Beispiele für umgesetzte, richtig gute Ideen.
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#1: Beispiele für umgesetzte, richtig gute Ideen. Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 30.09.2016, 09:04
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Die Leverkusener Brücke ist so marode, dass sie für den Schwerlastverkehr gesperrt werden musste. Leider haben sich nicht alle LKW-Fahrer an das Verbot gehalten. Die Straßenbauverwaltung und das NRW-Verkehrsministerium sind daher auf die Idee gekommen, in den Fahrspuren Waagen und vor der Brücke eine Schrankenanlage einzubauen. Fährt ein zu schweres Fahrzeug trotz Verbots Richtung Brücke, senkt sich die Schranke. Das Fahrzeug wird dann direkt einer Zahlstelle zugeführt, an der auch eine polizeiliche Vollkontrolle zugeführt. Dort werden die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten, die Ladungssicherung und der technische Zustand des Fahrzeugs kontrolliert. Das Bußgeld für das Nichtbeachten der Sperrung liegt zur Zeit bei 150 Euro.
Schon am ersten Tag fuhren zwischen 10 und 17 Uhr zehn LKW in die Schrankenanlage.

Ich meine: eine richtig gute Idee, die auch gut umgesetzt wurde. Chapeau. So etwas sollte Schule machen.

#2: Re: Beispiele für umgesetzte, richtig gute Ideen. Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 30.09.2016, 09:48
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich meine: eine richtig gute Idee, die auch gut umgesetzt wurde. Chapeau. So etwas sollte Schule machen.

Und wenn man jetzt noch das Bussgeld nicht dem Fahrer, sondern seinem Chef bzw der Spedition abknoepfen wuerde,
und auch nicht nur laeppische 150 Euro, sondern xx % der Tageseinnahmen, dann waere die Idee komplett.

#3: Re: Beispiele für umgesetzte, richtig gute Ideen. Autor: MisterfritzWohnort: badisch sibirien BeitragVerfasst am: 30.09.2016, 10:17
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich meine: eine richtig gute Idee, die auch gut umgesetzt wurde. Chapeau. So etwas sollte Schule machen.

Und wenn man jetzt noch das Bussgeld nicht dem Fahrer, sondern seinem Chef bzw der Spedition abknoepfen wuerde,
und auch nicht nur laeppische 150 Euro, sondern xx % der Tageseinnahmen, dann waere die Idee komplett.
wobei ich diese idee auch für zu kurz gegriffen halte. ich würde mich daher eher an das verursacher-prinzip halten.
wenn z.b. eine molkerei meint hunderttausende liter milch von a nach b karren zu müssen, weil die joghurtproduktion dort einen cent billiger ist, dann sollte genau der auftraggeber für diesen sinnlosen transport auch die strafe bezahlen.

#4: Re: Beispiele für umgesetzte, richtig gute Ideen. Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 30.09.2016, 11:13
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Misterfritz hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich meine: eine richtig gute Idee, die auch gut umgesetzt wurde. Chapeau. So etwas sollte Schule machen.

Und wenn man jetzt noch das Bussgeld nicht dem Fahrer, sondern seinem Chef bzw der Spedition abknoepfen wuerde,
und auch nicht nur laeppische 150 Euro, sondern xx % der Tageseinnahmen, dann waere die Idee komplett.
wobei ich diese idee auch für zu kurz gegriffen halte. ich würde mich daher eher an das verursacher-prinzip halten.
wenn z.b. eine molkerei meint hunderttausende liter milch von a nach b karren zu müssen, weil die joghurtproduktion dort einen cent billiger ist, dann sollte genau der auftraggeber für diesen sinnlosen transport auch die strafe bezahlen.


Das Gleiche könnte dann auch für die jeweiligen Produkte gelten...

in den Ferien beobachtet, an der Kasse im Supermarkt in Embrun (Hautes-Alpes):
2 Mädels, altersmässig etwa um die 16-18 Jahre alt, plus eine etwas ältere Frau, die den Einkaufswagen schob und bezahlte, tätigten wohl Einkäufe für eine grössere Gruppe, den jeweiligen Mengen pro Produkt nach zu schliessen.
Fast nur der in Massenproduktion von Marken wie Danone (Joghurt und andere Desserts) hergestellte Ware, relativ teuer noch dazu.
Die Ironie an der Sache ist, dass es dort mindestens 2 sehr gute lokale Käse-und Joghurtmarken gibt. In relativ kleiner "Serie" hergestellt und über Départementsgrenzen hinaus nur selten zu finden. Nicht teurer (aber auch nicht unbedingt billiger) als der internationale Markenmist. Dafür aber qualitätsmässig um Längen besser.
Will hier keine Schleichwerbung betreiben (wär auch nutzlos, die Produkte sind nur in einem geographisch beschränkten Raum in mehreren Läden erhältlich), aber in Punkto Joghurt kommen die Massenproduktionen geschmacklich da nicht mit und in den beiden lokalen Marken sind keine Konservierungsstoffe etc pp. Cool

Ich hab mir nur gedacht, wenn die wüssten, was sie sich entgehen lassen...
und wie dämlich ist das denn, wenn man schon in den Ferien in einer Gegend ist, in der es jede Menge lokale Spezialitäten und Produkte gibt, den industriellen Masseneinheitsbrei zu bevorzugen. Mit den Augen rollen

Da würde dein Vorschlag, die tonnenweise Milch-hin-und-her-Fahrerei (dasselbe gilt für andere agroalimentäre Rohstoffe) bei Regelverstoss mit einem Zuschlag zu belegen, vielleicht dazu führen, dass diese Massenproduktion nicht billiger ist, als lokale in kleineren Mengen produzierte Waren.

#5: Re: Beispiele für umgesetzte, richtig gute Ideen. Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 30.09.2016, 11:43
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Quéribus hat folgendes geschrieben:
....

Da würde dein Vorschlag, die tonnenweise Milch-hin-und-her-Fahrerei (dasselbe gilt für andere agroalimentäre Rohstoffe) bei Regelverstoss mit einem Zuschlag zu belegen, vielleicht dazu führen, dass diese Massenproduktion nicht billiger ist, als lokale in kleineren Mengen produzierte Waren.

Das klingt nach einer Strafe, wäre es aber nicht: Die durch den rollenden Verkehr erzeugte Straßenerosion wächst mit der Achslast. Aber dieser Zusammenhang ist nicht proportional, die Belastung steigt erheblich stärker: in der 4. Potenz.

Wenn wir bei der Deckung der Straßenerhaltungskosten also am Verursacherprinzip festhalten, müssen wir den Schwerlastverkehr erheblich stärker zur Kasse bitten als bisher. So gesehen sind also die Fahrten für Müllermilch, bei denen Milch aus Dänemark, die dann in Bayern verarbeitet wird, um wieder in Dänemark verkauft zu werden, hochgradig subventioniert. Ein Wegfall dieser Subventionen würde automatisch eine Stärkung der lokalen Produktion zur Folge haben.

@ Misterfritz: Der Auftraggeber zahlt diese Strafe schon: Fuhrunternehmen, die diese Strafen für Ihre fahrer übernehmen, zahlen sie nicht aus der Privatkasse des Unternehmers, sondern sie gehen in die Gesamtkalkulation ein. Diese Kosten werden übrigens - wie die "normalen" Transportkosten auch - grundsätzlich weitergereicht. Letztendlich zahlt sie also immer der Konsument - im Moment halt als Steuer.

#6: Re: Beispiele für umgesetzte, richtig gute Ideen. Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 01.10.2016, 17:34
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Ich meine: eine richtig gute Idee, die auch gut umgesetzt wurde. Chapeau. So etwas sollte Schule machen.

Und wenn man jetzt noch das Bussgeld nicht dem Fahrer, sondern seinem Chef bzw der Spedition abknoepfen wuerde,
und auch nicht nur laeppische 150 Euro, sondern xx % der Tageseinnahmen, dann waere die Idee komplett.


So etwas gibt es bereits und wird auch praktiziert - es nennt sich "Gewinnabschöpfung". Das funktioniert aber nur dort, wo dem Spediteur unzweifelhaft Fehlverhalten nachgewiesen werden kann - etwa in Fällen, wo der Spediteur die für die Fahrt notwendige kostenpflichtige Sondergenehmigung nicht beantragt hat.
Im vorliegenden Fall wird sich der Chef damit herausreden, er habe dem Fahrer "immer wieder gesagt, er solle die Vorschriften einhalten". Möglicherweise hat er sich sogar einen Schrieb unterschreiben lassen, in dem der Fahrer sich dazu verpflichtet - mündlich wird dann was anderes angeordnet.



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