Er_Win hat folgendes geschrieben: |
Und wenn dann der "neue Glaube" hauptsächlich dazu instrumentalisiert wird, sich schulterklopfend in einer Peergroup gegenseitig zu bestätigen, wie "dumm" alle mit "anderem Glauben" sind, habe ich zumindest starke Probleme das als freigeistig oder aufklärend wahrzunehmen ! |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||
Kommt darauf an, wobei es "behindert". Gläubige - auch sehr intelligente bzw. gebildete - fallen ja beim Thema Religion gerne mal in den intellektuellen Infantilitätsmodus. Das "behindert" gewiss in puncto "intellektuelle Redlichkeit". Auch das Nicht-trennen-können der Schicksale göttlicher Entitäten und des eigenen zählt ggf. dazu ("Wer den Propheten angreift, greift mich persönlich an!"). Auf der anderen Seite ist der Ungläubige ggf. wenig empfänglich Gottes Wort oder spirituelle Erfahrungen mit Transzendenzlabel. Das "behindert" womöglich den Diskurs darüber. In jedem Falle würde ich aber nicht von einer "geistigen Behinderung" sprechen wollen, sondern allenfalls von einer "psychologischen". Außer natürlich im Falle von Schläfenlappenepilepsie... |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Der leider mittlerweile verstorbene Buggle schildert zahlreiche Fälle im zweiten Teil von "Denn sie wissen nicht, was sie glauben": Hoch gebildete Menschen fallen augenblicklich auf ein infantiles Argumentationsniveau zurück sobald es um ihren religiösen Glauben bzw. die Rechtfertigung desselben geht. Hans Albert hat das am Beispiel von Küng ebenfalls demonstriert. Mag ja sein, dass das ein "musterbildendes, grundsätzliches, inhärentes Konzept unserer komplexen, selbstorganisierenden Denkrübe" ist. So what? Und was hat eine nachvollziehbare, sachliche Analyse mit dem Selbststricken von "Feind-Mythen" zu tun? |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||
Gibt es, ja. Das nennt man in diesem Forum scherzhaft gerne "Strukturkatholizismus". Und den gibt es zweifellos auch unter (vermeintlich) Ungläubigen. |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Denn es widerspricht dem Befund, der ja gerade feststellt, dass explizit (auch) "Nicht-Dumme" in religiösen Dingen zu infantiler Logik neigen. |
kereng hat folgendes geschrieben: |
Die Sichtweise klingt arrogant, aber man kommt kaum drum herum, zu sagen:
"Ich brauche Gott (genauer: den Glauben daran) nicht, aber viele brauchen ihn offenbar". Darf man denen dann nicht die Wahrheit erzählen, um sie nicht in Verzweiflung zu stürzen? Hinzu kommt, dass die Gläubigen sich ein Beleidigungspotential geschaffen haben. Keine Karikatur löst bei Atheisten so eine persönliche Betroffenheit aus, wie herbwürdigende Bilder von Mohammed oder Maria bei Gläubigen. Muss man darauf Rücksicht nehmen wie auf eine Behinderung? Ist Glauben eine geistige Behinderung? |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Hab ich hier schon öfter gepostet:
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Zitat: |
Wanting God
Ein Einsiedler saß meditierend an einem Fluß, als er von einem jungen Mann unterbrochen wurde. "Meister, ich möchte euer Schüler werden", sagte der Mann. "Warum?" erwiderte der Einsiedler. "Ich möchte Gott finden" antwortete der Mann. Der Meister sprang auf, packte den Mann am Kragen und zwang dessen Kopf unter Wasser. Der wehrte sich tretend und windend. Schließlich ließ der Einsiedler den los. Als der Mann nach vielem Prusten und Japsen wieder zu Atem gekommen war, sprach der Meister: "Sag, was wolltest du gerade am Meisten?" "Luft!" antwortete der Mann. "Sehr gut", sagte der Meister. "Geh also heim und komm' wieder, wenn du Gott genau so brauchst, wie du gerade Luft brauchtest." Frei übersetzt nach: Zen Stories to tell your Neighbors |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ich schaue z.Z. die erste Staffel der Serie True Detective und da wird beiläufig eine anthropologisch-linguistische These erwähnt, der zufolge es sich bei Religion um ein Sprachvirus handle, das im Gehirn neue Verbindungen schaffe und dadurch das logische Denkvermögen beeinträchtige. Ist dazu hier jemandem Näheres bekannt und ob es dazu event. Studien gibt? |
Zitat: |
The Origin and Evolution of Religious Prosociality
Ara Norenzayan and Azim F. Shariff Fig. 3. Life expectancy of religious versus secular communes. An analysis of 200 religious and secular communes in 19th-century America (29), for every year of their life course, religious communes were about four times as likely to survive than their secular counterparts [...] http://www2.psych.ubc.ca/~ara/Manuscripts/Norenzayan&Shariff_Science.pdf |
Zitat: |
Religious Children Have Difficulty Telling Fact From Fiction Says Study
A new study has found that religious children, and children exposed to religion at a young age, have difficulty telling fact from fiction. In other words, children raised in religious households where Bible stories are often read and viewed as the truth have more trouble distinguishing fantasy from reality in other literature than do non-religious children. [...] The study, titled The Development of Beliefs about Storybook Reality, tested 156 children aged three to five by reading realistic, fantastical and religious stories. The research concluded that all children were more likely to judge characters as not real for all story types. The percentage of three year olds that claimed protagonists were real was slightly higher than four or five year olds. All children judged well whether events could happen between stories based in reality or fantasy. However, five year olds were more likely than three year olds to claim religious stories were true. It seems that between three and five the children learned to trust instruction from adults more than their own powers of observation. This new research suggests that it is parents and religion that undermine a child’s ability to separate fact from fiction. http://guardianlv.com/2014/07/religious-children-have-difficulty-telling-fact-from-fiction-says-study/ |
smallie hat folgendes geschrieben: |
...Aus einem ganz andere Blickwinkel: religiöse Gemeinschaften sind stabiler als säkulare. Wenn's ein Sprachvirus ist, dann ist es ein erfolgreicher... |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Was das logische Denkvermögen betrifft:
Einen Link habe ich, der in die Richtung geht, die du ansprichst: religiös erzogene Kinder verlieren ab einem bestimmten Alter die Fähigkeit, zwischen Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden.
Da aber nur Kinder im Alter von drei bis fünf berücksichtig wurden, ist das nicht besonders bedeutend und aussagekräftig. Interessant wären Zahlen, wie das bei 12, 16 oder 30-jährigen aussieht. Aberglaube auf einem Gebiet schließt nicht grundsätzlich aus, auf einem anderen Gebiet logisch denken zu können. Manche der brillantesten Köpfe der Wissenschafts- und Geistesgeschichte haben zu bestimmten Themen ziemlichen Unsinn verzapft. Nur steht das nicht in der Kurzfassung dieser Geschichte. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Wunsch, etwa solchen Blödsinn wie die Trinität in Einklang mit nachvollziehbaren philosophischen Überlegungen oder auch nur den gesunden Menschenverstand zu bringen, das Denkvermögen eher geschärft und damit die geistesgeschichtliche Entwicklung befruchtet hat, wie so eine Art Trainingsprogramm, an dessen Bewältigung man zwar nur scheitern kann, durch das unablässigen Anrennen aber immer stärker wird. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Wunsch, etwa solchen Blödsinn wie die Trinität in Einklang mit nachvollziehbaren philosophischen Überlegungen oder auch nur den gesunden Menschenverstand zu bringen, das Denkvermögen eher geschärft und damit die geistesgeschichtliche Entwicklung befruchtet hat, wie so eine Art Trainingsprogramm, an dessen Bewältigung man zwar nur scheitern kann, durch das unablässigen Anrennen aber immer stärker wird. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
So eine Art philosophisches Kobayashi Maru? Den Gedanken hatte ich auch schon, und ja, sowas kann positive Nebeneffekte haben. Dass es im spezifischen Falle der Trinität auch recht konkrete negative Nebeneffekte haben kann, zeigt allerdings Giorgio Agamben in seinem Buch Herrschaft und Herrlichkeit ganz gut auf. |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Wenn man sich denkmäßig "nach oben" recken möchte, quasi im Sinne der Herausforderung ("unablässiges Anrennen") einer unüberspringbaren Latte, kann man sich doch auch an den weniger blöden, aber mindestens ebenso spannenden "Geheimnissen der Existenz" abarbeiten: Leben, Unendlichkeit, Raum, Zeit und so´n Zeuch... |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Und jedes Mal, wenn ich mit Pamphleten von Menschen konfrontiert werde, die "die Trinität in Einklang mit nachvollziehbaren philosophischen Überlegungen oder auch nur den gesunden Menschenverstand zu bringen" versuchen, kann ich da mit viel Euphemismus höchsten den eigentherapeutischen Ansatz würdigen, den man ohne "Wunsch nach Blödsinn" allerdings gar nicht bräuchte. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
So eine Art philosophisches Kobayashi Maru? Den Gedanken hatte ich auch schon, und ja, sowas kann positive Nebeneffekte haben. Dass es im spezifischen Falle der Trinität auch recht konkrete negative Nebeneffekte haben kann, zeigt allerdings Giorgio Agamben in seinem Buch Herrschaft und Herrlichkeit ganz gut auf. |
step hat folgendes geschrieben: |
"Theologie hat positive Nebenwirkungen auf das Denkvermögen" wäre keine Antwort auf die Frage "Brauchen wir Gott?". Zudem wäre zu fragen, ob ein solcher Effekt (Denksport) nicht heutzutage auf andere Weise besser erzielbar wäre als ausgerechnet mit der Trinität. Ein ethisches Dilemma (wie das von Dir genannte) oder eine Sammlung verzwickter Antinomien scheinen mir da gut geeignet. Nett wäre auch eine Simulation "Bürgermeister einer Großstadt" mit allen Zwängen der Realpolitik. |
kereng hat folgendes geschrieben: |
Hinzu kommt, dass die Gläubigen sich ein Beleidigungspotential geschaffen haben. Keine Karikatur löst bei Atheisten so eine persönliche Betroffenheit aus, wie herbwürdigende Bilder von Mohammed oder Maria bei Gläubigen. Muss man darauf Rücksicht nehmen wie auf eine Behinderung?
Ist Glauben eine geistige Behinderung? |
Zitat: |
RZ-UMFRAGE: Tanzen an Allerheiligen - stört das den Christenmenschen?
"Wenn Leute in einer Disco in einem geschlossenen Raum Freude am Tanzen haben, beeinträchtigt das doch keine Religionsausübung!" Was meinen Sie? 44% - Das Tanzverbot ist eine gute Tradition und sollte bleiben. 48% - Recht hat Huch: Freiheit für das Tanzbein! 8% - Ich tanze eh niemals - interessiert mich also nicht Stimmen gesamt: 870 http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten/letzte-meldung-seite_artikel,-Auch-unter-Rot-Gruen-Tanzverbot-an-Feiertagen-bleibt-_arid,327271.html |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
„Das Wort vom Kreuz ist eine Gotteskraft.“
Bericht zur Lage in Kirche und Gesellschaft von Kirchenpräsident Dr. Volker Jung Frankfurt/Main, April 2012 http://www.ekhn.de/fileadmin/content/ekhn.de/download/ekhn_jahresbericht/kp_berichte/kp_bericht_12.pdf |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
1. Ergebnisse der Studie „Was glauben die Hessen?“
Über Dreiviertel (76 Prozent) der Befragten „finden es gut, dass es die Kirchen gibt“. 72 Prozent stimmen dem Satz zu „dass die Kirchen auf die Fragen, die sie wirklich bewegen, keine Antwort haben“. 80 Prozent der Befragten – das ist der höchste Zustimmungswert in der Studie – bejahen die Aussage, dass „das Leben nur dann einen Sinn hat, wenn man ihm selber einen Sinn gibt“. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Nicht einmal jeder zweite der Befragten stimmt den Aussagen zu, dass „Gott die Welt erschaffen hat“ (46 Prozent) oder dass „es einen Gott gibt, der sich mit jedem Menschen persönlich befasst“ (41,3 Prozent). Der Aussage „es gibt einen Gott, der sich in Jesus zu erkennen gegeben hat“ stimmt knapp die Hälfte (48,3 Prozent) zu.
Wenn man nun, wie in der Studie geschehen, die Zustimmung zu mehreren Fragen zum Kriterium dafür macht, wer ein Christ ist, dann ergibt sich folgendes Bild. Ich zitiere wörtlich aus der Auswertung: „´Christen´ sind diejenigen, die von der Existenz eines Gottes überzeugt sind und davon, dass es einen personalen bzw. personorientierten Gott gibt, der sich in Jesus gezeigt hat, und die den Glauben an mehrere Götter ablehnen. ´Christen´ stellen mit einem Anteil von 24 Prozent der Befragten eine Minderheit in der hessischen Bevölkerung.“ Und zugespitzt heißt dies, noch einmal im Zitat: „Ein Christentum ohne Christen ist bereits Realität in den hessischen Kirchen. Und ‚Christen’ sind auch außerhalb der Kirchen zu finden.“ |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Der Karfreitag ist in Deutschland ein gesetzlich geschützter arbeitsfreier Feiertag. Er zählt zu den stillen Feiertagen, für die es besondere Regelungen gibt. Nach den Feiertagsgesetzen in Hessen und Rheinland-Pfalz gelten für den Karfreitag unter anderem ein Tanzverbot und ein Verbot für öffentliche Sportveranstaltungen. Im letzten Jahr wurde insbesondere das Tanzverbot infrage gestellt. [...] Die Diskussionen konzentrierten sich dabei hauptsächlich auf die Fragen, ob das Tanzverbot noch zeitgemäß sei und ob eine religiös begründete Verhaltensnorm in einem weltanschaulich neutralen Staat für alle verbindlich sein könne. Auffällig wenig wurde über den Inhalt des Karfreitags geredet.
[...] Um die inhaltliche Diskussion zu befördern, führten wir eine Aktion mit Bannern an Kirchen, der Plakatierung von Litfaßsäulen sowie Plakaten und Flyern durch. Auf den Bannern und Plakaten war eine Hand mit Kreuzigungsstigma, Victory-Zeichen und der Aufschrift „Opfer?“ vor einem bewölkten Himmel zu sehen. [...] Neben der Kritik am Motiv gab es die Kritik an der Grundhaltung zum Karfreitag, die bis zum Vorwurf reichte, es ginge lediglich darum, kirchlichen Einfluss und Macht in der Gesellschaft zu sichern. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Am Kreuz kann man eigentlich nur Anstoß nehmen. Mit dem Kreuz sind eine Fülle von Fragen verbunden: Warum hat Jesus dieses Ende nicht verhindert, wenn er der Messias war? Warum hat Gott dieses Ende nicht verhindert, wenn er allmächtig ist? Hat er es gar so gewollt und selbst herbeigeführt? Ist Jesus mit dem, was er wollte, lebte, predigte nicht letztlich gescheitert? Kann Jesus überhaupt Gottes Sohn sein, wenn er leidet und stirbt wie ein Mensch? Ist das nicht mit der Größe Gottes unvereinbar? So lauteten einige der Fragen von Anfang an, Fragen auf dem Hintergrund jüdischer Theologie und griechischer Philosophie, wie sie in der Gemeinde in Korinth gestellt wurden. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Diese Fragen fügen sich ein in die theologische Aufgabe, die allen, die an Jesus glaubten, gestellt war. Sie mussten dabei eine Menge Dinge in Gedanken zusammenbringen. Auf der einen Seite die Erfahrungen und Erlebnisse mit Jesus. Dazu gehört natürlich das, was er als Jude gesagt, gelebt und geglaubt hat. Und auf der anderen Seite die Erfahrung seines Todes, wie er scheinbar wehrlos ein Opfer von Intrigen und Gewalt religiös und politisch Mächtiger wurde. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Dazu gehört dann die Erfahrung, dass dies nicht das Ende war, sondern er ihnen als der Auferstandene neu begegnete. Der Auferstandene war aber nicht einfach ein wiederbelebter Toter, sondern derjenige, an dem die Wundmale zu erkennen waren. Von der Erfahrung der Auferstehung ging der Impuls aus, das Kreuz als etwas zu verstehen, durch das hindurch sich eine neue Perspektive der Hoffnung und des Lebens für jeden Menschen eröffnet hat. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Die theologische Aufgabe war nun, all dies zusammenzudenken. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Bei dieser Aufgabe, das Geschehene zu deuten, greifen sie auf ganz unterschiedliche Weise auf das zurück, was ihnen aus den Schriften des Alten Testaments bekannt ist. Mit dem, was hier über Gott gesagt und gedacht wird, deuten sie das, was sie mit Jesus erlebt haben – eben und in ganz besonderer Weise auch das Kreuz. Das Alte Testament ist in diesem Sinn der „Wahrheitsraum“ (Frank Crüsemann) des Neuen.
[...] Das Kreuz ist für Paulus der Ort, an dem Gott in seinem Sohn Jesus Christus, menschliche Schwäche und menschlichen Schmerz teilt. Aber gerade in dieser Ohnmacht erweist er sich als der Mächtige, der menschliche Schuld und den Tod überwindet. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Das Kreuz wird aber besonders dadurch zur Gotteskraft, weil im Blick auf das Kreuz zu erkennen ist, dass Gottes Sohn und damit Gott selbst das Unerträgliche erträgt. Mit dem Leiden am Kreuz wird Gott selbst zum Opfer und tritt auf die Seite der Opfer. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Zugleich eröffnet das Kreuz eine Hoffnungsperspektive für Täter und Opfer, weil Gott dem Tod in der Auferstehung seines Sohnes nicht das letzte Wort lässt. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Es ist eine Hoffnungsperspektive, die Menschen – so wie Paulus – hilft, eigenes Leiden zu ertragen, auch dann, wenn ein Mensch – aus welchen Gründen auch immer – Opfer wird. |
hessischer Kirchenpräsident hat folgendes geschrieben: |
Ich halte [den Karfreitag] für einen Gewinn – auch für eine plurale Gesellschaft – gerade weil die angesprochenen schwierigen Fragen nach dem Leid im Leben oft übergangen werden.
Wenn man diesen Tag als arbeitsfreien Feiertag würdigt, ist es auch angemessen, ihn als stillen Tag besonders zu gestalten. |
kereng hat folgendes geschrieben: |
Die Sichtweise klingt arrogant, aber man kommt kaum drum herum, zu sagen:
"Ich brauche Gott (genauer: den Glauben daran) nicht, aber viele brauchen ihn offenbar". Darf man denen dann nicht die Wahrheit erzählen, um sie nicht in Verzweiflung zu stürzen? |
kereng hat folgendes geschrieben: | ||
Neben der Todesverdrängung, der vermeintlichen Welterklärung und einiger anderer Aspekte ist natürlich die Ingroup-Outgroup-Abgrenzung in der Religion ganz wichtig. Die Anerkennung durch die Glaubensgemeinschaft stärkt das Selbstwertgefühl, und deswegen wird ein Infragestellen der Glaubensinhalte als persönliche Bedrohung wahrgenommen. Im Gegensatz zu den Religionsgemeinschaften verlangt die atheistische, freigeistige oder humanistische Gemeinde kein ehrliches Signal in Form einer Beschneidung oder eines Verstandesopfers (sacrificium intellectus). Dieser "Glaube" ist tatsächlich "rationaler" und "wahrer". Da ist es gar nicht falsch, sich schulterklopfend gegenseitig zu bestätigen, wie "dumm" alle mit "anderem Glauben" sind. Sieh dir doch den Glauben der Scientologen, Katholiken, Mormonen und Cargokulte an. Nebenbei bemerkt: Die Sichtweise der Peergroup mit ehrliches Signalen erklärt, warum eine staatlich verordnete Religion so uninteressant ist. Wenn jeder mitmachen muss, fällt das freiwillige Opfer weg, das zum Vertrauen innerhalb der Gruppe beiträgt. |
Zitat: |
Why martyrdom is powerful
As a corollary of the above, martyrs — be they suicide bombers or saints — can provide powerful CREDs to learners regarding their degree of commitment. [...] Two cases help illustrate this point. First, early Christian martyrs, executed in public events, are believed by many, including observers at the time, to have substantially fueled the spread of early Christianity. Ignatius, Bishop of Antioch, after being condemned to be ripped apart by wild beasts in a Roman amphitheatre exulted in his opportunity to “imitate the passion of my God!” He then wrote letters to Christian communities along the road to Rome, who might attempt a rescue, pleading with them to allow him to go and die. A Platonist philosopher, Justin, explains that he was convinced of the divinity of Jesus and converted to Christianity, after personally witnessing the commitment demonstrated by the torture and death of some martyrs. Justin was later martyred himself. [...] http://www.hecc.ubc.ca/files/2012/07/evolution-of-costly-displays-_henrich-2009.pdf |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Der christliche Himmel wiederum kann die von Mohammed versprochenen 99 Jungfrauen nicht bieten. |
Desperadox hat folgendes geschrieben: | ||
72? |
Landei hat folgendes geschrieben: |
Genau, und die Jungfrauen waren Weintrauben. |
step hat folgendes geschrieben: |
Wie jetzt, Gott gehorcht den Maxwellgleichungen? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Kenn ich nicht. Könntest du’s kurz zusammenfassen? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Kobayashi Maru stammt aus Star Trek. Den Kadetten der Sternenflottenakademie wird ein Szenario gestellt, das nicht zu gewinnen ist, und die Ausbilder schauen, wie sie darauf reagieren. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||||
|
step hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Aus der Reihe "Was wir glauben, das Andere so interessiert" ... |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ich meinte die Behandlung der Trinität durch Giorgio Agamben. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Dass es im spezifischen Falle der Trinität auch recht konkrete negative Nebeneffekte haben kann, zeigt allerdings Giorgio Agamben in seinem Buch Herrschaft und Herrlichkeit ganz gut auf. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
[...] Interessant ist für Agamben, dass im Rahmen der Trinitätslehre die Begriffe Ökonomie und Regierung aus ihrer profanen antiken Bedeutung herausgelöst und theologisiert wurden. Ihm zufolge ist unser Verständnis dieser Begriffe bis heute von Theologieresten durchzogen, die aus der Trinitätslehre stammen, und das wirkt auf unsere Praxis des Regierens immer noch zurück. |
Zitat: |
The Power and the Glory: Giorgio Agamben on Economic Theology
This is a transcript of a talk given by Agamben in Turino on January 11, 2007, continuing the studies of Michel Foucault on the genealogy of governance. [...] Theologians distinguish therefore between a general providence which establishes the universal laws, the universal and transcendent laws. And the first causes and they call this ordinatio, ordering order, and then a special providence that is entrusted to the angels or to the mechanisms of immanent and secondary causes and they will call this execution, executio, So the machine of the divine government is a general law and execution. [...] The king reigns, but he doesn't govern. That is an old dictum, which already founds in the 16th century. In differentiation of modern democracy we have to think in the division in legislative or sovereign power which acts always through universal laws and principles and executive power which carries out in detail the general principle. [...] So I would say the history of western politics is precisely the history of the various changing articulations, also conflicts, naturally, of this two poles of power. Reign and Government. Sovereignty and Economy. The father and the sun. Law and Order. Law and Police, one could say. http://www.pubtheo.com/page.asp?pid=1566 |
Zitat: |
I think that it is very amazing that the first time we find this vocabulary ordinatio and executio, order and execution, is in theology and not in political theory. |
Zitat: |
We are here many, many centuries before that political theory articulates this. You will see that one of the discoveries of my investigations is that the vocabulary of public administration is strongly linked to theologic or religious. |
Zitat: |
But this means as a consequence, oikonomia, that is to say governance is essentially anarchical, that there is a secret solidarity between government and anarchy. There is a government only because the elements that constitute this government are anarchical, groundless.
When one of the main characters in Pasolini's film „Salò" says the only real anarchy is the anarchy of power and Walter Benjamin writes that there is nothing so anarchical as the bourgeois order, their statements have to be taken extremely seriously. |
Zitat: |
Der Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren war der Beginn von Raum und Zeit.
Im Jahr 1277 befand Papst Johannes XXI, "Naturgesetze sind Ketzerei". Der Urknall entstand spontan. Das Universum wurde uns geschenkt. Negative Energie ist im Universum enthalten, so dass die Gesamt-Energie-Bilanz im Universum Null ist. Wenn das Universum auf Null - und damit auf Nichts - hinausläuft, benötigt man keinen Gott, der es erschaffen hat. Das Universum war kleiner als ein Proton. Benötigen wir einen Gott, der alles so vorbereitet hat, dass der Urknall statt finden konnte? Die Naturgesetze lehren uns, dass das Universum zufällig entstanden sein kann, ohne dass dazu energie nötig war. Es ist außerdem möglich, dass es keine Ursache für den Urknall gab. Dass der Urknall durch rein gar nichts ausgelöst wurde. Die Zeit begann mit dem Urknall. Im Inneren des schwarzen Loches existiert Zeit nicht. Und genau das war auch zu Beginn des Universums der Fall. Die Zeit spielt eine Schlüsselrolle, wenn wir zeigen wollen, wie sich das Universum selbst erschaffen hat, ohne dass dabei ein göttlicher Schöpfer zu Hilfe kam. Das Universum war zu Beginn wie ein Schwarzes Loch. Es gibt keine Zeit vor dem Urknall. Für mich bedeutet das, es gibt keinen Schöpfer, denn es gab keine Zeit, in der er hätte existieren können. Da die Zeit selbst mit dem Urknall entstand, ist der Urknall ein Ereignis, das nicht verursacht oder erschaffen worden sein kann - von nichts und niemandem. Vor dem Urknall existierte die Zeit nicht, also gab es keine Zeit, in der Gott das Universum hätte erschaffen können. Meines Erachtens ist die einfachste Erklärung, dass es keinen Gott gibt. Niemand hat das Universum erschaffen, und niemand lenkt unser Schicksal. Das führt uns zu einer bedeutenden Schlussfolgerung: Es gibt wahrscheinlich keinen Himmel [heaven], und kein Leben nach dem Tod. Wir habe dieses eine Leben, und den großen Entwurf des Universums zu würdigen. Und dafür bin ich äußerst dankbar. |
Zitat: |
Dabei geht er davon aus, dass aus massiven Schwarzen Löchern eines Universums neue „Baby-Universen“ entstehen, die wesentliche Eigenschaften der „Mutter-Universen“ übernehmen könnten. Auf diese Weise könnte es zu einer „kosmologischen Evolution“ kommen, bei der sich „erfolgreiche“ Universen (z. B. in Hinsicht auf Langlebigkeit und damit die Möglichkeit, mehr Schwarze Löcher zu erzeugen) gegenüber anderen durchsetzen. |
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