Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Und genau das ist falsch. Die Intention ist immer das Entscheidende. Und normalerweise kommt sie auch zum Ausdruck durch den Kontext, durch Mimik, Gestik. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das ist das eigentlich Gefährliche an der neuen Tugendpolizei. Auch wenn sie immer zu beschwichtigen versuchen "Das sind doch bloss Vorschläge", "Man darf sich doch mal Gedanken machen", wenn die sich erst mal so richtig in Rage bringen, dann wird versucht soziale und wirtschaftliche Existenzen zu vernichten, bloss weil einer ein "böses Wort" benutzt hat oder den falschen Witz erzählt hat. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Yup! Genauso ist es! Wir hören eben nicht nur das Wort, sondern das "drumherum" dient genauso der Kommunikation. Dass manche das nicht begreifen, drückt sich z.B. dadurch aus, dass sie selbst wenn sie begründen wollen, dass sie ein bestimmtes Wort nicht benutzen wollen, dieses Wort nicht ausschreiben, sondern einen Code dafuer benutzen, z.B. "N-Wort", ganz so als ob das Wort an sich magische Qualitäten besitzen wuerde, die man durch seine Benutzung heraufbeschwören koennte. Dabei sollte selbst dem letzten Deppen klar sein, dass z.B. der Satz "Ich benutze das Wort 'Neger' nicht, weil ich es fuer herabwürdigend halte" gerade keine Herabwürdigung beinhaltet, sondern das genaue Gegenteil davon. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wenn Du es für herabwürdigend hältst, warum musst du es dann unbedingt aussprechen? |
Zitat: |
Weil mein Gegenüber nicht meine Gedanken lesen kann, sondern nur das hört, was ich sage. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Natürlich. Die Parallelen sind offensichtlich. Oder ist Dir Wissenschaft nur solange genehm, wie sie Dir passt? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wenn Du es für herabwürdigend hältst, warum musst du es dann unbedingt aussprechen? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
In München sollte die Komödie "Wer hat Angst vorm weißen Mann?" gespielt werden, die sich auf witzige Art mit Rassismus beschäftigt. Wir hatten auf das Stück hingewiesen, bekamen dann aber eine rügende Mail von einer Frau, da wir in der Ankündigung das N-Wort verwendet hatten - so wie auf der Beschreibung des Stückes auf der Veranstalterseite. Wir wurden gebeten, das Wort zu entfernen oder als "N-Wort" bzw. "N*ger" zu verschlüsseln, weil es ein rassistisches und triggerndes Wort sei. Haben wir dann auch umgehend gemacht. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Dass sich jemand über das N-Wort beschwert, selbst wenn es in einem Kontext verwendet wird, der offensichtlich antirassistisch ist, können wir emotional nicht erfassen, nur verstehen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Warum reagierst Du nicht auf meine Beiträge https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2217254#2217254 und https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2217271#2217271 Du erzählst Mantra-mäßig immer die gleiche Leier. ![]() |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Hier geht's doch darum, dass eine Regel, die den Sinn haben soll Menschen vor rassistischer Herabwürdigung zu schuetzen, soweit ausgedehnt wird, dass man z.B. auch in antirassistischen Theaterstücken das Wort nicht mehr benutzen, sondern verschämt umschreiben soll.(ADs Beispiel, nicht meins) Das stellt den Sinngehalt der Regel exakt auf den Kopf. Dadurch wird niemand geschützt, sondern es werden Menschen drangsaliert, die das genaue Gegenteil von rassistischer Herabwürdigung im Sinn haben! Das halte ich fuer pervers. Das ist ungefaehr so als wenn man ein Verbot eine Rasenfläche nicht zu betreten auch auf den Menschen ausweitet, der den Rasen maehen soll. Das macht keinen Sinn mehr, sondern wir sind nun im Bereich der reinen Schikane angekommen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Hier geht es um Borniertheit. Die einen meinen bestimmen zu können, welche Wörter benutzt werden dürfen und andere nicht. Die anderen meinen bestimmen zu dürfen, wer wann beleidigt sein darf. Ich finde, das Wort des Adressates hat in diesem Fall, dass größere Gewicht. Deshalb mein Beispiel von der Französin. Wenn man sich einfach darüber hinweg setzt, ist an Borniertheit eigentlich nicht zu übertreffen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
...
Dann musst Du konsequenterweise auch die religiösen Menschen bestimmen lassen, was Du sagen und tun darfst und was nicht ohne sie zu beleidigen. Viel Spass dabei! ![]() Filme wie "Das Leben des Brian" und Religionskritik ueberhaupt wird es dann praktisch kaum noch geben. Meine Haltung dazu ist die gleiche wie beim Thema Rassismus: Absicht und Kontext sind entscheidend! |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist ein sehr schönes Thema: Einen fundamentalistischen Muslim kann ich durch ein Anzweifeln der Existenz Mohammeds so sehr verletzen, dass er mir mit Morddrohungen kommt - das ist jetzt keine hypothetische Geschichte, das ist dem damals noch muslimischen Dozenten Sven Kalisch in der Realität passiert und er stand dann (oder steht immer noch?) unter Polizeischutz. Dem trägt man jetzt Rechnung, indem man Religionskritik am Islam als Islamophobie bekämpft. Was das Wort Neger angeht, so wurde das bei uns in den 60ern, da habe ich noch eigene Erinnerungen dran, das Wort wurde auch benutzt, ich lebte in einer Stadt mit amerikanischer Garnison, relativ neutral benutzt. Dazu passt auch, dass die schwarzen GIs, die aus Deutschland in ihre Heimat zurückkamen, von diesem Land, in dem sie damals Neger genannt wurden, als von einem Land ohne Rassismus erzählten - für viele war diese Erfahrung der Hintergrund zur Forderung von Rassengleichheit in den USA. Was dann stattfand, war eine Rückbesinnung auf die historische Bedeutung des Wortes Neger auch bei uns und damit eine neue künstliche Schaffung des Wortes Neger als Schimpfwort. Wirklich eine beeindruckende Leistung der political correctness: Indem sie die gesellschaftliche Entwicklung der Sprache zurückdreht, schafft sie es, die erst dadurch notwendige Veränderung als Fortschritt zu verkaufen. Ich bin begeistert. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist ein sehr schönes Thema: Einen fundamentalistischen Muslim kann ich durch ein Anzweifeln der Existenz Mohammeds so sehr verletzen, dass er mir mit Morddrohungen kommt - das ist jetzt keine hypothetische Geschichte, das ist dem damals noch muslimischen Dozenten Sven Kalisch in der Realität passiert und er stand dann (oder steht immer noch?) unter Polizeischutz. Dem trägt man jetzt Rechnung, indem man Religionskritik am Islam als Islamophobie bekämpft. Was das Wort Neger angeht, so wurde das bei uns in den 60ern, da habe ich noch eigene Erinnerungen dran, das Wort wurde auch benutzt, ich lebte in einer Stadt mit amerikanischer Garnison, relativ neutral benutzt. Dazu passt auch, dass die schwarzen GIs, die aus Deutschland in ihre Heimat zurückkamen, von diesem Land, in dem sie damals Neger genannt wurden, als von einem Land ohne Rassismus erzählten - für viele war diese Erfahrung der Hintergrund zur Forderung von Rassengleichheit in den USA. Was dann stattfand, war eine Rückbesinnung auf die historische Bedeutung des Wortes Neger auch bei uns und damit eine neue künstliche Schaffung des Wortes Neger als Schimpfwort. Wirklich eine beeindruckende Leistung der political correctness: Indem sie die gesellschaftliche Entwicklung der Sprache zurückdreht, schafft sie es, die erst dadurch notwendige Veränderung als Fortschritt zu verkaufen. Ich bin begeistert. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
...
Der Dualismus des fwo. Beeindruckende Beiträge wechseln sich ständig mit solchem Mist ab. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wenn auf die Neutralität des Begriffs "Neger" insistiert wird, betrachte ich es als den Reflexen innerhalb der Diskussion im FGH geschuldet. Eine Abwehrreaktion, die sich nichts vorschreiben lassen will. Was unsinnig ist, denn Sprache kann man sowieso nicht erzwingen. Im RL, von Angesicht zu Angesicht würden die Mitforisten der Bitte nachkommen, auf die Bezeichnung zu verzichten, anstatt eine Diskussion anzuzetteln. Hoffe ich doch. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||
Da muss ich deine Hoffnung enttäuschen. Liegt aber auch daran, dass deine Prämisse der Abwehrreaktion nicht zutrifft. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wenn auf die Neutralität des Begriffs "Neger" insistiert wird, betrachte ich es als den Reflexen innerhalb der Diskussion im FGH geschuldet. Eine Abwehrreaktion, die sich nichts vorschreiben lassen will. Was unsinnig ist, denn Sprache kann man sowieso nicht erzwingen. Im RL, von Angesicht zu Angesicht würden die Mitforisten der Bitte nachkommen, auf die Bezeichnung zu verzichten, anstatt eine Diskussion anzuzetteln. Hoffe ich doch. |
narr hat folgendes geschrieben: |
...
Manchmal hilft auch, sich selber zu erinnern, wann und wie Begriffe entstanden und etabliert wurden: .... |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Wenn auf die Neutralität des Begriffs "Neger" insistiert wird, betrachte ich es als den Reflexen innerhalb der Diskussion im FGH geschuldet. Eine Abwehrreaktion, die sich nichts vorschreiben lassen will. Was unsinnig ist, denn Sprache kann man sowieso nicht erzwingen. Im RL, von Angesicht zu Angesicht würden die Mitforisten der Bitte nachkommen, auf die Bezeichnung zu verzichten, anstatt eine Diskussion anzuzetteln. Hoffe ich doch. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Hast Du Dir mal überlegt, ob sich hinter diesem anscheinend sicheren Urteil Mist eine Form des Selbstschutzes verbergen könnte? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
OK, die Prämisse ignorieren wir. Wie muss ich mir das vorstellen? zB eine Runde in der Gaststätte, jemand bezeichnet einen Schwarzen als Neger. Der bittet ihn, nicht so zu bezeichnen. Sagst Du dann, ja, aber hat doch Recht? Bist du peinlich berührt? Oder stehst ihm bei? Wie ist deine Reaktion? edit |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Nein. Es hilft nur, wenn man vermeiden will, die Gegenwart zu sehen, um sie dann mit neuen Begriffen und einem Alleinvertretungsanspruch neu zu erfinden. Meinst Du, dass Zeit heute noch die selbe Bedeutung hat, wie in den ersten altgriechischen Texten? Oder der Begriff Sklave oder der Begriff Frau oder auch nur, dass Frau in einer heutigen europäischen Gesellschaft das selbe bedeutet wie in einer heutigen islamischen Gesellschaft? Schon der Kampf um die Bedeutung der Menschenrechte zeigt, dass man die Prozesse, um die es hier geht, nicht an der Bedeutung einzelner Begriffe zu bestimmten Zeitpunkten fassen kann. Ich hatte in dem Zusammenhang schon darauf hingewiesen, dass Neger in den 60er Jahren in Deutschland eine andere Bedeutung hatte als es heute hat. Meinst Du, das zu widerlegen, in dem Du diesen Begriff in die weitere Vergangenheit verbannst? Ich halte dieses Verfahren für einen ausgemachten Blödsinn, auch wenn ich sehe, dass es nicht aus Böswillen veranstaltet wird. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich halte es für Blödsinn, Änderungen der Sprache aus Trotz nicht zu folgen. Under der linden an der heide, dâ unser zweier bette was, Dâ mugt ir vinden schône beide gebrochen bluomen unde gras. Vor dem walde in einem tal, tandaradei, schône sanc diu nahtegal. So spricht auch kein Mensch mehr. Vielleicht verstehst Du es noch? ![]() |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es besteht ein Unterschied zwischen der normalen, ungesteuerten Veränderung von Sprache ueber die Jahrhunderte und der gezielten Manipulation von Sprache zur Durchsetzung politisch-ideologischer Ziele. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
...Meinst Du, dass Zeit heute noch die selbe Bedeutung hat, wie in den ersten altgriechischen Texten?... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
..., dass Neger in den 60er Jahren in Deutschland eine andere Bedeutung hatte als es heute hat. Meinst Du, das zu widerlegen, in dem Du diesen Begriff in die weitere Vergangenheit verbannst? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich halte dieses Verfahren für einen ausgemachten Blödsinn, auch wenn ich sehe, dass es nicht aus Böswillen veranstaltet wird. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es besteht ein Unterschied zwischen der normalen, ungesteuerten Veränderung von Sprache ueber die Jahrhunderte und der gezielten Manipulation von Sprache zur Durchsetzung politisch-ideologischer Ziele.
... |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Dabei sind wir schon unterschiedliche Meinung. Ich sehe hier nirgends weder gezielt, noch Manipulation. Es ist eher sowas ähnliches wie Pupsen in der Öffentlichkeit. Ez ziemt sich einfach nicht. Darüber braucht man nicht diskutieren. Wer doch darüber diskutieren will... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Wer bestimmt denn, was sich ziemt und was nicht? Das ist doch das Problem! |
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