Zitat: |
der gehört aber auch unter die Top-Ten:
Psalm 137, 7-9 hat folgendes geschrieben:: HERR, vergiß den Söhnen Edom nicht, was sie sagten am Tage Jerusalems: «Reißt nieder, reißt nieder bis auf den Grund!» Tochter Babel, du Verwüsterin, wohl dem, der dir vergilt, was du uns angetan hast! Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert! |
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
Ist es nicht allzu menschlich für das geplagte Volk Israel, daß die schadenfrohe Hölle (Edom) und der Knechtende (Babylon) ein baldiges Ende erfährt?
Soweit nur ganz kurz zur Exegese von Ps 137 (136). Die Hl. Schrift muß immer aus ihrem Gesamtkontext betrachtet werden, insbesondere dann, wenn es um die sogenannten schwierigen Textstellen geht, die auf den ersten Blick unverständlich erscheinen. Das Alte Testament ist in vielen Dingen eben auch ein "historisches Werk", das die Erfahrungen des Volkes Israel darstellt und schildert. |
Spock hat folgendes geschrieben: |
@ ces: Wenn du dir für die "bösen" Zitate eine gesonderte Betrachtung erwünscht, so musst du das auch für die "guten" zulassen. Da war halt einfach grad kein Krieg, den Leuten ging es gut, also konnten sie schöne Dinge niederschreiben... |
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: |
Doch meist sind auch diese "guten" Zitate, wie sie gerne in den Tageslosungen ausgewählt werden, im gleichen Kapitel von Hass gegen Andersdenkende und Fremde umgeben... |
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
Heike Jackler:
Die "Tageslosungen" die du meines Erachtens meinst, sind ein evangelisches Machwerk, |
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
In der katholischen Liturgie ist es jedoch nicht so, daß etwas "herausgepickt" wird. Die liturgischen Texte (Lesungen und Evangelium) werden liturgisch nacheinander (d.h. in ihrem Zusammenhang nacheinander) vorgetragen, d.h. es erfolgt die sogenannte "Bahnlesung", = fortlaufende Lesung.
|
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
Es gilt für die Sakramente und Sakramentalien (die Beerdigung ist ja kein Sakrament): Ex opere operanto - das heißt: es ist aus sich selbst wirksam, da nicht der Priester das Sakrament oder das Sakramentale spendet, sondern der Spender ist Jesus Christus.
|
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
a) In welchem Zusammenhang wird Kleinkindern die von dir gepostete Bibelstelle nahegebracht? - Ich bitte um ein konkretes Beispiel aus dem Leben oder der Liturgie der Kirche. |
Zitat: |
b) Ich stimme dir zu, daß Haßgefühle in diesem Ausmaß nur noch selten vorkommen. Der Mensch lernt schließlich aus der Menschheitsgeschichte (siehe dein Begiff "erlittenes Unrecht"). |
Zitat: |
c) Hass gehört nicht zu meinem gelebtem Verständnis von Christentum. Selbst wenn ich manchmal auch etwas "ausfallend" wirke, so ist mein Tun niemals von Hass bestimmt. - Und Hass liegt auch in der Natur der Menschen (aufgrund aktueller Zustände in der Welt nenne ich mal hier keine Beispiele, denn diese sind jeden Tag in den Nachrichten zur Kenntnis zu nehmen - das kann ich jedoch nicht immer so recht nachvollziehen). |
Zitat: |
d) Hass als menschliche Regung? Nun, daß du mich deshalb gleich in eine Ecke des Satanismus setzen willst, ist mir schon klar. Doch der so von dir verstandene Satanismus ist nicht das Christentum. |
Zitat: |
e) Mit deinem letzten Absatz zerreißt du schon wieder den gesamten Kontext der Hl. Schrift. Es geht um das gesamte Heilhandeln Gottes an Seinem Volk und nicht nur um irgendwelche Klage- und Vernichtungsrufe eines im Exil befindlichen Volkes. |
Zitat: |
f) Rassismus und Haß? Nun ja, es gibt vielerlei Rassismus, den du selbst - wenn du Nachrichten hörst oder liest - wahrnehmen kannst, jeden Tag und jede Stunde. - Aber das ist kein Rassismus, der mit der Heiligen Schrift gerechtfertigt werden kann (selbst wenn das hochrangige Politiker immer für sich in Anspruch nehmen wollen). - Ich hoffe, daß wir zumindest darin übereinstimmen können, denn dieser Rassismus ist unmenschlich, aber auch nicht gottgewollt. |
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
Heike Jackler:
Ist es für mich nicht auch oftmals ein "zweifelhaftes Vergnügen", hier im Freigeisterhaus zu lesen? |
Zitat: |
Wie kannst du etwas anzweifeln, was du überhaupt nicht kennengelernt hast? - Ist das ein bloßes Gefühl, oder Hören-Sagen oder ...? |
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
Eine Exegese der Hl. Schrift ist eigentlich sehr einfach, wenn man sich der Geschichte des Volkes Israels, der Quellen und den Heilsaussagen gewiß ist. |
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
Spock:
Wenn du täglich die hl. Messe in der r.-k. Kirche verfolgen würdest oder zumindest die Meßtexte nachlesen würdest, so würdest du feststellen können, daß durchaus nicht nur die "guten" Texte in der kath. Liturgie vorgetragen werden. Schau mal im Schott-Meßbuch nach [allerdings spreche ich jetzt nur für die römisch-katholische Kirche]. Allerdings verlangen die "schlechteren" Texte (das sind die Texte, die euch und auch gläubigen Christen Schwierigkeiten bereiten) einer Auslegung, die in der Verkündigung der Kirche zu erfolgen hat. |
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
Es soll somit die "Brut" erfaßt und vernichtet werden. Ob nun Kleinkind, Kind, oder Brut. Es kommt auf die Übersetzung an. Und wenn ich den gesamten Kontext von Ps 137 (136) sehe, dann ist der Hass Israels gegen Babylons so groß, daß sich das Volk Israels eine radikale Auslöschung der Babylonier wünscht. - Allerdings - sollte dieser Text in einer liturgischen Feier vorkommen - (bitte nenne mir dieses Beispiel, lieber nocquae), so ist gewiss eine Auslegung und/oder Verkündigung angebracht. |
Zitat: |
Dazu sage ich nur: BIBEL IM ZUSAMMENHANG !!!! |
Zitat: |
Nein, ich meine, daß Haß niemals zu irgendwelchen Exzessen führen darf, wie er von einigen in verkehrter Weise für andere Zwecke ausgenutzt worden ist. Und bitte: Berufe dich nicht immer auf den Haß der Zerschmetterung von Kleinkindern am Felsen. Haß ist viel mehr.
Das Beispiel der ehemaligen KZ-Insassen finde ich an dieser Stelle für nicht angebracht, da ich Hitlers Argumentationen auf die Hl. Schrift für unangemessen halte. Hitler nutzte die Hl. Schrift als "Schein" für seinen Haß gegen die Juden. Hitlers Haß ist niemals mit der Hl. Schrift zu begründen, obwohl es Hitler versucht hat. |
Zitat: |
Mit LaVey beschäftige ich mich erst seit einigen Wochen. Ich bin in dieses Gedankengut noch nicht so gut vorgedrungen, weil es dazu so gut wie keine neutralen Quellen gibt. Auf die LaVey'schen Internet-Quellen verlasse ich mich eigentlich nur ungern. Und die Typologien des Satanismus sind mir doch sehr komplex; bis ich da durchgestiegen bin, braucht es einige Zeit (ich habe erst vorgestern gute Quellen zum Okkultismus erhalten, die ich studieren muß). |
Zitat: |
Welche "auf der Strecke gebliebenen" meinst du? Bitte nenne mir nur die, die aufgrund der "Hl. Schrift" auf der Strecke gebliebenen. |
Buch Hesekiel, Kapitel 9, 3-11 hat folgendes geschrieben: |
Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle des Tempels am Hause, und der HERR rief dem, der das Kleid von Leinwand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, und sprach zu ihm: Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern über alle Greuel, die darin geschehen. Zu den andern Männern aber sprach er, so daß ich es hörte: Geht ihm nach durch die Stadt und schlagt drein; eure Augen sollen ohne Mitleid blicken und keinen verschonen. Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr keinen anrühren. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren. Und er sprach zu ihnen: Macht den Tempel unrein, füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen; dann geht hinaus! Und sie gingen hinaus und erschlugen die Leute in der Stadt. Und als sie die erschlagen hatten, war ich noch übrig. Und ich fiel auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, Herr HERR, willst du denn den ganzen Rest Israels verderben, daß du deinen Zorn so ausschüttest über Jerusalem? Und er sprach zu mir: Die Missetat des Hauses Israel und Juda ist allzu groß; es ist lauter Blutschuld im Lande und lauter Unrecht in der Stadt. Denn sie sprechen: Der HERR hat das Land verlassen, der HERR sieht uns nicht. Darum soll mein Auge ohne Mitleid auf sie blicken, ich will auch nicht gnädig sein, sondern will ihr Tun auf ihren Kopf kommen lassen. Und siehe, der Mann, der das Kleid von Leinwand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten hast. |
Zitat: |
Eine Exegese der Hl. Schrift ist eigentlich sehr einfach, wenn man sich der Geschichte des Volkes Israels, der Quellen und den Heilsaussagen gewiß ist.
Wenn es jedoch an diesen Grundaussagen hapert, diese angezweifelt werden oder verstellt werden, dann ist eben keine "gute" Diskussion möglich. Zur Interpretation der Hl. Schrift sind jedoch niemals die nachbiblischen Zeugnisse erforderlich, wie du sie unterstellst ("Päpste, Bischöfe, Priester ...). Das sind erst nachbiblische Zeugnisse, die nicht in die Kanonbildung eingeflossen sind. - Übrigens: Bis zur abschließenden Kanonisation auf dem Conc. Trid. gab es schon im 4./5. Jhd. eine ähnliche Anerkennung des Kanons. |
Zitat: |
ich diagnostiziere mal wieder exegetische Winkelzüge. Ob die zuerschlagenden Säuglinge nun zusätzlich abwertend als 'Brut' bezeichnet werden oder ob sich diese Bezeichnung auf die gesamte Bevölkerung (und dann natürlich einschließlich Säuglinge) bezieht, ist für dich von Belang? |
Zitat: |
Der KZ-Vergleich drückt m.E. sehr gut aus, worum es geht: "was ist menschlich verständlich, wenn es sich um die Rache für erlittenes Unrecht handelt?" |
cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben: |
ad a)
Die entsprechende Stelle lautet: "Beatus, qui tenebit et allidet parvulos tuos ad petram". - Ich zitiere übrigens nach der Vulgata. Es soll somit die "Brut" erfaßt und vernichtet werden. Ob nun Kleinkind, Kind, oder Brut. Es kommt auf die Übersetzung an. |
Alzi hat folgendes geschrieben: | ||
Ohne auf das Übrige eingehen zu wollen, eine kleine Erläuterung: Nach meinem Wörterbuch bedeutet parvulus(-os): sehr klein, sehr jung, von klein auf. Das Wort steht in engem Zusammenhang mit parvus: Knabe, im Plural - (kleine) Kinder, von Jugend auf. "Brut" kann ich allerdings weit und breit keine entdecken, aber mein Wörterbuch ist auch nur von Langenscheidt und nicht von der r-k Kurie. ![]() Da es sich bei der zitierten Passage offensichtlich um einen Teil des AT handelt, sollte man wohl korrekter Weise beim hebräischen Original nachschlagen! Die Vulgata ist lediglich eine Übersetzung vom Hebräischen (und Aramäischen) ins Lateinische. War Dir dieser Umstand denn nicht bekannt, ces? ![]() ![]() |
Zitat: |
Wohl dem der deine Kinder packt/und sie am Felsen zerschmettert. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde