Woici hat folgendes geschrieben: |
Ah ja... also eine Unverschämtheit... dann will ich Dir mal was erzählen: Ich habe nicht immer relativ gut verdient... eine kaufmännische Ausbildung ist nur ein Grundstock auf dem man aufbauen kann. Ich habe mich über Jahre hinweg fortgebildet (auch auf eigene Kosten) und ernte jetzt die Früchte meiner Arbeit. Soll ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben? Nur weil jemand der nicht willens oder in der Lage war sich fortzubilden nur für einfache Tätigkeiten eingesetzt werden kann? Daß ich da bin, wo ich bin, habe ich mir und meiner Leistung zu verdanken... und deswegen soll ich mich schämen? |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
... es ist schon etwas seltsam, auf ein Standard-Vorurteil gegenüber einer Klasse zurückzugreifen, die es so als deutlichen Unterschied zur Arbeiterklasse nicht mehr gibt (weil es die Arbeiterklasse an sich auch nicht mehr gibt): das Bürgertum. Auch den Kapitalisten gibt es nicht mehr. Insofern empfinde ich es als schlichtweg Zeitverschwendung, historische Zustände auf die heutige Zeit zu übertragen (sagte ich aber bereits oben schon einmal). |
step hat folgendes geschrieben: |
Ähnlich wie die Religion ein transzendentales Sein (Gott) und eine jenseitige Heilsversprechung (ewiges Leben durch Beten) voraussetzt, hat der Kommunismus ein transzendentales Sollen (Herrschaft der Arbeiterklasse, Ziel der Geschichte) und eine diesseitiges Heilsversprechen (Gerechtigkeit, materielle Gleichheit durch Revolution). |
step hat folgendes geschrieben: |
Das Dilemma des Kommunismus ist aus meiner Sicht, daß die Vertretbarkeit eines Grundwertes (materielle Gerechtigkeit) allein kein hinreichendes Argument dafür ist, den Kommunismus zu unterstützen. |
step hat folgendes geschrieben: |
Dazu müßte der Vorteil für die meisten Menschen auf der Hand liegen, und zwar gemessen an deren Wertesytem. Es liegt aber mE in der (jedenfalls bisherigen) Natur des Menschen, anderen nur soweit etwas abzugeben, wie es ihnen im Sinne der indirekten Reziprozität spieltheoretisch nützlich erscheint. |
step hat folgendes geschrieben: |
Nach allem, was wir heute wissen, liegt das Gleichgewicht hier keineswegs bei materieller Gleichheit, und ichhalte auch nichts von dem immer wieder zu hörenden Hinweis, steinzeitliche Gesellschaften hätten keine materielle Ungleichheit gekannt. |
step hat folgendes geschrieben: |
Es ist allerdings so, daß mit zunehmender Bildung die Bedeutung der indirekten Reziprozität wächst, d.h. je mehr die Leute wissen, desto weniger leicht geben sie sich mit nachteiligen Positionen zufrieden. Hier könnte immerhin eine Tendenz zur sozialen Gerechtigkeit liegen. |
Falameezar hat folgendes geschrieben: |
Wissen allein genügt mE nicht, sondern auch die Möglichkeit (Macht) zur Änderung. Die heutigen Menschen wissen sicherlich wesentlich mehr als vor 30-40 Jahren, trotzdem gehen immer weniger zur Wahl. Hier sind leider nicht die Marktregularien Angebot (1x in 4 Jahren, Parteienspektrum) u. Nachfrage (Willen zur Veränderung) wirksam, da letzteres nicht gewährt wird (KEIN Angebot). |
Falameezar hat folgendes geschrieben: |
Richtig ist, daß die HEUTIGEN Zustände analysiert u. angepaßt werden müssen. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Aus meiner Arbeitslosen-/Sozialhilfezeit kenne ich mehrere Personen, die dir einen Vogel zeigen, wenn du sie danach fragst, ob sie nicht mal langsam arbeiten wollen. O-Ton: "Bin ich denn bescheuert, arbeiten zu gehen, wenn ich mit Stütze ebenso klarkomme?". Und das waren teilweise Facharbeiter, die - wollten sie sich mal etwas leisten oder in den Urlaub fahren - hin und wieder schwarz gearbeitet haben. Dolle Sachen hatten die: immer die neuesten TV-Geräte, Videorekorder, die ersten Mobil-Telefone. Ich bin nicht bereit, solche Leute zu finanzieren. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Gerne bin ich bereit, Menschen mit meinen Steuern zu unterstützen, die in vorübergehende Notlagen gekommen sind und sich bemühen, wieder auf eigenen Beinen stehen zu können. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Ein großes Problem sind IMHO auch Menschen, die unverschuldet zu Langzeitarbeitslosen geworden und kaum noch einzugliedern sind. Hier müsste es entsprechende Förderungen geben. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
De facto ist meines Erachtens nach jeder Fall einzeln zu bewerten. |
Alzi hat folgendes geschrieben: |
Das BSP steigt natürlich weiterhin, auch die Unternehmensgewinne steigen weiterhin, was man leicht an den astronomisch gestiegenen Managergehältern erkennen kann. |
Alzi hat folgendes geschrieben: |
Allerdings werden diese Gewinne steuertechnisch nicht mehr in D, sondern in Steueroasen realisiert. |
Alzi hat folgendes geschrieben: |
Tja, wir haben nun einmal eine Demokratie, und die Bürger wollen das so, daß ganz wenige Superreiche noch reicher werden.
Das ist eben der demokratische Wille der demokratisch gewählten Volksvertreter. |
Alzi hat folgendes geschrieben: |
Und wahrscheinlich hat die Mehrheit der demokratisch wählenden Staatsbürger einfach Mitleid mit den armen Pharmaunternehmen, und daher ist es einfach eine Mehrheitsentscheidung, den Staatsbürger mehr zu belasten, anstatt die armen Pharmaunternehmen mit einer pöhsen Positivliste in den finanziellen Ruin zu treiben ... |
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Übrigens, wenn Du so ein roter Revolutionär bist, dann vergleich doch mal die deutschen Sozialsysteme mit denen vom Rest der Welt. Ich bin mir ziemlich sicher, Du wirst zu der Erkenntnis gelangen, daß die deutschen Sozial- und Sicherungssysteme auf der Welt mindestens gut mithalten können (auch nach den Reformen); und das wir uns aber auf der anderen Seite diegleichen sozialen Sicherungssysteme halten, die in Zukunft kaum jemand wird bezahlen können, bei der Entwicklung des demographischen Faktors. |
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Du willst also, das immer mehr Leute Geld aus den sozialen Sicherungssystemen bekommen - aber dafür immer weniger einzahlen. |
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: |
Wie diese Gleichung aufgehen soll, die schon nach Adam Riese nicht aufgehen kann, und bei der wohl jeder Dreisatz kollabrieren würde, das bleibt Dein Geheimnis.
Wohlmöglich zauberst Du Dir die Lösung für ganz Deutschland aus dem Hut. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: | ||
Na, mehr wollte ich doch gar nicht ausdrücken. |
Falameezar hat folgendes geschrieben: | ||
Solche Menschen gibt es sicherlich auch u. sind, bedingt durch die Örtlichkeiten (Arbeitsamnt, Sozialamt), dort vermehrt anzutreffen, so daß dann ein verzerrtes Bild der Gesellschaft entstehen kann. |
Zitat: |
Aber das Thema dieses Threads spricht aber das ganze Spektrum der Sozialleistungen an, also auch Kranken-, Renten- u. Pflegeversicherung u. da wird dem AN heute kräftig in die Tasche gelangt. |
Zitat: | ||
Da stellt sich mir die Frage, wen du mit deiner Arbeit mehr finanzierst: Die arbeitsunwilligen Sozialhilfeempfänger od. die ebenfalls unproduktiven Aktionäre? |
Zitat: | ||
Genau das sind die Fälle, die zukünftig unter den Kürzungen der Soziazialleistungen am meißten zu leiden haben werden. Bei der Krankenversicherung werden zB von 15% der Versicherten 80% der Leistungen benötigt, da sie an einer chronischen Krankheit leiden (Diabetis, Nierenversagen, Multiple Sklerose, Asthma, Rheuma usw usf). Die beschlossene "Gesundheitsreform" hat zur Folge, daß die Versicherten ca. 16 Milliarden (Zuzahlungen u. Leistungskürzungen) zu tragen haben, die Pharmaindustrie u. die Ärzteschaft aber nur ca. 3,5 Milliarden dazu beitragen. |
Zitat: | ||
Das wäre wünschenswert, aber nicht nur bei den Sozialversicherten, sondern auch bei den Aktionären, Managern, Konzernen usw usf. |
Zitat: |
Arbeitslosigkeit schlägt Narben in die Seele
Der Sturz in die Arbeitslosigkeit hinterlässt psychische Spuren, die nie wieder ganz verschwinden. Eine Langzeit-Studie ergab jetzt, dass ehemals Erwerbslose - selbst wenn sie einen neuen Job finden - nie mehr so zufrieden werden wie früher. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: | ||||
Unbedingt. Deshalb habe ich ja eingeschränkt bzw. bin dafür, erheblich zu differenzieren. Etwas, was mir in den Diskussionen dazu fehlt (sowohl bei den "Sozialfällen" als auch bei den Managern, um beide Extreme zu benennen). |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Gerade deshalb habe ich sie angeführt. Und deine Liste an chronischen Erkrankungen ist noch nicht mal vollständig. Hinzu kommen noch psychische Erkrankungen und/oder Abhängigkeiten (Alkohol, Medikamente etc.) hinzu, die es eben teilweise unmöglich machen, langfristig ein Bein auf den Boden zu bekommen. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
IMHO ist jeder Arbeitslose/Sozialhilfeempfänger genau so individuell einzustufen wie ein Angestellter, der nur auf Grund seines Alters oder der Betriebszugehörigkeit befördert wird, unabhängig davon, ob er eine soziale (hinsichtlich Mitarbeiterführung) oder betriebswirtschaftliche Niete ist oder nicht. |
Falameezar hat folgendes geschrieben: |
Entschuldige, daß ich nicht den ganzen Thread im Kopf habe u. daß mir deshalb nicht mehr gegenwärtig ist, was du zu Beginn des Threads geschrieben hast. Ich hatte eben durch das obige Zitat den Eindruck, daß auch du einseitig auf die sozial Schwachen eindrischt. |
Zitat: | ||
Deshalb schrieb ich auch "usw usf", da mir klar war, daß die Liste unvollständig ist. |
Zitat: | ||
Letzteres ist aber kein Thema in der öffentlichen Diskussion, schon gar nicht in den Medien, den Personalabteilungen der Betriebe od. gar in der Politik u. Arbeitgeberverbänden. Dieser Umstand (Einseitigkeit) ist deshalb der Grund dafür, weshalb es für mich ein Reizthema ist. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Mitnichten. Aber ich empfinde Fundis (egal welcher Färbung) als sehr daneben. |
Zitat: |
Letzteres ist aber kein Thema in der öffentlichen Diskussion, schon gar nicht in den Medien, den Personalabteilungen der Betriebe od. gar in der Politik u. Arbeitgeberverbänden. Dieser Umstand (Einseitigkeit) ist deshalb der Grund dafür, weshalb es für mich ein Reizthema ist. |
Heike N. hat folgendes geschrieben: |
Jupps. Ich denke, hier gilt es zu sensibilisieren. |
Falameezar hat folgendes geschrieben: | ||
Ohoh, ich bin aber auch ein Fundi: Ein fundamentalistischer Demokrat. |
Paul Alleine hat folgendes geschrieben: |
Heute, 13 Uhr, große Demo in Berlin gegen den sozialen Kahlschlag in Deutschland!
Wer jetzt nicht demonstriert, soll später nicht schimpfen über die katastrophalen Zustände die auf uns zukommen werden! ! |
Sanne hat folgendes geschrieben: | ||
Das erinnert mich an die 144000 Auserwählten bei den Zeugen Jehovas... Nein, ich werde weder bei den kommunistisch Auserwälten noch bei den biblisch Auserwählten dabei sein. (ich demonstrier auf meine Weise) |
Nav hat folgendes geschrieben: |
PDS wählen? |
Sanne hat folgendes geschrieben: | ||
Das erinnert mich an die 144000 Auserwählten bei den Zeugen Jehovas... Nein, ich werde weder bei den kommunistisch Auserwälten noch bei den biblisch Auserwählten dabei sein. (ich demonstrier auf meine Weise) |
Martin und Coco hat folgendes geschrieben: | ||||
@Sanne Du meinst, weil die kommunistischen Parteien auch zu den Aufrufern zur Demo gegen Sozialkahlschlag gehörten, deshalb lehnst Du diese Demo ab? Meinst Du das die PDS und Attac kommunistisch sind? Die riefen eben auch zur Demo auf. Du demonstrierst auf Deine Weise? Würde mich mal interessieren, wie Du das machst! Ich bin jedenfalls der Meinung, das der soziale Kahlschlag nur durch Großdemonstrationen in einem breiten Bündnis aller anständigen Kräfte noch verhindert werden kann. Da sind auch die 100.000 Demonstranten noch zu wenig, es müssen Millionen werden, wenn sich die Politik davon beeindrucken läßt. Was Dich vielleicht interessieren wird, es sind höchstens 20.000 Demonstranten angereist, 80.000 Demonstranten waren Bürger, die sich spontan der Demo anschlossen, weil der Bürger langsam merkt, daß es nicht um eine Sanierung des Staates bei den Sozialkürzungen geht, sondern um eine Umverteilung von unten nach oben, um hier amerikanische Verhältnisse einzuführen: Die Reichen reicher, die Armen ärmer und bettelarm! |
Sanne hat folgendes geschrieben: |
Aber vielmehr kann man von einer proletarischen Sozialschmarotzerin nicht erwarten. Vielleicht schaff ich ja nochmal den Absprung ins Kleinbürgertum, und dann dreh ich richtig auf... |
Paul Alleine hat folgendes geschrieben: | ||
Sanne, Sozialschmarotzer sind nicht Arbeitslosengeldbezieher oder Sozialhilfebezieher, sondern Kapitalisten, Aktionäre, Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst und Politiker die im Verhältnis zum Normalbürger unangemessen entlohnt werden! Den Absprung von einer proletarischen Sozialschmarotzerin zum Kleinbürgertum Sanne, ich will ja nicht persönlich werden, muß es aber doch! Die Realität ist doch eher, dass Du eine Kleinbürgerin bist (verarmt? wahrscheinlich!), das macht Dich noch lange nicht zur Proletarierin. Schön wärs, wenn Du den mentalen Absprung von Deiner kleinbürgerlichen Denkweise zu einer proletarischen Denkweise schaffen würdest, aber eher so rum wird ein Schuh draus! Dass Du in kleinbürgerlichem Denken zutiefst verhaftet bist, zeigt schon Dein vollkommenes Unverständnis zu den Thesen der Jugendweihe als Fruchtbarkeitsweihe. Dir bleibt nichts weiter übrig als dies ins Lächerliche zu ziehen. Das würde einer Bäuerin in Oberbayern, die ganz dem katholischen Glauben anhängt auch so passieren wie Dir, die würde auch bei dem Gedanken an eine weltliche Jugendweihe nur mit dem Kopf schütteln und sowas als Absurdität lächerlich machen. Für die gäbe es auch nur eine katholische Kommunion, alles andere wäre ein Witz für sie. paul |
Zitat: |
Schily: Arbeitslose sollen jeden Job annehmen |
Zitat: |
«Es hat mir in meiner Jugend auch nicht geschadet, dass ich einmal im Bergbau gearbeitet habe. Es ist auch nicht schlimm, einmal die Straße zu kehren. Ich bin dafür, dass Menschen in Notlagen die Leistungen des Staates in Anspruch nehmen können. Aber dann muss man auch bereit sein, dafür eine Leistung zu erbringen und angebotene Arbeit anzunehmen», so Schily. |
Zitat: |
Schily sprach sich gleichzeitig dafür aus, die Lebensarbeitszeiten zu verlängern. «Wir müssen länger arbeiten und zugleich die Altersversorgungssysteme anpassen», sagte Schily. Dies solle auch für den öffentlichen Dienst gelten, betonte er. Er selbst sei mit seinen 71 Jahren dafür ein gutes Beispiel. |
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