Zitat: |
Vor zwei Wochen führte Gerald Hensel noch ein normales Leben. Doch dann rief der Strategy Director bei der Agentur Scholz & Friends die Aktion #KeinGeldFürRechts ins Leben. Er möchte Werbetreibende dafür sensibilisieren, keine Banner auf rechten Websites zu buchen. Auf seiner inzwischen nicht mehr öffentlich zugänglichen Homepage hat er eine Liste mit Seiten präsentiert, die er als rechts einstuft.
[...] Sie werden persönlich bedroht? Ja. Es ist ein systematischer, konzertierter Shitstorm, der zu einem Angriff auf mein persönliches Leben und mein Arbeitsumfeld, meine Kollegen, meinen Arbeitgeber geworden ist. [...] Wie sind Sie in diese Situation gekommen? Ich bin Politologe und Digitalstratege. Ich bin mit der Logik von Mediaschaltung vertraut. Wenn ich auf eine Seite komme, die hetzt, und daneben den Banner einer großen Marke sehe, finde ich das nicht nachvollziehbar. Dadurch bin ich an einen Punkt gekommen, wo mir ein Fehler im System aufgefallen ist. Darauf wollte ich hinweisen. Sie haben daraufhin die Aktion #KeinGeldFürRechts ins Leben gerufen. Haben Sie das allein entschieden oder haben Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber Scholz & Friends abgestimmt? Nein, das ist komplett meine eigene Entscheidung gewesen. [...] Haben Sie auch positive Erfahrungen gemacht? Ja. Immer mehr Leute verstehen, was in diesem Lande gerade passiert. Die schweigende Masse, das deutsche Bürgertum, das den Mund nicht aufkriegt. Die kriegen durch diese Geschichte mal mit, was das für Leute sind, die sich hier als Verteidiger des Abendlandes aufspielen. Und es gibt Resonanz auf die eigentliche Idee: Faktisch bestellen Werbekunden ihre Banner ab. Irgendwas scheint wohl dran zu sein an meiner Frage, die ich gestellt habe. [...] Es geht darum, dass die Leute, die Banner schalten, ein Verständnis dafür kriegen, wohin sie eigentlich ihre Werbegelder lenken. Es geht mir nicht um Blacklisting. Ich habe nie zu einem Boykott aufgerufen. Ich habe gesagt: "Werbeleiter dieser Welt, schaut mal wieder hin, wohin ihr euer Geld gebt. Ihr habt nämlich keine Ahnung mehr, wie eure Budgets funktionieren. Oft sind es eben manipulative Knoten, die Gesellschaften in Echtzeit in Hate-Mobs verwandeln." [...] Was ist Ihre wichtigste Lehre aus den letzten sieben Tagen? Es gibt Leute, die haben manipulative Interessen daran, dass Menschen dauerwütend sind. Die eine Seite wird wütend, die andere Seite wird auch wütend. [...] Warum diese Wut? Ich weiß warum: Weil es Leute gibt, die damit Geld verdienen. Wir starren auf unseren Handyscreen und brüllen uns an. [...] Eigentlich müssen Hans und ich zusammen ein Bier trinken gehen. So haben wir das früher gemacht. Es verdienen aber Leute Geld damit, dass Hans und ich kein Bier zusammen trinken können. Flaut die Hasswelle gegen Sie langsam ab? Ich denke schon seit Tagen, dass sie abflaut. Aber es werden jeden Tag drei Artikel nachgelegt, die immer wieder dafür sorgen, dass es weitergeht. Das ist systematisch. Der Druck liegt vor allem auf meinem Arbeitgeber. [...] Sie kündigen, um Ihr Leben dem Kampf gegen Rechts zu widmen? Ich würde die Formulierung "Kampf gegen Rechts" ungern benutzen. Ich habe aber ein großes Interesse an dem Thema "manipulative Knoten" im Netz. Die sorgen dafür, dass ich mit Hans kein Bier trinken kann. Obwohl wir beide vermutlich keine so verkehrten Typen sind. Aber die eine Hälfte Deutschlands denkt, ich bin Gott, die andere denkt, ich bin der Teufel. Wahrscheinlich stimmt beides nicht. [...] |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
Was zeichnet deine Erhellung aus? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ich verstehe die Frage nicht. Hat sie was mit der Sache zu tun? |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||||
Du hast das Interview oben als erhellend bezeichnet. Mit der Frage wollte ich nachhaken, welche Kernaspekte dich zu der Aussage führen. |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||||
Du hast das Interview oben als erhellend bezeichnet. Mit der Frage wollte ich nachhaken, welche Kernaspekte dich zu der Aussage führen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Bitteschön, hab dir das gerne nochmal zusammengefasst. Soll ich es das nächste mal gleich als Tonspur hochladen? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Persönlich halte ich sowieso nichts von werbefinanzierte Angebote. Die Allgemeinheit zahlt immer dafür. |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||
Danke, aber weshalb die Gehässigkeit? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ups, sorry. Da habe ich dein Nachhaken wohl in den falschen Hals bekommen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
...
Naja, werbende Firmen wissen teilweise nicht, wen sie mit Online-Marketing letztlich finanzieren. Sofern sie ein Interesse haben, den rechten Mob nicht zu finanzieren, sollten sie sich darum kümmern. Darüber klärt Hensel auf. Und wie zu erwarten, wird er Opfer eines konzertierten Shitstorms. Denn hier geht es um Kohle. Und dass die Kohle mit dem Schüren von Hass generiert wird. ... |
Zitat: |
Davai kommt aus dem Russischen. Es heißt so viel wie „mach zu!", „mach voran!", „beweg dich!" Aber es hat noch eine andere Bedeutung. Mit dem Ruf „Davai, davai!" haben die Wachmannschaften die Gefangenen in den Gulags zur Arbeit getrieben. Für Hensel ist die Parole damit nicht diskreditiert. |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
Andererseits bin ich recht sicher, dass vor allem wirtschaftliche Aspekte die Entscheidung wider einer Fortsetzung der Werbemaßnahmen auf besagten Seiten begründen (was natürlich die Qualität des Effektes/Resultates nicht mindert). |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Da liegt auch eine grundsätzliche Problematik des Ganzen, die aber nichts daran ändert, dass Werbefritzen sich überlegen sollten, wo sie ihre Werbung schalten (genauso wie sich die Betreiber der Seiten überlegen sollten, wen sie werben lassen - aber die handwerklichen Seiten der Werber sind eine andere Sache). |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, zudem finde ich grundsätzlich problematisch, daß es sich finanziell lohnt den Hass zu schüren. Der Verdacht liegt ja nahe, daß es den Betreibern einiger Sites in erster Linie auf den Verdienst ankommt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
oder ist die jetzt soweit rechts und hassend und verhasst, dass ich die als Code setzen muss? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Dass er aber Breitbart, PI und Broder in einen Topf wirft, zeigt, dass er selbst nicht richtig zwischen anderer Meinung und Hass schüren unterscheiden kann. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich finde übrigens die Antwort von Broder (bis auf den kleinen Lapsus -s.o.-) auch lesens- und überdenkenswert:
http://www.achgut.com/artikel/der_denunziant_von_scholz_und_friends |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Bedenkenswert finde ich zwei DInge: a) Man sieht (wieder einmal), wie wenig solche gern, viel und kräftig austeilenden Typen wie Broder einstecken können. b) Es wird in ziemlich widerwärtiger Weise ein Boykott gegen eine politische Position, die selbst Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen betreibt, mit der Ausgrenzung von und dem Boykott gegen die Juden, welche bekanntlich im Holocaust endeten, gleichgesetzt, mit dem einfachen Ziel, diese politische Position zu schützen. Das hätte ich auch von Broder nicht erwartet. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Bedenkenswert finde ich zwei DInge: a) Man sieht (wieder einmal), wie wenig solche gern, viel und kräftig austeilenden Typen wie Broder einstecken können. b) Es wird in ziemlich widerwärtiger Weise ein Boykott gegen eine politische Position, die selbst Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen betreibt, mit der Ausgrenzung von und dem Boykott gegen die Juden, welche bekanntlich im Holocaust endeten, gleichgesetzt, mit dem einfachen Ziel, diese politische Position zu schützen. Das hätte ich auch von Broder nicht erwartet. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Dass Broder regelmäßig über das Ziel hinausschießt, ist ja bekannt, und stört mich auch auf der anderen Seite nicht sonderlich, weil da auch z.T. zu viel hineingelesen wird. (Deshalb hat mich sein Kommentar zu „Davai, davai!" ja amüsiert, weil er an der Stelle den selben Mist macht.) Seine Zielsetzung hast Du falsch beschrieben. Ihm geht es in dem Moment nicht um irgendeine politische Position, die zu schützen ist, ihm geht es ganz schlicht um seinen Lebensunterhalt. Deshalb reagiert er auch so giftig. Das ist kein theoretisches Geplänkel. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
...
Soll er sich halt einen ehrlichen Job suchen, anstatt seinen Lebensunterhalt im Wesentlichen mit uebelster Hetze gegen Minderheiten zu bestreiten. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, stimmt; das hatte ich völlig vergessen: Wer nicht meiner Meinung ist, muss ein Hetzer übelster Sorte sein. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Es geht nicht um Broders Meinung, sondern z.B. um Broders ueble Ausfaelle gegen Holocaustueberlebende oder sein islamophobes Gegeifer. "rechter Mob, der sich durch Schueren von Hass finanziert" passt exakt auf Typen wie Broder! |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Broder gehört auf jeden Fall in eine Reihe mit den übrigen Genannten. Das sage ich schon seit Längerem. Insofern ist es gut, wenn man ihm auf diese Weise einen Großteil seiner unverdienten Einnahmen entzieht. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, wenn wir dich nicht hätten, und die Löffel. Dann müssten wir die Suppe schlabbern. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, wenn wir dich nicht hätten, und die Löffel. Dann müssten wir die Suppe schlabbern. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Welche Suppe? Die, die uns diejenigen, die sich von Hetzern wie Broder aufhetzen liessen, eingebrockt haben? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie? Zeig das doch bitte mal an Broders Texten (...) |
Zitat: |
Die Entscheidung, ob ein Unternehmen weiterhin auf einer bestimmten Seite Werbung schaltet oder nicht, bleibe dem jeweiligen Unternehmen überlassen.
Das klingt maßvoll, wie eine Empfehlung der Stiftung Warentest, beim Kauf einer bestimmten Waschmaschine auf den Energieverbrauch zu achten. Für welche Maschine der Kunde sich am Ende entscheidet, bleibe seine Sache. Man wolle dem Verbraucher nur bei einer „informierten Kaufentscheidung“ behilflich sein. Man kann, finde ich, auch nicht mit absoluter Gewissheit behaupten, dass die feschen SA-Leute, die am 1. April 1933 vor jüdischen Geschäften Posten bezogen, einen Boykott jüdischer Geschäfte im Sinn hatten. Vielleicht wollten sie die Passanten nur darauf aufmerksam machen, wem die Geschäfte gehören, wobei es jedem Kunden überlassen blieb, ob er in dem jeweiligen Geschäft einkauft oder nicht. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ist ja hoch interessant, was Du da erzählst. Wie viele Leser hat er denn in Kanada aufgehetzt und wen bedrohen die? Wieviele hat er hier aufgehetzt, und wen bedrohen die? Und wer soll denn das sein, diese Hetzer wie Broder? Was ist überhaupt für Dich Hetze, an welchen Merkmalen erkennst Du sie? Zeig das doch bitte mal an Broders Texten - ich bin gespannt, wen wir dann noch alles als Hetzer entlarven dürfen, nachdem Du bei Broder gezeigt hast, was ein Hetzer ist. |
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