Zitat: |
Christliches Menschenbild und moderne Evolutionstheorien
Botschaft von Papst Johannes Paul II.an die Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften - 1996 [...] Wir wissen in der Tat, daß Wahrheit nicht der Wahrheit widersprechen kann. [...] Heute [...] geben neue Erkenntnisse dazu Anlaß, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, daß diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuertes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorien dar. [...] Genau genommen muß man eher von Evolutionstheorien sprechen als von der Theorie der Evolution. Diese Vielfalt entspricht einerseits den unterschiedlichen Ansätzen, die vorgeschlagen wurden, um den Mechanismus der Evolution zu erklären. Andererseits entspricht sie der Unterschiedlichkeit der Weltanschauungen, auf die man sich bezieht. So gibt es materialistisch-reduktionistische Lesarten und auch spiritualistische Lesarten der Evolutionstheorie. Das Urteil darüber gehört in die Kompetenz der Philosophie und darüber hinaus der Theologie. 5. Das Lehramt der Kirche ist unmittelbar von der Frage der Evolution betroffen, denn sie betrifft das Menschenbild. Die Offenbarung lehrt uns, daß der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde (vgl. Gen 1,27). Die Konzilskonstitution Gaudium et spes hat diese Lehre, die zum Zentrum des christlichen Denkens gehört, auf großartige Weise ausgeführt. Sie hat daran erinnert, daß der Mensch „auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist“ ... Folglich sind diejenigen Evolutionstheorien nicht mit der Wahrheit über den Menschen vereinbar, die - angeleitet von der dahinter stehenden Weltanschauung - den Geist für eine Ausformung der Kräfte der belebten Materie oder für ein bloßes Epiphänomen dieser Materie halten. Diese Theorien sind im übrigen nicht imstande, die personale Würde des Menschen zu begründen. http://www.stjosef.at/dokumente/evolutio.htm |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Jo-Paul 2 bekannte sich also bestenfalls zu einer teleologischen Variante der Evolutionstheorie. Das ist etwas gänzlich Anderes als der wissenschaftliche Konsens. Damit wird auch sonnenklar, warum die Deutung von "materialistisch-reduktionistischen" oder "spiritualistischen" Lesarten unmöglich in den Bereich der Theologie fallen kann. Denn die ist, da nicht ergebnisoffen, keine Wissenschaft. Die Philosophie kann bestenfalls Fragen stellen. Vernünftig "deuten" kann aber nur jemand, der auch über die entsprechende naturwissenschaftliche Expertise verfügt.
Fazit: In dieser Lesart bekennt sich die RKK nicht zur wissenschaftlichen Evolutionstheorie. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||
Ist aber auch ein harter Job, bei all den neuen Erkenntnissen, die sich nicht mehr abstreiten lassen, die dummen alten Lügen mit rüber retten zu müssen. ![]() |
Margrethe hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich ergründen wollte, was "die Katholiken" von der Evolutionstheorie halten, würde ich - anstatt eine 30 Jahre alte Papstansprache auszugraben - einfach mal nachfragen, was Katholiken darüber in der Schule lernen (und ob an katholischen Schulen in Biologie was anderes gelehrt wird als an öffentlichen Schulen). |
Zitat: |
Dem Lehramt entspricht von seiten der Menschen die Pflicht, alles gläubig anzunehmen, was die Kirche durch den Papst und die Bischöfe in Sachen des Glaubens und der Sitten als von Gott geoffenbart oder mit geoffenbarten Wahrheiten zusammenhängend oder als dogmatische Tatsachen vorlegt. |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||
Erstens hatte ich z.B. selbst katholischen Religionsunterricht. Zudem kenne ich Lehrer für einen solchen Unterricht und weiß, dass es sehr auf die jeweilige Lehrkraft ankommt. |
Zitat: |
Daher hast du das dergestalt Verzapfte als Katholikin - wenn man Kathpedia glauben darf - gefälligst zu schlucken |
Zitat: |
Dem Lehramt entspricht von seiten der Menschen die Pflicht, alles gläubig anzunehmen, was die Kirche durch den Papst und die Bischöfe in Sachen des Glaubens und der Sitten als von Gott geoffenbart oder mit geoffenbarten Wahrheiten zusammenhängend oder als dogmatische Tatsachen vorlegt. |
Zitat: |
Es ist aber das Gegenteil der Fall, da man bei euch ohne Lehramt - also v.a. Papst und Bischöfe - nicht den Weg ins Himmelreich finden kann. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Ach, und das noch:
Und Du willst katholischen Religionsunterricht gehabt haben? Das muss bei Bonifaz VIII. oder irgendwann in der Dreh gewesen sein. Es gab durchaus auch Päpste, die die Lehre der Kirche nicht so genau kannten. ![]() |
Zitat: |
85 ,,Die Aufgabe aber, das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes authentisch auszulegen, ist allein dem lebendigen Lehramt der Kirche" - das heißt den Bischöfen in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri, dem Bischof von Rom - ,,anvertraut, dessen Vollmacht im Namen Jesu Christi ausgeübt wird" (DV 10). |
Zitat: |
87 Die Gläubigen rufen sich das Wort Christi an die Apostel ins Gedächtnis: ,,Wer euch hört, der hört mich" (Lk 10,16) [Vgl. LG 20.] und nehmen die Lehren und Weisungen, die ihnen ihre Hirten in verschiedenen Formen geben, willig an. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||||
Äh, verstehe ich Dich richtig? Bei Dir wurde im katholischen Religionsunterricht Biologie gelehrt? |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Dann erkläre du doch mal die Bedeutung von Lehramt, Papst und Bischöfen.
Ich finde z.B. im Katechismus ...(dessen Autoren höchstwahrscheinlich auch keine Ahnung hat) das hier: .... |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Da hatte ich deine Anmerkung wohl tatsächlich falsch verstanden. Wobei ich mich frage, was dann der Sinn davon sein soll, da Katholiken im Biologie-Unterricht selbstverständlich genau das erzählt bekommen, was alle anderen Schüler auch lernen. Aber was bitte hat das damit zu tun, was die katholischen Autoritäten dazu erzählen? Da wäre ich mir nämlich lang nicht sicher, dass Schüler den Nonsens der teleologischen Evolutionsdeutung durchschauen. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: |
Immer derselbe Krampf: Da hat JP II im Jahre 1985 eine Ansprache vor Teilnehmern einer Tagung gehalten, und 30 Jahre später wird das hier als die Meinung "des Vatikan" zur Evolutionstheorie zu verkaufen versucht.
<schipp> Weder hat "der Vatikan" zu solchen Fragestellungen eine Meinung, noch legt er ein "Bekenntnis" dazu ab. Eine "katholische Evolutionstheorie" oder gar Evolutionslehre gibt es nicht. |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Internationale Theologenkommission
Die päpstliche Internationale Theologische Kommission oder Internationale Theologenkommission (italienisch Commissione Teologica Internazionale, lat.: Commissio Theologica Internationalis, CTI) wurde auf Anregung der ersten Bischofssynode von 1967 im Jahr 1969 in Rom durch Papst Paul VI. eingerichtet. [...] Wesentlicher Zweck der Kommission ist die theologische Begleitung des lehramtlichen Wirkens des Papstes und der Bischöfe, insbesondere auch eine Mitarbeit an den Aufgaben der Glaubenskongregation. https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Theologenkommission |
Vatikan hat folgendes geschrieben: |
COMMUNION AND STEWARDSHIP:
Human Persons Created in the Image of God http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/cti_documents/rc_con_cfaith_doc_20040723_communion-stewardship_en.html |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Es war nicht nur JP II, der derartiges sagte. Ratzinger hat wiederholt ähnliches gesagt. Die Internationale Theologenkommission sagt es auch. |
Zitat: |
Über diese Kommission: |
Zitat: |
Margrethe, schau dir die Adresse des Links mal genau an. Da steht www.vatican.va. Insofern finde ich meine saloppe Nennung des "Vatikans" als Urheber solcher "katholischer Evolutionstheorien" berechtigt. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Ja und? Was ändert das daran? Hat sich Ratzinger irgendwann mal lehramtlich zur Evolutionstheorie geäussert? |
Zitat: |
Rundschreiben “HUMANI GENERIS”
unseres Heiligen Vaters PIUS XII. durch göttliche Vorsehung Papst über einige falsche Ansichten, die die Grundlagen der katholischen Lehre zu untergraben drohen 12.08.1950 a) Biologische und anthropologische Fragen 36 Aus diesem Grund verbietet das Lehramt der Kirche nicht, dass in Übereinstimmung mit dem augenblicklichen Stand der menschlichen Wissenschaften und der Theologie die Entwicklungslehre Gegenstand der Untersuchungen und Besprechungen der Fachleute beider Gebiete sei, insoweit sie Forschungen anstellt über den Ursprung des menschlichen Körpers aus einer bereits bestehenden, lebenden Materie, während der katholische Glaube uns verpflichtet, daran festzuhalten, dass die Seelen unmittelbar von Gott geschaffen sind. Es sollen diese Verhandlungen in der Weise geschehen, dass die Gründe für beide Ansichten, also dieser, die der Entwicklungslehre zustimmt, wie jener, die ihr entgegensteht, mit nötigen Ernst abgewogen und beurteilt, vorausgesetzt, dass alle bereit sind, das Urteil der Kirche anzunehmen, der Christus das Amt anvertraut hat, die Heilige Schrift authentisch zu erklären und die Grundsätze des Glaubens zu schützen http://www.stjosef.at/dokumente/humani_generis.htm |
Margrethe hat folgendes geschrieben: |
Ich habe schon mehrmals darauf hingewiesen, dass ich im Kontext Evolutionstheorie die Ausführungen eines George Coyne wesentlich kurzweiliger finde. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: |
Soweit ich mich erinnere, hat die Internationale Theologenkommission im Jahre 2004 festgestellt, dass zwischen Zufall und Design theologisch nicht entschieden werden könne. Mit anderen Worten: sie erklärt sich für unzuständig. |
Zitat: |
DIE MENSCHLICHE PERSON – GESCHAFFEN NACH DEM BILDE GOTTES
6. Wie das Zeugnis von Schrift, Tradition und Lehramt klar zeigt, gehört die Wahrheit, daß der Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, ins Herz der christlichen Offenbarung. 65. Wir haben gesehen, daß die menschliche Person erschaffen ist nach dem Bilde Gottes, um Anteil zu haben an der göttlichen Natur (vgl. 2 Petr 1,3–4) und so die Gemeinschaft des dreifaltigen Lebens und die göttliche Herrschaft über die sichtbare Schöpfung zu teilen. Im Herzen des göttlichen Schöpfungsaktes findet sich die göttliche Sehnsucht, in der Gemeinschaft der ungeschaffenen Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit Raum zu schaffen für geschaffene Personen, indem sie als Söhne und Töchter in Christus angenommen werden. http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/cti_documents/rc_con_cfaith_doc_20040723_communion-stewardship_ge.html |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Brauchst Dich nicht zu bemühen, ich weiss was die Internationale Theologenkommission ist. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: |
Als solche trifft sie - siehe oben - keine Entscheidungen über Sachverhalte, die theologisch nicht entschieden werden können. Mehr brauche ich nicht zu wissen. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Die weiteren Beispiele sollten nur zeigen, daß der Text im Eingangsbeitrag keine Einzelmeinung von JP II ist. Tatsächlich geht die Sprachregelung "Evolution ja, aber der beseelte Mensch ist Ausnahme" auf Pius XII zurück. |
Zitat: |
Aber welch eine Begründung! ![]() |
Zitat: | ||
Das bezweifle ich, weil sehr entschiedene Aussagen getroffen werden: ... |
Zitat: |
Den Kernpunkt dieser gegenwärtig lebhaften Kontroverse betrifft die wissenschaftliche Beobachtung und Verallgemeinerung hinsichtlich der Frage, ob die verfügbaren Daten einen planvollen Entwurf oder den Zufall stützen, und kann von der Theologie nicht entschieden werden. |
Zitat: |
The nub of this currently lively disagreement involves scientific observation and generalization concerning whether the available data support inferences of design or chance, and cannot be settled by theology. |
Zitat: |
Ganz anders: bereits Pius XII hat die Sache theologisch entschieden. |
Zitat: |
Grundsätzlich gilt: Enzykliken sind Ausdruck der obersten Lehrgewalt des Papstes. Jeder Katholik ist ihnen Gehorsam schuldig, auch wenn sie formal keine unfehlbaren Lehrentscheidungen darstellen. Der Grad der Verbindlichkeit hängt allerdings nach traditioneller Lehre davon ab, worum es geht: Es ist etwas Anderes, ob sich der Papst zur Dreifaltigkeit Gottes äußert oder über Kernenergie. Im ersten Fall ist von jedem Katholiken der sogenannte Glaubensgehorsam gefordert. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Auch wenn Du noch ein paar Kilometer Text hierher kopierst: die ITK betont 2004 explizit, dass die Frage zwischen Zufall und Design theologisch nicht entschieden werden könne. Und Du hast das auch noch selber verlinkt:
|
Zitat: |
69. Die gegenwärtige wissenschaftliche Debatte über die Mechanismen, die in der Evolution am Werk sind, erfordert einen theologischen Kommentar, insofern sie manchmal ein Mißverständnis über die Natur der göttlichen Ursächlichkeit einschließt. Viele neo-darwinistische Wissenschaftler ebenso wie einige ihrer Kritiker haben geschlossen: Wenn die Evolution ein radikal kontingenter materialistischer Prozeß ist, der durch natürliche Selektion und wahllose genetische Variation gesteuert wird, dann kann darin kein Platz für die Ursächlichkeit der göttlichen Vorsehung sein.
Ein wachsender Kreis von wissenschaftlichen Kritikern des Neo-Darwinismus verweisen auf die Anhaltspunkte für einen planvollen Entwurf (z.B. biologische Strukturen, die eine bestimmte Komplexität aufweisen), die in ihrer Sicht nicht in Kategorien eines rein kontingenten Prozesses erklärt werden können und die Neo-Darwinisten ignoriert oder fehlinterpretiert haben. Den Kernpunkt dieser gegenwärtig lebhaften Kontroverse betrifft die wissenschaftliche Beobachtung und Verallgemeinerung hinsichtlich der Frage, ob die verfügbaren Daten einen planvollen Entwurf oder den Zufall stützen, und kann von der Theologie nicht entschieden werden. Es ist jedoch wichtig festzustellen, daß im katholischen Verständnis der göttlichen Ursächlichkeit wahre Kontingenz in der geschöpflichen Ordnung nicht unvereinbar ist mit der zielgerichteten göttlichen Vorsehung. Göttliche Ursächlichkeit und geschöpfliche Ursächlichkeit unterscheiden sich radikal der Art und nicht nur dem Grade nach. Folglich kann sogar das Ergebnis eines wahrhaft kontingenten natürlichen Prozesses dennoch in Gottes Vorsehungsplan für die Schöpfung fallen. http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/cti_documents/rc_con_cfaith_doc_20040723_communion-stewardship_ge.html |
Margrethe hat folgendes geschrieben: |
Jeder Katholik durfte 1950 amüsiert in sich hineinglucksen, als der Papst wenigstens das einzige erste Menschenpaar über die Runden retten wollte. Als klassisches, etwas jüngeres Beispiel kann "Humanae Vitae" gelten: Da haben sich gleich eine ganze Reihe von Bischofskonferenzen bemüßigt gefühlt, ihren Schafen die Sache mit dem abgestuften Gehorsam zu verklickern - und Paul VI. hat sie gewähren lassen, woran sich als "papsttreu" etikettierende NFP-Fanatiker noch heute fast verzweifeln ... |
Zitat: |
Die Abstammung des Menschen - 1871
Wer an die Entwickelung des Menschen aus einer niederen Form glaubt, wird natürlich auch fragen, was dies für den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele bedeutet. http://www.zeit-wen.de/documents/Charles%20Darwin%20-%20Die%20Abstammung%20des%20Menschen.pdf |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde