Wilson hat folgendes geschrieben: |
merkste? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Es dürfte ökologisch einen riesigen Unterschied machen, ob der Transport per Schiff oder per Flugzeug erfolgt. Zwiebeln dürften per Schiff transportiet werden können, dürften also weniger problematisch sein. |
Zitat: |
Noch besser wäre natürlich gar kein weiter Transport, aber für Nahrungsmittel ist es natürlich sinnvoll, den Jahreszeitenunterschied auszunutzen. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
Bin ich mir nicht so sicher, bei unserer Schweröl-Schiffahrt. Und beim Flugzeug, vor Corona als noch viele Passagier-Flugzeuge nach Neuseeland flogen, da wurden freie Plätze im Frachtraum gefüllt. Ist was anderes wie wenn ein reines Frachtflugzeug (extra dafür) fliegt. Aber Zwiebeln aus Neuseeland in Deutschland, das find ich schon krass(egal ob mit Schiff oder Flugzeug).
Man könnte auch mal davon ausgehen das Mai/Juni bei uns keine Zeit für Zwiebeln ist, was anderes nutzen. |
Zitat: |
Experten schätzen, dass zwischen 300.000 bis 600.000 ausländische Arbeitskräfte bei der Betreuung im häuslichen Bereich tätig sind - meist Frauen aus ost- und mitteleuropäischen EU-Staaten und der Ukraine. Sie reisen für zwei bis drei Monate an und kehren dann wieder in ihre Heimat zurück. Die meisten sind bei einer Agentur in ihrem Land angestellt. Manche kommen als Selbstständige. Das Deutsche Institut für Menschenrechte bilanzierte 2020, viele der Hilfskräfte seien "von schwerster Arbeitsausbeutung" betroffen. Mangelnde Sprachkenntnisse, ausufernde Arbeitszeiten, wechselnde Einsatzorte sowie Angst vor Behörden führten dazu, dass sie in Deutschland in sozialer Isolation lebten. |
Zitat: |
Was hat das Bundesarbeitsgericht entschieden?Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt hat dem Laissez-Faire durch ein Grundsatzurteil nun Grenzen gesetzt. Das höchste deutsche Arbeitsgericht entschied, dass einer Bulgarin, die von einer bulgarischen Agentur vermittelt wurde und die nach eigenen Angaben rund um die Uhr eine über 90 Jahre alte Seniorin in Berlin versorgte, der deutsche Mindestlohn zusteht - auch für Bereitschaftszeiten. Das System der 24-Stunden-Pflege gerät damit ins Wanken.
Welche Folgen hat das Urteil?Das ist noch kaum abzusehen. Osteuropäische Pflegekräfte verdienen derzeit zwischen 1500 und 1700 Euro. Bei einer 24-Stunden-Betreuung entspreche das einem Stundenlohn von 2,08 Euro, rechnet der Bundesverband der Betreuungsdienste (BBD) vor. "Wenn wir nationale Maßstäbe an eine 24-Stunden-Betreuung anlegen, sind das etwa 3,5 Stellen, damit Urlaub, freie Tage und Urlaubszeiten gewährt werden können. Das wären circa 9100 Euro pro Monat", so Geschäftsführer Thomas Eisenreich. Das könne sich aber niemand leisten. (...) Es gebe keine Pläne, die in Deutschland geltenden Ausnahmen von internationalen Arbeitsschutz-Vorschriften für 24-Stunden-Pflegekräfte zu ändern, schreibt das Ressort von Jens Spahn. "Bedarf für Änderungen mit Blick auf das von Deutschland ratifizierte Übereinkommen Nr. 189 über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte der internationalen Arbeitsorganisation sieht die Bundesregierung nicht", heißt es in der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei. Die Konvention der internationalen Arbeitsorganisation ILO regelt unter anderem die Arbeitszeiten. Davon sind in Deutschland aber Personen ausgenommen, die im Haushalt von Pflegebedürftigen leben. Dazu zählen damit auch Beschäftigte im Rahmen einer 24-Stunden-Pflege. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
Was das Pflege-Urteil bedeutet |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
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DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||||||
Dass sich nur noch ganz Reiche Pflege leisten können. Ist das nicht toll?
Das ist Schwachsinn. 24h Pflege heisst nicht 24h malochen. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
mit der uroma ein paar runde canasta spielen, weil man sie nicht waschen oder anderweitig versorgen muss, bedeutet aber für den betreuenden nicht zwingen vergnügen oder gar frei verfügbare zeit. man steht zur verfügung- jederzeit. und jederzeit kann was passieren, sonst hätte diejenige keine 24-h- betreuung. und wenn die dame dement ist... |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
und überhaupt, wieso söllte man überhaupt noch malochen müssen heutzutage in der brd, der speerspitze westlich- überlegener kultur |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
Viel tun müssen die nicht, ausser 3-mal am Tag das Essen vom Eismann aufwärmen, ein paar Takte reden (sofern sie überhaupt Deutsch können), bei der Körperpflege helfen (bettlägerig ist sie nicht) und aufpassen, dass sie kein Mist baut. Mit der Arbeit im Pflegeheim ist das überhaupt nicht vergleichbar. ... |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Ach so, weil du eine Ausnahme kennst, die nicht viel Pflege benötigt, schließt du darauf, dass das meist so ist. Ist es nicht, kann ich dir sagen, die Pflegekräfte, die ich kenne kochen, und füttern im Falle. Sie putzen zum Teil, waschen die Wäsche, waschen und versorgen pflegerisch (Verbände zB) die Pflegebedürftigen, helfen auf die Toilette bzw was öfter sein muss: wickeln sie, lagern damit es keine Druckstellen gibt, setzen sie um in Rollstuhl und zurück, oder helfen ihnen die paar Schritte mit dem Rollator zu gehen, was sie alleine nicht mehr können (was im Pflegeheim übrigens mangels Personal oft gar nicht geht), sie sind oft nachts auf, um ihre Pflegebedürftige zu versorgen, zu beruhigen. Kaufen ein, oft ganz eilig, weil die betreute Person eigentlich keine Stunden allein sein kann. Sie wohnen in kleinen Gästezimmern, sehen ihre Familie (auch minderjährige Kinder) monatelang nicht, haben keinen Feierabend, kein Wochenende. Ich möchte Dich sehen, für wieviel Geld du 24/7 diese Arbeit im Ausland machen würdest. |
Zitat: |
Pflege wird an prekär Beschäftigte delegiert
Offenbar gibt es derzeit in der Bundesregierung keine Pläne, das Problem anzugehen und die Situation der Live-Ins zu verbessern. Im Gegenteil. 2011 verabschiedete die Internationale Arbeitsorganisation ILO ein Abkommen, das menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte garantieren soll. Als die Bundesregierung das Abkommen zwei Jahre später rechtskräftig gemacht hat, fügte sie jedoch eine Ausnahme ein: Das Gesetz gelte nicht für "Arbeitnehmer, die in häuslicher Gemeinschaft mit den ihnen anvertrauten Personen zusammenleben und sie eigenverantwortlich erziehen, pflegen oder betreuen." Eine Abgrenzung zwischen Freizeit und Arbeitszeit sei bei diesen Personen nicht möglich |
Zitat: |
" Wie schaffen wir es, Pflege fair und gut zu organisieren? Wie viel Geld wollen wir für gute Pflege, für die angemessene Bezahlung von Pflegekräften ausgeben? "Dass wir uns diesen Fragen als Gesellschaft bisher zu wenig stellen, ist ein echter Skandal", sagt Hagedorn. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
und? der politische wille fehlt oder möchte das jemand bestreiten? |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
mal ehrlich, das ist doch zum totlachen, die frage wird ja gerade auch gestellt. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Oder Knechte/Sklaven sind akzeptiert solange sie weit weg ausgelagert werden können. Bei Pflege geht das nur schlecht im Vergleich zur Bekleidungsherstellung. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
... dass die kapitalistische Wirtschaftsweise eine durchgehende anständige Bezahlung von Pflegekräften gar nicht vorsieht, weil diese keine Profite produzieren ... |
step hat folgendes geschrieben: |
Das glaube ich nicht - wenn sie anständig bezahlt würden, würden sie doch auch Profite produzieren. Du würdest Dir vielleicht mehr Computerspiele kaufen, Wilson würde öfter nach Malle fliegen und die bulgarische Pflegekraft würde vielleicht in ihrem Heimatland die Bauwirtschaft beglücken. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Das glaube ich nicht... |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
und? der politische wille fehlt oder möchte das jemand bestreiten? |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Möchtest Du gerne erheblich mehr in die PV abdrücken - und dafür evtl auf Netflix und Malle verzichten? Darauf läuft es nämlich hinaus, und deswegen ist die Politik auch nicht scharf darauf. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Im kapitalistischen Sinne sinnvoll ist höchstens die rehabilitierende Krankenpflege, da sie temporär brachliegende Arbeitskraft revitalisiert. Altenpflege oder die Pflege von Schwerbehinderten hingegen ist ökonomischer Unsinn. ... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Also du meinst ernsthaft, der Profit würde durch den Einkauf erschaffen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Wenn das so ist, warum vergrößern dann nicht einfach ständig alle Firmen ihre Profite dadurch, dass sie ihren Arbeitern immer höhere Löhne zahlen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen dem produzierten Mehrwert und der Höhe der gezahlten Löhne. Nur in einem Bereich, in dem gar kein Mehrwert produziert wird, der die Grundlage für einen Profit bilden könnte, gibt es im Kapitalismus eben auch keinerlei ökonomische Veranlassung, überhaupt Lohnarbeiter zu beschäftigen, beziehungsweise gerade in solchen Bereichen erscheinen Lohnarbeiter ökonomisch gesehen nur als Kostenfaktor. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Hmm ... da würde ich tendenziell widersprechen. Für die Gesamtgesellschaft könnte es ökonomisch sinnvoll sein, die Leute durch ein soziales Netz aufzufangen, also nicht nur für die aktuelle Restaurierung ihrer Arbeitskraft, sondern auch z.B. um ihnen die Sorge vor einem unwürdigen Lebensende zu nehmen. Der Effekt ist erstmal unabhängig vom Kapitalismus, aber das Großkapital kann davon profitieren, etwa durch Absicherung der gesellschaftlichen Zustände. |
step hat folgendes geschrieben: |
Wenn die Firmen die hohen Löhne selber zahlen, wäre es für sie kein Profitgeschäft. Es "funktioniert" für die Firmen nur, wenn die Steuerzahler das bezahlen (Sozialisierung von Kosten, Privatisierung von Gewinnen). Und das funktioniert besonders gut, wenn der Staat eine Leistung garantieren will oder muß, etwa in der Pflege, Kinderbetreuung, ÖPNV, ... |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Denn die Zustände in der Pflege sind allgemein bekannt, eine Bedrohung für Ordnung und Arbeitsmoral scheinen sie indessen nicht mal im Ansatz zu sein. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ok, Umverteilung also, um den Konsum anzukurbeln. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
... Mir ist auch nicht ganz klar, wozu es hier der Pflegekonzerne noch bedarf? Damit etwas vom staatlich umverteilten Geld als Gewinn privatisiert werden kann? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Das umzuverteilende Geld könnte doch genauso zur Kaufkraftsteigerung von Konsumenten in produktiven Berufen verwendet werden. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Eh wir uns hier immer weiter verrennen, vielleicht nochmal zurück zum Anfang: Was generiert Profit? Ist es (aus reiner Profitsicht) nicht letztlich egal, ob jemand sein freies Einkommen für Pflegeleistungen oder für eine Smartwatch raushaut, oder ob der Pfleger sein freies Einkommen für eine Smartwatch raushaut? Oder ob der Profiteur den Profit gleich ganz ohne direkten Konsum generiert, etwa am Finanzmarkt. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, so in etwa ist mein Verständnis, grob gesagt. Ähnlich funktionieren auch Immobilienkonzerne, die Sozialwohnungen an die Kommunen vermieten. Wenn jetzt z.B. die Standards für Sozialwohnungen gesetzlich angehoben werden, ist das dem Konzern egal, er kassiert einfach mehr Geld vom Staat für seine Mehrkosten. Die Marge ist davon nicht betroffen. Und das ist noch der Gutfall. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Dann wäre es aber weniger eine Umverteilung. |
Zitat: |
Allerdings dürften frühestens 2023 wieder so viele Touristen international unterwegs sein wie vor der Pandemie, so die Organisationen. "Im internationalen Tourismus sind wir momentan auf dem Niveau von vor 30 Jahren, also im Grunde in den 80er-Jahren", sagt UNWTO-Fachfrau Zoritsa Urosevic. "Viele Lebensgrundlagen sind wirklich bedroht." |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Betriebwirtschaftlich ist das zunächst mal wohl egal. Volkswirtschaftlich wäre es das höchstens, wenn die Pflegeleistung eine Marktleistung wie die Smartwatch wäre. Das könnte man höchstens dann so sehen, wenn man den Pflegefall als Eintritt eines Versicherungsfalls betrachten würde, für den man sich absichern kann oder eben nicht. Das stimmt aber so ja nun gerade nicht, denn die Pflegeversicherung ist ja solidarisch und nicht marktwirtschaftlich organisiert. Und der Anspruch auf Pflege ein Grundrecht, unabhängig von gezahlten Beiträgen. Profit kann man mit Pflege eigentlich nur dann machen, wenn man sich entweder auf Reiche spezialisiert oder das solidarische Umverteilungssystem geschickt auszunutzen weiß. Bezugnehmend auf deine Ausführungen im ersten Absatz könnte man vielleicht sagen: Sozialleistungen sind im Kapitalismus eigentlich systemfremde Erscheinungen, die im gewissen Maße aber benötigt werden, um das System zu stabilisieren. Systemfremd sind sie, weil ihnen das Prinzip der Profitmaximierung naturgemäß fremd ist. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Genau. Die Sache ist letztlich die, dass "die Gesamtgesellschaft" im Kapitalismus eigentlich überhaupt nicht als ökonomischer Akteur auftritt oder auftreten kann, weil Kapitalismus ja gerade bedeutet, die Produktion auf ein Marktgeschehen hin zur organisieren, in dem sich Einzelakteure (ob nun Individuen oder Konzerne oder selbst der Staat) nur als Käufer und Verkäufer begegnen. Überhaupt irgendwas gesamtgesellschaftlich zu organisieren ist dem Kapitalismus eigentlich fremd, wenn auch für sein Funktionieren notwendig. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
https://www.youtube.com/watch?v=BPIWGGtCaiY
So schlimm wird die Pflegekrise 196.633 maiLab "Bitte teilt dieses Video, denn kaum ein Thema ist so wichtig und betrifft so viele von uns direkt. Man denkt, ja ja, Pflegekrise, schon so oft gehört. Aber das Ausmaß ist vielen nicht bewusst. Und darauf zu warten, dass die Politik endlich etwas unternimmt, ist wahrscheinlich naiv." |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
ach so, die gewerkschaften würden es richten, wenn sich diepflege dort organisieren würde. |
Zitat: |
Der 1949 in der New Yorker Zeitschrift Monthly Review veröffentlichte Essay „Why Socialism“ von Albert Einstein ist in der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt. Wir wollen aber nicht bloß deshalb auf diesen Essay aufmerksam machen, weil Einstein ein großer Wissenschaftler und eine weithin akzeptierte intellektuelle Autorität ist. Vor allem geht es uns um dem Inhalt der Schrift. Mit beachtlicher Klarheit fasst Einstein die wesentlichen Probleme des Kapitalismus zusammen und zieht daraus die richtige Schlussfolgerung. |
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