Heinrich Heine hat folgendes geschrieben: |
Anno 1829
Daß ich bequem verbluten kann, Gebt mir ein edles, weites Feld! Oh, laßt mich nicht ersticken hier In dieser engen Krämerwelt! Sie essen gut, sie trinken gut, Erfreun sich ihres Maulwurfglücks, Und ihre Großmut ist so groß Als wie das Loch der Armenbüchs. Zigarren tragen sie im Maul Und in der Hosentasch' die Händ; Auch die Verdauungskraft ist gut - Wer sie nur selbst verdauen könnt! Sie handeln mit den Spezerein Der ganzen Welt, doch in der Luft, Trotz allen Würzen, riecht man stets Den faulen Schellfischseelenduft. O, daß ich große Laster säh, Verbrechen, blutig, kolossal - Nur diese satte Tugend nicht, Und zahlungsfähige Moral! Ihr Wolken droben, nehmt mich mit, Gleichviel nach welchem fernen Ort! Nach Lappland oder Afrika, Und seis nach Pommern - fort! nur fort! O, nehmt mich mit - sie hören nicht - Die Wolken droben sind so klug! Vorüberreisend dieser Stadt, Ängstlich beschleungen sie den Flug. |
nothing hat folgendes geschrieben: |
Ich liebe Oscar Wilde sehr! |
Spekulatia hat folgendes geschrieben: | ||
Ach ja? Und was ist mit meinem Lord Henry? |
Wendor hat folgendes geschrieben: |
Einmal sollte der arme "Wendor" verdroschen werden und konnte gar nichts dafür.
„Wend r“, in einer (Klein-)Stadt(17.000) aufgewachsen, gab's da viele Müllers und Braunes. So, um die auseinander zu halten, hatten sich die "Erwachsenen" noch Beinamen einfallen lassen, der jeweils aber nur inoffiziell galt. Aber das soll man Kindern einmal erklären. Jedenfalls war ein "Braune" dabei, und weil der früher einen Esel hatte, der aber nun keinen mehr hatte, sondern ein Pferd, nannten sie ihn trotzdem noch immer "Esel-Braune". Als Kind wurde einem nun eingebläut, immer höflich und nett zu grüßen. Und wenn man besonders nett, weil man fröhlich war, drückte man noch ein Grinsen ins Gesicht. Dieser besagte „Braune“ kam auch wieder mit Pferd und Wagen (man sah ihn nie ohne), und weil es so ein schöner Tag war, machte ich Knirps auch noch einen Knicks beim Grüßen und sagte: „Guten Tag, Herr Eselbraune“. Ich wußte garnicht, was ich verbrochen hatte, wo ich doch so freundlich gegrüßt habe, und er rief: „Was hast du jetzt gesagt!“ Nahm die Pferdepeitsche aus der Schosskelle seines Pferdewagens und wollte mich damit verjacken. Ooooh, ich wußte garnicht, daß ich solche flinken Füsse hatte. Er war aber im Nachteil, weil er Winter wie Sommer, immer solche riesigen Knobelbecher von Stiefel anhatte. Jedenfalls, so wie der versucht hatte, mich einzukriegen, müssen dem die Socken gequalmt haben. Zum Glück sah es meine Spielfreundin und wir rannten beide zusammen auf dem Boden in derem Haus, und haben uns dort versteckt. Das hatte jedenfalls ihr Vati gesehen und hatte den ollen „Eselbraune“ zusammengeschissen. Zu uns sagte er: „Ihr könnt wieder herunterkommen, die Luft ist rein.“ Er sagte, „was habt ihr denn gemacht, daß er so wütend war? Habt ihr ihn geärgert?“ Meine Freundin sagte, daß sie nur durchs Fenster gesehen hatte, wie „EB“ mich - verhauen wollte. Ich sagte: Wo ich doch nur freundlich gegrüßt und gesagt habe: Guten Tag Herr Eselbraune, nichts weiter. Sagte der Vati meiner Freundin: „Na, da braucht ihr euch nicht zu wundern, er heißt doch nur Braune, und wenn jemand Eselbraune sagt, da hatte er schon so manchem eines übergezogen.“ Oh, ich war vielleicht froh, daß ich so wetzen konnte. Dann ist es noch einmal so ähnlich passiert, bei „Müllers“, wo ich für Opa etwas abholen sollte. Aber diesmal war ich auf der Hut. Denn auch bei „Müllers“ waren diese Beinamen. Da gab es z.B. den „Panter-Müller“ und den „Arsch-Müller“, auch "Koks-Müller", das war eine Kohlenhandlung. Manche sagten über sie auch: "Knorpelochsen". Aber erst war die Frau „Müller“ da, ich sagte zu ihr, daß ich für Opa etwas abholen solle. Sie ging auf dem Hof, rief nach ihrem Müller-Mann, nach einer kurzen Zeit kam er und ich sagte: „Herr Müller, ich soll für Opa etwas abholen.“ Da sagte er: „Zu mir kannst du ruhig Pantermüller sagen, so heiße ich wirklich. Aber laßt ihr Kinder euch das nicht beim anderen Müller einfallen, dazu lachte er auch noch so laut. Ich wußte gleich, daß er den „Arsch-Müller“ meinte. Ist gar nicht so einfach, mit Erwachsenen - erwachsen zu werden. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Wie wär's denn mal mit Limericks:
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Rilke hat folgendes geschrieben: |
und auf den Fluren laß die Winde los.
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Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||
Mache ich, auch im Wohnzimmer. Ich lebe allein, ich darf das. |
perlbloke hat folgendes geschrieben: |
den ollen Rilke.. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
....................... Wendor, die Geschichte vom Esel-Braune ist prima. Habe mich köstlich amüsiert. |
zoff hat folgendes geschrieben: | ||
Herr, tut mir leid: Der Sommer war nicht groß. Nur selten Schatten auf den Sonnenuhren, Und auf den Fluren war November los. Die Rettung für uns Früchtchen: voll zu sein; Im steten Fehlen südlicherer Tage, Da, weißt du, war Vollendung fern. Ich sage: Es war ein scheiß August, du mußt verzeihn. Wer jetzt kein Haus hat, ist kein Millionär. Wir schlottern still und lassen alles bleiben, Und werden rauchen, frieren und an Götter schreiben Und dann in ihren „Sommern“ inhaltsleer Uns druckbetanken, wenn die Flocken treiben. Stefan Gärtner |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Was ich wirklich abgrundtief hasse, das ist verquaste Lyrik, die tiefsinnig zu sein vorgibt und dabei nur sinnloses Zeug babbelt.
------------- Der Hecht Ein Hecht, vom heiligen Anton bekehrt, beschloß, samt Frau und Sohn, am vegetarischen Gedanken moralisch sich emporzuranken. Er aß seit jenem nur noch dies: Seegras, Seerose und Seegrieß. Doch Grieß, Gras, Rose floß, oh Graus, entsetzlich wieder hinten aus. Der ganze Teich ward angesteckt. Fünfhundert Fische sind verreckt. Doch Sankt Anton, gerufen eilig, sprach nichts als: "Heilig, heilig, heilig!" Christian Morgenstern |
alfons hat folgendes geschrieben: |
Hach -
bei solchen Komplimenten muss das Herz einer Holden ja schmelzen wie der Camembert auf dem Pausenbrot, das die Kinder versehentlich auf dem Kachelofen haben liegen lassen... |
kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: |
Ich würde Dir ohne Bedenken Eine Kachel aus meinem Ofen schenken. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Zu dem thema noch was Nettes:
Ritterballade Das war Herr Prunz von Prunzelschütz, der saß auf seinem Rittersitz mit Mannen und Gesinde inmitten seiner Winde. Die strichen, wo er ging und stand, vom Hosenleder übers Land und tönten wie Gewitter. So konnte es der Ritter. Zu Augsburg einst, auf dem Turnier, bestieg er umgekehrt sein Tier, den Kopf zum Pferdeschwanze, und stürmte ohne Lanze. Doch kurz vor dem Zusammenprall - ein Donnerschlag - ein dumpfer Fall - Herr Prunz mit einem Furze den Gegner bracht zu Sturze. Da brach der Jubel von der Schanz. Herr Prunzelschütz erhielt den Kranz. Der Kaiser grüßte lachend und rief: Epochemachend! Ein Jahr darauf. Herr Prunzelschütz saß froh auf seinem Rittersitz mit Mannen und Gesinde inmitten seiner Winde. Da kam ein Bote, kreidebleich, und meldete: Der Feind im Reich! Das Heer läuft um sein Leben, wir müssen uns ergeben! Flugs ritt Herr Prunzelschütz heran, lupft seinen Harnisch hinten an und läßt aus der Retorte der Winde schlimmster Sorte. Das dröhnte, donnerte und pfiff, so daß der Feind die Flucht ergriff. Da schrie das Volk und wollte, daß er regieren sollte. Herr Prunz indessen, todesmatt, sprach: Gott, der uns geholfen hat, der möge mich bewahren. Dann ließ er einen fahren. Der letzte war's, der schwach entfloh. Drauf schloß für immer den Popo Herr Prunz, der frumbe Ritter, und alle fanden's bitter. Er ward begraben und verdarb. Die Burg zerfiel. Doch wo er starb, steht heute eine Linde. Da raunen noch die Winde. Fritz Grasshoff |
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