Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ach so ja, ich vergaß, dass alles, was Geschichte ist, auf Gegenwärtiges und insbesondere auf kulturelle Wahrnehmungen keine Auswirkungen mehr haben kann. Die Geschichte des Rassismus, von der ich sprach, hat dementsprechend auch gar nicht die Entwicklung der betreffenden Musikgenres und daher z. B. auch nicht deine und meine kulturelle Wahrnehmung des Rock 'n Roll und sämtlicher aus ihm hervorgegangener Musikgenres entscheidend geprägt. Sorry, mein Fehler. Dann braucht es natürlich auch die von mir geforderten Diskurse nicht.
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Aber das löst ja das Problem nicht, dass z. B. Musiker einen Auftritt abbrechen müssen, nur weil der Musikstil von Schwarzen erfunden wurde, die Band aber weiß ist. Das kann doch keine Methode sein mit rassistischer Geschichte umzugehen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wie gesagt: Über die Bewertung der praktischen Folgen, die hier aus dem Unbehagen gezogen werden, sind wir uns einig. Nur eben nicht über die Bewertung des Unbehagens selbst. Dieses ist Signifikant und Symptom wirklicher Kulturgeschichte, nicht schon als solches Zeichen von Kulturfeindlichkeit. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wie gesagt: Über die Bewertung der praktischen Folgen, die hier aus dem Unbehagen gezogen werden, sind wir uns einig. Nur eben nicht über die Bewertung des Unbehagens selbst. Dieses ist Signifikant und Symptom wirklicher Kulturgeschichte, nicht schon als solches Zeichen von Kulturfeindlichkeit. |
Zitat: |
"Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nur kopieren müssen? Ich denke Genossen, mit der Monotonie des je je je und wie das alles heißt ja, sollte man doch Schluss machen." |
Zitat: |
Beat und Lipsi in der DDR 1964 & 1959
1. Walter Ulbricht - Yeah, yeah yeah, der Dreck aus dem Westen (1964) 2. Sputniks - Rock & Twist (1964) 3. Kommentar im DDR-Fernsehen zur Jugendkultur (1964) 4. Komponist René Dubianski & Tanzlehrer-Ehepaar Christa und Helmut Seifert - Lipsi Nummer 1 (1959) |
Zitat: |
Die Radiostationen sind in Frankreich dazu verpflichtet, mindestens 60 % der Sendezeit mit Produktionen europäischer Künstler zu füllen, sowie 40 % mit Produktionen französischer Interpreten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Also das mit den Rastas finde ich persönlich auch albern. Vergleichbare Locken haben auch antike und frühmittelalterliche europäische Völker getragen, u. A. die Kelten, aber auch die Normannen und andere skandinavische Völker. Das ist keineswegs eine rein afrikanische Erfindung.
Das mit der Musik ist... schwierig. Man muss hier die Geschichte des 20. Jahrhunderts berücksichtigen. Denken wir mal an einige der wichtigsten populärmusikalischen Richtungen: Jazz, Blues, Rock 'n Roll. Diese Genres wurden von Schwarzen und in schwarzen Communities erfunden, in der Mainstream-Kuktur waren sie aber zumindest zu ihrer Zeit fast nur durch weiße Gruppen bekannt. Warum? Weil viele Radiostationen in den USA sich lange Zeit weigerten, schwarze Künstler überhaupt zu spielen, und Europas Medien einfach weitestgehend blind vom US-Radio übernahmen, was dort Trend war. Dementsprechend kann ich schon verstehen, warum manche Leute auf sodas empfindlich reagieren. Natürlich sind nicht die einzelnen Bands daran schuld und sie nicht spielen zu lassen kann auch nicht die Lösung sein. Aber ein Diskurs über diese Problematik ist auf jeden Fall notwendig. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen bestreite ich -wie bereits begründet-, dass die zwei strittigen Kunstwerke explizit antisemitisch sind. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Es ist eine individuelle Interpretation und eine moralische Abwägung, über die man streiten kann und soll. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Von welchen zwei Kunstwerken schreibst du? |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Ich denke ja, dass die Ursache von all den Widersprüchen und unterschiedlichen Meinungen darauf zurückzuführen ist, dass der Begriff der kulturellen Aneignung ziemlich unscharf ist. |
goedelchen hat folgendes geschrieben: | ||||
Der Begriff ist Blödsinn. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Denken wir mal an einige der wichtigsten populärmusikalischen Richtungen: Jazz, Blues, Rock 'n Roll. Diese Genres wurden von Schwarzen und in schwarzen Communities erfunden, in der Mainstream-Kuktur waren sie aber zumindest zu ihrer Zeit fast nur durch weiße Gruppen bekannt. Warum? Weil viele Radiostationen in den USA sich lange Zeit weigerten, schwarze Künstler überhaupt zu spielen, und Europas Medien einfach weitestgehend blind vom US-Radio übernahmen, was dort Trend war. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Aha. Also das hier:
...ist deiner Meinung nach nie passiert. Oder wie würdest du das sonst nennen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Zum "Argument", dass alle Kultur irgendwie Aneignung wäre: Das Problem besteht hier doch im Bestehen ökonomischer, medialer und kultureller bzw. z. T. sogar rechtlicher Machtungleichgewichte, teilweise sehr wohl bis heute. Und da wird aus der Aneignung nun mal sehr schnell eine Enteignung. Völlig unabhängig von der Frage, ob das in diesem Fall zutrifft (vermutlich eher nicht), sehe ich nicht, wie man bestreiten wollte, dass es das überhaupt gibt. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Den schwarzen Schöpfern dieser Musikstile wurde eine Plattform vorenthalten, die ihre weißen Kollegen bekamen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Solange Plattformen der Privatwillkür ihrer Privatbesitzer unterliegen, muss man nun mal damit rechnen, dass einem sowas vorenthalten wird. Und jetzt rate mal, wer im Westen bis heute den Großteil der Plattformen besitzt. Als Resultat daraus kannst du auch heute noch z. B. als weißer Hiphopper Karriere machen, aber eher nicht als schwarzer Metaller. Oder kennst du eine signifikante Zahl an bekannten schwarzen oder auch nur teilweise schwarzen Metal-Bands? Ich kenne tatsächlich nur ein paar trotz Talent unbekannt gebliebene. Selbst das vom Hiphop abstammende Nu Metal wird von weißen Künstlern dominiert. Die Ungleichheit ist heute natürlich ungleich weniger krass als zur Zeit des Jazz oder Rock 'n Roll, aber davon, dass sie verschwunden wäre, kann keine Rede sein. Wenn übrigens die Aneignung von Kultur tatsächlich für alle gesellschaftliche Gruppen chancengleich wäre und nicht nach wie vor einige Gruppen gerade in dem Zug, in dem ihre Kultur angeeignet wird, zumindest partiell und tendenziell ausschließen würde, würde sich meiner Meinung nach auch niemand ernsthaft über sie beklagen. Wie gesagt sind die Machtungleichgewichte der eigentliche Schlüssel zum Verständnis dieser Problematik und der um sie geführten Diskurse. Man kann natürlich schon dafür halten, dass der Begriff "kulturelle Aneignung" die Problematik in gewisser Weise von der falschen Seite her aufrollt. Die Betroffenen sollten das Ganze vielleicht eher unter dem Gesichtspunkt ihrer kulturellen Enteignung thematisieren. Aber dass das Ganze einfach Blödsinn wäre und es hier kein Problem gäbe, ist definitiv falsch. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Nur dummerweise verschwinden Gefühle der Abneigung, die aus historischer Erfahrung wirklich erlebten Unrechts erwachsen sind, nicht einfach dadurch, dass jemand, der keinen eigenen Bezug zu ihnen hat, sie als irreführend, schädlich oder unkultiviert bewertet - selbst dann nicht, wenn er - rein hypothetisch gesprochen- damit richtig läge. Es darf also mit Recht gefragt werden, was diese Abqualifizierung überhaupt für einen Zweck haben soll. Deine eigenen Gefühle behandelst du ja auch nicht auf diese Weise als operational verfügbar - übrigens durchaus mit einem gewissen Recht. Ansonsten müsste sich z. B. auch das in diesem Urteil selbstausgedrückte Gefühl selbst die Frage gefallen lassen, wie hilfreich oder schädlich es ist - und dummerweise gehen da die Meinungen ebenso auseinander. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Außerdem verlangt ja niemand, dass Gefühle einfach verschwinden. Man sollte sie nur nicht vorschieben, um anderen das Leben bzw. ihre Kunst schwer zu machen. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Und diese Bewertung des "Vorschiebens" erstellst du auf welcher Grundlage genau? |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||
Von welchen zwei Kunstwerken schreibst du?
Dann fang doch mal an. |
Zitat: |
die strafrechtlichen Gutachten bezogen sich auf das Großbild "People's Justice" des Künstlerkollektivs Taring Padi und die Bildserie "Guernica Gaza" des Künstlers Mohammed Al Hawajri.
Das Aktenzeichen des staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahrens der Staatsanwalt Kassel ist 1622 Js 23247/22. |
Zitat: |
Strafrechtliche Stellungnahmen anerkannter Expert*innen, auch zu „People’s Justice“, liegen bereits vor oder sind beauftragt. Im Rahmen der üblichen juristischen Vorsicht kommen sie zu dem Schluss, dass keine Strafbarkeit gegeben ist. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||
(Hervorhebungen von mir.) Doch tue ich und ja muss es. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es gab noch eine strittige Bilderserie "Guernica Gaza", die angeblich unzulässige Vergleiche von zwei Kriegen zieht. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Man könnte zu dem Schluss kommen, dass in Zukunft nur noch abstrakte Kunst ausgestellt werden darf, damit keiner sich beschweren kann über irgendwelche strittigen politischen Zusammenhänge, die er in Kunstwerken entdeckt. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Politische, sozialkritische oder pädagogische Kunst oder Kunst, die an Tabus rührt, wäre dann automatisch zensiert und die Biedermänner können sich andern wichtigen Themen zuwenden, wie zum Beispiel die Zensur der Sammelbezeichnung "Indianer" als rassistisch. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Der Vorwurf des Antisemitismus bei "Guernica Gaza" ist bedingt durch die Bewertung, dass Israel einen guten Krieg gegen Gaza führt; Deutschland hingegen einen bösen Krieg gegen Guernica geführt hat. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Man muss nicht zu dem Schluss kommen, dass abstrakte Kunst die einzige Kunst ist, die unstrittig ist; aber wenn man es konsequent zu Ende denkt, ist abstrakte Kunst die einzige Kunst, die keiner Zensur zu unterliegen braucht. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Offensichtlich kann Kunst, können Künstler und Kunst-Manager bereits dann zensiert werden, wenn die betreffende Kunst noch nicht gegen Gesetze verstößt, sondern lediglich im Verdacht steht, gegen Gesetze zu verstoßen. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Jeder darf der Meinung sein, dass der Sammelbegriff "Indianer" rassistisch ist.
Jedoch ist dann der Gebrauch des Sammelbegriffes "Deutscher" auch rassistisch. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen bestreite ich -wie bereits begründet-, dass die zwei strittigen Kunstwerke explizit antisemitisch sind. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Und wer erzählt so einen Quatsch? Hat du Quellen? |
Zitat: |
Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, hatte sich in der Debatte um die Künstler auf der documenta 15 für eine ausgewogene Haltung stark gemacht. "Ich habe die Vorwürfe gegen The Question of Funding und Ruangrupa genau angeschaut: Mir ist keine Äußerung bekannt, die ich explizit als antisemitisch einstufen kann." Nach einem ersten Rundgang auf der documenta schrieb Mendel auf Facebook, keinen Antisemitismus gesehen zu haben. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Witzig, weil Entartete Kunst. Wer zensieren will, der kann alles zensieren. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Klar. Die in D bekanntesten Formen nennen sich FSK und USK. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Unterscheide doch bitte Meinungsäußerungen von Tatsachenbehauptungen. Und im übrigen ist Deutsche:r die Bezeichnung aller Staatsangehörigen der BRD (siehe § 1 StAG). |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist das Problem: derzeit wird alles zensiert, was irgendjemandem spanisch vorkommt oder getürkt. Ups, war das jetzt Rassismus gegen Spanier und Türken? Tretet einen Shitstorm los. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Es ist meine Vermutung [...] |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
Ich sehe das ähnlich wie Meron Mendel.
https://www.hessenschau.de/kultur/documenta-15-kann-die-kunst-die-antisemitismus-debatte-beenden,documenta-antisemitismus-vorwuerfe-100.html schrieb:
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wolle hat folgendes geschrieben: | ||||
Meine geschriebene Meinung ist eine Tatsache. |
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