step hat folgendes geschrieben: |
Ich will hier keinesfalls... [bla, laber] |
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„Der Extropianismus ist eine transhumanistische Philosophie. Die extropischen Grundsätze stellen eine eigene, spezielle Form transhumanistischen Denkens dar. Wie die Humanisten bevorzugen auch die Transhumanisten Vernunft und Fortschritt sowie Werte, die eher unser eigenes Wohlergehen fördern, als sich nach religiösen Vorschriften zu richten. Der Transhumanismus ist die Fortführung des Humanismus mit dem Ziel, die menschlichen Grenzen sowohl mit Hilfe von Wissenschaft und Technik als auch durch kritisches und kreatives Denken zu überwinden. Wir sind überzeugt, dass Altern und Tod vermeidbar sind. Wir streben nach ständiger Verbesserung unserer geistigen und körperlichen Fähigkeiten und möchten unsere emotionale Entwicklung vorantreiben. Für uns stellt die Menschheit nur ein Übergangsstadium im Prozess der Evolution von Intelligenz dar und wir befürworten den Einsatz von Technik, um unseren Übergang vom menschlichen zum transhumanen oder posthumanen Zustand zu beschleunigen. (…) Von vielen Humanisten unterscheiden wir uns jedoch durch die Bereitschaft, die menschliche Natur zur Erreichung dieser Ziele in ihrem Kern zu verändern. Wir wollen die traditionellen, biologischen, genetischen und intellektuellen Grenzen, die unseren Fortschritt einschränken, überschreiten. (…) Wir werden in eine Ko-Evolution mit den Schöpfungen unseres Geistes eintreten, mit ihnen zusammen wachsen und schließlich in einer posthumanen Symbiose mit unserer intelligenten Technik leben, was unsere Möglichkeiten vervielfachen und unsere Freiheit erweitern wird.“
Der Mensch, so die transhumanistische These, ist nur eine Art Missing Link, das das Optimum an Entwicklung darstellt, was die Evolution zu leisten vermag. Die Evolution wird übrigens von More als viel zu langsam und in vielerlei Hinsicht als erfolglos dargestellt, da ihr beispielsweise ein klar determiniertes Ziel fehlt. Dieses Telos zu definieren, ist seiner Ansicht nach die eigentliche Aufgabe des Menschen, der im 21. Jahrhundert die Evolution endgültig entmündigen und seine weitere Entwicklung in Form einer wissenschaftlich- technisch gesteuerten Postanthropogenese selbst übernehmen soll. Die ersten Etappen dieser von den Extropianern forcierten und herbeigesehnten Entwicklung sind gezielte Eingriffe in das Erbgut des Menschen sowie die Ergänzung und Verbesserung seines Körpers und Geistes durch eine Vielzahl von Prothesen wie implantierbare Chips oder künstliche Exoskelette. Auf der Wunschliste ganz oben steht dabei eine direkte Vernetzung des Gehirns mit dem Computer und dem Internet. Außerdem soll mit allen nur zur Verfügung stehenden technischen Mitteln das Leben verlängert werden. Doch das so entstehende Hybridwesen aus Mensch und Maschine, Cyborg genannt, wird auch nur als Übergangsform angesehen, da der menschliche Körper dank seiner biologischen Herkunft und Beschränktheiten nicht als zukunftstauglich angesehen wird. Stattdessen sollen Roboter oder Chips den Geist des Menschen übernehmen und ihn somit unsterblich machen. Die entsprechende Technik nennen die Entropianer „Uploading“, ein Prozess, bei dem das Bewusstsein eines Menschen aus dem Gehirn – wie auch immer – extrahiert und digital gespeichert werden soll. Um die angestrebte Unsterblichkeit auch garantieren zu können, sollen natürlich möglichst viele Kopien erstellt werden, die, im ganzen Universum verteilt, selbst bei der Zerstörung einzelner Pseudoindividuen, die ewige Fortexistenz sichern sollen. Auf diese Weise sollen die Kopien gleichzeitig das Universum erforschen, ihm die letzten Geheimnisse entreißen und es vor der Entropie bewahren, sprich beherrschen. |
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Robert Bradbury, ebenfalls ein prominenter Extropianer, fasst die Schuld der Technikkritiker zusammen: „Das Blut von Milliarden klebt an den Händen der Gegner dieser Technologien.“ Um diesen und anderen Gegnern besser begegnen zu können, hält er es sogar für dringend geboten, eine entsprechende Partei zu gründen. Sie könnte dann die Errichtung einer „künstlichen Superintelligenz zur Errettung der Menschheit“ propagieren, die nicht nur „die materiellen Probleme der Menschheit lösen, sondern insbesondere unsere drohende Selbstauslöschung verhindern soll“. |
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Transhumanismus ist eine Philosophie und Bewegung, welche Veränderungen der menschlichen Spezies durch Technologie befürwortet oder philosophisch überdenkt im Hinblick auf mögliche Verbesserung der menschlichen Existenz. Der Name (lat. trans = jenseits von / lat. humanus = menschlich) verweist auf das Bestreben, die Grenzen menschlicher Möglichkeiten und Bedingungen zu verändern und zu erweitern. |
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Chips oder künstliche Exoskelette. Auf der Wunschliste ganz oben steht dabei eine direkte Vernetzung des Gehirns mit dem Computer und dem Internet. Außerdem soll mit allen nur zur Verfügung stehenden technischen Mitteln das Leben verlängert werden.
Doch das so entstehende Hybridwesen aus Mensch und Maschine, Cyborg genannt, wird auch nur als Übergangsform angesehen, da der menschliche Körper dank seiner biologischen Herkunft und Beschränktheiten nicht als zukunftstauglich angesehen wird. Stattdessen sollen Roboter oder Chips den Geist des Menschen übernehmen und ihn somit unsterblich machen. Die entsprechende Technik nennen die Entropianer „Uploading“, ein Prozess, bei dem das Bewusstsein eines Menschen aus dem Gehirn – wie auch immer – extrahiert und digital gespeichert werden soll. Um die angestrebte Unsterblichkeit auch garantieren zu können, sollen natürlich möglichst viele Kopien erstellt werden, die, im ganzen Universum verteilt, selbst bei der Zerstörung einzelner Pseudoindividuen, die ewige Fortexistenz sichern sollen. Auf diese Weise sollen die Kopien gleichzeitig das Universum erforschen, ihm die letzten Geheimnisse entreißen und es vor der Entropie bewahren, sprich beherrschen. |
IvanDrago hat folgendes geschrieben: | ||
Und dafür muss es "Transhumanismus" heißen, was macht das so besonders? Das macht doch schon die Wissenschaft. |
IvanDrago hat folgendes geschrieben: |
Und dafür muss es "Transhumanismus" heißen, was macht das so besonders? Das macht doch schon die Wissenschaft. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Da stimme ich Dir im Prinzip zu. Der eigene Name rechtfertigt sich meines Erachtens am ehesten durch die Tatsache, daß viele Philosophien den Menschen als apriori gegeben, Krone der Schöpfung o.ä. ansehen, oder jedenfalls seine wesentliche Veränderung als Tabu. In herkömmlichen Ansätzen, insbesondere im Humanismus, gilt der Mensch nur als Subjekt, der Humanismus ist zudem speziezistisch. Im Transhumanismus ist der Mensch (und seine technischen Fähigkeiten) ein Zwischenschritt, er ist nicht nur Subjekt, sondern Projekt, um mal z.B. mit Sloterdijk zu sprechen. |
step hat folgendes geschrieben: |
In herkömmlichen Ansätzen, insbesondere im Humanismus, gilt der Mensch nur als Subjekt, der Humanismus ist zudem speziezistisch. |
step hat folgendes geschrieben: |
Im Transhumanismus ist der Mensch (und seine technischen Fähigkeiten) ein Zwischenschritt, er ist nicht nur Subjekt, sondern Projekt, um mal z.B. mit Sloterdijk zu sprechen. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: |
Inwiefern ist denn der Transhumanismus weniger speziezistisch als der Humanismus? |
Semnon hat folgendes geschrieben: | ||
Naja, sie postulieren ja eine Selbstverwirklichung in der Schaffung neuer Spezies. |
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber es geht doch um eine "Verbesserung" der Spezies Mensch oder nicht? Es geht nicht um eine "Verbesserung" der Spezies Karpfen oder der Spezies Eintagsfliege. Daher ist das doch wohl immer noch Speziezismus. |
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Ein konsequenter Transhumanist würde sich zB auch von jeder überlegenen außerirdischen Spezies, die beschließt unseren Planeten zu kolonisieren, mit Wonne vernichten lassen, denn die Existenz von überlegenem Leben ist ja gewährleistet, um so besser, wenn man sich die Mühe sparen kann, es aus sich selbst zu erschaffen - oder klammert sich der Transhumanist nun doch irrational an seinen eigenen Genen, an eigenen Ideen zur Selbstverbesserung fest, also an einer lediglich abgewandelt menschlichen Identität? Auch, wenn diese Verbesserungen, auf jeden Fall bei genetischen (diese wirken nur transgenerativ), einen gar nicht mehr selbst betreffen? |
step hat folgendes geschrieben: |
@AP: Transhumanisten sind in dem Sinne nicht speziezistisch, als die Erhaltung ihrer Art keinen zentralen Wert für sie darstellt. Natürlich können sie trotzdem wesentliches Eigeninteresse haben.
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Zitat: |
Transhumanisten sind in dem Sinne nicht speziezistisch, als die Erhaltung ihrer Art keinen zentralen Wert für sie darstellt. Natürlich können sie trotzdem wesentliches Eigeninteresse haben.
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Semnon hat folgendes geschrieben: |
Die transhumanistische Position ist hier einfach schwammig. Kein Mensch kann letztlich konsequent nicht-speziesistisch handeln und letztlich ist die transhumanistische Besorgnis um die Zukunft der Post-Menschheit eine vergleichsweise stark auffällige Hinwendung zu einem gewissen (Trans-) Speziesismus. |
step hat folgendes geschrieben: |
@AP: Transhumanisten sind in dem Sinne nicht speziezistisch, als die Erhaltung ihrer Art keinen zentralen Wert für sie darstellt. |
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
Im religiösen hat sich die Betrachtung durchgesetzt: vom überlegen(d?)em Schöpfer zum unterwürfigem Geschöpf.
Der Transhumanismus dreht diese Beziehung, von daher wird er zudem auf etlichen Gegenwind seitens der etablierten Glaubensschafsysteme stoßen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Aber Gott ist nur die Projektion eines Ideals. Der Transhumanist verzichtet zwar auf die Mythologie, nicht aber auf die Verabsolutiereung seines Ideals. Konflikte mit den etablierten Religionen wird es aber wohl tatsächlich geben. So wie es auch Konflikte zwischen den etablierten Religionen untereinander gibt. Schließlich kann nur eine das wahre Heil bringen. |
Robbe Piere hat folgendes geschrieben: |
Ein weiteres vielleicht mit dem kulturpessimistischen Grundtenor Semnons, die Japaner haben da einen ganz anderen Umgang mit der "Vertechnisierung" - ich glaub mich sogar an ein Umfrageergebnis zu erinnern über kybernetische "Gadgets" da waren die Jap. voll Feuer und Flamme. |
Semnon hat folgendes geschrieben: |
Hier wird jedoch überraschend vom Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion profitiert, denn offenbar gibt es Bastardisierungsbestrebungen von beiden Lagern ausgehend. Auf der Seite der Transhumanisten gibt es diejenigen, die hoffen, das Empfinden religiösen Erfahrens via technischer Lösung herbeizuführen, wie sie qausi jede beliebige Emotion artifiziell auslösen wollen. Wohl in gewissem Sinn vom Lager der Religiösen, genauer Katholiken, ausgehend gibt es wiederrum diejenigen, die im transhumanistischen Streben etwa das Streben nach der Ebenbildlichkeit zu Gott sehen und all diesen Quatsch, zumidnest von einem hab ich da was gelesen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Solange es bei Einzelfällen bleibt und sich keine unheilbringende Allianz der Heilsbringer andeutet, bleib ich da aber einstweilen gelassen. |
Semnon hat folgendes geschrieben: | ||||
Hier wird jedoch überraschend vom Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion profitiert, denn offenbar gibt es Bastardisierungsbestrebungen von beiden Lagern ausgehend. Auf der Seite der Transhumanisten gibt es diejenigen, die hoffen, das Empfinden religiösen Erfahrens via technischer Lösung herbeizuführen, wie sie qausi jede beliebige Emotion artifiziell auslösen wollen. Wohl in gewissem Sinn vom Lager der Religiösen, genauer Katholiken, ausgehend gibt es wiederrum diejenigen, die im transhumanistischen Streben etwa das Streben nach der Ebenbildlichkeit zu Gott sehen und all diesen Quatsch, zumidnest von einem hab ich da was gelesen. |
Blanka hat folgendes geschrieben: |
mensch , benutz erst mal das was Du schon hast bevor Du nach neuem verlangst. |
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