Wirtschaft und Arbeiterrechte - unvereinbar?
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#1: Wirtschaft und Arbeiterrechte - unvereinbar? Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 03.09.2003, 22:12
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Angeregt von den Debatten in den vergangenen Tagen möchte ich doch mal diese Frage aufwerfen, ob Wirtschaft und Arbeiterrechte unvereinbar sind.

Wir sehen auf der einen Seite daß Bestreben z. B. eines x-beliebigen Unternehmens möglichst viel Gewinne zu machen, in den Aktienwerten nach oben zu steigen - also an der Börse eine gute Baisse zu haben; und auf der anderen Seite den Kampf der Arbeiter um ihre Rechte, von dem gerade das Industriezeitalter des 19. Jahrhunderts stark geprägt war.

Ihr wisst, mein Herz schlägt links - nicht nur der Analomie nach, und auch nicht erst seit Oskar Lafontaines literarischer Feststellung - weil ich schon immer in dieser Richtung dachte und denke. Aber die Wirtschaft sollte von den Linken auch nicht immer nur wie etwas ewig böses behandelt werden... Mit den Augen rollen

Also - wie ist bzw. sind wirtschaftliche Interessen auf der einen und Arbeiterinteressen auf der anderen Seite miteinander vereinbar? Gibt es überhaupt eine dementsprechende Möglichkeit bzw. Tendenz - oder sind beides Gegensätze, die sich unter keinen Umständen miteinander vereinbaren lassen? Mit den Augen rollen Frage

#2: Re: Wirtschaft und Arbeiterrechte - unvereinbar? Autor: notkerbakkerWohnort: Rheinland BeitragVerfasst am: 03.09.2003, 22:22
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Wir sehen auf der einen Seite daß Bestreben z. B. eines x-beliebigen Unternehmens möglichst viel Gewinne zu machen, in den Aktienwerten nach oben zu steigen - also an der Börse eine gute Baisse zu haben;


Nur mal so: ich kann mir keine börsennotierte AG vorstellen, die gerne eine "gute Baisse" hätte.

Baisse - Kursverfall längerer, dauerhafter Natur
Hausse - Kursaufschwung entsprechend

#3: Re: Wirtschaft und Arbeiterrechte - unvereinbar? Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 03.09.2003, 22:30
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notkerbakker hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:

Wir sehen auf der einen Seite daß Bestreben z. B. eines x-beliebigen Unternehmens möglichst viel Gewinne zu machen, in den Aktienwerten nach oben zu steigen - also an der Börse eine gute Baisse zu haben;


Nur mal so: ich kann mir keine börsennotierte AG vorstellen, die gerne eine "gute Baisse" hätte.

Baisse - Kursverfall längerer, dauerhafter Natur
Hausse - Kursaufschwung entsprechend


Uuppps... das hatte ich glatt verwechselt. Danke für die Korrigierung.
Aber die Frage nach der Vereinbarkeit von Wirtschaft und Arbeiterrechten bleibt nach wie vor...

#4: Re: Wirtschaft und Arbeiterrechte - unvereinbar? Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 03.09.2003, 22:52
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Aber die Frage nach der Vereinbarkeit von Wirtschaft und Arbeiterrechten bleibt nach wie vor...


Was verstehst Du unter "Arbeiterrechten"?
Was verstehst Du unter "Wirtschaft"?
Was meint bei Dir der Begriff "Vereinbarkeit"?

Meinst Du den Gegensatz von Kapital und Arbeit in betriebswirtschaftlicher Hinsicht, in volkswirtschaftlicher Hinsicht, in juristischer Hinsicht, in gesellschaftspolitischer Hinsicht, in sozialpsychologischer Hinsicht - oder in Bezug worauf?

#5:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 10:30
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Ich glaube, Ford war der erste, der seine Arbeiter besser bezahlte, damit sie die von seiner Firma produzierten Autos kaufen konnten.
Denn merke, je mehr Geld ein Beschäfdtigter hat, desto mehr gibt er aus.

#6:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 12:31
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riptor hat folgendes geschrieben:
Ich glaube, Ford war der erste, der seine Arbeiter besser bezahlte, damit sie die von seiner Firma produzierten Autos kaufen konnten.
Denn merke, je mehr Geld ein Beschäfdtigter hat, desto mehr gibt er aus.

er war wohl der erste, der marx 'verstanden' hatte; Mit den Augen rollen
sein berühmt gewordener spruch dazu: "Autos kaufen keine Autos."

#7: Re: Wirtschaft und Arbeiterrechte - unvereinbar? Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 18:48
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Sermon hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Aber die Frage nach der Vereinbarkeit von Wirtschaft und Arbeiterrechten bleibt nach wie vor...


Was verstehst Du unter "Arbeiterrechten"?


Unter "Arbeiterrechten" verstehe ich das, was in der Arbeiterbewegung des vorigen Jahrhunderts mühsam durchgerungen wurde, und vor allem in den letzten Jahrzehnten leider stück für stück rückgängig gemacht zu werden scheint.

Sermon hat folgendes geschrieben:

Was verstehst Du unter "Wirtschaft"?


Unter Wirtschaft mein ich weniger den Mittelstand, der die Achse unseres Wirtschaftssystems ist, sondern die Großunternehmen bzw. deren Manager, und auch die jeweiligen Interessenverbänden. Das allerdings gilt auf Seiten der Arbeitnehmer genauso.

Sermon hat folgendes geschrieben:

Was meint bei Dir der Begriff "Vereinbarkeit"?


Ich will das etwas genauer verifizieren, vielleicht wird es dann etwas klarer: Können beide Positionen - die der Wirtschaft auf der einen und die der Arbeiter auf der anderen Seite - mindestens theoretisch miteinander in Einklang gebracht werden, oder ist dies ganz und gar unmöglich? Mit den Augen rollen Frage

Sermon hat folgendes geschrieben:

Meinst Du den Gegensatz von Kapital und Arbeit in betriebswirtschaftlicher Hinsicht, in volkswirtschaftlicher Hinsicht, in juristischer Hinsicht, in gesellschaftspolitischer Hinsicht, in sozialpsychologischer Hinsicht - oder in Bezug worauf?


Man kann diese Thematik sicher und bestimmt in jede der von Dir angesprochenen Richtungen hin debattieren - mir liegt aber die gesellschaftspolitische und auch sozialpsychologische Dimension dieses Themas sehr am Herzen.



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