Religiöse Ethik. Bibelauslegung und CO
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#31:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 16.09.2021, 19:05
    —
Zum Thread-Thema "[...] Wie definiert man Religion?" habe ich in einem Youtube-Kommentar das gelesen*:
Zitat:
1. Eine neue Ideologie, die absolute Wahrheit verkündet.
2. Die Missionierung und Rettung der Menschheit
3. gemeinsame Rituale
4. Diskriminierung und Bekämpfung der Ungläubigen
5. Aberglaube

Nicht schlecht, aber Punkt 5 .... Am Kopf kratzen




(da ging es um die Corona-Religion)

#32:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.09.2021, 19:11
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Das von mir zitierte, und von dir wegzitierte, zeigt das es da um Regeln 'Gottes' an Menschen geht. Statt auf eine Steintafel aufs Herz geschrieben.

Lachen Wenn's dir nur darum geht, also gut, von mir aus. In der Bibel stehen zwar 'ne ganze Menge äußerer und trotzdem angeblich von Gott stammender Regeln, aber wie heißt es im Englischen doch so schön: I have no stakes in that discussion. Mr. Green

#33:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 16.09.2021, 20:28
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
(da ging es um die Corona-Religion)

Dich scheint die Corona-Religion ja sehr zu beschäftigen. Dann solltest du auch in der Lage sein, die Corona-Religion zu definieren und zu zeigen, was sie zu einer Religion macht.

#34:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.09.2021, 21:13
    —
Wenn die Impfung nicht von innen kommt, dann ist sie nichts wert!! Lachen Lachen Lachen

#35:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 16.09.2021, 21:56
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn die Impfung nicht von innen kommt, dann ist sie nichts wert!! Lachen Lachen Lachen


Sehr schön! Sehr glücklich

#36:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 16.09.2021, 22:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Weder ich noch der Papst können verbindlich für alle Christen sagen, was Christentum ausmacht. zwinkern Aber wenn ich den Kern des Christentums in einem Satz beschreiben sollte, dann so:

    Dem Menschen wurde das ewige Leben gegeben.

Das verträgt sich schlecht mit Biologie. Wenn Christentum für euch etwas anderes bedeutet, dann müßten wir das gesondert abhandeln.


Neinnein, Du hast angefangen!

Ich wollte nur ausdrücken, daß du und tillich Christentum vielleicht anders versteht als der Papst. Und euch nicht auf Aussagen festnageln, die ihr nicht gemacht habt.


zelig hat folgendes geschrieben:
Es verträgt sich nur dann nicht, wenn Du glaubst, Christen glaubten, sie kämen zu Ostern, sich die Erde abschüttelnd, aus dem Grab gekrabbelt. Ich kenne jedoch keinen Christ, der/die das glaubt.

Dogmen wie leibliche Auferstehung, Erbsünde usw. sind für mich nicht, was (nach meinem sehr persönlichen Verständnis) den Kern des Christentums ausmacht. An offensichtlichem Unfug will ich mich nicht abarbeiten. Meine Kritik geht eher so:

Das Christentum ist sehr anthropozentrisch - was der tiefere Grund ist, warum es sich mit Evolution beißt. Mein Vorschlag, wie man Christentum von Evolution entkoppelt: Man müßte diesen Satz aufgeben:

    ... der Mensch [ist] „auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur“ ...

und statt dessen sagen:

    Hätte die Evolution zufällig sapiente Saurier hervorgebracht, würde Gott die genauso auferstehen lassen. Ebenso "beseelte" Außerirdische.

Diese Art eines reformierten Christentums hätte einen internen Widerspruch weniger. Buddhismus braucht keine Anpassungen, um auf Aliens anwendbar zu sein. Das Christentum schon.

--------------------------------------------------------------------------------------------------

Was ist das überhaupt - eine Seele? Ab wann ist eine Spezies "beseelt"? Wie ist das bei Übergangsformen wie den Homininen, Homo erectus usw? Beseelung auf evolutiv: sobald eine Spezies einen ausreichend großen zerebralen Apparat entwickelt, ist sie beseelt und damit Auferstehungs-Kandidat.

Der Papst läßt solche materialistischen Argumente allerdings nicht gelten:

    Der Geist ist keine Kraft der Materie; Evolutionstheorien die das behaupten sind falsch.

#37:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.09.2021, 07:19
    —
Ich glaube nicht, dass das Christentum mit solchen Hypotheticals ein Problem hat.

#38:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 17.09.2021, 19:13
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass das Christentum mit solchen Hypotheticals ein Problem hat.

Das hat mich jetzt interessiert. Erstbester Fund: Dieser Jesuit hat ein Problem mit den hypotheticals. (Der Titel des Artikels ist irreführend.)


heise hat folgendes geschrieben:
Außerirdische? Kein Problem für die katholische Kirche
14. Mai 2008

Der Chefastronom des Vatikan versucht trotz einiger Schwierigkeiten Wissenschaft mit dem Glauben und der Bibel zu verbinden.

Obgleich Gott irgendwie doch diese Erde als Heimstatt der Menschen geschaffen und seinen Sohn dorthin geschickt hat, soll es nach der katholischen Lehre keine Probleme geben, auch andere Welten mit anderem Leben zu glauben, das genauso weit fortgeschritten ist wie die Menschen. ...

Gewagt spekuliert der Theologe auf die Frage, wie es denn um die Erlösung der Außerirdischen stünde, dass es ja durchaus sein könnte, dass die nicht von Gott abgefallen sind und demgemäß Jesus auch zu ihnen nicht kommen müsste.

https://www.heise.de/tp/news/Ausserirdische-Kein-Problem-fuer-die-katholische-Kirche-1999922.html

Der Sündenfall also. Hmm.

Wenn Adam und Eva nicht stattfanden - man bekennt sich ja zur Evolution -, dann braucht es eine andere Erklärung für den Sündenfall. So etwa: die Natur des Menschen ist Ergebnis einer langen Evolutionsgeschichte?

Sollten von allen Zivilisationen des Weltalls nur die Menschen einen Sündenfall erlebt haben? Sind wir die einzigen, die vom Baum der Erkenntnis aßen und des Paradieses verwiesen wurden? In gewissen Sinn degradiert der Chefastronom die Aliens zu Tieren, die nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können und deshalb auch nicht sündigen.


heise hat folgendes geschrieben:
Immerhin insistiert der Interviewer hier noch einmal und fragt, was denn sei, wenn sie Sünder seien. Das versetzt den Theologen nun doch in Verlegenheit, da Jesus ja nicht mehrmals auf verschiedene Welten geschickt worden sein kann, sondern die Verkörperung als Gottes Sohn nur einmal für alle Male geschehen sei. Tatsächlich hätten sonst auch schon die nachfolgenden Generationen (geschweige von den Vorgängern) sowie alle Menschen Erlösungsprobleme, die nicht an Ort und Stelle waren. Jesus kann also den Außerirdischen nicht erschienen sein.

Ein Teil der Logik erschließt sich mir nicht. Wenn ein Gott drei sein kann, dann kann er auch zig-mal Jesus sein, wenn es ihm gefällt? (Bedeutet der eingeborene Sohn der "in die Welt hineingeborene Sohn"? Oder bedeutet es der ein-geborene im Sinne von einziger Sohn?)

Der Chefastronom scheint zu sagen, Jesus habe nicht nur die Juden erlöst, sondern die ganze Menschheit - und womöglich die Aliens gleich mit. Wäre ja nett, denen mal Bescheid zu sagen, daß sie erlöst sind. Nicht daß noch der Verdacht aufkommt, die Menschen hätten eine Sonderstellung unter den interstellaren Schäfchen des Herrn. Nicht daß bei denen ein Wildwuchs von Heiden-Religionen entsteht. Geschockt


Zusammengefasst: Um das Christentum evolutionskompatibel zu machen, müßten einige Dogmen überdacht und neu interpretiert oder ganz aufgegeben werden. Lippenbekenntnisse reichen nicht aus.


heise hat folgendes geschrieben:
Macht auch nichts, irgendwie werden sie doch die Barmherzigkeit Gottes genießen können.

Inshallah. Mr. Green

#39:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 17.09.2021, 19:36
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
In gewissen Sinn degradiert der Chefastronom die Aliens zu Tieren, die nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können und deshalb auch nicht sündigen.

Zu Tieren stimmt nicht so ganz. Der genaue Status Adams vor dem Sündenfall ist m. W. eine theologische Streitfrage. Einerseits ist er nicht auf der Stufe des postparadiesischen Menschen, weil ihm die Kenntnis von gut und böse fehlt. Andererseits steht er definitiv über den Tieren: Gott erklärt ihn schon vor dem Sündenfall zum Herren über Pflanzen und Tiere und überlässt ihm deren Benennung, und er ist Gottes Ebenbild. Auch freien Willen muss er eigentlich bereits haben, weil er sich sonst nicht gegen Gottes Gebot auflehnen könnte.

smallie hat folgendes geschrieben:
Wäre ja nett, denen mal Bescheid zu sagen, daß sie erlöst sind.

Kolonialismus 2.0. zwinkern Aber Historie bei Seite: Da die Kirchen im Kern pragmatisch sind, wird es wohl in der Tat genau darauf hinauslaufen.

#40:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 17.09.2021, 19:48
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn Adam und Eva nicht stattfanden - man bekennt sich ja zur Evolution -,

Das widerspricht sich? Wieso?

#41:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 17.09.2021, 19:59
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der genaue Status Adams vor dem Sündenfall ist m. W. eine theologische Streitfrage.

Man kann aber aufgrund des Status nach "Sündenfall" erkennen was der vorher demnach nicht gewesen sein müsste: jetzt 'fleischlich', also die Erwartungshaltung nach Außen. Das Gegenteil davon müsste der vorherige Status gewesen sein.

#42:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 14:29
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Blöd nur, dass nicht nur logisch und in der deutschen Sprache ein Weg von "werden" zu "sein" führt, sondern auch just in dem von dir gebrachten Zitat. Lachen
Da steht beim Adjektiv nun mal einmal "werden", später dann "sein" und dazwischen "wie".

Und deswegen könnte es, wie schon oben dargestellt, sehr wohl sein, dass in bestimmten Kontexten "sein" eine korrekte Übersetzung sein könnte, wenn die griechischen Kollokationen danach sind.

Das danach folgende "Sein" bezieht sich jedoch auf eine fiktive Instanz (Gott) und weist auf ein (übrigens niemals erreichbares) Vorbild hin, das man beim Lerhprozess "barmherzig werden" vor Augen haben sollte.

Es bleibt also dabei: im griechischen Original erhält der Leser einen Lern-/Entwicklungsauftrag der in den Falschübersetzungen zu einer starren Verhaltensregel umgebogen wird.

#43:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 14:43
    —
smallie hat folgendes geschrieben:

    Dem Menschen wurde das ewige Leben gegeben.

Das verträgt sich schlecht mit Biologie.

Das wäre kein Problem. Beispiel:
t bezeichnet die objektive Welt Zeitskala (mit außen Sicht des Individuums) mit Nullpunkt bei Geburt eines Individuums
t' bezeichne die interne (subjektive) Zeitskala des Induividuums ebenfalls mit Nullpunkt bei seiner Geburt.
T sei die Lebensdauer des Individuums in außen Sicht.
Dann sichert eine Zeit Transformation, etwa der Form t = arctan(t*PI/2T) dem Individuum seine Unsterblichkeit in Innen-Sicht

#44:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 15:16
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Blöd nur, dass nicht nur logisch und in der deutschen Sprache ein Weg von "werden" zu "sein" führt, sondern auch just in dem von dir gebrachten Zitat. Lachen
Da steht beim Adjektiv nun mal einmal "werden", später dann "sein" und dazwischen "wie".

Und deswegen könnte es, wie schon oben dargestellt, sehr wohl sein, dass in bestimmten Kontexten "sein" eine korrekte Übersetzung sein könnte, wenn die griechischen Kollokationen danach sind.

Das danach folgende "Sein" bezieht sich jedoch auf eine fiktive Instanz (Gott) und weist auf ein (übrigens niemals erreichbares) Vorbild hin, das man beim Lerhprozess "barmherzig werden" vor Augen haben sollte.

Es bleibt also dabei: im griechischen Original erhält der Leser einen Lern-/Entwicklungsauftrag der in den Falschübersetzungen zu einer starren Verhaltensregel umgebogen wird.

Ich habe schon darauf hingewiesen, welches Wissen über die altgriechische Sprache (bzw. genauer die Koine) nötig wäre, um das sachgerecht beurteilen zu können. Obwohl ich mal griechisch gelernt habe, habe ich dieses konkrete Wissen nicht. Da du darauf nicht eingehst, nehme ich an, dass du es auch nicht hast. Daher ist deine Behauptung mit unserem derzeitigen Wissensstand eine Überinterpretation.

#45:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 19:47
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der genaue Status Adams vor dem Sündenfall ist m. W. eine theologische Streitfrage.

Man kann aber aufgrund des Status nach "Sündenfall" erkennen was der vorher demnach nicht gewesen sein müsste: jetzt 'fleischlich', also die Erwartungshaltung nach Außen. Das Gegenteil davon müsste der vorherige Status gewesen sein.

...hä?

#46:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 19:51
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Blöd nur, dass nicht nur logisch und in der deutschen Sprache ein Weg von "werden" zu "sein" führt, sondern auch just in dem von dir gebrachten Zitat. Lachen
Da steht beim Adjektiv nun mal einmal "werden", später dann "sein" und dazwischen "wie".

Und deswegen könnte es, wie schon oben dargestellt, sehr wohl sein, dass in bestimmten Kontexten "sein" eine korrekte Übersetzung sein könnte, wenn die griechischen Kollokationen danach sind.

Das danach folgende "Sein" bezieht sich jedoch auf eine fiktive Instanz (Gott) und weist auf ein (übrigens niemals erreichbares) Vorbild hin, das man beim Lerhprozess "barmherzig werden" vor Augen haben sollte.

Es bleibt also dabei: im griechischen Original erhält der Leser einen Lern-/Entwicklungsauftrag der in den Falschübersetzungen zu einer starren Verhaltensregel umgebogen wird.

Ich habe schon darauf hingewiesen, welches Wissen über die altgriechische Sprache (bzw. genauer die Koine) nötig wäre, um das sachgerecht beurteilen zu können. Obwohl ich mal griechisch gelernt habe, habe ich dieses konkrete Wissen nicht. Da du darauf nicht eingehst, nehme ich an, dass du es auch nicht hast. Daher ist deine Behauptung mit unserem derzeitigen Wissensstand eine Überinterpretation.

Mal ganz abgesehen davon, dass die Originalsprache von Exodus 3,14 - immer noch - gar nicht altgriechisch war.

#47:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 19:53
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:

    Dem Menschen wurde das ewige Leben gegeben.

Das verträgt sich schlecht mit Biologie.

Das wäre kein Problem. Beispiel:
t bezeichnet die objektive Welt Zeitskala (mit außen Sicht des Individuums) mit Nullpunkt bei Geburt eines Individuums
t' bezeichne die interne (subjektive) Zeitskala des Induividuums ebenfalls mit Nullpunkt bei seiner Geburt.
T sei die Lebensdauer des Individuums in außen Sicht.
Dann sichert eine Zeit Transformation, etwa der Form t = arctan(t*PI/2T) dem Individuum seine Unsterblichkeit in Innen-Sicht

what

#48:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 19:56
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Blöd nur, dass nicht nur logisch und in der deutschen Sprache ein Weg von "werden" zu "sein" führt, sondern auch just in dem von dir gebrachten Zitat. Lachen
Da steht beim Adjektiv nun mal einmal "werden", später dann "sein" und dazwischen "wie".

Und deswegen könnte es, wie schon oben dargestellt, sehr wohl sein, dass in bestimmten Kontexten "sein" eine korrekte Übersetzung sein könnte, wenn die griechischen Kollokationen danach sind.

Das danach folgende "Sein" bezieht sich jedoch auf eine fiktive Instanz (Gott) und weist auf ein (übrigens niemals erreichbares) Vorbild hin, das man beim Lerhprozess "barmherzig werden" vor Augen haben sollte.

Es bleibt also dabei: im griechischen Original erhält der Leser einen Lern-/Entwicklungsauftrag der in den Falschübersetzungen zu einer starren Verhaltensregel umgebogen wird.

Ich habe schon darauf hingewiesen, welches Wissen über die altgriechische Sprache (bzw. genauer die Koine) nötig wäre, um das sachgerecht beurteilen zu können. Obwohl ich mal griechisch gelernt habe, habe ich dieses konkrete Wissen nicht. Da du darauf nicht eingehst, nehme ich an, dass du es auch nicht hast. Daher ist deine Behauptung mit unserem derzeitigen Wissensstand eine Überinterpretation.

Mal ganz abgesehen davon, dass die Originalsprache von Exodus 3,14 - immer noch - gar nicht altgriechisch war.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Habe ich doch schon lang und breit erklärt, dass gignomai in allen Bedeutungen irgendwas mit Werden, entstehen (irgendwie ne Transformation halt) zu tun hat und zu einer Bedeutung "sein" kein Weg hinführt.

Redest du über Exodus 3,14, oder worauf bezieht sich das? Da hast du dann dummerweise das Problem, dass die Ursprache der Tora gar nicht das Altgriechische ist, sondern das Althebräische, und da heißt es ehyeh asher ehyeh, was sich zwar auch mit "werden" oder "entstehen" übersetzen lässt, aber eben durchaus auch mit "sein" (oder sogar "da sein"). Das Althebräische kennt nämlich keine grammatisch markierte Unterscheidung der Zeiten.

Die Verknüpfung mit der Exodusstelle stammt von sehr gut, der alles natürlich immer noch eine Drehung unsinniger machen muss.

VanHanegem bezog sich hierauf:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Luke 6,36 hat folgendes geschrieben:

Ginesthe oiktirmones kathos [ kai ] ho pat?r hymon oiktirmon estin

wird mehrheitlich falsch mit "seid barmherzig ...." übersetzt. Genauso falsch übrigens auch die vulgata und die englischen Versionen.

Unter welchen Bedingungen das allerdings durchaus eine korrekte Übersetzung sein könnte, habe ich ja schon geschrieben; leider hat VanHanegem es ignoriert.

#49:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 19:59
    —
Sorry, das muss ich übersehen haben. Einwand zurückgezogen. Also dann eben Lukas 6,36.

...Ob es nun "sein" oder "werden" heißt, ist für den Sinn einer solchen Aufforderung irrelevant. So wie ich das sehe, dient die Insistenz auf das "Werden" nur dazu, für gegenteiliges Handeln in der Gegenwart eine Ausrede parat zu haben.

#50:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 20:05
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sorry, das muss ich übersehen haben. Einwand zurückgezogen. Also dann eben Lukas 6,36.

...Ob es nun "sein" oder "werden" heißt, ist für den Sinn einer solchen Aufforderung irrelevant. So wie ich das sehe, dient die Insistenz auf das "Werden" nur dazu, für gegenteiliges Handeln in der Gegenwart eine Ausrede parat zu haben.

Von einer "insistenz" meinerseits auf "werden" kann keine Rede sein, das ist schlicht die korrekte Übersetzung von gignomai.
Und ja, richtig erkannt, der Originaltext erlaubt Menschlichkeit (die Du gerne als "Ausreden" schlechtreden magst), die gefälschte Übersetzung nicht. Also die typische Manipulation der Priester- und Glaubensreligion

#51:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 23:16
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Menschlichkeit (die Du gerne als "Ausreden" schlechtreden magst)

Das, was du damit zu verkaufen versuchst, ist "Menschlichkeit" höchstens im Sinne von menschlich, allzumenschlich.

#52:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 08:37
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sorry, das muss ich übersehen haben. Einwand zurückgezogen. Also dann eben Lukas 6,36.

...Ob es nun "sein" oder "werden" heißt, ist für den Sinn einer solchen Aufforderung irrelevant. So wie ich das sehe, dient die Insistenz auf das "Werden" nur dazu, für gegenteiliges Handeln in der Gegenwart eine Ausrede parat zu haben.

Von einer "insistenz" meinerseits auf "werden" kann keine Rede sein, das ist schlicht die korrekte Übersetzung von gignomai.
Und ja, richtig erkannt, der Originaltext erlaubt Menschlichkeit (die Du gerne als "Ausreden" schlechtreden magst), die gefälschte Übersetzung nicht. Also die typische Manipulation der Priester- und Glaubensreligion

Ich finde es fast beeindruckend, wie du meine übersetzungsmäßigen Bedenken ignorierst. Solange du die nicht widerlegst, ist das einfach heillos überinterpretiert.

Und natürlich ist es "Insistenz", die ganze Interpretation an diesem einen Wort aufzuhängen, Kritik daran aber einfach zu ignorieren.

#53:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 15:09
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Menschlichkeit (die Du gerne als "Ausreden" schlechtreden magst)

Das, was du damit zu verkaufen versuchst, ist "Menschlichkeit" höchstens im Sinne von menschlich, allzumenschlich.

Das war DEINE Interpretation (schon vergessen), die aber ebenfalls zeigt, dass sich die korrekte und die von tiillich propagierte Falschübersetzung in ihren Interpretationsmöglichkeiten unterscheiden.

Ich interpretiere den korrekt übersetzten Satz als Auftrag zur Selbsterziehung.

#54:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 15:11
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Ich interpretiere den korrekt übersetzten Satz als Auftrag zur Selbsterziehung.

Aha, und der "falsch" übersetzte Satz ist das nicht, oder wie? Jedes ethische Statement ist praktisch trivialerweise ein "Auftrag zur Selbsterziehung", ob nun mit 'sein' oder mit 'werden' formuliert.

#55:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 15:18
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Ich finde es fast beeindruckend, wie du meine übersetzungsmäßigen Bedenken ignorierst. Solange du die nicht widerlegst, ist das einfach heillos überinterpretiert.

Und natürlich ist es "Insistenz", die ganze Interpretation an diesem einen Wort aufzuhängen, Kritik daran aber einfach zu ignorieren.

Von Deiner Seite kommen keine "übersetzungsmäßigen" Bedenken. Die Übersetzung von gignomai ist eindeutig "werden". Die Beiträge "tillich" haben lediglich dargestellt, dass einer, der Erziehungs- und Entwicklungsprozesse nicht versteht, den Auftrag "werde" auch im Sinne von "sei" interpretieren kann.

#56:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 15:22
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Die Beiträge "tillich" haben lediglich dargestellt, dass einer, der Erziehungs- und Entwicklungsprozesse nicht versteht, den Auftrag "werde" auch im Sinne von "sei" interpretieren kann.

Pillepalle

#57:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 15:25
    —
Die große amerikanische Philosophin Forrest Gumps Mama hat mal gesagt: Barmherzig ist der, der Barmherziges tut. Lachen

#58:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 02.11.2021, 11:44
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Aha, und der "falsch" übersetzte Satz ist das nicht, oder wie? Jedes ethische Statement ist praktisch trivialerweise ein "Auftrag zur Selbsterziehung", ob nun mit 'sein' oder mit 'werden' formuliert.

Das ist Deine Meinung (vielleicht auch meine), aber dass das in der Bibel so gesehen wird, wäre erst mal zu belegen.

#59:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 02.11.2021, 11:46
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die große amerikanische Philosophin Forrest Gumps Mama hat mal gesagt: Barmherzig ist der, der Barmherziges tut. Lachen

Schöne Widerlegung: die Dame, sicher mit Background als Bibeltante, sieht das Barmherzigkeitsgebot klar als Auftrag zum konkreten Handeln.

#60:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 02.11.2021, 13:01
    —
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Aha, und der "falsch" übersetzte Satz ist das nicht, oder wie? Jedes ethische Statement ist praktisch trivialerweise ein "Auftrag zur Selbsterziehung", ob nun mit 'sein' oder mit 'werden' formuliert.

Das ist Deine Meinung (vielleicht auch meine)

Mit den Augen rollen Das ist keine Meinung.



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