Die Grünen und die Religonen
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#31:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 11:29
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Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier, was die Bundesdelegiertenkonferenz in Freiburg am vergangenen Wochenende als aktuelle Haltung der Grünen zum Thema beschlossen hat:
http://www.gruene-partei.de/cms/default/dokbin/362/362226.v22000fuer_religioese_toleranz_und_plura.pdf

Es gab auch einen Antrag auf Abschaffung des konfessionellen Religionsunterrichts, der aber offenbar abgelehnt wurde.
Hier in Mönchengladbach haben wir dem einstimmig zugestimmt. Du siehst also auch, es kommt darauf an, wo man grade ist - die Grünen am einem Ort sind anders als jene anderswo und die Bundespartei ist nochmal anders wiel eine Mischung aus all diesen regionalen Gruppen.
Ich habe alleridngs das Gefühl, das ist bei den Grünen ausgeprägter als anderswo.


Das Gefühl habe ich auch. Die Grünen sind im Grunde genommen die jüngste etablierte Partei (Linkspartei hat viele Strukturen und Personen der SED und SPD mit übernommen); ich denke das wird daran liegen, dass die Grünen diesbezüglich weniger verkrustet sind.

Allerdings sind sie für den Wähler damit auch wie eine Pralinenschachtel; ganz genau weiss man nie, was drin ist. Und Agenda 2010 sowie der Jugoslawienkrieg haben mir da den Appetit verdorben.

#32:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 11:36
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L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich erwarte von leuten, die sich aufgrund von gewaltvorwürfen in zusammenhang mit "ihrem" glauben ungerecht behandelt fühlen eine glasklare distanzierung von glaubensinhalten im dunstkreis "ihrer" religion, die sie vorgeben abzulehnen.


Wie genau soll die aussehen? Muss man als religiöser Mensch 20 Minuten Sendezeit bei RTL kaufen oder reicht eine Zeitungsannonce ?


mir würde schon genügen, wenn man seinen individuellen glaubensdisclaimer der beschwerde voranstellt.


Und den würdest Du hören wollen? Ich bin zwar nicht religiös, aber ich denke, wenn ich mein Weltbild zusammenfassen sollte, würde das locker den Umfang einer Magisterarbeit haben und niemanden wirklich interessieren.

Inklusive mir selbst 5 Jahre später.

#33:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 11:46
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier, was die Bundesdelegiertenkonferenz in Freiburg am vergangenen Wochenende als aktuelle Haltung der Grünen zum Thema beschlossen hat:
http://www.gruene-partei.de/cms/default/dokbin/362/362226.v22000fuer_religioese_toleranz_und_plura.pdf

Es gab auch einen Antrag auf Abschaffung des konfessionellen Religionsunterrichts, der aber offenbar abgelehnt wurde.
Hier in Mönchengladbach haben wir dem einstimmig zugestimmt. Du siehst also auch, es kommt darauf an, wo man grade ist - die Grünen am einem Ort sind anders als jene anderswo und die Bundespartei ist nochmal anders wiel eine Mischung aus all diesen regionalen Gruppen.
Ich habe alleridngs das Gefühl, das ist bei den Grünen ausgeprägter als anderswo.


Das Gefühl habe ich auch. Die Grünen sind im Grunde genommen die jüngste etablierte Partei (Linkspartei hat viele Strukturen und Personen der SED und SPD mit übernommen); ich denke das wird daran liegen, dass die Grünen diesbezüglich weniger verkrustet sind.

Allerdings sind sie für den Wähler damit auch wie eine Pralinenschachtel; ganz genau weiss man nie, was drin ist. Und Agenda 2010 sowie der Jugoslawienkrieg haben mir da den Appetit verdorben.
Das kann ich gut nachvollziehen, wirklich zuverlässig ist die grüne Position nur bei den absoluten Kernthemen und auf kommunaler Ebene.
Ursache dafür ist mE auch der Diskussionswille und das Prinzip der Basisdemokratie. Um mal ein beispiel zu geben: Eine Fraktionssitzung der FDp dauert 1,5 Stunden, bei der SPD 2 Stunden. Bei den Grünen werden meist die ohnehin schon eingeplanten 3 Stunden gnadenlos überzogen, wiel man halt bei Abstimmungen nicht nur nachschlägt, wie denn die Parteilinie dazu ist.

Ich kenne übrigens einen düsseldorfer Grünen, der inzwischen dreimal aus Protest ausgetreten ist (Garzweiler II, Kosovo, NRW-Studienkonten). Ist genau wie beim Rauchen aufhören und FGH verlassen. Lachen

#34:  Autor: immanuela BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 11:48
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denking hat folgendes geschrieben:
Zitat:
ZEIT ONLINE: Was meinen Sie damit: religiöse Integration?

KÜNAST: Wir müssen den Islam einbürgern. Wir haben den Islamunterricht zu lange in die Hinterhöfe und Koranschulen verbannt. Dort wurde der Koran nicht auf Deutsch gelehrt, es konnte sich kein deutscher, zeitgemäßer Islam entwickeln. Der Islam muss hier eine Religion werden wie jede andere. Wir brauchen Islamunterricht auf Deutsch an den Schulen, von in Deutschland ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern. Junge Muslime sollten den Koran kennen und verstehen, statt Aussagen in ihn hineinzuinterpretieren, die gar nichts mit dem Koran zu tun haben.


http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-09/kuenast-sarrazin-integration


Wenn Künast persönlich in der Humanistischen Union ist, glaube ich nicht, dass sie in diesem Interview ihre eigene Meinung vertritt, sondern eher das, was in ihrer Partei Kompromiss und Konsens ist. Trittin und Künast traue ich schon genug gesunden Menschenverstand zu, dass ihnen der Religionsbohei tierisch auf den Senkel geht. Bei der islambegeisterten Roth frage ich mich allerdings manchmal, ob sie früher vielleicht etwas zu häufig Drogen konsumiert hat.

#35:  Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 11:54
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immanuela hat folgendes geschrieben:
denking hat folgendes geschrieben:
Zitat:
ZEIT ONLINE: Was meinen Sie damit: religiöse Integration?

KÜNAST: Wir müssen den Islam einbürgern. Wir haben den Islamunterricht zu lange in die Hinterhöfe und Koranschulen verbannt. Dort wurde der Koran nicht auf Deutsch gelehrt, es konnte sich kein deutscher, zeitgemäßer Islam entwickeln. Der Islam muss hier eine Religion werden wie jede andere. Wir brauchen Islamunterricht auf Deutsch an den Schulen, von in Deutschland ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern. Junge Muslime sollten den Koran kennen und verstehen, statt Aussagen in ihn hineinzuinterpretieren, die gar nichts mit dem Koran zu tun haben.


http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-09/kuenast-sarrazin-integration


Wenn Künast persönlich in der Humanistischen Union ist, glaube ich nicht, dass sie in diesem Interview ihre eigene Meinung vertritt, sondern eher das, was in ihrer Partei Kompromiss und Konsens ist. Trittin und Künast traue ich schon genug gesunden Menschenverstand zu, dass ihnen der Religionsbohei tierisch auf den Senkel geht.


Was macht es denn für einen Unterschied, ob sie aus Überzeugung oder politischem Kalkül für Islam eintreten?

#36:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 11:55
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CyVice hat folgendes geschrieben:
Meine beiden Kinder haben oder hatten Ethik-Unterricht hier in Berlin, eigentlich nicht schlecht, kam auf den Lehrer drauf an. Ich kann mir das aber nicht als Ersatz-Religionsunterricht vorstellen, wie das Manche denken, es gibt so viele andere Werte die man kennen lernen kann.

Nämlich?

CyVice hat folgendes geschrieben:
Für mich reicht es schon wenn die Religionen im Geschichtsunterricht behandelt werden.

Der Geschichtsunterricht ist aber stark auf Europa beschränkt und selbst da nur ausschnitthaft.
Eine verbesserte geschichtliche Sicht auf islamische Einflüsse wären wünschenswert, aber weitere Religionen neben dem Christen- und Judentum kann man so kaum erwähnen.

Die Glaubensinhalte willst du also weiterhin politisch unreguliert in den Moscheen unterrichten lassen?

#37:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 12:05
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Ilmor hat folgendes geschrieben:
immanuela hat folgendes geschrieben:
denking hat folgendes geschrieben:
Zitat:
ZEIT ONLINE: Was meinen Sie damit: religiöse Integration?

KÜNAST: Wir müssen den Islam einbürgern. Wir haben den Islamunterricht zu lange in die Hinterhöfe und Koranschulen verbannt. Dort wurde der Koran nicht auf Deutsch gelehrt, es konnte sich kein deutscher, zeitgemäßer Islam entwickeln. Der Islam muss hier eine Religion werden wie jede andere. Wir brauchen Islamunterricht auf Deutsch an den Schulen, von in Deutschland ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern. Junge Muslime sollten den Koran kennen und verstehen, statt Aussagen in ihn hineinzuinterpretieren, die gar nichts mit dem Koran zu tun haben.


http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-09/kuenast-sarrazin-integration


Wenn Künast persönlich in der Humanistischen Union ist, glaube ich nicht, dass sie in diesem Interview ihre eigene Meinung vertritt, sondern eher das, was in ihrer Partei Kompromiss und Konsens ist. Trittin und Künast traue ich schon genug gesunden Menschenverstand zu, dass ihnen der Religionsbohei tierisch auf den Senkel geht.


Was macht es denn für einen Unterschied, ob sie aus Überzeugung oder politischem Kalkül für Islam eintreten?


Ich finde den Unterschied gerade bei den Grünen bedeutsam. Denn wie oben schon angedeutet, sind sie als quasi jüngste Partei in den 80ern und knapp davor damit angetreten, zu ihren Überzeugungen zu stehen.

Das machte für mich und viele andere lange ein wesentliches Argument aus, was noch vor dem politischen Inhalt stand.
Wenn das jetzt auch noch verloren geht, dann ist das sehr schade.

#38:  Autor: immanuela BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 12:06
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Ilmor hat folgendes geschrieben:
immanuela hat folgendes geschrieben:
denking hat folgendes geschrieben:
Zitat:
ZEIT ONLINE: Was meinen Sie damit: religiöse Integration?

KÜNAST: Wir müssen den Islam einbürgern. Wir haben den Islamunterricht zu lange in die Hinterhöfe und Koranschulen verbannt. Dort wurde der Koran nicht auf Deutsch gelehrt, es konnte sich kein deutscher, zeitgemäßer Islam entwickeln. Der Islam muss hier eine Religion werden wie jede andere. Wir brauchen Islamunterricht auf Deutsch an den Schulen, von in Deutschland ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern. Junge Muslime sollten den Koran kennen und verstehen, statt Aussagen in ihn hineinzuinterpretieren, die gar nichts mit dem Koran zu tun haben.


http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-09/kuenast-sarrazin-integration


Wenn Künast persönlich in der Humanistischen Union ist, glaube ich nicht, dass sie in diesem Interview ihre eigene Meinung vertritt, sondern eher das, was in ihrer Partei Kompromiss und Konsens ist. Trittin und Künast traue ich schon genug gesunden Menschenverstand zu, dass ihnen der Religionsbohei tierisch auf den Senkel geht.


Was macht es denn für einen Unterschied, ob sie aus Überzeugung oder politischem Kalkül für Islam eintreten?


Na, einen riesig großen. Gerhard Schröder hat auch so getan, als sei er Sozialdemokrat - und kaum war er an der Macht...

#39:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 12:32
    —
Noseman hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich erwarte von leuten, die sich aufgrund von gewaltvorwürfen in zusammenhang mit "ihrem" glauben ungerecht behandelt fühlen eine glasklare distanzierung von glaubensinhalten im dunstkreis "ihrer" religion, die sie vorgeben abzulehnen.


Wie genau soll die aussehen? Muss man als religiöser Mensch 20 Minuten Sendezeit bei RTL kaufen oder reicht eine Zeitungsannonce ?


mir würde schon genügen, wenn man seinen individuellen glaubensdisclaimer der beschwerde voranstellt.


Und den würdest Du hören wollen? Ich bin zwar nicht religiös, aber ich denke, wenn ich mein Weltbild zusammenfassen sollte, würde das locker den Umfang einer Magisterarbeit haben und niemanden wirklich interessieren.

Inklusive mir selbst 5 Jahre später.


disclaimer weltbild

und wenn mich das weltbild nicht interessierte, was schätzt du wie mich das genöle tangiert, wenn einer so doof ist und sich den schuh des religiösen fanatikers anzieht?

#40:  Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 12:53
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Noseman hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
immanuela hat folgendes geschrieben:
denking hat folgendes geschrieben:
Zitat:
ZEIT ONLINE: Was meinen Sie damit: religiöse Integration?

KÜNAST: Wir müssen den Islam einbürgern. Wir haben den Islamunterricht zu lange in die Hinterhöfe und Koranschulen verbannt. Dort wurde der Koran nicht auf Deutsch gelehrt, es konnte sich kein deutscher, zeitgemäßer Islam entwickeln. Der Islam muss hier eine Religion werden wie jede andere. Wir brauchen Islamunterricht auf Deutsch an den Schulen, von in Deutschland ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern. Junge Muslime sollten den Koran kennen und verstehen, statt Aussagen in ihn hineinzuinterpretieren, die gar nichts mit dem Koran zu tun haben.


http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-09/kuenast-sarrazin-integration


Wenn Künast persönlich in der Humanistischen Union ist, glaube ich nicht, dass sie in diesem Interview ihre eigene Meinung vertritt, sondern eher das, was in ihrer Partei Kompromiss und Konsens ist. Trittin und Künast traue ich schon genug gesunden Menschenverstand zu, dass ihnen der Religionsbohei tierisch auf den Senkel geht.


Was macht es denn für einen Unterschied, ob sie aus Überzeugung oder politischem Kalkül für Islam eintreten?


Ich finde den Unterschied gerade bei den Grünen bedeutsam. Denn wie oben schon angedeutet, sind sie als quasi jüngste Partei in den 80ern und knapp davor damit angetreten, zu ihren Überzeugungen zu stehen.

Das machte für mich und viele andere lange ein wesentliches Argument aus, was noch vor dem politischen Inhalt stand.
Wenn das jetzt auch noch verloren geht, dann ist das sehr schade.


Die Überzeugungen werden aber ganz schnell vergessen, sobald man an der Regierung beteiligt ist.

immanuela hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Was macht es denn für einen Unterschied, ob sie aus Überzeugung oder politischem Kalkül für Islam eintreten?


Na, einen riesig großen. Gerhard Schröder hat auch so getan, als sei er Sozialdemokrat - und kaum war er an der Macht...


Du glaubst also, würden die Grünen an die Macht kommen, so würden sie Islamfeindlich werden?

#41:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 13:12
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L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Chilisalsa hat folgendes geschrieben:

Eine Ausübung jedwelcher Weltanschauung im Rahmen unseres GG ist eine Selbstverständlichkeit und keiner wird an "Kuschelreligiösen" etwas auszusetzen haben.


Leider ist das nur allzu häufig nicht der Fall. "Kuschelreligiösen" wird nur zu gern vorgeworfen, sie befassten sich nicht mit den "schweren Teilen" der Bibel, der Thora oder des Korans, und nähmen nur die schönen Seiten ihrer Religion zur Kenntnis.


ist es nicht so? werden nicht die "unschönen" teile der jewiligen schriften ignoriert bzw "wegexegesierend" weggewischt?

mir ist das nicht genug. ich erwarte von leuten, die sich aufgrund von gewaltvorwürfen in zusammenhang mit "ihrem" glauben ungerecht behandelt fühlen eine glasklare distanzierung von glaubensinhalten im dunstkreis "ihrer" religion, die sie vorgeben abzulehnen. da genügt es nicht zu sagen "ich bin christ/moslem/jude" um mir zu beweisen wie friedliebend jemand ist.


Erwarten eure Hoheit denn auch von Menschenrechtlern eine glasklare Distanzierung von Robespierre?

#42:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 13:14
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Überzeugungen vergessen wohl nicht, aber es gibt dann plötzlich Notwendigkeiten und Sachzwänge, auwei

Insofern fand ich diesen Ausspruch ganz witzig
Zitat:
Göring-Eckardts Partei sei „fatal für das ganze Land“, legte Baring nach – denn sie orientiere sich immer nur an Wünschen und lasse die Umsetzbarkeit ihrer Ziele offen. Deshalb wünschte er den Grünen gleich auch noch eine Rückkehr in die Bundesregierung an den Hals, „geradezu als Strafe, für Ihre vielen Luftschlösser“.

http://www.derwesten.de/nachrichten/Arnulf-Baring-machte-Anne-Wills-Job-id3945538.html

Allerdings habe ich die Hoffnung, dass sie in der Umsetzung ihrer Ziele immer noch eine ganz anständige Kurve machen.

#43:  Autor: denking BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 14:13
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Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier, was die Bundesdelegiertenkonferenz in Freiburg am vergangenen Wochenende als aktuelle Haltung der Grünen zum Thema beschlossen hat:
http://www.gruene-partei.de/cms/default/dokbin/362/362226.v22000fuer_religioese_toleranz_und_plura.pdf

Es gab auch einen Antrag auf Abschaffung des konfessionellen Religionsunterrichts, der aber offenbar abgelehnt wurde.
Hier in Mönchengladbach haben wir dem einstimmig zugestimmt. Du siehst also auch, es kommt darauf an, wo man grade ist - die Grünen am einem Ort sind anders als jene anderswo und die Bundespartei ist nochmal anders wiel eine Mischung aus all diesen regionalen Gruppen.
Ich habe alleridngs das Gefühl, das ist bei den Grünen ausgeprägter als anderswo.


ich nicht. wo grün draufsteht, ist auch grün drin. und wenn künast mehr grüne meinungen als ihre eigenen vertritt, kann ich sie eh nur als mario-nette bezeichnen.

Zitat:
Weder bei abzuschließenden Staatsverträgen mit islamischen
Verbänden, aber auch nicht bei Neuverhandlungen bestehender Staatsverträge mit
christlichen Kirchen oder anderen Religionsgemeinschaften, dürfen in Zukunft Privilegien zugestanden
werden, die der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zuwiderlaufen


was soll dieser bullshit? ich will keinen staatsapparat, der irgendwelche verträge mit irgendwelchen religiösen <s>spinnern</s> vereinen abschließt!

#44:  Autor: denking BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 14:23
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
CyVice hat folgendes geschrieben:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-09/kuenast-sarrazin-integration

Danke für den Artikel, sehr aufschlussreich.
Das macht mir die Künast nicht gerade sympathischer, schade.


Welche Strategie hältst du denn als Berliner erfolgversprechender, muslimischen Jugendlichen eine gemäßigte Religion zu vermitteln? Immerhin hat die Politik so ein Instrument die Religionsvermittlung zu kontrollieren.

Man liebäugelt als Atheist damit, dass die Religionen in Hinterhof-Gotteshäusern fundamentalistischer werden und sich mit ihrem "wahren" Gesicht selbst diskreditieren.
Aber kann man dem dabei entstehenden Schaden mit gemeinsamem Ethik-Unterricht Herr werden?

Persönlich kann ich einem Ethikunterricht, der gemeinsame Werte behandelt, viel abgewinnen.
Genau betrachtet krümmt man sich als Atheist aber bereits beim religionskundlichen Teil, weil die verschiedenen Weltreligionen nicht als Mythos vermittelt werden dürfen. Ethikunterricht verlangt auch Atheisten Einiges an Kompromissen ab, dass man sich fast Humanistische Lebenskunde wünscht.


was soll der sinn einer, wie auch immer gearteten, 'religionsvermittlung' sein?
wie wäre es mit 'ersatzlos streichen'?!
es glaubt ja wohl keines ernsthaft, daß kids in der schule lernen, was 'gut und böse' ist, oder? zumindest mal nicht im klassenzimmer...

#45:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 15:51
    —
Ja, ersatzlos streichen ist IBKA-gemäß, aber ich zweifle, ob das sinnvoll ist.
Und es ist derzeit noch nicht durchsetzbar, dafür sind die ev. + kath. Kirche noch zu einflussreich.

Letztens las ich, gläubige Menschen würden die Religion nutzen, um ihr Gewissen zu trainieren.
Dieser Sinn wäre okay und wichtig, ist aber mit undogmatischer Philosophie noch besser erreichbar.
Und ja, was richtig und falsch ist, kann man mE auch im Klassenzimmer ergründen.

#46: Re: Die Grünen und die Religonen Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 18:58
    —
CyVice hat folgendes geschrieben:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/religion/dok/309/309464.gruene_religionspolitik.html
Zitat:
Der Staat respektiert und schützt zugleich das Recht, keinen Glauben zu haben und sich im öffentlichen Raum keinem Glauben unterordnen zu müssen.


Das ist doch mal eine Aussage, oder? Und das gleich im ersten Absatz. Und weiter:
Zitat:
Wir Grüne unterstützen die Trennung von Kirche und Staat. Die erreichte Trennung von Kirche und Staat ist eine grundlegende Voraussetzung für die positive Rolle von Kirchen- und Religionsgemeinschaften als wichtige Kräfte der Zivilgesellschaft.


Finde ich schon interessant. Klar fehlt noch die Aussage, dass die Trennung von Staat und Kirche noch vervollkommnet werden mus und dass die Kirchen trotz allem keine eigene Jurisdiktion haben sollten... und, und, und... aber im Kern gefällt mir., was ich da lese.

#47:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 19:33
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier, was die Bundesdelegiertenkonferenz in Freiburg am vergangenen Wochenende als aktuelle Haltung der Grünen zum Thema beschlossen hat:
http://www.gruene-partei.de/cms/default/dokbin/362/362226.v22000fuer_religioese_toleranz_und_plura.pdf
Zitat:
Wenn neuerdings wieder gefordert
wird, dass sich alle Menschen in unserem Land in eine christlich geprägte Leitkultur einzuordnen
hätten, trifft das auf unseren entschiedenen Widerspruch.
Zitat:
Weder bei abzuschließenden Staatsverträgen mit islamischen
Verbänden, aber auch nicht bei Neuverhandlungen bestehender Staatsverträge mit
christlichen Kirchen oder anderen Religionsgemeinschaften, dürfen in Zukunft Privilegien zugestanden
werden, die der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zuwiderlaufen.

Also keine 'Tendezbetriebssonderrechte' mehr für Kirchen?
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ist genau wie beim Rauchen aufhören und FGH verlassen. Lachen

Ersteres ist einfach. zwinkern

Ilmor hat folgendes geschrieben:
Was macht es denn für einen Unterschied, ob sie aus Überzeugung oder politischem Kalkül für Islam eintreten?
Es ist schwierig. Als Demokrat muss ich für die Freiheit der anderen genauso eintreten, wie für meine eigene. Aber nicht für ihren Blödsinn. Die Grenze ist da im Falle des Islam und der anderen Religionen eben fliessend.

Uhh... DAS war schwer auszuschreiben!

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Die Glaubensinhalte willst du also weiterhin politisch unreguliert in den Moscheen unterrichten lassen?

Warum sollte sich ein säkulärer Staat in diesen weltanschaulichen Nonsens einmischen? Im Unterricht sollten die Menschenrechte und die Bürgerrechte und ein säkuläres Weltbild vermittelt werden. Damit sich die jungen Menschen aller Weltanschuungen in diesen Staat integrieren können. Was sie dafür an anderem Unsinn aus ihren Köpfen entmüllen müssen ist eben die zu erbringende Integrationsleistung, die ich von Muslimen genauso erwarte, wie von Christen oder Juden oder Hindu oder ...
Man kann im Unterricht nicht jede Sekte stubenrein machen.

Es gilt das Gesetz des Staates im Staat. Und dieses Gesetz steht über allen Gesetzen, die Religionen von ihren Anhängern fordern mögen.

Das Gesetz steht über Gott.Das gilt für alle Götter, existierende wie nichtexistierende. Basta!

#48:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 20:35
    —
Chilisalsa hat folgendes geschrieben:
Jedoch sind die Anhänger einer Weltanschauung selbst und nicht die Gesellschaft dazu verpflichtet, ihre Weltanschauung im Rahmen unseres GG auszuüben und sich damit zu integrieren.

Das machst Du Dir zu leicht. Verpflichtet ist man ja nicht einfach so (wie bei einem Naturgesetz), sondern das Verpflichtungsgefühl gegenüber bestimmten, zuvor fremden Werten wird erst durch die Integration erzeugt - oft wird es erst in der zweiten Generation zu einer intrinsischen Verpflichtung (Überzeugung), bei "Parallelgesellschaften" evtl. nie.

Daher haben wir bei Un-Überzeugten nur die Möglichkeit, sie zu überzeugen / zu erziehen, wenn wir sie nicht gewähren lassen und auch nicht aus der Gesellschaft entfernen wollen.

Chilisalsa hat folgendes geschrieben:
Das aktive Eintreten für eine bestimmte Weltanschauung und gegen die Ablehnung derselben ist m.E. nichts, was ich nun grundsätzlich positiv werten würde. Jeder Bürger hat grundsätzlich das Recht, Weltanschauungen zu befürworten oder sie abzulehnen.

Ja, die inhaltliche Ablehnung einer Weltanschauung ist legitim. Ich denke, das sehen auch die Grünen so. Ich zum Beispiel lehne den Islam und das Christentum für mich als Weltanschauung eindeutig ab. Und die Moslems und Christen lehnen nach meiner Erfahrung meine Weltanschauung eindeutig ab.

Ich hatte übrigens eigentlich nicht das "aktive Eintreten für eine bestimmte Weltanschauung und gegen die Ablehnung derselben" begrüßt, sondern:
step hat folgendes geschrieben:
das Eintreten ... gegen Islamfeindlichkeit und für Integration ...

#49:  Autor: L.E.N.Wohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 21:50
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Chilisalsa hat folgendes geschrieben:

Eine Ausübung jedwelcher Weltanschauung im Rahmen unseres GG ist eine Selbstverständlichkeit und keiner wird an "Kuschelreligiösen" etwas auszusetzen haben.


Leider ist das nur allzu häufig nicht der Fall. "Kuschelreligiösen" wird nur zu gern vorgeworfen, sie befassten sich nicht mit den "schweren Teilen" der Bibel, der Thora oder des Korans, und nähmen nur die schönen Seiten ihrer Religion zur Kenntnis.


ist es nicht so? werden nicht die "unschönen" teile der jewiligen schriften ignoriert bzw "wegexegesierend" weggewischt?

mir ist das nicht genug. ich erwarte von leuten, die sich aufgrund von gewaltvorwürfen in zusammenhang mit "ihrem" glauben ungerecht behandelt fühlen eine glasklare distanzierung von glaubensinhalten im dunstkreis "ihrer" religion, die sie vorgeben abzulehnen. da genügt es nicht zu sagen "ich bin christ/moslem/jude" um mir zu beweisen wie friedliebend jemand ist.


Erwarten eure Hoheit denn auch von Menschenrechtlern eine glasklare Distanzierung von Robespierre?


bevor ich darauf antworte bitte ich dich über den unterschied zwischen personen und "heiligen schriften" noch mal nachzudenken. vielleicht erübrigt sich dann deine frage...

#50:  Autor: Garto BeitragVerfasst am: 22.11.2010, 21:51
    —
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier, was die Bundesdelegiertenkonferenz in Freiburg am vergangenen Wochenende als aktuelle Haltung der Grünen zum Thema beschlossen hat:
http://www.gruene-partei.de/cms/default/dokbin/362/362226.v22000fuer_religioese_toleranz_und_plura.pdf


Finde ich gar nicht so schlecht, vor allem folgende Passage gefällt mir gut:
Zitat:
Diese Toleranz findet ihre Grenze da, wo Einzelne oder Gruppen ihre partikuläre Religion oder Weltanschauung für andere verbindlich machen wollen. Wenn neuerdings wieder gefordert wird, dass sich alle Menschen in unserem Land in eine christlich geprägte Leitkultur einzuordnen hätten, trifft das auf unseren entschiedenen Widerspruch. Ebenso akzeptieren wir nicht, wenn unter Verweis auf traditionelle Strukturen oder auf bestimmte Auslegungen der Schari’a oder der biblischen Überlieferung Grundprinzipien wie die freie Wahl der sexuellen Orientierung oder die Gleichstellung der Geschlechter in Frage gestellt werden.


Beim Themenkomplex der Trennung von Staat und Kirche sollte berücksichtigt werden, dass eine vollständige Trennung nicht immer zu positiven, zu weniger religiösen Strukturen führt. Die USA sind hierfür exemplarisch.

#51:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 00:31
    —
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Das Gesetz steht über Gott.

Auch wenn du eine noch größere Schrift wählen würdest - das ist für mich nicht akzeptabel, tut mir Leid.

#52:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 00:35
    —
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Das Gesetz steht über Gott.

Das Gesetz steht noch nicht mal über den Menschen.

#53:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 10:57
    —
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Die Glaubensinhalte willst du also weiterhin politisch unreguliert in den Moscheen unterrichten lassen?

Warum sollte sich ein säkulärer Staat in diesen weltanschaulichen Nonsens einmischen? Im Unterricht sollten die Menschenrechte und die Bürgerrechte und ein säkuläres Weltbild vermittelt werden. Damit sich die jungen Menschen aller Weltanschuungen in diesen Staat integrieren können. Was sie dafür an anderem Unsinn aus ihren Köpfen entmüllen müssen ist eben die zu erbringende Integrationsleistung, die ich von Muslimen genauso erwarte, wie von Christen oder Juden oder Hindu oder ...
Man kann im Unterricht nicht jede Sekte stubenrein machen.


Eigentlich ging meine Frage an CyVice als Berliner und die dortige spezielle Situation.
Aber okay: Warum soll sich der Staat einmischen?
Weil es Probleme gibt; weil den agierenden Politikern nicht egal ist, dass mit muslimischen Jugendlichen etwas aus der Bahn läuft; weil die Menschenrechte gerade bei der Religionsfreiheit einiges offen lassen; weil man anschieben muss, dass bei uns die Glaubenslehre von liberalen Muslimen Demokratie-kompatibel ausgelegt und unterrichtet wird und nicht von arabischen Sharia-Anhängern.
Oder?

#54:  Autor: Dr. Evil BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 11:27
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Du glaubst also, würden die Grünen an die Macht kommen, so würden sie Islamfeindlich werden?

Ich fürchte so viel Glück werden wir nicht haben. skeptisch

#55:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 12:47
    —
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Hier, was die Bundesdelegiertenkonferenz in Freiburg am vergangenen Wochenende als aktuelle Haltung der Grünen zum Thema beschlossen hat:
http://www.gruene-partei.de/cms/default/dokbin/362/362226.v22000fuer_religioese_toleranz_und_plura.pdf
Zitat:
Wenn neuerdings wieder gefordert
wird, dass sich alle Menschen in unserem Land in eine christlich geprägte Leitkultur einzuordnen
hätten, trifft das auf unseren entschiedenen Widerspruch.
Zitat:
Weder bei abzuschließenden Staatsverträgen mit islamischen
Verbänden, aber auch nicht bei Neuverhandlungen bestehender Staatsverträge mit
christlichen Kirchen oder anderen Religionsgemeinschaften, dürfen in Zukunft Privilegien zugestanden
werden, die der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zuwiderlaufen.

Also keine 'Tendezbetriebssonderrechte' mehr für Kirchen?
Jein. Aber nicht mehr solcher Sonderrehcte als beispielsweise bei verlagshäusern, die ja ebenfalls Tendenzbetriebe sind.

Zitat:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Was macht es denn für einen Unterschied, ob sie aus Überzeugung oder politischem Kalkül für Islam eintreten?
Es ist schwierig. Als Demokrat muss ich für die Freiheit der anderen genauso eintreten, wie für meine eigene. Aber nicht für ihren Blödsinn. Die Grenze ist da im Falle des Islam und der anderen Religionen eben fliessend.

Vollkommen richtig.
Um mich mal selbst zu zitieren:
shadaik hat folgendes geschrieben:
In dieser Verteidigung (der Menschenrechte) aber ist stets darauf zu achten, dass wir nicht versehentlich was wir zu verteidigen suchen aufgrund kurzsichtiger Verteidiger beschädigen und schwächen.

#56:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 18:14
    —
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
bevor ich darauf antworte bitte ich dich über den unterschied zwischen personen und "heiligen schriften" noch mal nachzudenken. vielleicht erübrigt sich dann deine frage...

So groß ist der nicht. Je nachdem, wie es grad konviniert wird die Schuld an Misständen jeweils dem einen oder anderen zugeschoben.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Das Gesetz steht über Gott.

Auch wenn du eine noch größere Schrift wählen würdest - das ist für mich nicht akzeptabel, tut mir Leid.

Das ist aber bedauerlich. Dann wird es Dir aber schwer fallen, Dich und Deinen Gott in dieses Land zu integrieren.
Welchen Gott hast Du denn?
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Das Gesetz steht über Gott.

Das Gesetz steht noch nicht mal über den Menschen.

Naheliegend. Da Menschen Gesetze machen, müssen sie wohl darüber stehen. Das heisst aber nicht, dass es nicht für alle gilt. Ob sie wollen oder nicht.
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:
Aber okay: Warum soll sich der Staat einmischen?
Weil es Probleme gibt; weil den agierenden Politikern nicht egal ist, dass mit muslimischen Jugendlichen etwas aus der Bahn läuft; weil die Menschenrechte gerade bei der Religionsfreiheit einiges offen lassen; weil man anschieben muss, dass bei uns die Glaubenslehre von liberalen Muslimen Demokratie-kompatibel ausgelegt und unterrichtet wird und nicht von arabischen Sharia-Anhängern.
Oder?

Lieber nicht. Denn das hiesse den Islam in eine Position zu heben, den schon die christlichen Kirchen innehaben, statt sie aus dieser Position zu entfernen.
Man kann jetzt schon ein erstarken der Kirchenoberen beobachten, die schnell neue Kirchenstaatsverträge zimmern um sich mehr Macht und Einfluss zu sichern.
Religion kann auf wissenfachtlicher Basis in einem kombinierten Ethik-/Philosophieunterricht unterrichtet werden. Aber nicht von den Verfechtern dieser Religionen, sondern von konfessionsneutralen Lehrkräften, die nicht irgendwelche ferngesteuerten Propagandafeldzüge in den Klassenzimmern veranstalten.
Genausowenig haben Religionsgemeinschaften bei der Gestaltung der Lehrpläne mitzureden.

#57:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 18:20
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Das Gesetz steht über Gott.

Auch wenn du eine noch größere Schrift wählen würdest - das ist für mich nicht akzeptabel, tut mir Leid.

Das ist aber bedauerlich. Dann wird es Dir aber schwer fallen, Dich und Deinen Gott in dieses Land zu integrieren.
Welchen Gott hast Du denn?


So ähnlich hab ich vor Jahren gegen tillich auch argumentiert, aber ich habe meine Meinung geändert. Es stellt sein Gewissen über das Gesetz und nennt es "Gott"; das finde ich zwar beknackt, aber legitim und immer noch besser als sture Paragraphenhengste.

#58:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 19:24
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Noseman hat folgendes geschrieben:
So ähnlich hab ich vor Jahren gegen tillich auch argumentiert, aber ich habe meine Meinung geändert. Es stellt sein Gewissen über das Gesetz und nennt es "Gott"; das finde ich zwar beknackt, aber legitim und immer noch besser als sture Paragraphenhengste.
Des is' aba a bisserl dämlitsch, Towaritsch Popovic!
Gewissen ist Gewissen und Götter sind Götter. Basta. Dafür gibt's doch zwei deutlich verschieden definierte Begriffe für diese Worte.

Sonst könnte man ja behaupten, die Grünen wollten eine Trennung zwischen Staat und dem Glauben an das Gewissen.

Sowas kann man im heimischen Schafzimmer machen, aber doch nich inner öffentlichen Diskussion...


Zuletzt bearbeitet von Valen MacLeod am 23.11.2010, 19:25, insgesamt einmal bearbeitet

#59:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 19:24
    —
Die Beschlüsse, die unsere Anliegen betreffen:

Für religiöse Toleranz und Pluralismus der Weltanschauungen


Für die Wiederherstellung der Vernunft in der Integrationspolitik

Alle anderen aktuellen Beschlüsse des Bundesparteitages:

http://www.gruene-partei.de/cms/default/rubrik/19/19071.beschluesse.htm

#60:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 23.11.2010, 19:30
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
So ähnlich hab ich vor Jahren gegen tillich auch argumentiert, aber ich habe meine Meinung geändert. Es stellt sein Gewissen über das Gesetz und nennt es "Gott"; das finde ich zwar beknackt, aber legitim und immer noch besser als sture Paragraphenhengste.
Des is' aba a bisserl dämlitsch, Towaritsch Popovic!
Gewissen ist Gewissen und Götter sind Götter. Basta. Dafür gibt's doch zwei deutlich verschieden definierte Begriffe für diese Worte.


Ich kenn mich bei Katholen nun nicht aus, aber von den Evangelen - weil ich selber konfirmiert bin - weiss ich, dass die halt eine andere Sprache sprechen.

Im Werturteil über dieses sprachliche Phänomen sind wir uns ja (siehe Fettdruck) offensichlich einig. Lachen



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