Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Chris Christy ist mir sonst nicht sympathisch, aber hier hat er ein Stück weit Recht. |
Nein, Kattie Kay ist diejenige, die Recht hat. Christy sagt eigentlich gar nichts, er schmeißt nur in typisch amerikanischer Manier einen Slogan in den Raum und hält das für Kritik. Die Frage, die man als Deutscher hier ja stellen kann, ist: Warum haben deutsche Universitäten dieses Problem nicht im selben Ausmaß? Und die Antwort scheint mir zu sein: Weil es keine Studiengebühren gibt. Wenn ich als Elternteil mein Kind auf die Uni schicken kann, weil der Staat die Unis bezahlt, dann habe ich keine Verhandlungsbasis. Mein Sohn fällt durchs Studium? Okay, fällt er durchs Studium. Ich hab da keine Verhandlungsbasis. Aber wenn ich erstmal 60.000 Dollar Studiengebühren oder noch mehr für meinen Sohn zahlen muss, dann bin ich ökonomischer Stakeholder. Dann ist es plötzlich von ökonomischem Interesse für die Uni, dass mein Sohn nicht zu früh abgeht. Und das heißt, ich habe eine Verhandlungsbasis. Die USA haben ja sowieso das Problem, dass die Unis mit Diplommühlen konkurrieren müssen, wo sich reiche Leute Abschlüsse schlicht kaufen können oder wo Leute mit der rechten Ideologie gerangezüchtet werden, weil sich in den USA praktisch alles University nennen darf. In einer solchen Sotuation ist klar, dass sowas dabei rauskommt. Das ist einfach das logische Resultat dieser Art von kapitalistischen Konkurrenz, in der Studenten und ihre Familien zu umwerbende Geldgeber sind - und irgendwie glaube ich nicht, dass Christy dagegen was hat. Ist ja auch auffällig, wie er seinen dümmlichen Slogan gerade da einwirft, als Kay auf die Studiengebühren zu sprechen kommt. Das machen Reps nämlich gerne so, wenn Diskussionen in für sie unangenehme Richtungen gehen. Immer schön mit leeren Slogans ablenken. Da kann ich nur sagen: You made your bed, now lie in it. (Mal abgesehen davon, dass die Republikaner in Wirklichkeit sowieso gar kein vernünftiges Bildungssystem wollen.) |