tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Die Ablehnung, das als Privileg zu bezeichnen, hört sich für mich so an, als wäre es nur ein Problem der benachteiligten Gruppe, mit dem die anderen nichts zu schaffen haben müssen. Haben sie aber. Wenn ein Teil der Angestellten nur Abstellkammern hat und nicht aufs Klo darf, können deswegen die anderen größere Büros haben und müssen auf dem Klo nie Schlange stehen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
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smallie hat folgendes geschrieben: |
Hab' mir angesehen, was Robin DiAngelo schreibt und sagt. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Wir haben anscheinend unterschiedliche Auffassungen vom Begriff "Privileg". Bei dir scheint Privileg etwas zu sein, von dem prinzipiell nur wenige betroffen sind und/oder das inhaltlich etwas ganz besonderes ist. Gemeint ist aber schlicht "als Teil einer Gruppe Vorteile/ Bevorrechtigungen gegenüber anderen haben" - unabhängig von der Anzahl. Solange es strukturelle Diskriminierung gibt, gibt es keinen "Normalfall". Davon nicht betroffen zu sein, ist ja gerade (u.a.) das Privileg, die beiden sind komplementär. Wenn ein Teil der Bevölkerung regelmäßig als Gruppe Benachteiligungen ausgesetzt ist, ist es selbst schon eine Bevorzugung und Teil eines Privilegs, sich mit solchen Benachteiligungen gar nicht auseinander setzen zu müssen - und sich tatsächlich nicht damit auseinander zu setzen, hält die Struktur aufrecht. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Oder im Beispiel: Solange es eine ganze Gruppe von Leuten gibt, die kein Büro haben und zum Pinkeln auf den Parkplatz müssen, weil sie zu dieser Gruppe gehören, sind die, die zu einer anderen Gruppe gehören und deshalb besser behandelt werden, privilegiert - auch wenn die bessere Behandlung der Normalfall sein sollte.
Die Ablehnung, das als Privileg zu bezeichnen, hört sich für mich so an, als wäre es nur ein Problem der benachteiligten Gruppe, mit dem die anderen nichts zu schaffen haben müssen. Haben sie aber. Wenn ein Teil der Angestellten nur Abstellkammern hat und nicht aufs Klo darf, können deswegen die anderen größere Büros haben und müssen auf dem Klo nie Schlange stehen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Das ist nur anders, wenn die Benachteiligung nicht gruppenbezogen und damit als das System durchziehende Struktur stattfindet, sondern nur auf bestimmte, einzelne Personen bezogen. Dann haben wir aber auch individuelle Feindseligkeit und keine Diskriminierungsstruktur. |
step hat folgendes geschrieben: |
Gleichzeitig wird der Cartoon aber im Diskussionskontext benutzt als (ungeeignete) Replik auf die Forderung, strukturelle Privilegierung zu erkennen. Das kann man schon mal als Strohmann bezeichnen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das wird jetzt aber arg konstruiert. |
step hat folgendes geschrieben: |
Deswegen bin ich schon sehr gespannt, wie es weitergeht, wenn Rassismus und Sexismus sozusagen durch sind. |
Zitat: |
Was aber passiert, wenn junge Leute Intersektionalität studieren, wie das heute in vielen Fächern Usus ist? Da geht es nicht nur um das Verhältnis von privilegierten Weissen und unterdrückten Schwarzen, privilegierten Männern und benachteiligten Frauen; es geht um Heterosexualität gegen andere sexuelle Orientierungen, gesund gegen behindert, jung gegen alt, attraktiv gegen unattraktiv, sogar fruchtbar gegen unfruchtbar. Was immer eine Gruppe an Gutem oder Wertvollem besitzt, wird als eine Art Privileg betrachtet, das automatisch als Unterdrückungsfaktor gegen all jene wirkt, die diese Sache nicht haben. Wenn man nun den tribalen Primaten in uns mit solchen binären Vorstellungen füttert, wo immer eine Seite gut und die andere böse ist, dann versetzt man ihn fast automatisch in Kampfmodus. |
Zitat: |
Gender Studies werden von verschiedenen Richtungen der kritischen Theorie dominiert. Begriffe wie Safe Space und Mikroagressions-Überwachung etwa stammen aus der kritischen Theorie, einer paranoiden Weltanschauung, die sich nur darum dreht, wie unterdrückt wir alle sind. Die intersektionale Theorie beispielsweise betrachtet die heutige amerikanische oder britische Gesellschaft als eine Matrix der Unterdrückung – als ineinandergreifende, sich gegenseitig verstärkende Unterdrückungskategorien. Die Studenten sind also in eine Art Verschwörungstheorie eingetaucht. Sie hören keinen Widerspruch mehr, denn Widerspruch gilt per Definition als Gegenschlag. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Vor allem ist der Cartoon mit dem Text konstruiert. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
https://www.nzz.ch/feuilleton/was-amerikas-einheit-untergraebt-ld.1407532
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
Wobei sie nicht überall begeistert aufgenommen wird: ... novo-argumente ...
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||
Die Intersektionalität ist doch schon da. https://www.nzz.ch/feuilleton/was-amerikas-einheit-untergraebt-ld.1407532
Wobei sie nicht überall begeistert aufgenommen wird: https://www.novo-argumente.com/artikel/extremisten_haben_den_feminismus_in_ihre_gewalt_gebracht
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wie passen diese beide postings zusammen? :hmm: Mir kommt es so vor als ob Du Dir hier selber widersprichst. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich fand mich immer toll, weil (...) |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Meinst Du das ernst? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nee, das war ein Treffer ins Schwarze. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Nee, das war der 100-Jährige Raucher. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Denke ich nicht. Ich sehe regelmäßig alte, weiße obdachlose Männer; einem hundertjährigem Raucher bin ich bisher nicht begegnet. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Zugegeben Helmut Schmidt ist nur 96 geworden. Dafür ist Johannes Heesters 108 geworden. Ich kenne auch kaum weiße obdachlose Männer, die obdachlos geworden sind, weil sie diskriminiert wurden. Es ist meistens der Suff, der sie in diese Lage gebracht hat. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Ohne die Existenz von Alkohol gäbe es also fast keine Obdachlosigkeit mehr? Das ist ja eine ganz neue Theorie. Na ja, eigentlich nicht. Es passt zu deiner sozialdarwinistischen Grundstimmung. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Das glaube ich weniger. Die würden einfach auf eine andere Droge umsteigen. Jedenfalls versacken sie nicht, "weil" sie diskriminiert werden. Zumindest nicht die meisten. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein, aber sie werden diskriminiert, weil Leute wie du behaupten, sie wären selber Schuld, weil sie ja zu viel Alkohol getrunken hätten. Wie kann man als Freigeist so etwas auch nur denken? Das ist eine Denkweise, die bereits im Mittelalter rückständig war. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Da ist niemand "schuld". Wer ist schuld, wenn jemand vom Rauchen nicht mehr loskommt? Der Tabak, die Gesellschaft, er/sie selbst, der Kapitalismus??? |
Zitat: |
Uniklinik Düsseldorf: Patienten solidarisieren sich mit streikendem Klinikpersonal
Dabei wird auch das neue Gesicht der Arbeiterbewegung in Zeiten nach dem Ende der großen Fabriken deutlich: Es ist nicht mehr weiß und männlich In den Ausständen wird auch das neue Gesicht der Arbeiterbewegung in Zeiten nach dem Ende der großen Fabriken deutlich. Es ist nicht mehr weiß und männlich (rein deutsch war auch die Belegschaft in der fordistischen Phase des Kapitalismus nicht). Im Bereich der Pflege gibt es besonders viele weibliche Arbeitskräfte, die lange Zeit auch von großen Teilen der traditionellen Arbeiterbewegung nicht so richtig als gleichwertig anerkannt wurden. Das beginnt sich zu ändern. Schon vor einigen Jahren hat die Bewegung Carerevolution auf die zunehmende Bedeutung der Pflege- und Sorgeberufe gelegt. Die Ausstände in den Kliniken sind ein Teil dieser Carerevolution und die Solidaritätsaktionen können durchaus der Vorschein sein für eine neue Solidarität in Lohnarbeitsverhältnissen. Denn klar ist: Arbeitskämpfe in Kliniken, Kitas etc. können nicht gegen, sondern nur mit den Patienten bzw. Eltern und Kinder gewonnen werden. In einem Stahlwerk konnten die Streikenden noch singen. Alle Räder stehen still, wenn mein starker Arm es will. Für die Streiks der neuen Arbeiterbewegung ist die Solidarität mit der Bevölkerung und vor allem der Nutzerinnen und Nutzer ihrer Dienstleistungen die größte Stärke. https://www.heise.de/tp/features/Uniklinik-Duesseldorf-Patienten-solidarisieren-sich-mit-streikendem-Klinikpersonal-4137235.html |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Mit Schuld erklärt die Bibel, dass die Frauen unter schmerzen Kinder gebären müssen und der Man im Schweiße seines Angesichts mühsam sein Brot verdient. Mit Schuld erklären einige, dass Frauen vergewaltigt werden. Hätten sie doch keinen Minirock angezogen. Natürlich lebt der Mensch nicht isoliert im Vakuum, sondern in einer Gesellschaft - auch wenn Thatcher behauptet hat: "Es gibt so etwas wie Gesellschaft nicht." Rauchen und Alkoholmissbrauch hängen beide statistisch gesehen mit Stress zusammen, da gibt es Studien, die jeder auf Google finden kann. Aber *Schuld* - das ist das Sich-Freisprechen der Gesellschaft von jeglicher Verantwortung. Da fällt mir ein, dass zelig kürzlich behauptete, dass es selbst in einer klassenlosen Gesellschaft Obdachlose geben würde. Auch dies dient wohl offenbar der Rechtfertigung der gesellschaftlichen Zustände hier. Ich kann dir dein Denken nicht ausreden, so bist du nun mal geworden. Aber wissenschaftlich gesehen ist es kreuzfalsch. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Ich denke, wir sind da nicht mal so weit auseinander. Scheiterungen entstehen dadurch, dass man die vermeintlich an sich gestellte aufgaben nicht bewältigen kann. Dass das in eine "Leistungsgesellschaft" eher der Fall ist, als in eine "klassenlose" oder eine Naturgesellschaft, ist wohl selbstverständlich. Gesellschaften, die von Außen eine Lebensweise aufgedrungen wurde, haben bekannterweise wohl prozentual die meisten gescheiterten; -Ureinwohner die kolonisiert wurden-, als bestes Beispiel. Das zieht sich noch durch zig-Generationen weiter. Wenn nun, die Gesellschaft eine "klassenlose" Lebensweise aufoktroyiert bekäme, würde es auch nicht weniger gescheiterte Existenzen hervorrufen. "Einfach" mal die Erwartungen an sich selbst herunterschrauben, würde Wunder bewirken. Aber so "einfach" ist das dann wohl doch nicht. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Wir haben anscheinend unterschiedliche Auffassungen vom Begriff "Privileg". |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Hier mal ein kurzer Artikel zum Zusammenhang zwischen Stress und Alkohol: https://www.spektrum.de/news/stress-erhoeht-den-alkoholkonsum/1429345 Innere Einstellungen zu äußeren Bedingungen sind ja ganz nett. Aber wenn jemand fällt, muss die Gesellschaft ihn oder sie wieder aufheben. Das ist das, was Tarvoc am Beispiel mit dem Hurricane in New Orleans beschrieb. Und hier zeigt sich eben das Asoziale an der herrschenden Gesellschaft. Der - religiöse - Begriff der Schuld dient dazu, dieses Asoziale der Gesellschaft zu vertuschen. Das nennt man Ideologie. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Da wäre dann allerdings immer noch zu klären, inwiefern die inneren Erwartungen internalisierte äußere Erwartungen sind. Ganz abgesehen davon, dass ein einmaliges Scheitern kein Beweis für Unfähigkeit sein muss, aber die Gesellschaft diesbezüglich wenig nachgiebig ist. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Es geht nur vordergründig um Rasse. Prinzipiell kann jede Andersartigkeit zur Grundlage von Diskriminierung (=Andersbehandlung) gemacht werden. Rassismus, Sexismus, Kulturalismus, etc. wären dann nur Spezialfälle einer grundlegenden Abneigung gegen Andersartigkeit. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Es ist ärgerlich, dass das Wort "Rassismus" inzwischen derart inflationär verwendet wird. (...) |
Myron hat folgendes geschrieben: |
[...]Der Rassismus im eigentlichen Sinn des Wortes bezieht sich auf den biologischen Rassenbegriff und besteht in (stereotypem) negativem Denken(...) |
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