Der Autor hat folgendes geschrieben: |
Ich persönlich mache es so, dass ich öffentlich schon deutlich, wenn auch nicht beleidigend, meine Meinung zu der Sache äußere. Wenn ich persönlich mit einem religiösen Menschen rede, lasse ich mir mehr Zeit und zeige mehr Verständnis. Seine Aufmerksamkeit habe ich schließlich schon und mit ihm kann ich bereits diskutieren.
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step hat folgendes geschrieben: | ||
Da sitzen hauptsächlich zahlende Mitläufer. Diese verletzlichen Schäfchen sind natürlich nie verantwortlich für die Taten ihrer Hirten bzw. "des Systems". |
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Wenn eine Minderheit die Gesamtgesellschaft verändern will, so muss sie ihre Positionen schon in sehr hoher Dosierung anbieten, denn nur so kann etwas von der ursprünglichen avantgardistischen Substanz im Zuge des zwangsläufig eintretenden "gesellschaftlichen Verwässerungsprozesses" übrig bleiben. Wer immerzu ängstlich nach dem Status quo schielt, wird nur wenig verändern.
Ein Beispiel: Hätte Karlheinz Deschner die "Kriminalgeschichte des Christentums" nicht in der ihm eigenen Schärfe beschrieben, hätte sich das Bewusstsein über die Verbrechen der Kirchen in der Vergangenheit nicht in gleichem Maße in den Köpfen der Menschen etablieren können. Selbst nach der medialen Verwässerung ("Dieser Deschner übertreibt zwar gewaltig, aber ganz von der Hand zu weisen, ist seine Kritik ja nicht") blieb genug kritische Substanz übrig, um Einstellungsänderungen bei sehr vielen Menschen hervorzurufen. Abstrakter formuliert: Auch wenn die Mehrheit meinen sollte, 2+2 sei 22, müssen Aufklärer ganz entschieden bei der Aussage 2+2=4 bleiben. Und das nicht nur, weil nur diese Aussage wahr ist, sondern auch, weil es ein strategischer Fehler wäre, würde man opportunistisch vor der Establishment-Meinung einknicken. Warum? Weil zum einen die Klarheit der Aussage 2+2=4 einige vormals Andersdenkende direkt überzeugen wird und weil zum anderen durch die konsequente aufklärerische Haltung die Chance steigt, dass auch die Mehrheit langsam von ihren tradierten Überzeugungen abrückt. Sie wird zwar nicht gleich zum Ergebnis 2+2=4 kommen, aber es wird sich doch ganz allmählich die Meinung durchsetzen, dass das traditionelle Ergebnis 2+2=22 wohl etwas zu hoch gegriffen war. |
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„So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn. (…) Die Aufgabe, mit der Christus begann, die er aber nicht zu Ende führte, werde ich vollenden.“ |
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Wenn man die Angelegenheit nur aus strategischen Perspektive heraus betrachtet, wird man wohl sagen müssen, dass wir beide Stränge der Religionskritik benötigen. |
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ohne dass dies von religiösen Menschen als verletzend empfunden wird, der möge dies doch bitte demonstrieren |
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gegenwärtige Renaissance des Glaubens |
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Genauso wird aus der "Hölle" ein "innerpsychischer Akt" gemacht |
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Ich finde, Norbert Hörster macht das ganz gut in "Die Frage nach Gott". Er erzielt dies durch einen sehr sachlichen Stil. Verletzt gefühlt haben sich trotzdem wieder ein paar Rezensenten, aber das ist derart ungerechtfertigt, dass es niemanden interessieren muss. Sie haben zumindest keinen guten Grund, sich verletzt zu fühlen und darauf kommt es an. So erreicht man mehr Leute und sagt trotzdem die Wahrheit. Ich bin auch der Meinung, dass Richard Dawkins dies in "The God Delusion" gut macht. Er gilt zwar als wütender Brutalstaufklärer, aber das stimmt nicht. Sein Stil ist ganz im Gegenteil sehr angenehm, ein wunderbares Oxford-Englisch. Diese Reaktionen sind nur ein Zeichen dafür, dass Gläubige befürchten, Dawkins könnte Recht haben. Auch darauf muss man gewiss keine Rücksicht nehmen. |
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Es sollte in diesem Zusammenhang nicht übersehen werden, dass es weltweit einen stabilen Trend in Richtung eines konsequenteren Denkens und Handelns gibt. Die Menschen neigen offenkundig immer mehr dazu, entweder auf konsequentere Weise zu glauben oder aber sich aufgrund rationaler Argumente konsequenter gegen den Glauben zu entscheiden. (Selbst in den USA steigt seit Jahren nicht nur die Zahl der religiösen Fundamentalisten kontinuierlich an, sondern auch die Zahl der Konfessions-osen!)
Wer dieses Faktum zur Kenntnis nimmt, dürfte sich schwer damit tun, allzu große Hoffnungen auf das europäische Projekt einer „aufgeklärten Religion“ zu setzen. Auf Dauer nämlich wird ein solcher weltanschaulicher Flickenteppich auf immer weniger Menschen attraktiv wirken. Wer wirklich glauben will, wird sich kaum auf längere Sicht mit unverbindlichen Metaphern abspeisen lassen, und wer sich für eine humanere, aufgeklärtere Weltsicht engagiert, wird in Zukunft wohl eher das säkulare Original, nicht die halb-gare religiöse Kopie bevorzugen! Man mag es vielleicht bedauern, dass die „Religion light“ ihre Vermittlungsfunktion zwischen konsequenter Aufklärung und Fundamentalismus verliert, dieses Phänomen zu ignorieren, wäre jedoch töricht. Für Humanisten und Aufklärer heißt dies, dass sie weder die Kritik am Fundamentalismus noch die Kritik an den „Light-Versionen“ der Religionen, die tragischerweise den Blick auf das eigentliche Problem des religiösen Wahrheits- und Machtanspruchs verstellen, aufgeben dürfen. Vielmehr müssen sie daran arbeiten, das eigenständige Profil eines konsequenten, aufklärerischen Humanismus zu schärfen und dessen Vorteile gegenüber den religiösen Konkurrenzunternehmen herauszuarbeiten. Dies jedoch kann nur gelingen, wenn man die Konfrontation mit religiösen Fundamentalisten einerseits und „Weichfilterreligiösen“ andererseits nicht scheut. |
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Weil dem so ist, zielt meine Kritik an den authentischen religiösen Überzeugungen auch nicht an der Realität vorbei. |
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Sie saugten fast meinen gesamten Verstand aus, so dass ich am Ende nur noch das Bedürfnis hatte, zum christlichen Glauben zu konvertieren. |
Der Autor hat folgendes geschrieben: |
Etwas verstehe ich bei deiner Religionskritik nicht so ganz: Du betonst immer, dass die neumodische Kuschelchristen-Version des Glaubens keinen Sinn ergibt. Die Original-Version ergibt doch aber fast genau so wenig Sinn. Warum ist es wahrscheinlicher, dass die Leute die sinnlose Ursprungs-Fassung glauben, als dass sie die sinnlose neue Fassung glauben? Das entzieht sich doch beides der rationalen Erfassung. Wie du selbst sagtest: Warum sollte Gott einen Teil von sich auf die Erde schicken, um ihn von einer antiken Besatzungsmacht hinrichten zu lassen, nur um den Menschen ihre Sünden vergeben zu können? Das ist der Original-Glaube und der ist auch kaum nachzuvollziehen. |
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Die Evangelikalen bieten etwas, was EKD und RKK nicht mehr bieten: Festen Halt, feste Forschriften, Trennung der Welt in einfache Kategorien "Gut" und "Böse" |
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sie wirkt aber zumindest auf mich viel widersprüchlicher als es eine wörtliche Auslegen von "Gottes Wort" eben ist. |
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Aus dem Grund, dass Menschen zum Tel irrational sind, aber wenn, dann lieber konsequent. Die Evangelikalen bieten etwas, was EKD und RKK nicht mehr bieten: Festen Halt, feste Forschriften, Trennung der Welt in einfache Kategorien "Gut" und "Böse" - die Gefahr der Hölle, vor der sie Jesus bewahrt... Ohne Hölle braucht es auch kein Christentum. Die humanistisch und aufklärerisch gezähmt Version des Christentums erscheint uns zwar angenehmer, sie wirkt aber zumindest auf mich viel widersprüchlicher als es eine wörtliche Auslegen von "Gottes Wort" eben ist. |
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"Primatenhirn-Konstrukte" ("imaginäre Alpha-Männchen") |
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben: |
Was die entschärfte Version der 10 Angebote betrifft, so finde ich die durchaus in Ordnung. (Habe ich ja auch im Thread geschrieben...) Nur: Es gehen bei solchen Entschärfungen immer auch interessante Inhalte verloren, so z.B. die nicht unbedeutsame, wenn auch unbequeme Tatsache, dass die "Götter" bloß "Primatenhirn-Konstrukte" ("imaginäre Alpha-Männchen") sind. |
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Es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die auf die Existenz von Göttern schließen lassen. Im Gegenteil: Viel deutet darauf hin, dass Götter Vorstellungen unserer Fantasie sind. Unsere Gehirne sind zu wundervollen kreativen Leistungen in der Lage, aber auch, diese als solche zu erkennen. |
Der Autor hat folgendes geschrieben: | ||
Gerade da bin ich mir nicht so sicher. In einer Geschichte opfert Abraham seinen Sohn nicht, weil Gott ihn nur auf die Probe stellen wollte. In einer anderen Geschichte wird jemand gesteinigt, weil Gott seinen Gläubigen nicht nur auf die Probe stellen wollte. Dann gibt es eine Story, in der ein Priester eine Prostituierte in 12 Teile zerschneidet und sie an alle Ecken des Landes schickt. Die taucht in Variationen sogar mehrmals auf. Oder die Geschichte um den Auszug aus Ägypten: Im biblischen Original will der Pharao die Leute ziehen lassen, nur Gott verengt seinen Geist und bringt ihn dazu, die Israeliten aufzuhalten, nur damit er seine Plagen über das Land schicken kann. Was soll das? Da ist doch keine Logik dahinter. Die Bibel ergibt doch von vorne bis hinten überhaupt keinen Sinn. |
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Mir fällt es auch nicht leicht, diese Logik nachzuvollziehen |
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Ich glaube, wir haben den Inhalt sehr gut bewahrt |
Der Autor hat folgendes geschrieben: |
Finde ich auch. Aber der Michael muss mal wieder rumzicken...
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Macht er das öfter? |
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Humorvoller Einwurf, der keiner Antwort bedarf. |
Der Autor hat folgendes geschrieben: | ||||
Wir brauchen jetzt kein Klatsch-Forum über Michael aufmachen. Obwohl es fast eine Ehre wäre, schließlich gibt's Klatsch nur über Prominente. Wir könnten ja einen Artikel für ein Boulevard-Blatt schreiben und Sachen über ihn erfinden... "Skandal: Religionskritiker sammelt Marienstatuen!"
Schon mit einem weiteren humorvollen Einwurf kommentiert. Ach, ich mach alles verkehrt. |
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Hahaha... |
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Gut wäre es, wenn man die neue Fassung irgendwie mit der Kurzfassung abgleichen könnte, die bei Pattloch erschienen ist |
Der Autor hat folgendes geschrieben: |
Die überlegensten Hirne dieses Forums - waren leider nicht aufzutreiben, aber unsere Angebote sind auch nicht schlecht. |
M.S.Salomon hat folgendes geschrieben: |
Ich überlege durchaus, die Neufassung der 10 Angebote in die 3. Auflage des Manifests aufzunehmen (natürlich mit Hinweis auf dieses Forum). Gut wäre es, wenn man die neue Fassung irgendwie mit der Kurzfassung abgleichen könnte, die bei Pattloch erschienen ist, siehe den Thread zu den 10 Angeboten...) |
Der Autor hat folgendes geschrieben: |
Natürlich kann man sie einfach auf der GBS-Website veröffentlichen, sie muss ja nicht gedruckt werden. |
Der Autor hat folgendes geschrieben: |
Ich habe so den Eindruck, dass diejenigen, welche sich mit einer Verbesserung der 10 Angebote befassen, auch hoffen, dass du sie in einer neuen Auflage des Manifests übernimmst, wenigstens die beste Neufassung als Bonus..... |
spaghettus hat folgendes geschrieben: | ||
Da bin ich pragmatisch, warum es raus fällt, ist mir egal. Im Großen und Ganzen denke ich aber, wir können MSS hier eh nur Denkanstöße geben und brauchen uns nicht um konkrete Formulierungen streiten. Er hat diesen Entwurf gemacht, es ist auch an ihm den evtl genauer, anders oder neu zu formulieren. Nicht nur wegen irgendwelcher evtl. Copyrights, sondern vor allem weil letztlich einer den Hut aufhaben muss und es unbillig wäre, den mit irgendwelchen Formulierungen einzuschränken. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Raedingens hatte vier Tage Urlaub und Sermon hat Tennisarm. |
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Michael überlegt, die Neufassung im Buch zu übernehmen.
Jetzt auf keinen Fall zurückrudern!!! |
Der Autor hat folgendes geschrieben: |
Meinetwegen kann man es auch auf Stein meißeln und den Stein jeweils als Bonus den Käufern des Manifests mitschicken. |
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Ein neues Lied, ein besseres Lied,
0 Freunde, will ich euch dichten! Wir wollen hier auf Erden schon Das Himmelreich errichten. Wir wollen auf Erden glücklich sein, Und wollen nicht mehr darben; Verschlemmen soll nicht der faule Bauch, Was fleißige Hände erwarben. |
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Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten. |
Shunsui hat folgendes geschrieben: |
Ich habe gestern Abend das Manifest an einem Stück gelesen und ich möchte mich bei Herrn Schmidt-Salomon und allen anderen "Verbrechern" () herzlich bedanken. Oft lag ich auf meiner Couch und nickte, manchmal schuettelte ich verwirrt den Kopf, aber die meiste Zeit fuehlte ich mich bestaetigt. Ebenfalls wurde ich auf die Stiftung neugierig und werde wohl ab und an mal vorbeischauen.
Danke Sebastian |
myschkin hat folgendes geschrieben: |
doch immerhin gibt es - wenn auch sehr elitäre ( siehe all die titel im beirat der giordano bruno stiftung...und in diesem forum bin ich bestimmt einer der wenigen ohne uniabschluss...) - mikrokosmen, in denen man sich gedanklich zu hause fühlt und seine weltsicht ausleben bzw. "ausdenken" kann. |
myschkin hat folgendes geschrieben: |
doch so lange schleppe ich den stein - trotzdem! - weiter den berg hinauf. immer wieder. und wieder... |
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