zelig hat folgendes geschrieben: |
Heute in der SZ auf Seite 3 ein Beitrag über den Bocholter SPD-Mann Thomas Purwin. Der hat in den letzten Monaten per Mail massenhaft widerliche Mails erhalten, mit denen er relativ nüchtern umgehen konnte, bis zu dem Zeitpunkt, ab dem Partnerin und Kind auch ins Visier genommen wurde. Woraufhin er sich zurückzog. Absender der Hassmails bisher unbekannt. Natürlich.
Bei solchen Geschichten stellt sich mir die Frage, ob die Anonymität im Internet noch zu rechtfertigen ist. Ob der ganz klare Vorteil, den die Anonymität im Inet bietet, beispielsweise in unterdrückerischen Staaten, nicht durch diese dunkle Seite zunichte gemacht wird. Kein Missverständnis! Ich nutze in bestimmten Lagen beispielsweise auch Tor. Aber ich würde gerne darauf verzichten, wenn man die hässliche Fratze der anonymen Heckenschschreiberei in den Griff kriegen würde. Wie sehen das andere? Haben wir es hier nicht mit einem Problem zu tun, das die Gesellschaft bereits beschädigt? Und muss man es nicht so sehen, daß das zerstörerische, antiproduktive Potential nicht mal ansatzweise ausgeschöpft ist? Hier ein älterer Link zu einem Bericht, der aber nicht der Auslöser für diesen Thread ist. http://www.sueddeutsche.de/politik/politiker-stalking-mails-von-adolf-hitler-drohungen-gegen-die-familie-1.3296613 |
zelig hat folgendes geschrieben: |
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Wie sehen das andere? Haben wir es hier nicht mit einem Problem zu tun, das die Gesellschaft bereits beschädigt? Und muss man es nicht so sehen, daß das zerstörerische, antiproduktive Potential nicht mal ansatzweise ausgeschöpft ist?... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Wozu gibt es Spamfilter? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Auf die grundsätzliche Problematik hast Du bereits hingewiesen - aus der wäre ich dagegen, das abzuschaffen, auch wenn ich viel zu bieder (und faul) bin, um Tor zu nutzen. Das Problem, das diese Mails machen, liegt auf der psychischen Seite des Empfängers. D.h. ich würde eher Leuten, die eine "öffentliche" Adresse brauchen, ein Programm zur Verfügung stellen, das jede Mail auf ihren Absender prüft, eine automatische Antwort ("Vielen Dank, Mail erhalten") generiert und die Mails, bei denen dann die Antwort "gibbet nich" kommt, gleich löscht oder für eine kriminalistische oder wissenschaftliche Auswertung in einen Giftordner packt. Ist zu lange her, dass ich so ein Teil in den Händen hatte, aber es könnte sein, dass es Clients gibt, in denen das sogar relativ einfach als Agent zu formulieren wäre. Ansonsten mache ich zwar keinen Aufstand um meine Adresse, aber ich sehe aus Prinzip zu, dass Google nicht reicht, um mich zu identifizieren, selbst wenn man meinen Namen kennt. Das ist schon seit alten Zeiten so, als bei bekannten Adressen pro Tag x Spammails mit allen möglichen Angeboten ankamen. Den größten Teil habe ich damals auch mit einem Agenten erschlagen. Das ist glücklicherweise zurückgegangen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
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Ja, klar, man kann das als Empfänger sicher technisch lösen. Aber hältst Du das für ausreichend? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich glaube das wird der Situation der Stalking-Opfer nicht gerecht. Würdest Du Mails oder Briefe ignorieren, in denen Deine Familie bedroht wird? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Aber hier wie dort werden ja die Drohungen als solche nicht erst durch das Internet geschaffen, es gab sie auch schon vor Einführung desselben. Insofern hat das mit dem Internet an sich nichts zu tun. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
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Es wird zu eine Plage, die man wirklich ein Ende bereiten sollte. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Kannst Du Dir vorstellen, dass es die Wahrscheinlichkeit, dass derartige Mails abgeschickt werden, beeinflussen würde, wenn allgemein bekannt würde, dass Mails ohne einen vertrauenswürdigen, existierenden Absender hier normalerweise den Empfänger gar nicht mehr erreichen? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Kannst Du Dir vorstellen, dass es die Wahrscheinlichkeit, dass derartige Mails abgeschickt werden, beeinflussen würde, wenn allgemein bekannt würde, dass Mails ohne einen vertrauenswürdigen, existierenden Absender hier normalerweise den Empfänger gar nicht mehr erreichen? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich verstehe nicht wirklich, was Du mir sagen willst. Ich habe reagiert auf Skeptikers Beitrag, dass "das alles nicht so schlimm sei, und schon immer existierte". |
zelig hat folgendes geschrieben: |
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Das Dilemma entsteht doch vielleicht dadurch, daß wir in der relativ neuen Situation globaler Vernetzung stehen, in der wir mehr oder weniger zwar den deutschen Regelungen vertrauen, aber keineswegs anderen Staaten, die die gleichen Verfahren zur Repression nutzen würden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wie Du an meiner Antwort an vrolijke sehen kannst, gehe ich davon aus, dass diese Art Mails gewaltig nachlässt, wenn die Absender davon ausgehen müssen, dass sie nicht ankommt. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist so, alsob der Briefträger alle Briefe, wovon der Absender nicht lesbar aufgeführt ist, in den Kuttereimer wirft. Ich finde das keine sinnvolle Prozedur. |
sponor hat folgendes geschrieben: |
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Ansonsten bin ich sehr dafür, die Anonymität im Internet im Gegenteil zu stärken bzw. wieder für alle zu ermöglichen: Als Gegenmittel zu quasi allmächtigen Konzernen und Geheimdiensten. |
sponor hat folgendes geschrieben: |
(Immer wieder schön: Linus Neumanns Vortrag dazu.)
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sponor hat folgendes geschrieben: |
Oh-oh, Vorsicht: Mit solchen Ansinnen macht man unseren Polizeistaatsfans (typische Vertreter: fast alle Innenminister etc.) eine große Freude.
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sponor hat folgendes geschrieben: |
Du kannst bei den digitalen Technologien halt leider nicht selektiv bestimmen, dass nur "die Guten" (wer immer das definieren mag) Einblick haben und "die Bösen"/Hinz und Kunz nicht.
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Zitat: |
Er war trotz jahrelanger Ermittlungen erst gefasst worden, nachdem das Bundeskriminalamt an mehreren Autobahnabschnitten die Kennzeichen aller vorbeifahrenden Autos erfasst und mit den Tatzeiten abgeglichen hatte. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Ein Negativbeispiel für Überwachungsangshysterie ist der Fall von den Autobahnschütze.
Er wäre viel eher gefasst worden, wenn die Daten der LKW-Maut-Erhebung durch die Polizei ausgelesen worden wären. Durften die aber nicht. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
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Zitat: |
In renne im "wirklichem Leben" auch nicht maskiert durch die Welt. Es geht niemand was an wer ich bin. Ich muß keinem X-beliebigen meinem Ausweis zeigen. Wenn jedoch einen berechtigten Verdacht gegen mir vorliegt, sollte man (zuständige Behörde) das schon überprüfen können. |
sponor hat folgendes geschrieben: | ||||
Das geht am Besten (wie im "Real Life" auch) durch Prävention: Indem man eben die Internet-Sicherheit nicht schwächt, sondern stärkt. (Zusätzlich wäre eine Haftung für durch schlechte Sicherheit entstandene Schäden gut.) Wie gesagt, wenn es den Strafverfolgungsbehörden möglich ist, dich zu de-anonymisieren, ist es auch allen anderen interessierten Parteien (mit genug Ressourcen und Willen) möglich. Du kannst dir nicht nur die Rosinen herauspicken. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
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Die von Dir (und viele andern) hoch gelobte Anonymität, ist ein Instrument in Hände von Gestalten, die im allgemeinen die Gemeinschaft schaden zufügen wollen. Sorry; ich stehe nicht so auf Anarchie. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Mittels Schlüssel machen das die angestellten jeden Tag. Per Nachschlüssel oder mit eine Brechstange kommt man auch herein. Das ist verboten, und wird auch verfolgt. Daten über mich gibt es im Internet zu genügen. Wer sich im Internet bewegt, muß da mit rechnen. Die von Dir (und viele andern) hoch gelobte Anonymität, ist ein Instrument in Hände von Gestalten, die im allgemeinen die Gemeinschaft schaden zufügen wollen. Sorry; ich stehe nicht so auf Anarchie. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Es wäre besser, wenn niemand mehr so vertrauensselig wäre, aufgrund unrealistischer Versprechungen sein Geld online aufs Spiel zu setzen. Vorher klug sein ist besser als hinterher 'Hilfe' zu rufen. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Die Anonymität, nicht nur im Net, ist doch sinnvoll. Wenn du im Kaufhaus an der Kasse bezahlst gibst du ja auch nicht deine Adresse und bestimmte Vorlieben an, du Anarchist |
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