Sarkozy läßt Zigeunerlager räumen
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Sarkozy läßt Zigeunerlager räumen Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 07:43
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Frankreichs Aktionen gegen Roma

Das rigorose Vorgehen mag einem nicht gefallen, aber letztlich verstehe ich die Aufregung nicht. Wenn sich jemand mit seinem Wohnwagen widerrechtlich auf fremdem Grund und Boden breitmacht, wird er halt irgendwann vom Staatsbüttel (gegebenenfalls handgreiflich) zum Verlassen das Platzes bewegt. Warum sollte also Zigeunern zugestanden werden, was alle anderen auch nicht dürfen?

#2:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:01
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Und wo sollen die Leute hin, damit sie sich nicht "auf fremdem Grund und Boden breitmachen"?


St-Florian-maessig auf's Nachbargrundstueck oder lieber gleich inz KZ?


Sarkozy schwimmen politisch die Felle davon und diese Leute, als hinreichend unpopulaere Gruppe, sollen halt mal wieder als Suendenboecke herhalten. Durchsichtiger geht's eigentlich nimmer. Mit den Augen rollen

#3:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:11
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und wo sollen die Leute hin, damit sie sich nicht "auf fremdem Grund und Boden breitmachen"?

Ist das das Problem des Grundstückseigentümers?

Nun, sie könnten sich beispielsweise in einem Verein zusammenschließen, der hier und da Grundstücke kauft oder pachtet, um sie als Campingplätze speziell für die Vereinsmitglieder zu betrieben. Ähnlich wie bei Jugendherbergen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
St-Florian-maessig auf's Nachbargrundstueck oder lieber gleich inz KZ?

Was soll der Scheiß?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sarkozy schwimmen politisch die Felle davon und diese Leute, als hinreichend unpopulaere Gruppe, sollen halt mal wieder als Suendenboecke herhalten. Durchsichtiger geht's eigentlich nimmer. Mit den Augen rollen

Das mag sein, daß dies die Motivation ist. Das bedeutet jedoch nicht, daß die Aktion nicht zu rechtfertigen wäre.

#4:  Autor: FleischfresseWohnort: SH BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:23
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und wo sollen die Leute hin, damit sie sich nicht "auf fremdem Grund und Boden breitmachen"?


Zum Beispiel auf [vollends erschlossene] Grundstücke die im staatlichem Besitz sind?

#5:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:26
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beachbernie hat folgendes geschrieben:

St-Florian-maessig auf's Nachbargrundstueck oder lieber gleich inz KZ?


Ein Godwin schon im 2. Post?

#6:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:30
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Fleischfresse hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und wo sollen die Leute hin, damit sie sich nicht "auf fremdem Grund und Boden breitmachen"?


Zum Beispiel auf [vollends erschlossene] Grundstücke die im staatlichem Besitz sind?



Die wurden von staedtischen Grundstuecken vertrieben.



Zitat:
....Gleichzeitig werden in Tremblay-en-France, unweit von Paris, 84 Roma gezwungen, ein Fläche zu verlassen, die der Stadt gehört, während in Bordeaux Wohnwagen ein städtisches Ausstellungsgelände blockieren. Dort waren die Roma am Wochenende von ihren Stellplätzen vertrieben worden....



Auch an Dich die Frage: Wo sollen die Leute hin?

#7:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:32
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und wo sollen die Leute hin, damit sie sich nicht "auf fremdem Grund und Boden breitmachen"?
St-Florian-maessig auf's Nachbargrundstueck oder lieber gleich inz KZ?

ich schlage vor das fahrende volk mal auf haidaa gwai aufmerksam zu machen. dort lebt ein richtig lieber kerl, in dessen vorgarten sie als campingfreunde herzlich willkommen sind.

#8:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:34
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beachbernie hat folgendes geschrieben:

Auch an Dich die Frage: Wo sollen die Leute hin?

Auf Flächen, die sie für die Nutzung gemietet oder gekauft haben. Wie alle anderen Menschen das auch tun.

#9:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:38
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jagy hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

St-Florian-maessig auf's Nachbargrundstueck oder lieber gleich inz KZ?


Ein Godwin schon im 2. Post?



Anstatt "Godwin" zu bloeken, solltest Du besser die Frage beantworten, die Du vorsichtshalber gleich weggelassen hast.


Strenggenommen faellt Dir nix Besseres ein als genau das zu machen, was der Herr Godwin eigentlich kritisieren wollte, Godwin pervers sozusagen: Durch geschicktes fallenlassen eines Schlagwortes die Diskussion verweigern. Merkst Du das eigentlich nicht?


Wie gesagt, ich habe vor allem eine Frage gestellt und will die Diskussion nicht abbrechen (dann waere es tatsaechlich ein "Godwin"), sondern haette die gerne beantwortet. Also wo sollen die Leute hin? Zum Nachbarn, ins KZ oder auf den Friedhof? Ein eigenes Grundstueck haben Landfahrer nun mal nicht, das macht ja gerade deren jahrhundertealten Lebensstil aus.

RR meint z.B. die sollen sich anpassen, ihren gewohnten Lebensstil aufgeben und ein Grundstueck kaufen. Scheinbar glaubt er, dass fuer deren Lebensweise ploetzlich kein Platz mehr ist in Frankreich.

#10:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:39
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goatmountain hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und wo sollen die Leute hin, damit sie sich nicht "auf fremdem Grund und Boden breitmachen"?
St-Florian-maessig auf's Nachbargrundstueck oder lieber gleich inz KZ?

ich schlage vor das fahrende volk mal auf haidaa gwai aufmerksam zu machen. dort lebt ein richtig lieber kerl, in dessen vorgarten sie als campingfreunde herzlich willkommen sind.



Aha. Also doch das altbewaehrte St-Florians-Prinzip. Danke. Das wollte ich wissen.

#11:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:45
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein eigenes Grundstueck haben Landfahrer nun mal nicht, das macht ja gerade deren jahrhundertealten Lebensstil aus.


RR meint z.B. die sollen sich anpassen, ihren gewohnten Lebensstil aufgeben und ein Grundstueck kaufen. Scheinbar glaubt er, dass fuer deren Lebensweise ploetzlich kein Platz mehr ist in Frankreich.

Ein Netz von eigenen Campingplätzen würde ihnen ihren gewohnten Lebensstil weiterhin ermöglichen.

Ich sehe nicht ein, warum Leute für die Fortführung ihres Lebensstils tun dürfen sollen, was alle anderen nicht dürfen.

#12:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 08:51
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beachbernie hat folgendes geschrieben:

RR meint z.B. die sollen sich anpassen, ihren gewohnten Lebensstil aufgeben und ein Grundstueck kaufen. Scheinbar glaubt er, dass fuer deren Lebensweise ploetzlich kein Platz mehr ist in Frankreich.

mal im ernst, soweit ich weiss gibt es auch in frankreich extra fuer das fahrende volk vorgesehene plaetze. und zwar fast ueberall. queribus kann das sicher bestaetigen. meiner meinung nach geht es hier aber aber um einen "betteltourismus" wie er gleich nach dem mauerfall auch in deutschland stattgefunden hat. und das will die regierung unterbinden. traditionsgemaess sind laender, wie frankreich, spanien, italien usw. und auch deutschland die reiselaender der sinti und roma.
die leute aus rumaenien, um die es ja hier geht, unterscheiden sich, speziell in der art ihren lebensunterhalt zu bestreiten, ganz gewaltig vom allgemein bekannte fahrenden volk.
dass sarkozy dies ausnutzt, um profil zu gewinnen ist me eine randerscheinung.

#13:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 09:03
    —
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein eigenes Grundstueck haben Landfahrer nun mal nicht, das macht ja gerade deren jahrhundertealten Lebensstil aus.


RR meint z.B. die sollen sich anpassen, ihren gewohnten Lebensstil aufgeben und ein Grundstueck kaufen. Scheinbar glaubt er, dass fuer deren Lebensweise ploetzlich kein Platz mehr ist in Frankreich.

Ein Netz von eigenen Campingplätzen würde ihnen ihren gewohnten Lebensstil weiterhin ermöglichen.

Ich sehe nicht ein, warum Leute für die Fortführung ihres Lebensstils tun dürfen sollen, was alle anderen nicht dürfen.



Bei uns darf das jeder, sich mit einem Wohnmobil auf "crown land" hinstellen. Viele Leute leben hier tatsaechlich so. Fuer deren Beduerfnisse wird auch eine rudimentaere Infrastruktur vorgehalten. Bei mir um die Ecke gibt es z.B. einen Wasseranschluss, wo jeder den Wassertank seines Wohnmobils kostenlos nachfuellen kann. Ich wuesste nicht weshalb das woanders so ein prinzipielles Problem darstellen sollte. Ausser natuerlich wenn Rechtspopulisten sich auf Kosten unpopulaerer Minderheiten profilieren wollen.

#14:  Autor: Ralf Rudolfy BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 09:11
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein eigenes Grundstueck haben Landfahrer nun mal nicht, das macht ja gerade deren jahrhundertealten Lebensstil aus.


RR meint z.B. die sollen sich anpassen, ihren gewohnten Lebensstil aufgeben und ein Grundstueck kaufen. Scheinbar glaubt er, dass fuer deren Lebensweise ploetzlich kein Platz mehr ist in Frankreich.

Ein Netz von eigenen Campingplätzen würde ihnen ihren gewohnten Lebensstil weiterhin ermöglichen.

Ich sehe nicht ein, warum Leute für die Fortführung ihres Lebensstils tun dürfen sollen, was alle anderen nicht dürfen.



Bei uns darf das jeder, sich mit einem Wohnmobil auf "crown land" hinstellen. Viele Leute leben hier tatsaechlich so. Fuer deren Beduerfnisse wird auch eine rudimentaere Infrastruktur vorgehalten. Bei mir um die Ecke gibt es z.B. einen Wasseranschluss, wo jeder den Wassertank seines Wohnmobils kostenlos nachfuellen kann. Ich wuesste nicht weshalb das woanders so ein prinzipielles Problem darstellen sollte.

Das ist nett vom canadischen Staat, und ich hab auch tatsächlich kein Problem damit, wenn das ein Recht ist, das für alle gleichermaßen gilt.

#15:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 09:11
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goatmountain hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

RR meint z.B. die sollen sich anpassen, ihren gewohnten Lebensstil aufgeben und ein Grundstueck kaufen. Scheinbar glaubt er, dass fuer deren Lebensweise ploetzlich kein Platz mehr ist in Frankreich.

mal im ernst, soweit ich weiss gibt es auch in frankreich extra fuer das fahrende volk vorgesehene plaetze. und zwar fast ueberall. queribus kann das sicher bestaetigen. meiner meinung nach geht es hier aber aber um einen "betteltourismus" wie er gleich nach dem mauerfall auch in deutschland stattgefunden hat. und das will die regierung unterbinden. traditionsgemaess sind laender, wie frankreich, spanien, italien usw. und auch deutschland die reiselaender der sinti und roma.
die leute aus rumaenien, um die es ja hier geht, unterscheiden sich, speziell in der art ihren lebensunterhalt zu bestreiten, ganz gewaltig vom allgemein bekannte fahrenden volk.
dass sarkozy dies ausnutzt, um profil zu gewinnen ist me eine randerscheinung.


Wie kommst Du auf das von mir Hervorgehobene? Im verlinkten Spiegelartikel steht nix dergleichen.

Ansonsten geht aus dem Artikel hervor, dass das Problem vielerorts dadurch entstanden ist, dass die Leute ploetzlich von ihren Stellplaetzen, von denen es tatsaechlich ein Netz in Frankreich gibt, vertrieben wurden.


Zitat:
....Gleichzeitig werden in Tremblay-en-France, unweit von Paris, 84 Roma gezwungen, ein Fläche zu verlassen, die der Stadt gehört, während in Bordeaux Wohnwagen ein städtisches Ausstellungsgelände blockieren. Dort waren die Roma am Wochenende von ihren Stellplätzen vertrieben worden.....



Da hat sich wohl wer gesagt, dass es hoechste Zeit ist ein Problem zu schaffen, das sich dann publikumswirksam nach Gutsherrenart "loesen" laesst.

#16:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 09:24
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im artikel des spiegel steht etwas von illegalen lagern, die geschlossen wurden. ein mindestmass an wahrheitsgehalt in dem spiegel artikel vorausgestzt, gehen ich davon aus, dass die manouchs nicht auf den dafuer reservierten plaetzen logiert haben und sich illegal in frankreich aufhalten.
deshalb habe ich mich an die nachwendezeiten in leipzig erinnert. da war eine aehnliche situation mit manouchs aus rumaenien.
so, jetzt habe ich mich aber genug gerechtfertigt.

#17:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 09:42
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bei uns darf das jeder, sich mit einem Wohnmobil auf "crown land" hinstellen. Viele Leute leben hier tatsaechlich so. Fuer deren Beduerfnisse wird auch eine rudimentaere Infrastruktur vorgehalten. Bei mir um die Ecke gibt es z.B. einen Wasseranschluss, wo jeder den Wassertank seines Wohnmobils kostenlos nachfuellen kann. Ich wuesste nicht weshalb das woanders so ein prinzipielles Problem darstellen sollte. Ausser natuerlich wenn Rechtspopulisten sich auf Kosten unpopulaerer Minderheiten profilieren wollen.


wenn man, wie kanada, ganz viel land zur verfügung hat und wenn man, wie kanada, mit landfahrern aus rumänien und bulgarien schon aufgrund der tatsache dass wohnwagen nicht schwimmen können kein grosses problem hat, lässt sich so etwas gerne mal in den raum stellen.....

#18:  Autor: gollrichWohnort: Mannheim BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 10:02
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Überschrift hat folgendes geschrieben:
... Zigeuner...
NeinNein das heißt Rotationseuropäer freakteach

#19:  Autor: HeizölrückstoßabdämpfungWohnort: Stralsund BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 10:21
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ein eigenes Grundstueck haben Landfahrer nun mal nicht, das macht ja gerade deren jahrhundertealten Lebensstil aus.


RR meint z.B. die sollen sich anpassen, ihren gewohnten Lebensstil aufgeben und ein Grundstueck kaufen. Scheinbar glaubt er, dass fuer deren Lebensweise ploetzlich kein Platz mehr ist in Frankreich.

Ein Netz von eigenen Campingplätzen würde ihnen ihren gewohnten Lebensstil weiterhin ermöglichen.

Ich sehe nicht ein, warum Leute für die Fortführung ihres Lebensstils tun dürfen sollen, was alle anderen nicht dürfen.


Das sehe ich auch so.

#20:  Autor: Flipper in the Fishhandel BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 13:21
    —
Werden Sinti und Roma nicht zu einer Minderheit gezählt? Minderheiten haben bestimmte Extrarechte, das kann man gut finden oder auch nicht. Im Grunde ist es eine Ungerechtigkeit.
Aber das Minderheiten bestimmte Vorteile genießen ist meiner Kenntnis nach auch im Deutschen Wahlsystem verankert.(Schleswig-Holstein)
Wenn man so will ist es eine solidarische Leistung der Mehrheit!

Frankreich kann dies jedoch trotz Minderheitenregelung machen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Minderheitenrechte ...
Zitat:
Expertentreffen von Genf [Bearbeiten]

Im Juli 1991 trafen sich Experten der KSZE-Mitgliedstaaten in Genf, um über die Minderheitenproblematik zu diskutieren. Dabei stellte sich heraus, dass einige Teilnehmerländer des ehemaligen Ostblocks (Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien) hinter die Standards zurückgehen wollten, die in Kopenhagen verabschiedet wurden. Sie wurden von mehreren westlichen Ländern (Frankreich, Griechenland, Türkei) in ihrem Ansinnen bestärkt. So enthält die Schlusserklärung einen Satz, der alle vorherigen Bemühungen zum völkerrechtlichen Schutz von Minderheiten de facto zu Makulatur werden ließ: "[die Staaten] nehmen zur Kenntnis, dass nicht alle ethnischen, kulturellen, sprachlichen oder religiösen Unterschiede notwendigerweise zur Bildung nationaler Minderheiten führen". Diese Einschränkung erlaubt es Ländern wie Frankreich oder der Türkei, auf ihrem Standpunkt zu beharren, es gäbe in ihren Ländern keine Minderheiten und deshalb auch keine Notwendigkeit, diesen in irgendeiner Form besonderen Schutz zukommen zu lassen....

#21:  Autor: Rasmus BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 13:35
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Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:
Werden Sinti und Roma nicht zu einer Minderheit gezählt? Minderheiten haben bestimmte Extrarechte, das kann man gut finden oder auch nicht. Im Grunde ist es eine Ungerechtigkeit.
Aber das Minderheiten bestimmte Vorteile genießen ist meiner Kenntnis nach auch im Deutschen Wahlsystem verankert.(Schleswig-Holstein)
Wenn man so will ist es eine solidarische Leistung der Mehrheit!


Die Mehrheit kann ja gerne entscheiden, dass sie das tun will - aber daraus erwächst nicht der Anspruch jeder beliebigen Minderheit auf jeden beliebigen Extrawunsch.

Zitat:
Frankreich kann dies jedoch trotz Minderheitenregelung machen:


Ohne solch eine Regel könnte jede Minderheit jede beliebige Extrawurst einfordern.

Hier geht es nicht darum, dass dem fahrenden Volk verboten wird, fahrendes Volk zu sein. Sie sind nicht verpflichtet, einen festen Wohnsitz einzunehmen oder so. Ihr Lebensstil wird nicht dadurch bedroht, dass sie keine Narrenfreiheit gewährt bekommen.

wenn mein "Lebensstil" darauf beruht, mich von Junk Fosod zu ernähren, dann wäre der durch ein Verbot von Burger King und McDonald's bedroht - nicht aber durch die Weigerung dieser Läden, mr mein Essen umsonst zu geben. In dem Fall kann ich mir meinen Wunsch-Lebensstil nur einfach nicht leisten. (Kann ich auch so nicht, weil mein Wunsch-Lebensstuil der eines super-reichen Mannes ist ...)

#22:  Autor: Norm BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 13:58
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Minderheitenregelungn in Demokratien machen Sinn, weil sonst aus der Herrschaft des Volkes ganz leicht eine Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit wird. Demokratien funktionieren nun mal über Mehrheitsentscheidungen und wenn eine Mehrheit ihren Lebensstil als rechtlich verbindlich vorschreibt, dann hat eine Minderheit deren traditioneller Lebensstil nicht im Rechtssystem berücksichtigt wird keine Chance. Ein staatlicher Eingriff in das Leben von Menschen ist problematisch und muss gut begründet sein, so zumindest die liberale Sichtweise.

Ich sehe es so, öffentliche Plätze sollten auch öffentlich, d.h. für die Bevölkerung nutzbar sein. Obdachlose oder Roma von solchen zu vertreiben finde ich Erbrechen wer ein Problem mit deren Lebensweise hat, sollte wenigstens ausreichend Alternativen anbieten. Wenn der Staat Menschen die Lebensgrundlage entzieht, ihnen Möglichkeiten einvernehmlich mit staatlichen Regelungen zu Leben nimmt - im Frankreich anscheinend Plätze für fahrendes Volk zu schließen -, dann macht mensch es sich zu einfach auf diese Menschen zu schimpfen, wenn sie solche staatliche Regelungen umgehen. Der Boden in Europa ist nun mal verstaatlicht, wenn nicht einmal öffentliche Plätze wohnungslosen Menschen zur Verfügung stehen, wo sollen sie denn leben? Der Vorschlag sie sollen einfach Grundstücke kaufen klingt recht dekadent.

#23:  Autor: KomodoWohnort: 2Fort BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 14:05
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Norm hat folgendes geschrieben:
Ich sehe es so, öffentliche Plätze sollten auch öffentlich, d.h. für die Bevölkerung nutzbar sein.
Das schließt darauf wohnen aber aus. Wer auf öffentlichen Plätzen wohnt, blockiert diese dauerhaft für andere.

#24:  Autor: Flipper in the Fishhandel BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 15:08
    —
Zitat:
Zitat:
Frankreich kann dies jedoch trotz Minderheitenregelung machen:


Ohne solch eine Regel könnte jede Minderheit jede beliebige Extrawurst einfordern.

Hier geht es nicht darum, dass dem fahrenden Volk verboten wird, fahrendes Volk zu sein. Sie sind nicht verpflichtet, einen festen Wohnsitz einzunehmen oder so. Ihr Lebensstil wird nicht dadurch bedroht, dass sie keine Narrenfreiheit gewährt bekommen.


Ich verstehe den Zusammenhang gerade nicht? Die Minderheitenregelung soll doch gerade Minderheiten bestimmte Rechte geben. Nur Frankreich umgeht dies, indem Sie die Definition von Minderheiten nicht annehmen oder anders bewerten.

In einem von Privateigentum dominierten Gebiet hat es ein Nomadenvolk sehr schwer!

Zitat:
wenn mein "Lebensstil" darauf beruht, mich von Junk Fosod zu ernähren, dann wäre der durch ein Verbot von Burger King und McDonald's bedroht - nicht aber durch die Weigerung dieser Läden, mr mein Essen umsonst zu geben. In dem Fall kann ich mir meinen Wunsch-Lebensstil nur einfach nicht leisten. (Kann ich auch so nicht, weil mein Wunsch-Lebensstuil der eines super-reichen Mannes ist ...)


Nicht Mc Donalds oder Burger King werden verboten, sondern das Junk Food wird verboten! Land ist ja da, nur das kurzzeitige Besiedeln wird nicht gestattet!

#25:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 17:47
    —
mal ganz vorsichtig gefragt:
wieso sollten für rumänen, die sich nicht dauerhaft in frankreich aufhalten, dort minderheitenrechte gelten?

#26:  Autor: pera BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 18:29
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Hier stehen ein paar Fakten über die momentane Entwicklung

http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1605136/Frankreich-schickt-Roma-per-Charterflug-zurueck.html

Sarkozy hat ein großes Imageproblem. Da versucht er eben seine Beliebtheit auf diese Weise wieder zu steigern, leider scheint es auch zu funktionieren.

http://www.derwesten.de/nachrichten/panorama/Sarkozy-erkaert-Roma-in-Frankreich-den-Krieg-id3581427.html

#27:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 20:24
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Misterfritz hat folgendes geschrieben:
mal ganz vorsichtig gefragt:
wieso sollten für rumänen, die sich nicht dauerhaft in frankreich aufhalten, dort minderheitenrechte gelten?


es sind aber europäer zwinkern schon mal was von freizügigkeit innerhalb der EU gehört?
http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=457&langId=de in der tagesschau hieß es, 2/3 der bisher deportierten roma seien längst wieder in frankreich zurück

#28:  Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 20:33
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
mal ganz vorsichtig gefragt:
wieso sollten für rumänen, die sich nicht dauerhaft in frankreich aufhalten, dort minderheitenrechte gelten?


es sind aber europäer zwinkern schon mal was von freizügigkeit innerhalb der EU gehört?
http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=457&langId=de in der tagesschau hieß es, 2/3 der bisher deportierten roma seien längst wieder in frankreich zurück

klar,
aber deshalb geniessen sie keine minderheitenrechte - darum ging es mir eigentlich.

#29:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 20:35
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
mal ganz vorsichtig gefragt:
wieso sollten für rumänen, die sich nicht dauerhaft in frankreich aufhalten, dort minderheitenrechte gelten?


es sind aber europäer zwinkern schon mal was von freizügigkeit innerhalb der EU gehört?
http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=457&langId=de in der tagesschau hieß es, 2/3 der bisher deportierten roma seien längst wieder in frankreich zurück

demnach sind rumaenen eine minderheit in der eu? Am Kopf kratzen

#30:  Autor: closeman BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 20:46
    —
Ausgangspunkt für die Massnahmen war eine Auseinandersetzung zwischen Polizei und einigen Roma. Daraufhin hunderte Menschen zu kriminalisieren und reihenweise Plätze zu räumen ist schlicht Sippenhaft und sonst nichts.

Aktuelle Beiträge zu den Vorgängen in Frankreich:

http://www.funkhauseuropa.de/sendungen/funkhaus_europa/das_thema.phtml



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