Ungarn, Polen, Tschechien - gegen Muslime
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#1: Ungarn, Polen, Tschechien - gegen Muslime Autor: Glasperler BeitragVerfasst am: 03.12.2017, 16:33
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Ich bin in einem Dialog mit jemandem, der die Ansicht vertritt, dass Staaten das Recht besitzen sich frei aussuchen zu dürfen, ob sie dem Islam in ihrer Gesellschaft Platz einräumen.

Wie ihr wisst wehren sich besonders Ungarn, Polen und Tschechien gegen die Aufnahme von syrischen Kriegsflüchtlingen, hauptsächlich weil es sich dabei um Muslime handelt und sie sich als christliche Nationen verstehen und es bleiben wollen. Sie fürchten ihre nationale kulturelle Identität zu verlieren.

Die EU macht nun Druck auf diese Staaten, damit auch sie Flüchtlinge aufnehmen, egal welche Religion sie haben. Doch die Länder bleiben hart. Es wurden jetzt Vertragsverletzungsverfahren gestartet und die EU versucht mit Sanktionen die Länder zur Aufnahme zu zwingen.

In Kreisen der Rechten finden solche Regierungen wie die ungarische Regierung viel Zuspruch. Ich selbst bin Multikulti gewöhnt, habe in verschiedenen Ländern gelebt, u.a. in Brasilien, wo die Bevölkerung traditionell total bunt gemischt ist und sich alle als Brasilianer begreifen und es niemandem aufgrund seiner Herkunft, Hautfarbe oder Religion abgesprochen wird. Im alten Europa ist das etwas anders. Hier waren die Bevölkerungen nicht so bunt gemischt und daher fällt es vielen hier schwer umzudenken. Aber vor allem geht es eigentlich in meiner Diskussion um die Frage, ob Nationen nicht das Selbstbestimmungsrecht haben, über die Zuwanderung entscheiden zu dürfen. Wenn es nun mal in Ungarn eine Mehrheit gibt, die keine Muslime aufnehmen will, darf man ihnen vorschreiben, dass sie trotzdem welche aufnehmen müssen? Es geht bei der Frage weniger um die Verträge und das EU-Recht, sondern mehr um die Frage der Selbstbestimmung einer Bevölkerung über ihre Zusammensetzung frei entscheiden zu dürfen. Als Anhänger der Freiheit und als Gegner von Fremdbestimmung gehen mir an dieser Stelle der kontroversen Diskussion die Argumente aus.

#2:  Autor: Korra BeitragVerfasst am: 03.12.2017, 17:38
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Religionsfreiheit heißt, dass jeder sich frei für eine Religion oder Weltanschauung entscheiden kann. Der Staat muss hierbei neutral sein und darf keine Weltanschauung präferieren. Von dem her ist das Verhalten von Ungarn, Polen... nicht richtig.

Jedes Land sollte aber auch selbst entscheiden können ob und welche Art von Zuwanderung es haben will. Jedes Land muss auch Menschen die Einreise in ihr Land verweigern können. Ungarn, Polen, Tschechien... haben beim Beitritt der EU diese Souveränität gegenüber anderen EU Bürgern aufgegeben. In wie weit das auch für Asylbewerber gilt habe ich keine Ahnung.

#3: Re: Ungarn, Polen, Tschechien - gegen Muslime Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 03.12.2017, 19:00
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Glasperler hat folgendes geschrieben:

In Kreisen der Rechten finden solche Regierungen wie die ungarische Regierung viel Zuspruch. Ich selbst bin Multikulti gewöhnt, habe in verschiedenen Ländern gelebt, u.a. in Brasilien, wo die Bevölkerung traditionell total bunt gemischt ist und sich alle als Brasilianer begreifen und es niemandem aufgrund seiner Herkunft, Hautfarbe oder Religion abgesprochen wird. Im alten Europa ist das etwas anders. Hier waren die Bevölkerungen nicht so bunt gemischt und daher fällt es vielen hier schwer umzudenken.

Nunja, soweit ich das vom europäischen TV-Sessel aus beurteilen kann, ist das mit dem friedlichen Multikulti in Brasilien auch sehr relativ. Zumindest die Ureinwohner haben dort eher die A-Karte.
Ausserdem ist Brasilien auch religiös-kulturell sehr homogen: katholisch, zumindest aber christlich.
Bei den Gelegenheiten, wo es in Europa zu "bunt" zuging, ist am Ende auch nicht gut gegangen, zB Österreich-Ungarn, Jugoslawien.

Dass og Staaten keinen Bock auf Muslime haben, kann ich absolut nachvollziehen.
Die brauchen bloss nach Westeuropa gucken, wo Anhänger dieser Religion 90+x% aller Anschläge verursachen. Will man nicht haben.
Allerdings denke ich auch, dass die Osteuropäer da auch ein wenig paranoid sind,
denn die paar Quoten-Flüchtlinge, die die EU ihnen verpassen möchte, sollten sicherheitstechnisch handhabbar sein. Evtl könnte die EU dadurch entgegenkommen, dass das Bleiberecht zeitlich begrenzt wird, Überwachung zugesichert wird, Sozialhilfe in Sachleistungen möglich ist, etc.



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