Video: Disput Berlin
Wähle Beiträge von
# bis # FAQ
[/[Drucken]\]
Gehe zu Seite Zurück  1, 2  :| |:
Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#31:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.01.2012, 03:51
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
mondkalbnatur hat folgendes geschrieben:
mir neu: auf den gürtelschnallen der ss steht ja wirklich nicht "gott mit uns"sondern "unsere ehre ist treue". irre ich mich, oder habe ich das desöfteren falsch zitiert aus den kirchenkritischen reihen so gehört?

"Gott mit uns" hatte m.W. die Wehrmacht (wie die "kirchenkritischen Reihen" das zitieren, weiß ich allerdings nicht).
Man sollte nicht vergessen, dass der Nationalsozialismus religiös keineswegs einheitlich war (eher im Gegenteil), und dass es - neben nationalistischen Christen und religiös Indifferenten - eben auch eine völkisch-religiöse, dezidiert antichristliche Richtung gab, und das gerade auch in der SS.

"Unsere Ehre ist Treue"gab es meines Wissens bei einigen Neonazis. Verboten ist das, weil es als Abwandlung von "Meine Ehre heißt Treue" angesehen wird, der Aufschrift des SS-Koppelschlosses, die als eine Erinnerung an den auf Hitler geleisteten Eid verstanden werden musste.

"Gott mit uns" ist die Aufschrift des preusischen Koppelschlosses, die sowohl bei der Reichswehr als auch bei der Wehrmacht beibehalten wurde, wurde also auch während des 3. Reiches von der großen Mehrzahl der Soldaten getragen.

Ansonsten hatte die NSDAP das Positive Christentum im Programm und was Hitler angeht, war der definitiv gottgläubig, er ist auch nie aus der katholischen Kirche ausgetreten und hat bis zu seinem Tod auch Kirchensteuer bezahlt, während er seinem 3. Reich die Steuern schuldig blieb. Es gibt dazu passend auch eine sehr ausführliche Untersuchung aller Reden Hitlers zu diesem Thema, die zu dem eindeutigen Ergebnis kommt, dass Hitler nicht nur gottgläubig war, sondern sich für auserwählt hielt.

Rainer Bucher: Hitlers Theologie, Echter Verlag, Würzburg 2008, ISBN-10 3429029856

In seiner Regierungserklärung zum Ermächtigungsgesetz erklärte Hitler: "Das Christentum ist das unerschütterliche Fundament des sittlichen und moralischen Lebens unseres Volkes." Die "völkisch-religiöse, dezidiert antichristliche Richtung" gab es allerdings in der SS, sie kam nämlich von Himmler, der ja relativ lautstark war. Es gibt aber m.W. keine Belege dafür, dass er mit dieser Missionierung innerhalb der SS sehr erfolgreich war. Der Tenor der Stellung des Nationalsozuialismus zum Christentum lässt sich sehr leicht daran festmachen, dass die überwiegende Mehrheit des katholischen wie des evangelischen Klerus fröhlich mitgemacht hat - das war doch auch die Basis der anschließend immer noch grandios funktionierenden Rattenlinien oder Klosterrouten.

Ich würde also die religiöse Vielfalt des Nationalsozialismus nicht zu hoch hängen: Die überwiegende Mehrheit nicht nur der Bürger des 3. Reiches, sonder auch seiner Führung, war nicht nur chistlich sozialisiert, sondern blieb auch dabei. Das bedeutet nicht, dass der Nationalsozialismus eine besonders christliche Veranstaltung war, sondern nur, dass das Christentum nicht davor bewahrt hat.

fwo

#32:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 05.01.2012, 10:33
    —
Das Buch habe ich gleich mal auf die Wunschliste gepackt, danke! Sehr glücklich

#33:  Autor: YB0b BeitragVerfasst am: 05.01.2012, 22:58
    —
http://www.tagesspiegel.de/berlin/disput-berlin-ohne-religion-besser-dran/3987342.html

Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen Mit den Augen rollen



Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen


output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde

Gehe zu Seite Zurück  1, 2  :| |:
Seite 2 von 2

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group