefressen", solange ihnen sowieso die Hände gebunden sind.
Christen sehen es ja bereits als Verfolgung an, wenn anderen Gruppen gleiche Rechte eingeräumt werden. Siehe auch den Tanz um das Kopftuch: 50 Jahre lang hat sich keiner darum gekümmert, welche und wie viele religiöse Symbole die Lehrer im Unterricht tragen - aber kaum taucht eine Lehrerin mit Kopftuch auf, versuchen die Christen mit allen Mitteln, sogar ein Urteil des Verfassungsgerichtes zu unterlaufen, indem sie das Kopftuch zum politischen Symbol umdefinieren wollen.

Die Hauptströmungen des Christentums sind in meinen Augen von Grund auf intolerant und sie stellen für sich den absoluten Wahrheitsanspruch, das ist blutige Tradition seit Augustin aus Thagaste und Konsorten.


Hier wird ein Toleranzgesetz implizit als Christenverfolgung hingestellt:
Zitat:
Die religiöse Situation für Christen hat sich im Jahr 2003 in weiten Teilen der Erde verschlechtert. Die Verfolgung nimmt vor allem durch islamischen Extremismus in Afrika und Asien zu. Aber auch die verbleibenden kommunistischen Regime üben Druck auf glaubende Menschen aus. Selbst in Europa, Nordamerika und Australien drohen Einschränkungen der Religionsfreiheit.

Das ist das Ergebnis einer Analyse der Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz.
[...]

In Australien bringe ein Gesetz zur "rassischen und religiösen Toleranz" Christen in Schwierigkeiten.

Quelle

#14:  Autor: FalameezarWohnort: umringt von glücklichen Kühen BeitragVerfasst am: 01.01.2004, 18:43
    —
narziss hat folgendes geschrieben:
Naja in Deutschland ist die evangelische Kirche teilweise schon human. DIe Religion als solche ist natürlich schlecht, aber so wei sie manche Menshcne leben ist es okay.


Vor 2 Jahren bekam ich von einer evangelischen Schülergruppe, die ein Theaterstück zum Thema "Mobbing unter Schülern" aufführten, den Satz zu hören: "Nur wer glaubt (an Schutzengel), dem wird geholfen."

Besonders die charismatische Strömung bei den Evangelischen halte ich nicht für harmlos.

#15: Re: Positive Religion Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 02.01.2004, 11:57
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist und die nicht von einem machtgierigen Klerus entwickelt wurde?
Eine Religion die dem Menschen nur als philosophische Grundlage seiner Existenz dient und nicht irgendwelche unnatürlichen Opferungen, Mordtaten, Sexualverhalten fordert?


Nein, ich denke, dass es eine solche Religion nicht gibt bzw. niemals geben kann. Denn eine Religion macht ja m.E. nur Sinn, wenn sie eine "philosophische Grundlage" anbietet, die sich anderen Weltanschauungen dadurch überlegen fühlt, dass sie eine "Wahrheit" (woher? wohin? etc.) anbietet, an der man sich festhalten kann ("Sinnstiftung"). Eine Religion ohne "Wahrheit" macht keinen Sinn. Zu diesem Zweck muss sie radikal vereinfachte Antworten auf die existenziellen Fragen des Lebens geben: Sie konstruiert eine Wahrheit. Und da die Annahme dieser vermeintlichen Wahrheit Zweifel und weiteres Nachdenken verhindert oder zumindest erschwert, ist Religion immer auch intellektuelle Vergewaltigung bzw. eine Art "Gewalt". Und die Wahrscheinlichkeit, dass diese "systemimmanente Gewalt" irgendwann auch zu konkreter Gewalt wird, halte ich für nicht verwunderlich.
So seh ich das zumindest...

#16: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 02.01.2004, 13:40
    —
Lalilemlula hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist und die nicht von einem machtgierigen Klerus entwickelt wurde?
Eine Religion die dem Menschen nur als philosophische Grundlage seiner Existenz dient und nicht irgendwelche unnatürlichen Opferungen, Mordtaten, Sexualverhalten fordert?


Nein, ich denke, dass es eine solche Religion nicht gibt bzw. niemals geben kann. Denn eine Religion macht ja m.E. nur Sinn, wenn sie eine "philosophische Grundlage" anbietet, die sich anderen Weltanschauungen dadurch überlegen fühlt, dass sie eine "Wahrheit" (woher? wohin? etc.) anbietet, an der man sich festhalten kann ("Sinnstiftung"). Eine Religion ohne "Wahrheit" macht keinen Sinn. Zu diesem Zweck muss sie radikal vereinfachte Antworten auf die existenziellen Fragen des Lebens geben: Sie konstruiert eine Wahrheit. Und da die Annahme dieser vermeintlichen Wahrheit Zweifel und weiteres Nachdenken verhindert oder zumindest erschwert, ist Religion immer auch intellektuelle Vergewaltigung bzw. eine Art "Gewalt". Und die Wahrscheinlichkeit, dass diese "systemimmanente Gewalt" irgendwann auch zu konkreter Gewalt wird, halte ich für nicht verwunderlich.
So seh ich das zumindest...


- Es gibt Religionen deren Lehrsystem Gewalt prinzipiell ablehnen.
Das deren "Anhänger" trotzdem dagegen verstossen(können),
liegt in der Natur des "Menschen" begründet.

Insofern macht es wenig Sinn den Religionen (allgemein)
zu unterstellen, es ginge um Gewalt - wobei es meistens
eher um "Moral" geht. Das heißt Moral als ein Mittel eben
diese naturgegebene Gewalt zu kanalisieren,
bzw. sie zu verwandeln.

Wenn man kritisiert, dann sollte man mindestens differenziert
kritisieren. Draufschlagen ist schließlich kinderleicht.

Natürlich verändert sich "Moral" in Gesellschaften.
Werte lassen sich schwerlich verabsolutieren -
andererseits gibt es heute die Verfeinerung: "Gesetze".

#17: Re: Positive Religion Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 02.01.2004, 14:03
    —
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Es gibt Religionen deren Lehrsystem Gewalt prinzipiell ablehnen.



Du hast mich nicht richtig verstanden. Es geht nicht darum, ob eine Religion Gewaltlosigkeit predigt oder nicht. Es geht darum, WARUM bzw. auf welcher Grundlage sie das tut (oder auch nicht tut). Denn wer einsieht, dass der Verzicht auf bzw. sehr sparsame Gebrauch von Gewalt für das friedliche Zusammenleben der Menschen förderlich ist, der braucht dazu keine religiöse Begründung, oder? Die "systemimmante Gewalt" bei Religionen, die ich meine, ist völlig losgelöst von den konkreten Inhalten (z.B. "Liebe deinen Nächsten") der jeweiligen Lehren zu sehen. Allein z.B. die Forderung nach der von dir genannten "prinzipiellen" Ablehnung von Gewalt ist doch auch schon wieder ein Denkverbot!

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Das deren "Anhänger" trotzdem dagegen verstossen(können),
liegt in der Natur des "Menschen" begründet. ".


Ach Gott, das alte Märchen von der "guten" Religion und den "bösen" Menschen. Gähn. Nein

Den Rest deines Postings habe ich in dem Zusammenhang leider nicht verstanden.

#18: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 02.01.2004, 17:03
    —
Lalilemlula hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
- Es gibt Religionen deren Lehrsystem Gewalt prinzipiell ablehnen.



Du hast mich nicht richtig verstanden.


- Der sprachliche Ausdruck ist arg begrenzt. Cool

Zitat:
Es geht nicht darum, ob eine Religion Gewaltlosigkeit predigt oder nicht.


- Es geht eher darum, ob man sich daran hält. zwinkern

Zitat:
Es geht darum, WARUM bzw. auf welcher Grundlage sie das tut (oder auch nicht tut).


- Das kommt auf die Religion an. Cool

Zitat:
Denn wer einsieht, dass der Verzicht auf bzw. sehr sparsame Gebrauch von Gewalt für das friedliche Zusammenleben der Menschen förderlich ist, der braucht dazu keine religiöse Begründung, oder?


- Was ist eine religiöse Begründung ? Lachen
Möchtest Du Dich bitte noch schwammiger ausdrücken.......

Zitat:
Die "systemimmante Gewalt" bei Religionen, die ich meine, ist völlig losgelöst von den konkreten Inhalten (z.B. "Liebe deinen Nächsten") der jeweiligen Lehren zu sehen.


- Wenn ich wüßte welche Religion Du meinst,
dann würde ich vielleicht zustimmen oder widersprechen..........

Zitat:
Allein z.B. die Forderung nach der von dir genannten "prinzipiellen" Ablehnung von Gewalt ist doch auch schon wieder ein Denkverbot!


- Nein. Eher ein Gebot.
Im Buddhismus gibt es z.B. so etwas
wie Sünde im christl. Sinne nicht. Nix mit ewiger Verdammnis.

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das deren "Anhänger" trotzdem dagegen verstossen(können),
liegt in der Natur des "Menschen" begründet. ".


Ach Gott,


- Nein, heute Schmerzlos.

Zitat:
das alte Märchen von der "guten" Religion und den "bösen" Menschen. Gähn. Nein


- Ich glaube nicht an gut und böse. Lachen
Bin kein Anhänger des Dualismus.

Zitat:
Den Rest deines Postings habe ich in dem Zusammenhang leider nicht verstanden.


- Viele Religionen sind durch die ausweglos
erscheinende Leidenswelt entstanden.
Interessant ist in dieser Hinsicht der
Umgang und die Bewältigung des
leidvoll empfundenen.

Ein Mittel um eine gewisse
Ordnung in einem Ego-Spiel
zu schaffen, ist z.B. die Moral.
Über den Begriff kann man
sich philosophisch hervorragend
streiten. (Werte)

Moral ist etwas sehr relatives aber
für ein Zusammenleben z.B. durchaus
etwas sehr notwendiges.

Viele Menschen sind beispielsweise sehr
einfach gestrickt. Über den Daumen ist es
dann ganz nett, wenn die ungefähr eine Ahnung
haben, wie man sich in der Welt am Besten
aufstellt. Das Recht des Stärkeren ist nicht
unbedingt die beste Philosophie, wenn sich
das ausschließlich auf körperliche oder
überlegene Feuerkraft bezieht.

Idioten sollten möglichst keine roten Knöpfe
drücken können. zwinkern

#19: Re: Positive Religion Autor: Effô TisettiWohnort: 75 BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 12:20
    —
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

Viele Menschen sind beispielsweise sehr
einfach gestrickt. Über den Daumen ist es
dann ganz nett, wenn die ungefähr eine Ahnung
haben, wie man sich in der Welt am Besten
aufstellt.


Religion ist also die Moral für die Dummen? Entlarvend...

Ich bin da anderer Meinung. Spätestens seit der Aufklärung bzw. insbesondere Kant sollten sich derlei Ansichten erledigt haben. Man darf den Menschen durchaus etwas mehr zutrauen. Die Befolgung des kategorischen Imperativs sichert IMMER das friedliche Zusammenleben. Die Religion als moralische Instanz KANN dagegen aus friedlichen Menschen Fundamentalisten und Terroristen machen. Insofern leuchtet mir diese Logik nicht ein.

#20: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 13:28
    —
Lalilemlula hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

Viele Menschen sind beispielsweise sehr
einfach gestrickt. Über den Daumen ist es
dann ganz nett, wenn die ungefähr eine Ahnung
haben, wie man sich in der Welt am Besten
aufstellt.


Religion ist also die Moral für die Dummen? Entlarvend...


- Keineswegs. Wer sich länger mit Religion beschäftigt,
der kratzt nicht zwangsläufig nur an der Oberfläche.
Dafür muß man sich aber die Zeit nehmen. zwinkern

Zitat:
Ich bin da anderer Meinung. Spätestens seit der Aufklärung bzw. insbesondere Kant sollten sich derlei Ansichten erledigt haben.


- Bin durchaus ein Fan von Kant. Aber ich teile nicht alle Ansichten.

Zitat:
Man darf den Menschen durchaus etwas mehr zutrauen.


- Das darf man. Aber nicht jeder ist für ein Theologie oder Philo.
Studium geeignet. (Und es ist auch nicht immer erforderlich)

Zitat:
Die Befolgung des kategorischen Imperativs sichert IMMER das friedliche Zusammenleben.


- Im Gegenteil. Gutmenschentum und überzogener Idealismus.
Was auf der einen Seite vollkommen ist, ist in anderer Hinsicht
unvollkommen. Die daraus resultierende Verwirrung säht nichts
anderes als die Wurzel des Krieges.

Zitat:
Die Religion als moralische Instanz KANN dagegen aus friedlichen Menschen Fundamentalisten und Terroristen machen. Insofern leuchtet mir diese Logik nicht ein.


- Einem Lehrsystem alleine kann man kaum die Schuld zuschreiben.
Ausgangspunkt ist immer ein sog. "Mensch"...

Ich mißtraue Systematikern.

#21: Re: Positive Religion Autor: HannibalWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 15:35
    —
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:


- Viele Religionen sind durch die ausweglos
erscheinende Leidenswelt entstanden.


Aus Selbstmitleid eben!...

Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist...?


Diese Frage muss anders formuliert werden, sonst kann ich damit nichts Anderes anfangen, als die folgende Gegenfrage zu stellen:"Gibt es eigentlich überhaupt etwas, was vollkommen positiv ist?"

#22: Re: Positive Religion Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 16:36
    —
Kossuth hat folgendes geschrieben:

Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist...?


Diese Frage muss anders formuliert werden, sonst kann ich damit nichts Anderes anfangen, als die folgende Gegenfrage zu stellen:"Gibt es eigentlich überhaupt etwas, was vollkommen positiv ist?"


Wie würdest Du denn die Frage stellen? Mit den Augen rollen Frage

#23:  Autor: LzFrWohnort: Oldenburg BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 16:54
    —
Nergal hat folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich eine Religion die vollkommen Positiv ist...?


Ich finde nicht die Religion kann positiv sein, sondern eher die Ideologie die dahinter steht und somit auch die "Absichten" der Menschen die ihr angehören. Ansonsten hört es sich eher so an als frage man nach den Auswirkungen der Religion auf die Gesellschaft o.ä. .


-LzFr

#24: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 17:18
    —
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:


- Viele Religionen sind durch die ausweglos
erscheinende Leidenswelt entstanden.


Aus Selbstmitleid eben!...


- Und Mitleid für andere. Lachen
(Mancher nennt es z.B. Selbstlosigkeit)

#25: Re: Positive Religion Autor: HannibalWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 17:55
    —
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Und Mitleid für andere. Lachen
(Mancher nennt es z.B. Selbstlosigkeit)


In erster Linie doch aus Selbstmitleid. Man hofft auf Phantasien der eigenen "Erlösung" von dieser, ach so bösen und ungerechten Welt; und der "Bestrafung" missbeliebiger Personen.

Viele Christen leiden gerne, weil sie glauben, dass ihre "Feinde" dadurch umso mehr bestraft werden...

#26: Re: Positive Religion Autor: HannibalWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 18:18
    —
Lalilemlula hat folgendes geschrieben:

Ach Gott, das alte Märchen von der "guten" Religion und den "bösen" Menschen. Gähn. Nein


Genau hier ist ein wichtiger Punkt erwähnt worden. Ausrufezeichen

Der Mensch ist nämlich eben so, wie er ist!

In verschiedenen Gesellschaftsstrukturen hat er sich anders verhalten.

Religionen, allerdings, erzeugen manchmal u.a. Gewaltverursachende psychische (Dach)Schäden...

Die Kreuzzüge sind ein einzigartiges Phänomen der Dummheit.

Und wenn man es nur mit der menschlichen "Schuld" erklären will, dann würde man indirekt nur zu der wenig sinnvollen und verallgemeinernden These kommen:
"Die Menschen waren damals besonders böse!"

Mit dieser simplen, um nicht zu sagen dummen Erklärung kann man eben die vorliegenden Tatsachen nicht sachlich begründen.

Daher muss ich auch sagen, dass es zu Klischees kommt, wie eben auch diesem einen alten Märchen von der "edlen" Religion und dessen "Missbräuchen" durch den "schlechten" Menschen...

Wenn wir schon bei dem weit verbreiteten Bild der "missbrauchten" Religion sind; wieso lies sich dann der Humanismus nie in einem so grossen Ausmass zu Verbrechen "benutzen"? Frage

#27: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 19:00
    —
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Schmerzlos hat folgendes geschrieben:

- Und Mitleid für andere. Lachen
(Mancher nennt es z.B. Selbstlosigkeit)


In erster Linie doch aus Selbstmitleid.


- Schau an. Du bist ein echter Kenner von Religionen. Lachen

Zitat:
Man hofft auf Phantasien der eigenen "Erlösung" von dieser, ach so bösen und ungerechten Welt; und der "Bestrafung" missbeliebiger Personen.


- Diese deine eigene Interpretation, könnte ich
jetzt wiederrum verwenden, um mir einen
Reim auf Deine Gemütslage zu machen...

Du schreibst von "Religionen"(Mehrzahl),
danach schreibst Du bezogen auf "das Christentum".
Welche Konfession; Sekte ist gemeint...

Zitat:
Viele Christen leiden gerne, weil sie glauben, dass ihre "Feinde" dadurch umso mehr bestraft werden...


Und viele Hausfrauen stehen gerne hinter dem Herd in der Küche...
Möchtest Du bitte noch mehr pauschalisieren... Sandkastenkindereien

#28: Re: Positive Religion Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 19:16
    —
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Lalilemlula hat folgendes geschrieben:

Ach Gott, das alte Märchen von der "guten" Religion und den "bösen" Menschen. Gähn. Nein


Genau hier ist ein wichtiger Punkt erwähnt worden. Ausrufezeichen

Der Mensch ist nämlich eben so, wie er ist!


- Tautologien und Zirkelschlüsse machen jede Aussage
sehr praktisch überflüssig. zwinkern

Zitat:
Religionen, allerdings, erzeugen manchmal u.a. Gewaltverursachende psychische (Dach)Schäden...


- Manchmal(das klingt ziemlich unbestimmt) verursacht
sogar das Fernsehen einen ziemlichen Dachschaden oder
die Philosophie, die Psychologie, oder noch allgemeiner
gesprochen, dass Leben... Lachen

Zitat:
Die Kreuzzüge sind ein einzigartiges Phänomen der Dummheit.


- Man nennt sowas den Willen zur Macht...

Zitat:
Und wenn man es nur mit der menschlichen "Schuld" erklären will, dann würde man indirekt nur zu der wenig sinnvollen und verallgemeinernden These kommen:
"Die Menschen waren damals besonders böse!"


- Nö. Du hast es ja oben bereits erwähnt.
Der "Mensch" ist wie er ist. Von besonders kann
daher keine Rede sein. Abgesehen davon, dass
"Gut und Böse" vor allen Dingen christl. geprägte
Begriffe sind.

Zitat:
Mit dieser simplen, um nicht zu sagen dummen Erklärung kann man eben die vorliegenden Tatsachen nicht sachlich begründen.


- Tatsachen also.

Zitat:
Daher muss ich auch sagen, dass es zu Klischees kommt, wie eben auch diesem einen alten Märchen von der "edlen" Religion und dessen "Missbräuchen" durch den "schlechten" Menschen...


- Stimmt genau. Lachen
Der Mensch ist also "edel" und die "Religion" ist schlecht...
Klingt für mich auch nicht logischer...

Zitat:
Wenn wir schon bei dem weit verbreiteten Bild der "missbrauchten" Religion sind; wieso lies sich dann der Humanismus nie in einem so grossen Ausmass zu Verbrechen "benutzen"? Frage


- Das kommt darauf an, was Du unter Humanismus verstehst.
Humanismus hat sich eben auch gerade an der Moral des
Christentums orientiert. zwinkern
Bei den Humanisten steht der Mensch immer noch
im Zentrum des Universums. In vieler Hinsicht mag
ein Spötter sagen: "Christentum light".

Abgesehen davon, kann man ja grundsätzlich alles vergleichen.
Aber so mancher Vergleich "hinkt". Heutige Verhältnisse lassen
sich nicht so leicht auf das finstere Mittelalter übertragen.
Das Christentum von heute hat sich zum ursprünglichen
Christentum sehr stark gewandelt. Natürlich auch
entsprechend dem Zeitgeist.
Die "Werte" von vor 2000 Jahren entsprechen
keineswegs alle mehr den heutigen Standards.
Bevor man also eine Rundreise zu den Hexenverbrennungen
macht, wäre es doch mal ganz schön die heutigen Verhältnisse
näher zu beleuchten. Kritiker werden sich zweifelsohne sofort
wie die Fliegen auf den Kuhmist stürzen. Ich finde man sollte
sich nicht ständig nur auf den Dreck konzentrieren.
(Obwohl das durchaus wichtig ist)


Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 05.01.2004, 19:17, insgesamt einmal bearbeitet

#29:  Autor: LzFrWohnort: Oldenburg BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 19:16
    —
Zitat:
Zitat:
Viele Christen leiden gerne, weil sie glauben, dass ihre "Feinde" dadurch umso mehr bestraft werden...



Und viele Hausfrauen stehen gerne hinter dem Herd in der Küche...
Möchtest Du bitte noch mehr pauschalisieren...



Wollte er pauschalisieren, hätte er statt "viele" - "alle" schreiben müssen. Wie wärs einfach mal über dieses Argument nachzudenken, denn ich hab ganz genau die selbe Erfahrung gemacht.

#30:  Autor: Schmerzlos BeitragVerfasst am: 05.01.2004, 19:22
    —
LzFr hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zitat:
Viele Christen leiden gerne, weil sie glauben, dass ihre "Feinde" dadurch umso mehr bestraft werden...



Und viele Hausfrauen stehen gerne hinter dem Herd in der Küche...
Möchtest Du bitte noch mehr pauschalisieren...



Wollte er pauschalisieren, hätte er statt "viele" - "alle" schreiben müssen. Wie wärs einfach mal über dieses Argument nachzudenken, denn ich hab ganz genau die selbe Erfahrung gemacht.


- Mir ist bekannt wie Religionkritik "gewöhnlich" abläuft.
Ich habe ja auch "viele" Hausfrauen geschrieben.
Es soll sogar "viele" Verkehrstote geben.
Der Demographie entsprechend gibt es zukünftig
auch "viele" alte Menschen.
"Viele" Kinder sind in ihrer Kindheit sogar ziemlich ungezogen. zwinkern
(Toll wenn niemand genau weiß, wer eigentlich gemeint ist)
Lachen



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