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Nach Erfolgen beim Kampf gegen Alkohol und Tabak greift nun eine neue legale Droge um sich: Computerspiele und Internet. In Deutschland gibt es mehr als eine halbe Million onlinesüchtige Menschen. Bis zu einer weiteren halben Million Nutzer sind gefährdet...
(Quelle: http://www.sueddeutsche.de/news/gesundheit/gesundheit-eine-million-menschen-onlinesuechtig-oder-gefaehrdet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160608-99-235657 |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Man kann seine Reaktionen darauf auch hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=34808&highlight=internetsucht oder hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=21111&highlight=internetsucht oder hier: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=14502&highlight=%2Asucht Schreiben... oder noch mal einen neuen Thread starten. So als Duftnote? |
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Demnach können von den 14- bis 64-Jährigen etwa 560 000 Menschen als internetabhängig bezeichnet werden, die täglich mindestens vier bis fünf Stunden am Computer verbringen, wie Mortler auf Basis der jüngsten verfügbaren Zahlen erläuterte. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||
Aus dem SZ-Artikel:
Wow. Bisher dachte ich, ich wäre einfach nur berufstätig. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||||
oder Student... da sind 4-5 Stunden hinterm Computer locker drin, eher mehr davon dann 4-5 Stunden mit dem Computer online auch das ist dann aber keine Sucht, sondern notwendiger Bestandteil der jeweligen Tätigkeit |
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Nach ihren Worten gehen Mädchen und Frauen eher in den sozialen Netzwerken "verloren". Jungs seien auf Computerspiele konzentriert. |
Waldwuffel hat folgendes geschrieben: |
Ist dann auch jemand, der in seiner Freizeit 4-5 Stunden liest, lesesüchtig? Jemand, der 4-5 Stunden in seiner Freizeit zeichnet, ist zeichensüchtig? Oder allgemeiner: ist jemand, der ein Interesse hat, das ihm vergleichsweise wichtig ist, so dass er möglichst viel Zeit damit verbringt, notwendig "süchtig"?
Entscheidend dürfte wohl sein, ob daraus ein Leidensdruck erwächst oder ob die Beschäftigung sich so auswirkt, dass die Person dadurch in ihrer Lebensführung deutlich eingeschränkt ist (indem sie etwa bei der Arbeit durch das lange nächtliche Spielen stark übermüdet ist und keine Leistung mehr bringen kann). Ansonsten, wenn alles läuft, wie es soll, und die Person fühlt sich wohl damit, ihre Freizeit vor dem Bildschirm zu verbringen, kann man das m.E. nicht als "Sucht" bezeichnen. Es ist dann einfach nur ein starkes Interesse oder eine Leidenschaft. |
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Alois B. (42) verbrachte in den letzten Jahren täglich mehr als 4 Stunden mit Freunden und Familie. Vor allem der Kontakt zu Freunden hat im Lauf der Zeit stark zugenommen. Am Anfang waren es nur zufällige Begegnungen oder man traf sich nach Feierabend auf ein Bier in der Kneipe. Auch als Alois B. sich einem Verein anschloss und die regelmäßigen Spieleabende im Familienkreis zunahmen, merkte er nicht, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Erst als er bei einem Südseeurlaub beim Schnorcheln abgetrieben wurde und vier Wochen auf einer einsamen Insel verbringen musste, wurde ihm klar, wie sehr er von anderen Menschen abhängig ist.
"Diese Zeit war unheimlich einsam." erzählt uns der Heizungsbauer aus dem bergischen Land im Interview, und fügt mit zitternder Stimme hinzu: "Ich fühlte mich innerlich leer und von der Welt verlassen." Alois B. ist kein Einzelfall. Laut Suchtexperten erkranken immer mehr Menschen an der sogenannten Umgangssucht. Die Betroffenen verbringen einen Großteil ihrer Freizeit mit anderen Menschen und vernachlässigen schleichend ihre Onlineaktivitäten, verpassen immer häufiger ihre Lieblingserie im Fernsehen und verschleiern ihr Leiden mit beschönigenden Ausdrücken wie "Geselligkeit" oder "Kontaktfreudigkeit". Der volkswirtschaftliche Schaden der Umgangssucht ist noch nicht abzusehen. Facebook und andere Onlinemedien spüren die Folgen der Sucht zwar schon, sehen ihre Geschäftsgrundlage aber noch nicht bedroht. Ganz anders sehen das die öffentlich rechtlichen Fernsehsender. Besonders die lukrativen, weil werbefinanzierten Sendeplätze am Vorabend finden immer weniger Zuschauer. "Für Alarmismus ist es noch verfrüht" erklärt Prof. Gerhard Klostermann vom Institut für evangelische Suchtberatung in Mannheim. Allerdings solle man die Lage nicht unterschätzen. Auch Kinder seien schon betroffen. "In den Kindergärten in unseren Gemeinden beobachten wir immer öfter, dass Kinder ausdauernd miteinander spielen. Es ist nicht abzusehen, wie sich diese kindlichen Frühformen der Umgangssucht auf das Verhalten im Erwachsenenalter auswirken kann." |
Waldwuffel hat folgendes geschrieben: |
Entscheidend dürfte wohl sein, ob daraus ein Leidensdruck erwächst oder ob die Beschäftigung sich so auswirkt, dass die Person dadurch in ihrer Lebensführung deutlich eingeschränkt ist (indem sie etwa bei der Arbeit durch das lange nächtliche Spielen stark übermüdet ist und keine Leistung mehr bringen kann). Ansonsten, wenn alles läuft, wie es soll, und die Person fühlt sich wohl damit, ihre Freizeit vor dem Bildschirm zu verbringen, kann man das m.E. nicht als "Sucht" bezeichnen. Es ist dann einfach nur ein starkes Interesse oder eine Leidenschaft. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, Sucht/Abhängigkeit/Abusus wird nicht allein über die Dauer definiert. Der Artikel ist nicht besonders gut oder es fehlt vieles. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Es wird auch oft etwas voreilig mit dem Suchtbegriff operiert, insbesondere bei allem, was nicht stoffgebunden ist. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||
Aus dem SZ-Artikel:
Wow. Bisher dachte ich, ich wäre einfach nur berufstätig. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ist doch ganz einfach. Alles Verhalten, das nicht deinem Arbeitgeber Profit verschafft, ist zumindest potentiell Suchtverhalten. |
Waldwuffel hat folgendes geschrieben: |
Oder allgemeiner ist es leider immer noch so, dass abweichendes Verhalten per se in die Nähe des Pathologischen gerückt wird. |
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: |
ich weiß nicht, wie die leute mit nur einem computer auskommen.
in der arbeit hab ich mein macbook und ein schlaubiphone, zuhause 2-3 laptops laufen. online bin ich 24/7, soll heißen ich lass mich auch von ausgewählten messengern wecken, wenn ich schlafe. ich seh mich aber nicht als süchtig an, ich geh nur mit der zeit. ich kann mich erinnern, 2005 ist mein dsl für mehrere stunden ausgefallen und am schlaubiphone war das datenvolumen verbraucht, aber ich fand einen irc channel deren chatter meine leichte nervosität beruhigt haben. also alles gut. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Mein Punkt ist gerade, dass inzwischen auch nicht-abweichendes bzw. nicht im üblichen Sinne abweichendes Verhalten inzwischen immer öfter pathologisiert wird. Die häufige Nutzung des Internet ist nun wirklich keine Abweichung von der Norm. Das Internet bestimmt eben inzwischen in großem Maße unser alltägliches gesellschaftliches Leben. Es ist ja nicht nur die Arbeit, die die Internetnutzung erfordert. Inzwischen organisieren wir ja auch einen guten Teil unseres nicht-arbeitsbezogenen gesellschaftlichen Lebens unter Zuhilfenahme des Internet, beispielsweise den Kontakt mit Freunden und Verwandten. Indem die Nutzung des Internet zu diesen Zwecken pathologisiert wird, werden implizit die Zwecke selbst mit pathologisiert. Und damit hört die Sache ja nicht auf. In einem anderen Thread hier im Forum wurden erst kürzlich ein Artikel diskutiert, der Menschen mit einer Vorliebe für Getränke mit Bitterstoffen in die Nähe von Soziopathen stellt. Es ist eben nicht einfach so, dass eine Norm besteht und dass dann erst von dieser Norm abweichende Verhalten als pathologisch charakterisiert wird. Vielmehr wird es immer offensichtlicher, dass hier eine Norm überhaupt erst dadurch geschaffen wird, dass das, was noch als normal gilt, immer weiter reduziert wird, bis nur noch Warenproduktion und Warenkauf als die einzigen verbleibenden "normalen" Handlungen übrig bleiben. Wie das Beispiel mit den bitteren Getränken oder auch der Diskurs über "Computerspiele-Sucht" zeigen, ist inzwischen oft genug sogar schon der Konsum der Waren, zu dessen Zweck sie vorgeblich überhaupt erst produziert und konsumiert wurden, ein möglicher Grund für Pathologisierung. |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
Das gefettete halte ich für unsinnig. Freizeitsportlern oder Musikern wird ja auch nichts pathologisches unterstellt, obwohl deren Tätigkeit (speziell die der Musiker auf klassischem Gebiet) dem Kapitalismus auch nichts bringt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Mein Punkt ist gerade, dass inzwischen auch nicht-abweichendes bzw. nicht im üblichen Sinne abweichendes Verhalten inzwischen immer öfter pathologisiert wird. |
Zitat: |
Die häufige Nutzung des Internet ist nun wirklich keine Abweichung von der Norm. |
Zitat: |
Das Internet bestimmt eben inzwischen in großem Maße unser alltägliches gesellschaftliches Leben. Es ist ja nicht nur die Arbeit, die die Internetnutzung erfordert. Inzwischen organisieren wir ja auch einen guten Teil unseres nicht-arbeitsbezogenen gesellschaftlichen Lebens unter Zuhilfenahme des Internet, beispielsweise den Kontakt mit Freunden und Verwandten. |
Zitat: |
Indem die Nutzung des Internet zu diesen Zwecken pathologisiert wird, (...) |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Es gibt genügend Beispiele dafür, dass durch sehr häufige Internet-Nutzung (facebook, Online-Spiele, Chat etc) die Grenzen zwischen realem Leben und der Virtualität zu verschwimmen beginnen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Watt? Dafür hätte ich gerne einen Beleg. |
Zitat: |
Surfen, chatten, online spielen: Das Internet ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch einige Menschen driften völlig in die virtuelle Welt ab – und werden süchtig nach dem World Wide Web. Solche Online-Junkies behandeln Therapeuten vom Mainzer Universitätsklinikum in der Ambulanz für Internetsüchtige.
... Besonders gefährdet seien Jugendliche: Allein unter den 14- bis 16-Jährigen gilt eine Viertelmillion Surfer als süchtig. Dabei wird die Internetsucht von dem Verlangen nach Onlinespielen dominiert - so wie bei Daniel Beier. Menschen wie er können nicht mehr steuern, wie viel sie im Internet sind, verlieren die Kontrolle und den Kontakt zur Außenwelt. Sie spielen zum Beispiel das Onlinerollenspiel "World of Warcraft" (engl. Welt der Kriegskunst) oder sie verbringen fast ihre ganze Zeit in sozialen Netzwerken wie Facebook und StudiVZ. Und das immer exzessiver. http://www.ard.de/home/ard/Wie_sich_Onlinesuechtige_aus_der_virtuellen_Welt_befreien/69242/index.html |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Es gibt genügend Beispiele dafür, dass durch sehr häufige Internet-Nutzung (facebook, Online-Spiele, Chat etc) die Grenzen zwischen realem Leben und der Virtualität zu verschwimmen beginnen. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Es ist nicht unbedingt die gleiche Konzentration wie etwa früher, sich ins Zimmer zu setzen, bewußt nur mit dem dicken Buch oder Skript und Papier für Notizen, und dann *abzüglich Pinkelpausen* so ein Kapitel vier bis sechs Stunden lang durchzuarbeiten und zu -rechnen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Mein Punkt ist gerade, dass inzwischen auch nicht-abweichendes bzw. nicht im üblichen Sinne abweichendes Verhalten inzwischen immer öfter pathologisiert wird. Die häufige Nutzung des Internet ist nun wirklich keine Abweichung von der Norm. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Einen extremen Fall von Net-Spiel-Abhängigkeit schilderte mal vor Jahren eine Folge von CSI. Da war einer vor seinem Computer an falscher Ernährung gestorben. Der saß in seinem Zimmer umgeben von leeren Pizzapackungen und gefüllten Flaschen mit Urin. Er hatte nicht mal genug Zeit übrig gehabt, um zum Pinkeln aufs Klo zu gehen...
Also, Leute, so lange ihr euch nicht in die Hosen pinkelt besteht noch Hoffnung. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
War das nicht Boston Legal? |
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