vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Meiner Meinung funktionieren die Betriebe am besten, die ihre Mitarbeiter höchst mögliche selbständige entscheidungen zubilligen. Alle andere verkommen früh oder spät zu eine "Dienst nach Vorschrift"-Gesellschaft. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich musste jetzt doch mal in Wikipedia nachsehen, weil ich "Dienst nach Vorschrift" eigentlich nur aus dem Arbeitskampf kenne, als eine besondere Form de Bummelstreikes. Wikipedia bezeichent auch eine Vorform der "inneren Kündigung". Ich halte das für depressive Formen, die zwar durch die Arbeitswelt hervorgerufen werden, allerdings weniger strukturell als vielmehr durch eine inkompetetente Führung, die aber heute wohl fast den Normalfall darstellt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Als Ursache für den Behördencharakter jeder auch nur mittelgroßen Firma sehe ich eher die deutsche Vorschriftenwut. Es gibt bei uns nichts, für das es keine Vorschriften gibt.
Als Karikatur: In England ist alles erlaubt, was nicht verboten ist. In Deutschland ist alles verboten, was nicht erlaubt ist. In Italien ist alles erlaubt, auch was verboten ist. In Russland ist alles verboten, auch was erlaubt ist. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Wieso "Messie"? Ich finde, die Bilder an dem Schrank sind recht ordentlich aufgehängt. Vielleicht setzt derjenige einfach nur andere Prioritäten. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, selbstständige Entscheidungen sind das Eine. Das andere ist eine Arbeitsatmosphäre, bei der der Arbeitnehmer das Gefühl hat, dass es tatsächlich noch um etwas anderes geht als Statusgeblöke. Und auch, dass bei Beförderungen oder auch nur der Frage, wer eine Fortbildung genehmigt bekommt, nicht die entscheidende Frage ist, wer von wem zum Barbecue eingeladen wird. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Vor allem hat "Kranke Menschen vorführen" nicht viel mit dem Thema zu tun. |
Zitat: |
In den USA sind über die Hälfte der US-Abgeordneten Millionäre. Die Wirtschaft unterwandert die Politik, um sich ihre eigenen Gesetze zu schneidern. Eine großangelegte Studie hat gezeigt: In den USA üben die oberen 10 Prozent der Einkommenspyramide 15-mal so viel Einfluss auf das politische Geschehen aus wie die restlichen 90 Prozent. Sprich, die Politik der USA ist eine Politik von reichen Menschen für reiche Menschen. Fast alles geschieht im Interesse der Vermögenden.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47192/2.html |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
....
Hmm, ja, innere Kündigung klingt schon sehr hart und mit Depression muss das auch nicht unbedingt einhergehen. Meiner Beobachtung nach ist es häufig eher ein resegniertes sichabfinden mit scheinbar unabänderlichen Gegegebenheiten, hervorgerufen durch die Erfahrungen, dass es letztlich gar keine Rolle spielt, ob und wie sehr sich engagiert wird oder eben nicht. Deswegen müssen die Betreffenden nicht gleich in Depressionen verfallen, sie versuchen halt nur, die Zeit bis zum Feierabend leitlich rumzukriegen. Strukturell ist das insofern, als das in sehr stark hierarchischen Gebilden die Besetzung der jeweiligen (mächtigen) Funktionsträger schön sehr gut sein muss, um derartige Effekte zu verhindern. Und das gerde Mitarbeiter, die sehr viel Energie auf persönlichen "Vorankommen" verwenden, oft nicht unbedinkt die fachlich und sozial kompetentesten sind.... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Es gibt bei uns nichts, für das es keine Vorschriften gibt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wir haben ein Eliteproblem oder eine Diktatur des man. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Da sprichst du ein wahres Wort. Deshalb mal zurück zum Thema: Das Verheerende an der zunehmenden ungleichen Verteilung der Einkommen und Vermögen ist nicht nur der ökonomische Aspekt, sondern die immer ungleichere Machtverteilung:
Das bedeutet im Prinzip, dass man von so etwas wie *Demokratie* unter solchen Verhältnissen nur sehr eingeschränkt sprechen kann. In den USA z.B. braucht es gar keine Lobbyisten mehr, die von außen Kontakte knüpfen. Die Lobbisten sind dort die Parlamentarier selber. Das Kapital bestimmt dort die Politik nach seinem Gusto und das Parlament spielt so die Rolle der Fassade, des Potemkin'schen Dorfes. Natürlich hat die Mittelklasse immer noch ihr *Brot und Spiele* - will sagen: ihren passiven Konsum. Aber politisch und in ihren Mitgestaltungsmöglichkeiten bezüglich politischer Entscheidungen im Kleinen wie im Großen ist die Masse der Bevölkerung ohnmächtig, sozusagen politisch neutralisiert, kastriert. Es entscheiden vielleicht 1% bzw. 1 %o der Bevölkerung, wo es lang geht. Und deren Interessen werden wiederum durch den Takt der aktuellen Kapital-Verwertunginteressen bestimmt. Es bedarf nicht besonders viel Fantasie, um sich klar zu machen, dass unter solchen Bedingungen der Kapitaldiktatur keine wirkliche zivilisatorische Weiterentwicklung der Gesellschaft und der Menschheit möglich ist. Sondern im Grunde genommen steht die Gesellschaft, sie kommt nur noch technisch voran, aber nicht mehr in sozialer, demokratischer, politischer Hinsicht. Dies steckt hinter der ökonomischen Spaltung ...- edit: Und etwas Demokratie und gutes Klima in dem einen oder anderen Betrieb ändert an dieser grundsätzlichen Sache nicht ein Jota. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das Gegenstück in der freien Wirtschaft ist, dass man für alles und jedes irgend ein "Paper" haben sollte, auf das man sich berufen kann. Selbst bei Personalentscheidungen entscheidet im Normalfall die Papierform und nur bei gleicher Papierform die Wahl des Personalers. Denn der braucht eine Rückversicherung, wenn eine Entscheidung in die Hose geht. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Im öffentlichen Dienst ist das sogar vorgeschrieben. Weil der Zugang zu einem öffentlichen Amt für alle prinzipiell gleich sein muss, darf oft ausschließlich die formale Qualifikation entscheiden. Das Vorstellungsgespräch darf nicht wesentlich sein, u.a. weil die Tagesform nicht entscheiden soll. Was gut gemeint ist, ist praktisch natürlich völliger Quatsch, weil ja auch Bewertungen nicht einfach so vom Himmel fallen, sondern stark vom Vorgesetzten und dessen Motivation abhängen. Da werden dann eben Gefälligkeitsbewertungen geschrieben oder es kommt zum berüchtigten wegloben eigentlich eher unterdurchschnittlicher oder unbeliebter Mitarbeiter. Kurios natürlich, wenn schon beim Vorstellungsgespräch die Vermutung besteht, dass so ein Fall vorliegen könnte, ohne dass das zu Konzequenzen führt. Denn auf eine Konkurrentenklage hat niemand so richtig Lust. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wenn man es kann, löst man dieses Problem bei Stellenbesetzungen so, dass man sich zuerst den ausguckt, den man haben will, und dann die Ausschreibung so macht, dass da kaum ein anderer passt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das in die Hose geht, ist dann erheblich geringer. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Deshalb mal zurück zum Thema: Das Verheerende an der zunehmenden ungleichen Verteilung der Einkommen und Vermögen ist nicht nur der ökonomische Aspekt, sondern die immer ungleichere Machtverteilung:
Das bedeutet im Prinzip, dass man von so etwas wie *Demokratie* unter solchen Verhältnissen nur sehr eingeschränkt sprechen kann. In den USA z.B. braucht es gar keine Lobbyisten mehr, die von außen Kontakte knüpfen. Die Lobbisten sind dort die Parlamentarier selber. |
Zitat: |
Das Kapital bestimmt dort die Politik nach seinem Gusto und das Parlament spielt so die Rolle der Fassade, des Potemkin'schen Dorfes. |
Zitat: |
Es bedarf nicht besonders viel Fantasie, um sich klar zu machen, dass unter solchen Bedingungen der Kapitaldiktatur keine wirkliche zivilisatorische Weiterentwicklung der Gesellschaft und der Menschheit möglich ist. Sondern im Grunde genommen steht die Gesellschaft, sie kommt nur noch technisch voran, aber nicht mehr in sozialer, demokratischer, politischer Hinsicht. |
Hebart hat folgendes geschrieben: | ||||
Was letztlich seit vielen Jahrzehnten, womöglich seit Jahrhunderten immer das gleiche Spiel ist. |
Hebart hat folgendes geschrieben: |
Die Ferengis unter uns bestimmen das Weltgeschehen, die Politiker sind deren Hilfsarbeiter und noch immer ist keine Lösung dies zu ändern in Sicht |
Hebart hat folgendes geschrieben: |
Ich ziehe mir gerade eine interessante Doku über die Geldmacher im Ölgeschäft rein. Es haut einen echt aus den Socken, welche Auswirkungen die Aktivitäten einer handvoll Geschäftemacher auf das Weltgeschehen haben/hatten.
Hier gerade wird dokumentiert, wie die Sowjetunion schließlich wirtschaftlich erledigt wurde. |
Hebart hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist mittlerweile nicht nur *DORT* sondern m.M. in jedem Land dieses Planeten in dem auch nur halbwegs etwas erwirtschaftet wird, der Fall. Gegenteilige Belege würden mich erfreuen. |
Hebart hat folgendes geschrieben: | ||
Es wird sich selbstverständlich weiter entwickeln, nur in welche Richtung? Ich sehe sowas wie In Time mittlerweile nicht mehr als Schwarzmalerei an. Alles was wir hier treiben, Diskussionen, Links kämpft gegen Rechts, Mitte gegen Ränder, Veganer gegen Allesesser, Genderscheiß, PC-Scheiß usw. usf. ist nichts anderes als Beschäftigung für die Masse, letztlich Problemverschleierung im Interesse der Geschäftemacher und deren Hilfsarbeiter, die damit ja auch nicht schlecht über die Runden kommen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Es wäre schon wichtig, ideologische und funktionale Kapitalvertreter aus den Parlamenten raus zu werfen. Denn da haben die nichts zu suchen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Nein, das reicht dem Menschen nicht, kann ihm gar nicht reichen. er möchte politisch mitbestimmen, mitgestalten, will politische Machtgleichheit auf Augenhöhe ...-! |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||
Wer definiert, was ein Kapitalvertreter ist? |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
Wer entscheidet über den Rauswurf? |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||
Ebenfalls nein. Was legitimerweise durchaus viele möchten ist Veränderung, da sie sich durch das bestehende System beschnitten und benachteiligt fühlen. Politik selbst ist jedoch nur Mittel zum Zweck. Am liebsten würde die Mehrheit von dieser verschont bleiben. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das definiert niemand. Ein Kapitalvertreter ist objektiv unter den Verhältnissen kapitalistischer Produktionsverhältnisse ein Vertreter derjenigen Klassen, welche entweder für sich oder gemeinschaftlich das Kommando über die Arbeit führen bzw. dieses Kommando organisieren oder in Stellvertretung ausführen. Des weiteren gehören zu den Kapitalvertretern Vertreter solcher Ideologien, die das Kommando des Kapitals über die Arbeit durch eine entsprechende Ideologieproduktion rechtfertigen, etwa neoliberale bis hin zu sozialdarwinistischen Ideologien. Eine Kapitalideologie ist eine Ideologie, wo es als *natürlich* bzw. *notwendig* erklärt wird, dass das Kapital die Arbeit anwendet, womit die Arbeit ihre subjektive Qualität einbüßt. (Die Kapitalherrschaft ist selber eine nichtsubjektive Herrschaft und Gewalt, in der auch die Produktivkraftpotenziale - nicht: Produktionsmittel! - nicht *frei* sind, weil sie nicht frei zur Verfügung stehen, sondern (im wesentlichen, im Prinzip) gebunden sind als Kapital für Kapitalzwecke.)
Es muss eine Trennung zwischen Staat und Religion geben; und genau so muss es eine Trennung zwischen Staat und Kapitalinteressen geben. Die Bekämpfung der Lobbyisten, welche von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung leidenschaftlich unterstützt wird, kann hier nur ein erster Schritt sein. Der letzte Schritt ist der - ebenfalls von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützte - Rauswurf der Kapitalvertreter als Möchtegern-Parlamentarier. Das kann dann in die Verfassung aufgenommen werden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Kennst du ein Gebiet, in dem die Menschen nichtleidenschaftlich mitdiskutieren und mitreden? Es wird auf allen Gebieten dieser Welt höchst leidenschaftlich debattiert. Wenn dazu noch die Chance kommt, nicht nur mitschwätzen, sondern gemeinsam - mit entsprechenden Mitteln und Ressourcen! - etwas Großes umsetzen zu können - ja mei - wer hätte denn dazu keine Lust? Na ja, vielleicht Alte, Kranken und Gebrechliche ...- |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||
Genau - aber wie werden diese Kapitalvertreter identifiziert? Wie gerät man nicht schon unter Generalverdacht ein Kapitalvertreter zu sein, nur weil man wirtschaftliche Aspekte bei der Abwägung von Optionen mit einbezieht? Und durch wen werden diese Personen identifiziert? Gibt es dann eine AntiKapiStaSi? |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||
Das Verlangen nach Einflussnahme und weitreichender Veränderung haben sicherlich einige, aber ob das mehrheitlich so ist wage ich anzuzweifeln. Vor allem haben sie eben kein Verlangen nach Diskutieren und Debattieren, das hat nun wirklich nur eine Minderheit. Für den Rest ist das eher Stress. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wieviele Aktien hast du denn? Und wieviele kannst du dir jetzt noch monatlich zulegen? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
@vrolijke: Bei dir habe ich den Eindruck, dass du dich ohnehin mit den Kapitalinteressen identifizierst bzw. einen grundsätzlichen Interessengegensatz zwischen Unternehmern und Lohnabhängigen gar nicht wahrhaben willst. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Sollen wir das nicht lieber hier weiter diskutieren.
Das hat doch mit Venezuela weniger zu tun, als mit "Umverteilung von Recoursen".
Da gibt es keinen Gegensatz. Was nutzt es mir als Lohnabhängige, wenn die Firma nicht maximal gut funktioniert? Gegensätzlich ist momentan, wer wieviel von den Gewinn partizipiert. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Ihr braucht das Rad ja nicht zum zweiten Mal zu erfinden,
es gibt schon Genossenschaften, und diese funktionieren auch in einer kapitalistischen Umgebung sehr gut. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Beim Abfeiern der Genossenschaftsidee sollte man aber auch im Bereich des Bank- und Kreditwesens den im 19. Jahrhundert zu Grunde liegenden Antisemitismus nicht vergessen - wie das allzuhäufig im feiern gewisser Leitfiguren dieser Alternative vergessen wird. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Ansonsten gilt für mich:
So etwas wie die Bahn sollte weder Genossenschaft, noch Volksaktie werden, sondern immer Aufgabe des Staates bleiben. Und dies gilt auch für andere Bereiche (zum Beispiel Trinkwasser, etc.) Er kann zwar andere mal mitspielen lassen - aber er sollte stets hoheitlich darüber wachen. Und der Staat sind wir - womit man vielleicht auch sagen könnte, nur wo es Staatsbetriebe gibt, hat das Volk wirklich Volksaktien. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
(...)
Was meinst du? Ich weiß nicht, was du meinst; bitte um kurze Erläuterung. (...) |
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