vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Meinst? Ich habe das Empfinden, dass die Engländer niemand verstehen, der nicht "richtig" English kann. In der USA (New York) bin ich (fast) ohne Probleme mit meine rüdimentäre Englishkentnisse durchgekommen. Auch mit Neuseeländer habe ich mich sehr gut unterhalten können. In England (London) hat mich keiner verstanden. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
(2) Im Englischen gibt es teilweise einen begrifflichen Unterschied zwischen dem Tier und dem Fleisch, das von diesem Tier kommt: Man sagt dann eher nicht, daß man Rind (cattle) esse, sondern Rindfleisch (beef). Natürlich denke ich, daß die Engländer schon wissen, daß das Fleisch nicht auf Bäumen wächst, sondern von einem Tier kommt... |
Critic hat folgendes geschrieben: |
(4) In chinesischen Sprachen geht man davon aus, daß Namen auch etwas bedeuten müssen. Historisch ist es auch in unserem Kulturkreis so, daß Namen eine Bedeutung haben (können) |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Allerdings fällt auch die Sprache nicht vom Himmel, sondern wird gleichfalls z.B. durch Umweltbedingungen oder bestimmte kulturelle Entwicklungen "geformt". Ein Spiel voller Wechselwirkungen. Sprache ist mithin zugleich Ursache und Folge der "Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen". |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | ||
Alles hängt mit allem zusammen. dass wusste schon der arme Verdurstende, der sich den Inhalt eines Spucknapfes mit seinem Leidensgenossen teilen wollte, und es nicht schaffte. Können wir deinem Beitrag sonst noch etwas Gehaltvolles entnehmen? |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Ich möchte auf die Ursprungsfrage zurückkommen.
Die Sprache beeinflusst unser Denken um Großenordnungen mehr, als wir uns das gemeinhin vorstellen können. Es gibt dazu einen fasznierenden Artikel im Spektrum der Wissenschaft: Wie die Sprache das Denken formt Menschen leben in unterschiedlichen Kulturen und sprechen die verschiedensten Sprachen. Deren Strukturen prägen in ungeahntem Ausmaß die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Quelle Noch ein Auszug aus dem Aufreißer des Artikels, der Artikel selber ist leider kostenpflichtig. Pormpuraaw ist eine kleine Siedlung der Aborigines am Westrand der Halbinsel Cape York in Nordaustralien. Ich bitte ein fünf Jahre altes Mädchen, nach Norden zu zeigen. Ohne zu zögern, deutet sie in eine bestimmte Richtung. Mein Kompass bestätigt: Sie hat Recht. Nach meiner Rückkehr in die USA stelle ich dieselbe Frage in einem Hörsaal der Stanford University. Vor mir sitzen angesehene, mehrfach ausgezeichnete Gelehrte; manche besuchen seit 40 Jahren Vorträge in diesem Saal. Ich bitte sie, die Augen zu schließen und nach Norden zu zeigen. Viele weigern sich, weil sie keine Ahnung haben, wo Norden liegt. Die Übrigen denken eine Weile nach und deuten dann in alle möglichen Richtungen. Ich habe diesen Versuch nicht nur in Harvard und Princeton wiederholt, sondern auch in Moskau, London und Peking – stets mit demselben Resultat. Im eigentlichen Artikel führt die Autorin aus, dass der Grund für diese ungeheure Fähigkeit des kleinen Mädchens in der Sprache liegt, eigentlich sogar in einem Defekt ihrer Sprache: Die Aborigines kennen kein Wort (und damit auch keinen Begriff) von "links" und "rechts". Sie kennen damit keine Anordnungen "relativ" zur Person, sondern nur absolute Anordnungen im Raum. Damit sie also ihrem Gegenüber die Lage eines Gegenstands beschreiben können, müssen sie wissen, wo Nord und Süd ist, und ihr Gegenüber muss das auch wissen. |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Die Aborigines kennen kein Wort (und damit auch keinen Begriff) von "links" und "rechts". Sie kennen damit keine Anordnungen "relativ" zur Person, sondern nur absolute Anordnungen im Raum. Damit sie also ihrem Gegenüber die Lage eines Gegenstands beschreiben können, müssen sie wissen, wo Nord und Süd ist, und ihr Gegenüber muss das auch wissen. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Nun ja, der offensichtlichste Unterschied ist doch, dass das eine kyrillisch geschrieben wir, das andere nicht. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe das nicht als Beleg dafür, dass Sprache das Denken formt. Sprache kann die Wahrnehmung formen/verändern. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||
Sowas kann aber auch Erwachsenen nachträglich angelernt werden. Wie man aus Filmen weiß, gebrauchen Jägerpiloten Uhrzeitangaben, um dem Kameraden zu sagen, woher eine Gefahr droht. Wenn ich das richtig mitbekommen habe bedeutet bspw. "aus 11 Uhr" = " kommt von links oben". Ob jemand die Himmelsrichtungen verinnerlicht hängt ja auch davon ab, ob das lebensnotwendig ist. Ich schätze mal, daß Old Shatterhand das auch gekonnt hätte, hätte er wirklich gelebt. |
quadium hat folgendes geschrieben: | ||||
War das eigentlich vor der Aufspaltung auch so? Können alle Serben kyrillische Schrift lesen/schreiben, auch die vor 1980 geborenen? |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | ||
Alles hängt mit allem zusammen. dass wusste schon der arme Verdurstende, der sich den Inhalt eines Spucknapfes mit seinem Leidensgenossen teilen wollte, und es nicht schaffte. Können wir deinem Beitrag sonst noch etwas Gehaltvolles entnehmen? |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Spannend wäre auch zu erfahren, wie Aborigines Anordnungen relativ zur Person denn ausdrücken bzw. umgehen. Ist Klaus-Peter links neben mir dann der, der im Gegensatz zu Wiltrud zu meiner Rechten etwas nord-nord-östlicher geht? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ein ehemaliger serbische Kollege von mir hatte regelmäßig eine Zeitung in Kyrillisch dabei. Das mußte so ca 35 Jahr her sein. Soviel ich weiß, war er sogar in Deutschland geboren, konnte also auch andere Schrift lesen. |
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: | ||||||||
bist du sicher, dass du serbisch von kyrillisch unterscheiden kannst? https://de.wikipedia.org/wiki/Serbische_Sprache#Schrift |
Zitat: |
Während in der serbischen Verfassung die kyrillische Schrift als Schrift für den offiziellen Gebrauch der Republik Serbien verankert ist,[5] werden im Alltag sowohl die kyrillische als auch die lateinische Schrift benutzt. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Ich verstehe nicht was Du meinst.
Die "lateinische Schrift" ist wohl die, die wir auch nutzen. Oder gibts da noch was, was dort nicht steht? Ich kann nicht erkennen, ob der vielleicht eine russische oder griechische Zeitung gelesen hat. Ich gehe mal stark davon aus, dass er eine serbische Zeitung gelesen hat. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||
Das griechische Alphabet und das kyrillische Alphabet weisen zwar einige Gemeinsamkeiten auf (das kyrillische basiert auf dem griechischen plus ein paar andere Einflüsse), sind aber nicht identisch. ich kann das griechische halbwegs entziffern, aber deswegen nicht automatisch auch das kyrillische |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Mein Studium ist schon länger her, aber damals galt die Sapir-Whorf-Hypothese eigentlich als überholt. Gibt es da neue Erkenntnisse, die mir entgangen sind? |
Zitat: |
Der Linguist Guy Deutscher urteilt über die Annahme, dass die Sprache, die wir zufällig sprechen, ein Gefängnis ist, welches unsere Vorstellungskraft beschränkt. […] Es ist kaum begreiflich, wie eine dermaßen groteske Ansicht derart weite Verbreitung finden konnte, da einem doch so viele Gegenbeweise in die Augen stechen, wo immer man hinblickt. Fällt ungebildeten Englischsprechern, die nie von dem deutschen Lehnwort „Schadenfreude“ gehört haben, die Vorstellung schwer, dass sich jemand am Unglück eines anderen Menschen weidet? Er räumt jedoch ein, dass die Vorstellung einer global homogenen Gedankenwelt ebenfalls überzogen sei; sprachliche Besonderheiten könnten sehr wohl das Denken beeinflussen: “The habits of mind that our culture has instilled in us from infancy shape our orientation to the world and our emotional responses to the objects we encounter, and their consequences probably go far beyond what has been experimentally demonstrated so far; they may also have a marked impact on our beliefs, values and ideologies.”
Andere Einwände gehen auf den Umstand zurück, dass Gehörlose gleichermaßen in der Lage sind, ggf. mit etwas mehr Mühen, Konzepte zu verinnerlichen und vermeintlich verbale Intelligenzaufgaben zu lösen. Mit diesem und weiteren Beispielen gelangt der Wissenschaftsjournalist Dieter E. Zimmer zum Fazit: „Es besteht gewiß kein Grund, die in der Natur einzigartigen Leistungen der menschlichen Sprache herabzusetzen; aber verklärt werden sollte diese auch nicht. In unserem Denken spielt sie vermutlich eine geringere Rolle, als wir nach Jahrtausenden der Sprachverherrlichung anzunehmen geneigt sind. |
Zitat: |
Eskimo-Sprache: Whorf behauptete, dass das Eskimo viele Wörter für Schnee besitze. Dies relativiert sich aber stark, da das Eskimo im Grunde nur zwei Wurzeln für Schnee hat: aput für fallenden Schnee und quana für liegenden Schnee. Auf Grund der Grammatik des Eskimo – die Anzahl der möglichen Wortbildungen ist nahezu unermesslich – kann das Eskimo mit diesen beiden Wurzeln beliebig viele neue Wörter bilden – dies wie mit jeder anderen Wurzel auch. „Das berühmte Schnee-Beispiel sagt also eher etwas Interessantes über die Grammatik des Eskimo als über seine Lexik aus.“ |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Denn die Gegenfrage ist ja, wie man über etwas nachdenken will, für das man keine Worte hat. Und ein direktes Beispiel für diese Theorie ist die Mathematik, mit der man sich sowohl ein neues Vokabular als auch eine neue Grammatik entwickelt hat, um Neues denken zu können. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
Nicht vermutlich, das ist so. Und das kann ich auch. Ich kann auch sofort hôren, ob jemand aus Schottland, Irland, Liverpool oder London kommt. Das ist nun nichts Verwunderliches. Es ist aber eher so, dass man in den USA die Briten nicht ohne Untertitel versteht, als umgekehrt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Bei vielen Amis nützen auch Untertitel nix. Die Analphabetenrate ist im Amiland erheblich höher als beispielsweise in Europa. |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||||
Danke erst mal für die charmante Antwort. Ich halte die Qualifizierung "Defekt" für wenig zielführend. Leider konnte man deinen Ausführungen nicht besonders viel entnehmen. Z.B. Theorien dazu, warum sich das so entwickelt hat. Dass Menschen in einer technisierten, urbanen Umwelt die Himmelsrichtungen nicht drauf haben, halte ich hingegen für wenig überraschend, weil begründbar. Spannend wäre auch zu erfahren, wie Aborigines Anordnungen relativ zur Person denn ausdrücken bzw. umgehen. Ist Klaus-Peter links neben mir dann der, der im Gegensatz zu Wiltrud zu meiner Rechten etwas nord-nord-östlicher geht? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Grammatik ist ein gutes Beispiel für Gedanken, die man haben kann, ohne dafür eine Sprache zu besitzen. Wenn Kinder in der Schule die Grammatik ihrer Muttersprache lernen, lernen sie eigentlich nicht die Grammatik, sondern sie lernen nur die Sprache, um die Grammatik beschreiben zu können. Die Grammatik haben sie schon vorher beherrscht. Sie können z.B. ein Verb von einem Substantiv unterscheiden, es syntaktisch korrekt benutzen oder ein Akkusativobjekt von einem Dativobjekt unterscheiden, obwohl sie keine Worte dafür haben, das sprachlich zu beschreiben. Weitere Beispiele findet man viele, wenn man darauf achtet. Z.B. der Aha-Effekt, wenn man über ein Phänomen liest, dass man selber mal beobachtet hat und für eine merkwürdige, einmalige Anomalie hielt. "Aha, das gibt es wirklich, das hat sogar einen Namen." Oder wenn man in einem Buch einen Gedanken liest, den man so ähnlich auch schon mal hatte, aber nie so richtig ausdrücken konnte. Oder wenn man eine Idee hat, von der man eine sehr genaue Vorstellung im Kopf hat, aber keine Worte, um sie entsprechend zu beschreiben. Oder wenn man einem Kind oder einem Anfänger etwas beibringen soll, dass man zwar praktisch beherrscht, aber jetzt, da man es sprachlich ausdrücken soll, fehlen einem die Worte dafür. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Allerdings ist es uns möglich, sie mit Beschreibungen schneller zu lernen - wenn wir bereits über eine Beschreibungssprache verfügen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Nein. Das mag in Ausnahmefällen so sein, aber in der Regel dauert es länger, eine Fremdsprache soweit zu erlernen, bis man sie wie seine Muttersprache beherrscht. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich schätze, dass Du gerade ein paar Parameter unter den Tisch fallen lässt, um Dein "Nein" zu begründen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Nein. Ich lasse ein paar Parameter unter den Tisch fallen, weil an Deinem Riesenego sowieso alles abprallt. Wozu dann der Aufwand? |
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