Uni Trier nach Karl Marx benennen? | |||||||||||||||||||||
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Stimmen insgesamt : 22 |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Niemand, der die Passagen aus Marxens Schriften kennt, die sich etwa mit der Lage der Arbeiterklasse befassen, oder auch Marx' Reflektionen zu Strafe und Folter im Rudolf-von-Geroldstein-Kapitel der Heiligen Familie, kann noch ernsthaft auf die Idee kommen, Marx Empathiemangel zu unterstellen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Es gibt definitiv einen Unterschied bezüglich theoretisch-abstrakter und gelebter Empathie. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Hmmm... parasitärer Lebensstil, Mangel an Empathie, arrogante Verhaltensweisen, nutzt sogar die aus. die ihm nahe stehen... da kommt doch einiges zusammen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Bei Marx oder Samson? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen ist das Ganze immer noch ein ad hominem-Fehlschluss. "Da kommt doch einiges zusammen." Was denn so? |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Bei Marx oder Samson? |
Zitat: |
Es ist kein Land in Europa, das nicht in irgendeinem Winkel eine oder mehrere Völkerruinen besitzt, Überbleibsel einer früheren Bewohnerschaft, zurückgedrängt und unterjocht von der Nation, welche später Trägerin der geschichtlichen Entwicklung wurde. Diese Reste einer von dem Gang der Geschichte, wie Hegel sagt, unbarmherzig zertretenen Nation, diese Völkerabfälle werden jedesmal und bleiben bis zu ihrer gänzlichen Vertilgung oder Entnationalisierung die fanatischen Träger der Kontrerevolution, wie ihre ganze Existenz überhaupt schon ein Protest gegen eine große geschichtliche Revolution ist. ... So in Östreich die panslawistischen Südslawen, die weiter nichts sind als der Völkerabfall einer höchst verworrenen tausendjährigen Entwicklung. Daß dieser ebenfalls höchst verworrene Völkerabfall sein Heil nur in der Umkehr der ganzen europäischen Bewegung sieht, die für ihn nicht von Westen nach Osten, sondern von Osten nach Westen gehen sollte, daß die befreiende Waffe, <173> das Band der Einheit für ihn die russische Knute ist - das ist das Natürlichste von der Welt. ... Die Südslawen, seit tausend Jahren von Deutschen und Magyaren ins Schlepptau genommen, haben sich 1848 nur darum zur Herstellung ihrer nationalen Selbständigkeit erhoben, um dadurch zugleich die deutsch-magyarische Revolution zu unterdrücken. Sie vertreten die Kontrerevolution. Ihnen haben sich zwei ebenfalls längst verkommene Nationen ohne alle geschichtliche Aktionskraft angeschlossen: die Sachsen und Rumänen Siebenbürgens. ... Fallen sie aber, so fallen sie rühmlich als die letzten Helden der Revolution von 1848, und nur auf kurze Zelt. Dann wird einen Augenblick die slawische Kontrerevolution mit ihrer ganzen Barbarei die östreich[ische] Monarchie überfluten, und die Kamarilla wird sehen, was sie an ihren Bundes- <176> genossen hat. Aber bei dem ersten siegreichen Aufstand des französischen Proletariats, den Louis-Napoleon mit aller Gewalt heraufzubeschwören bemüht ist, werden die östreichischen Deutschen und Magyaren frei werden und an den slawischen Barbaren blutige Rache nehmen. Der allgemeine Krieg, der dann ausbricht, wird diesen slawischen Sonderbund zersprengen und alle diese kleinen stierköpfigen Nationen bis auf ihren Namen vernichten. Der nächste Weltkrieg wird nicht nur reaktionäre Klassen und Dynastien, er wird auch ganze reaktionäre Völker vom Erdboden verschwinden machen. Und das ist auch ein Fortschritt. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Der Jubel über den lange erhofften Tod eines Onkels ist da m.E. aussagekräftiger, als Passagen in veröffentlichten Texten. |
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben: |
Reaktionäre, kontrarrevolutionäre Völkerabfälle, die bei nächster Gelegenheit im Namen des Fortschritts vernichtet werden. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Aussagekräftig wofür? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Aber ich denke, wenn Marx tatsächlich so eine dunkle Persönlichkeit hatte, könnte darin eine Erklärung liegen, warum die Versuche, seine Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen, immer wieder scheitern. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Deine Lesart wirft beides durcheinander. Und sich am Begriff des Völkerabfalls aufzuhängen ist in diesem Kontext so, als würde man es Zygmunt Bauman zum Vorwurf machen, wenn er von "Menschenmüll" spricht. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Es macht aber schon einen Unterschied, ob man den Begriff "Menschenmüll" rein deskriptiv verwendet, also als analytische Beschreibung eines Zustands, den man nicht gut heissen muss, oder ob man schreibt, dass es ein Fortschritt sein wird, wenn "Völkerabfälle" durch den nächsten Krieg ausgelöscht werden. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Das kommt darauf an, was damit gemeint ist. So wie ich das sehe, hat Marx damit die Auflösung der lokalen Nationalismen durch gewaltsame Integration dieser Völker in einen moderneren, konsolidierten Vielvölkerstaat (nämlich Österreich) im Sinne. |
Karl Marx hat folgendes geschrieben: |
Aber bei dem ersten siegreichen Aufstand des französischen Proletariats, den Louis-Napoleon mit aller Gewalt heraufzubeschwören bemüht ist, werden die östreichischen Deutschen und Magyaren frei werden und an den slawischen Barbaren blutige Rache nehmen. Der allgemeine Krieg, der dann ausbricht, wird diesen slawischen Sonderbund zersprengen und alle diese kleinen stierköpfigen Nationen bis auf ihren Namen vernichten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Diese Gedankenverbindung verstehe ich nicht so recht. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Hmmm... |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Finde ich jetzt nicht so schlimm Mir reicht es, wenn ich sie verstehe. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Naja, es passt alles zusammen. Einerseits ein Vordenker, der typische Eigenschaften eines Sekten-Gurus hat, andererseits der Anhänger, der Angriffe auf sein Idol mit Hinweisen auf Rechtschreibfehler und "Kant hat aber auch..." zurück weist. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Find ich sowas von blödsinnig. Da haben sich die Chemnitzer vom ollen Marx befreit und ihren alten Namen wieder angenommen - und jetzt sowas.
Vielleicht geben die Chemnitzer auch den "Nischl" gern her, den kann man dann in Trier vor die Uni stellen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Es gibt natürlich noch andere Passagen, die uns heute leicht als rassistisch erscheinen können, und auch nicht selten recht martialische Formulierungen. Ich kann nachher gerne noch eine Passage aus den Grundrissen zitieren. Ich bin mir dieser Problematik absolut bewusst. Der Punk ist, dass eine Kenntnis sowohl der Marxschen Rahmentheorien als auch des intellektuellen Klimas der Entstehungszeit diese Äußerungen oft in einem anderen Licht erscheinen lassen. Der Artikel ignoriert das sträflich, etwa wenn er einen Text, der Bruno Bauers Antisemitismus persifliert, als Beleg für Antisemitismus bei Marx anführt, ohne Bauer auch nur zu erwähnen. Das ist keine akzeptable Art, sich mit einer so komplexen Problematik auseinanderzusetzen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Bei seinen nationalistischen Vernichtungsphantasien sehe ich demgegenueber zwar auch, dass Karl Marx waehrend der Blütezeit der eurasischen Nationalismen gelebt und geschrieben hat, der auffällige Gegensatz zwischen den hier zitierten Textbeispielen und dem stark internationalistischen Einschlag seines Ideengebäudes stößt aber dennoch etwas komisch auf. Da wird dann schon ein recht tiefer innerer ideologischer Widerspruch bei Marx sichtbar. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Es gibt natürlich noch andere Passagen, die uns heute leicht als rassistisch erscheinen können, und auch nicht selten recht martialische Formulierungen. Ich kann nachher gerne noch eine Passage aus den Grundrissen zitieren. Ich bin mir dieser Problematik absolut bewusst. Der Punk ist, dass eine Kenntnis sowohl der Marxschen Rahmentheorien als auch des intellektuellen Klimas der Entstehungszeit diese Äußerungen oft in einem anderen Licht erscheinen lassen. Der Artikel ignoriert das sträflich, etwa wenn er einen Text, der Bruno Bauers Antisemitismus persifliert, als Beleg für Antisemitismus bei Marx anführt, ohne Bauer auch nur zu erwähnen. Das ist keine akzeptable Art, sich mit einer so komplexen Problematik auseinanderzusetzen. |
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