WAS IST WAS? Freireligiös?
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#1: WAS IST WAS? Freireligiös? Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 04.04.2010, 18:02
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Zitat:
Religionskritischer Arbeitskreis Wiesbaden,
eine Initiative von IBKA und Freireligiöser Gemeinde Wiesbaden.


Ich steige da noch nicht dahinter... Wie ist das Verhältnis zwischen religionskritisch und freireligiös?

Freireligiös ist entweder ein Fehler oder Unsinn... weil freireligiös nicht gleich religionsfrei ist.

#2: Re: WAS IST WAS? Freireligiös? Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 04.04.2010, 19:45
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Religionskritischer Arbeitskreis Wiesbaden,
eine Initiative von IBKA und Freireligiöser Gemeinde Wiesbaden.


Ich steige da noch nicht dahinter... Wie ist das Verhältnis zwischen religionskritisch und freireligiös?

Freireligiös ist entweder ein Fehler oder Unsinn... weil freireligiös nicht gleich religionsfrei ist.


"Die freireligiöse Bewegung wurde von der Philosophie der Aufklärung, aber auch von der Mystik und christlichen liberalen Strömungen beeinflusst. ...

Aus diesem Spektrum entwickelten sich Positionen, die eine große Bandbreite religiöser, weltanschaulicher und philosophischer Ansichten abdeckt. Der Religionsbegriff reicht von urchristlichen über pantheistische bis hin zu atheistischen Positionen."


Quelle: Freireligiöse Bewegung

#3: Re: WAS IST WAS? Freireligiös? Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 04.04.2010, 20:06
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Religionskritischer Arbeitskreis Wiesbaden,
eine Initiative von IBKA und Freireligiöser Gemeinde Wiesbaden.


Ich steige da noch nicht dahinter... Wie ist das Verhältnis zwischen religionskritisch und freireligiös?

Freireligiös ist entweder ein Fehler oder Unsinn... weil freireligiös nicht gleich religionsfrei ist.
Das kann man nur historisch erklaeren.

Solange es keine Religions- und Weltanschauungsfreiheit gab, existierte maximal die staatliche Tolerierung weniger anderer christlicher Konfessionen (Katholiken, Lutheraner, Reformierte), als jener der Herrscherfamilie. Neue christliche Konfessionen (Mennoniten, Quaeker, Baptisten usw.) wurden teilweise massiv verfolgt. Ein erheblicher Teil der Auswanderer nach Nordamerika bestand aus anderskonfessionellen Fluechtlingen. Da war es schon ein Fortschritt, als in Preuszen nach 1815 die offizielle Gruendung kleinerer christlicher Gemeinschaften unter bestimmten Bedingungen moeglich wurde.

Dies zwang die Dissidenten der traditionellen christlichen Konfessionen sich auch dann nach konfessionellem Muster zu organisieren, wenn sie eigentlich agnostisch waren. Freireligioes bedeutete damals frei IN der Religion und nicht frei VON Religion. Frei in der Religion meinte eine dogmenfreie und gottfreie oder pantheistische Weltanschauung mit starker Affinitaet zu den Erkentnisfortschritten der modernen Wissenschaft. Darwin wurde beispielsweise von etlichen Freireligiosen perzipiert.

Sich nach dem Muster der Konfession organisieren bedeutete, sich Gemeinde zu benennen, Mitgliedsbeitraege als Kirchensteuer einzuziehen, Versammlungsraeume zu schaffen, Prediger einzustellen, die Kinder systematisch in die Gemeinschaft hineinsozialisieren, in mehreren Bundeslaendern freireligioesen Religionsunterricht nach Art. 7,3 GG zu erteilen und zahlreiche Rituale/Feiern fuer Lebenswenden anzubieten. Diese freireligioesen Gemeinden entwickelten sich sehr unterschiedlich. Ihre Hochphase hatten sie um die Jahrhundertwende (vom 19.auf das 20.). Nach 1918 kam eine dezidiert atheistische Freidenkerbewegung auf, welche mit den Freireligioesen selten zu kooperieren vermochte.

Ein Teil der verbliebenen Freireligioesen hat sich Anfang der 90er Jahre zum HVD zusammengeschlossen. Andere blieben im Bund der freireligioesen Gemeinden oder unabhaenig.

In Wiesbaden gibt es lokal seit einigen Jahren eine Kooperation zwischen der dortigen freireligioesen Gemeinde und Mitgliedern des IBKA, Vortraege und Diskussionen anzubieten. Dies funktioniert deshalb, weil das gemeinsame pragmatische Interesse etwas Interessantes anzubieten vor Ort hoeher ist, als lediglich die beiderseits durchaus bekannten programmatischen Unterschiede / Zielvorstellungen in den Mittelpunkt zu rücken.

#4:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 04.04.2010, 20:39
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Hmmm.. ja, hab ich gesehen. Solche Veranstaltung sollte es überall geben. Zumindest Vorträge.

Es Gemeinde zu nennen halte ich nicht für problematisch. Ist in säkularen Staat ein gängiger Begriff, s. Städte und Gemeinden... etc.

Wäre es dann nicht sinnvoll es säkulare Gemeinde zu nennen, es also wie angedacht eben weiter zu entwickeln, jetzt wo die Notwendigkeit nicht mehr besteht es zu kaschieren?

Sonst ist die Verwechslung mit Freikirchlern doch gegeben, oder? Wobei ein mystischer Ansatz schon gegen säkular spräche... hach ist das kompliziert... Smilie



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