Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Siehe: https://newdiscourses.com/tftw-erwacht-erweckung-de/ |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Dass das irgendwas mit "woke" zu tun haben soll, halte ich für ein Gerücht. Die einzigen, die im Moment in Tennessee Bücher von Schulen verbannen, sind die ultrarechten Trump-Leute, und die sind jeder Form von "wokeness" ja wohl wirklich unverdächtig. |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist ja der Witz. |
Zitat: |
Wegen "verharmlosender Klischees" hat der Ravensburger Verlag den Verkauf mehrerer Kinderbücher zu dem Film "Der junge Winnetou" gestoppt. Die Entscheidung löste Unverständnis aus, fand aber auch Zustimmung. |
Kat hat folgendes geschrieben: | ||
Du spielst jetzt hierauf an: https://www.tagesschau.de/kultur/winnetou-buecher-ravensburger-101.html?
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
[...], als würde Kinder durch Unterhaltung historische Fakten bzw. deren Verzerrungen wie einen Schwamm aufsaugen und reproduzieren. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
OK, in meiner nächsten Geschichte essen alle ständig Sauerkraut und Schweinshaxe, singen "O du schöner Westerwald", tragen Lederhosen und finden Hitler gut. Weil, Klischees sind ja nötig. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Als ob es keine Filme gäbe, die dieses Klischee bedienen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich habe relativ viele Bücher aus meiner Kindheit aufbewahrt. Unter diesen Büchern war eine Sammlung mit grausigen Geschichten und Bildern aus dem Herder-Verlag. Je älter ich wurde, desto mehr befremdete es mich, daß man solche "Kinder"-Geschichten überhaupt verlegt hat. Vor ein Jahr oder so, habe ich es endlich entsorgt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Und sind das gute, pädagogisch wertvolle Filme, die man Kindern zeigen sollte? Der Unterschied ist aber natürlich auch, dass die Deutschen keine Opfer von Kolonialismus, Genozid und systematischer rassistischer Unterdrückung und Entrechtung sind. Ein besserer Vergleich wäre vielleicht ein Kinderfilm über Juden, in dem offensichtlich antisemitische Klischees gepflegt werden. Oder ein entsprechender Film über Sinti und Roma (was bei älteren Medien für Kinder vermutlich sogar häufiger mal vorkommt). |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Und sind das gute, pädagogisch wertvolle Filme, die man Kindern zeigen sollte? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Der Unterschied ist aber natürlich auch, dass die Deutschen keine Opfer von Kolonialismus, Genozid und systematischer rassistischer Unterdrückung und Entrechtung sind. Ein besserer Vergleich wäre vielleicht ein Kinderfilm über Juden, in dem offensichtlich antisemitische Klischees gepflegt werden. Oder ein entsprechender Film über Sinti und Roma (was bei älteren Medien für Kinder vermutlich sogar häufiger mal vorkommt). |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Ist der Winnetou Film das denn? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
OK, in meiner nächsten Geschichte essen alle ständig Sauerkraut und Schweinshaxe, singen "O du schöner Westerwald", tragen Lederhosen und finden Hitler gut. Weil, Klischees sind ja nötig. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Klingt super. Fang an zu schreiben. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Stimmt natürlich. Er sollte außerdem noch jeden Bier saufen und gerne Fußball gucken lassen. Das Konfliktpotential ist da gewaltig. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Oh. Und ihre Nachbarn sind alles verweichlichte Froschfresser, die den ganzen Tag mit einem Baguette unterm Arm und Baskenmütze zum Pastissaufen schleichen und sich für die größte aller Nationen halten. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Darüber gibt es genügend Dokumentation, die zeigt wie es wirklich ist. Außerdem kann man da selber schauen gehen. Das sieht bei Indianerfilme ein bisschen anders aus. Indianer kennt man ausschließlich aus Filme. Und die sind zu mehr als 99% klischeehaft. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Man kann es aber auch als schlichten Eskapismus begreifen, der es unserem reizüberfluteten, dauerbespaßten Glückshormonjunkiegehirnen in dieser lauten Welt ein Refugium in der mentalen, inneren Migration bietet. Und dafür halte ich noch das abgedroschenste, bösartigste und beleidigendste Klischee für völlig legitim. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Genau, Karl-May-Westernspektakel sind ein echtes Refugium gegen Reizüberflutung und Dauerbespaßung und nicht etwa ein Beispiel dafür. Vermutlich gerade wegen der peinlichen und entwürdigenden Geschichtsvergessenheit in diesen Klischees, die einen durch Ekel und peinliche Berührtheit daran hindert, sich einfach zurückzulehnen und das Hirn abzuschalten. Wie Žižek sagen würde: Du hast das Recht, nicht zu genießen! Manchmal frage ich mich echt, ob du dein eigenes komplett widersprüchliches Zeug überhaupt durchliest. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ich weiß nicht, was das für Geschichten waren, aber ich glaube, unheimlich oder "grausig" dürfen Kindergeschichten unter Umständen schon sein. Ich denke da etwa an Neil Gaimans "Coraline", das ja doch viele Kinder lieben. Ich glaube nicht, dass es gut ist, Kinder komplett in Watte zu packen, und man merkt auch, wenn man Kinder mit geeigneten unheimlichen Geschichten konfrontiert, immer wieder, dass sie das selber auch nicht wollen. Die wollen wissen, wie es weitergeht. Ich habe gestern noch ein Tale Foundry-Video dazu gesehen, vielleicht verlinke ich das nachher mal. Kommt natürlich wie immer alles drauf an, was das nun genau für Geschichten waren, aber die totale Disneyfizierung der Kindheit ist vielleicht gar keine so gute Idee. Die Kinder lernen dann im schlimmsten Falle kaum noch, mit Gefühlen wie Furcht etc. umzugehen. |
Zitat: |
Als sie erkennt, dass der Junge anscheinend nicht fett wird, verliert sie die Geduld und will ihn sofort braten. Die Hexe befiehlt Gretel, in den Ofen zu sehen, ob dieser schon heiß sei. Gretel aber behauptet, zu klein dafür zu sein, sodass die Hexe selbst nachsehen muss. Als sie den Ofen öffnet, schiebt Gretel die böse Hexe hinein. |
Zitat: |
Der Marterpfahl war ein bei einigen Indianerstämmen im Nordosten der USA verwendeter Pfahl, an den gefangene Feinde des Stammes festgebunden wurden, die dann einer erniedrigenden bis tödlichen Tortur ausgesetzt wurden. Tatsächlich belegt ist die Verwendung nur bei wenigen Stämmen, darunter den Irokesen, Kiowa, Lenni Lenape und Comanchen. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Es ging um die Fiktion, die Lüge als Flucht aus der Realität. Da kann sich ja jeder seines suchen. Wenn dir das Klischee vom noblen Wilden nichts gibt, schau halt was anderes. Irgendwas was dich ablenkt von Krieg, Inflation, der Arbeit in der Tretmühle, nur um dir noch mehr Schrott zu kaufen, den du ohne das Kaputtschuften nicht bräuchtest, die nervigen Blaggen, falls du welche hast, das fehlen von nervigen Blaggen, falls du keine hast, die Einsamkeit in und außerhalb der sozialen Medien, den Lärm der Stadt und der asozialen, rassistischen Schreihälse und ihrer Köter darin, die Umwertung der Werte durch ausgeflippte Aktivisten auf der einen und betonköpfige Konservativisten auf der anderen Seite, den Gestank der Parfümerien und ihrer Kunden und Nichtkunden und der schwarzen, unaufhaltsam auf dich zurauschenden leere des Todes, der all dein Leid und alles wofür du gekämpft hast, alles was dir Spaß machte, ein für alle Mal in einen wert- und nutzlosen Haufen Asche und Knochen verwandelt. Ja, manche brauchen dafür einen Fluchtpunkt. Und sei es auch nur die kitschige Vorstellung von einem edlen Häuptling der Apachen, der mit seinem Mustang durch die jugoslawische Prärie reitet und Räuber und Wilderer verwämst. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Anderen reicht halt einmal am Tag zu wichsen und sich Titten im Internet anzugucken. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Es ging um die Fiktion, die Lüge als Flucht aus der Realität. Da kann sich ja jeder seines suchen. Wenn dir das Klischee vom noblen Wilden nichts gibt, schau halt was anderes. Irgendwas was dich ablenkt von Krieg, Inflation, der Arbeit in der Tretmühle, nur um dir noch mehr Schrott zu kaufen, den du ohne das Kaputtschuften nicht bräuchtest, die nervigen Blaggen, falls du welche hast, das fehlen von nervigen Blaggen, falls du keine hast, die Einsamkeit in und außerhalb der sozialen Medien, den Lärm der Stadt und der asozialen, rassistischen Schreihälse und ihrer Köter darin, die Umwertung der Werte durch ausgeflippte Aktivisten auf der einen und betonköpfige Konservativisten auf der anderen Seite, den Gestank der Parfümerien und ihrer Kunden und Nichtkunden und der schwarzen, unaufhaltsam auf dich zurauschenden leere des Todes, der all dein Leid und alles wofür du gekämpft hast, alles was dir Spaß machte, ein für alle Mal in einen wert- und nutzlosen Haufen Asche und Knochen verwandelt. Ja, manche brauchen dafür einen Fluchtpunkt. Und sei es auch nur die kitschige Vorstellung von einem edlen Häuptling der Apachen, der mit seinem Mustang durch die jugoslawische Prärie reitet und Räuber und Wilderer verwämst. Anderen reicht halt einmal am Tag zu wichsen und sich Titten im Internet anzugucken. Ich für meinen Teil kann beidem etwas abgewinnen. Dem einen mehr, dem anderen weniger. Fiktion gehört zu den ureigensten Fähigkeiten unseres Gehirns. Anders als das bewältigen eines verschachtelten, hochkomplexen Alltags, wie wir ihn derzeit führen. All die Bürokratie, all diese Regeln und Bedürfnisse, die all diese Honks da draußen an uns herantragen. Steuerschlupflöcher, Sonder- und Ausnahmeregelungen, globale Vernetzung. Dafür ist unser Hirn nicht gemacht und es stößt an seine Anpassungsgrenzen. So jedenfalls meine These. Geschichten von Orten und Menschen, die mit all dem nichts zu tun haben, helfen uns nicht alle wahnsinnig zu werden. Und natürlich beziehe ich mich nicht nur auf Karl May, Herr Strohmann, sondern auf jede Fiktion. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Und warum müssen ausgerechnet Indianer dafür herhalten... Ach ja. Die sind es gewohnt, dass ausschließlich Märchen über ihnen erzählt werden.
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Das Leben der weißen Cowboys wurde auch nur selten realistisch dargestellt (schwarze Cowboys, die es ebenfalls gab, fehlten in den frühen Filmen, aber das ist eh ein ganz anderes Kapitel, nicht wahr?) |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Jede Fiktion? Stellst du jetzt deine Filmkritiken ein und wirst zum Disney-Apolegeten? Du gibst doch nicht den Anspruch auf, über die Qualität von fiktionalen Werken zu urteilen. Und genau das geschieht, wenn man Winnetou als eine geschichtsvergessene Aneinanderreihung von Klischees kritisch inhaltlich und politisch kommentiert. |
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