Shiva hat folgendes geschrieben: |
Im Rahmen der „klassischen“ Quantenmechanik konnten weder der Teilchen-Welle-Dualismus noch die räumliche Einbettung der Quantenobjekte wirklich geklärt werden. |
narr hat folgendes geschrieben: |
Und Naturwissenschaft = Physik? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Und Wisenschaft = Naturwissenschaft? |
narr hat folgendes geschrieben: | ||||
Nee, nicht - nur ist hier ja der Faden-Titel: "Welches Weltbild vermittelt uns die Naturwissenschaft?" Könnte man dann ja mit dem Bild, welches andere Wissenschaften vermitteln vergleichen. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ein paar weltbildliche Aspekte, die Naturwissenschaft vermittelt:
- es geht doch ziemlich regelmäßig zu. - sauber formulierte Behauptungen von Zusammenhängen sind überprüfbar und halten intersubjektiv stand - es gibt nicht 3500 Physiken oder Chemien (wie bei Religion), sondern nur eine. - Theorien können sehr mächtig sein für Voraussagen und technische Anwendungen - Mathematik und Statistik sind mächtige Methoden - für Bereiche außerhalb unseres täglichen, sozialen Lebens liegt Intuition meist daneben - ... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Also hängt die Beantwortung dieser Frage in hohem Maße davon ab, was man unter Weltbild versteht. Ist ein physikalisches Modell wie das von Newton schon ein Weltbild? |
step hat folgendes geschrieben: |
- es gibt nicht 3500 Physiken oder Chemien (wie bei Religion), sondern nur eine. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Und wieviel ist davon im "Weltbild" der Öffentlichkeit angekommen? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, es sind trotzdem zwei Paar Schuhe. Die Wissenschaften sind das eine, und die Geschichten, die zum Teil mit ihrer Hilfe, zum Teil ohne oder sogar gegen sie erzählt werden. Aber wenn man das wirklich wissen wollte, müßte man systematisch (und wissenschaftlich, will heißen: nachprüfbar), alle das untersuchen, wo sich "Weltbilder" festmachen lassen, und dann schauen, welchen Anteil daran die Wissenschaften haben, und welchen zB. Medien wie Printmedien, TV oder das Netz haben. Man könnte sich ja mal die Evolutionstheorie rausgreifen, um zu schauen, wieviel davon in den Köpfen der Leute angekommen ist. Ich denke, das Ergebnis wäre ernüchternd. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Meines Wissens gibt es keine verbindliche Definition von „Weltbild“. Also hängt die Beantwortung dieser Frage in hohem Maße davon ab, was man unter Weltbild versteht. Ist ein physikalisches Modell wie das von Newton schon ein Weltbild? |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Geht das nicht in euren Kopf? Wenn die Welt aus Quanten besteht, dann BILDEN die den Raum, die werden nicht irgendwo eingebettet. Der Raum ist die Summe der endlichen Volumina der Quanten, egal ob man das Universum als endlich oder unendlich annimmt. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Für den Entwurf von Weltbildern sind die Metaphysiker zuständig. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Sagt ein Metaphysiker! Und was qualifiziert ihn dazu? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Eine besonders blühende Fantasie? Falkten können es nicht sein, denn dann hieße es: Wissenschaft. Zur Metaphysik kommt man, wenn man beim Nachdenken über eine Sache dem Denken den Vorzug gibt vor der Sache. Am Ende ist Metaphysik nichts anderes als Storytelling - ich gebe einer Sache einen Sinn, der nicht aus der Sache kommt, sondern aus meinem Wunsch nach einer schönen Geschichte. Kann man mögen, muß man aber nicht. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das Studium der Metaphysik (und wissenschaftliche Kenntnisse)!
Eine ausgeprägte Vorstellungskraft schadet dem Metaphysiker nicht, was aber mitnichten bedeutet, dass er beim Entwurf eines Weltbildes die wissenschaftlichen Tatsachen (absichtlich oder unabsichtlich) außer Acht lässt. Ein metaphysisches Weltbild, das als Modell der wirklichen Welt verkauft wird, muss mit allen wissenschaftlichen Erkenntnissen vereinbar sein und in deren Licht glaubwürdig erscheinen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Metaphysik, wo sie über die beobachtbare Physik hinausgeht, ist nichts anderes als Fantasie, die sich für eine „höhere“ Wirklichkeit ausgibt, ohne dafür einen anderen Beleg angeben zu können als den Wunsch, es möge so sein. Sie beansprucht damit eine Autorität, für die sie keinen Grund angeben kann. Sie ist bloße Glaubenssache, und wo sie das von sich weist, Gegenaufklärung im wahrsten Sinn des Wortes. |
uwebus hat folgendes geschrieben: | ||
Geht das nicht in euren Kopf? Wenn die Welt aus Quanten besteht, dann BILDEN die den Raum, die werden nicht irgendwo eingebettet. Der Raum ist die Summe der endlichen Volumina der Quanten, egal ob man das Universum als endlich oder unendlich annimmt. Geben wir zwei Quanten doch einfach Namen: A und B. Was sagt die Erfahrung? Wo A ist, kann nicht gleichzeitig B sein, mit A ungleich B. So einfach kann Physik sein. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Bleib geschmeidig, uwebus. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
... die Welt der Metaphysik kann mit der Welt der Physik (und der anderen Naturwissenschaften) sehr wohl identisch sein. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Aus relationistischer/strukturalistischer Sicht ist der Raum keine Substanz, sondern eine Struktur, d.i. ein aus Abstandsbeziehungen (Distanzen) zwischen Teilchen bestehender Relationenkomplex. Dieser bildet dann den Raum, und nicht die Summe der Volumina aller 3-dimensionalen Elementarteilchen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Metaphysik, wo sie über die beobachtbare Physik hinausgeht, ist nichts anderes als Fantasie, die sich für eine „höhere“ Wirklichkeit ausgibt, ohne dafür einen anderen Beleg angeben zu können als den Wunsch, es möge so sein. Sie beansprucht damit eine Autorität, für die sie keinen Grund angeben kann. Sie ist bloße Glaubenssache, und wo sie das von sich weist, Gegenaufklärung im wahrsten Sinn des Wortes. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Die gute Metaphysik (als philosophische Disziplin), die ich vertrete und verteidige, ist mitnichten "gegenaufklärerisch". Sie ist weder irrational (esoterisch/mystisch/okkultisch) noch antiempirisch, und sie ist auch weder dogmatisch noch autoritär. Sie ist insofern unbescheiden, als sie sich nicht mit der positivistischen Katalogisierung wissenschaftlicher Tatsachen begnügt, aber insofern bescheiden, als sie in Bezug auf ihre Thesen, Theorien oder Modelle keinen Wissensanspruch erhebt, sondern offen und ehrlich zugibt, dass im Reich metaphysischer Spekulation vernünftige, glaubwürdige oder wahrscheinliche Mutmaßungen oder Vermutungen erreicht werden können, aber kein echtes Wissen, geschweige denn objektive, epistemische Gewissheit oder Sicherheit. Dieser Umstand schmälert den Wert der Metaphysik jedoch keineswegs; und für einen Menschen, der tiefgründig über die Welt nachdenken will, gibt es ja keine Alternative zum Aufbruch in metaphysische bzw. meta-empirische theoretische Sphären! Übrigens, Metaphysik ist nicht mit Hyperphysik zu verwechseln! Denn die Welt der Metaphysik kann mit der Welt der Physik (und der anderen Naturwissenschaften) sehr wohl identisch sein. Das heißt, die Metaphysik muss keineswegs supernaturalistisch oder hyperphysikalistisch sein und irgendwelche übernatürlichen oder nichtphysischen Entitäten postulieren. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht ein interessanter Beitrag zum Thema: Nobelpreisträger Adam Riess: „Alle Modelle sind falsch, aber einige sind nützlich.“ |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Also jetzt mal einfache Mechanik: 1) Raum hat Volumen, Volumen ist ein mathematisches Abstraktum einer physischen Entität, also besteht der Raum aus physischen Entitäten, denn von NIX kann man NIX abstrahieren. 2) Wenn das Universum aus QuantenFELDERN besteht und aus sonst gar nichts, dann wird der Raum aus Quantenfeldern gebildet. 3) Sind Quantenfelder endlich, sonst könnte man Quanten nicht messen, gilt "Wo A ist, kann nicht gleichzeitig B sein, mit A ungleich B". Also steigt das gesamte Quantenfeldvolumen mit der Anzahl der beteiligten Quantenfelder. |
Zitat: |
Zum Sein als solchem gibt es keine denkbare Alternative (Parmenides). Wenn es nur ein Sein als solches gibt, dann gibt es halt nur Quantenfelder. |
Zitat: |
Solange das nicht geschieht, kann die Physik nicht von einem monistischen Weltverständnis ausgehen. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Sehe ich anders. Sie müssen sich nicht widersprechen, mehr ist nicht drin. Denn die Physik sagt ja nur etwas (Überprüfbares) über die Welt aus und die Metaphysik sagt nichts (Überprüfbares) über die Welt aus. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde