beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich habe schon oefter darueber nachgedacht, was denn die wahren Motive dafuer sind, dass Eltern ihre Kinder physisch (und psychisch) missbrauchen. Das Erziehungsargument halte ich dabei vor allem fuer eine Rationalisierung eines ansonsten voellig irrationalen Verhaltens.
Betrachtet man sich einmal naeher wer vor allem koerperliche und seelische Gewalt gegen die eigenen Kinder anwendet so fallen ein paar Dinge ins Auge: 1. Eltern, die in ihrer Kindheit selbst Opfer von physischer und psychischer Gewalt wurden, werden weit ueberdurchschnittlich spaeter selbst zu Taetern gegenueber ihren eigenen Kindern. 2. Koerperliche Gewalt als "Erziehungsmittel" wird von religioesen Menschen oefter angewandt als von nichtreligioesen, wobei hier auffaellt, dass es vor allem religioese Fundamentalisten sind, die oefters zulangen. 3. Koerperliche Gewalt als "Erziehungsmittel" ist in sozial tieferen Schichten weiter verbreitet als im sozialen Establishment. 4. Koerperliche Gewalt als "Erziehungsmittel" wird von bildungsfernen Eltern haeufiger angewandt als von gebildeten Eltern. Dies laesst darauf schliessen, dass die hier besprochene Gewalt weitaus weniger als Erziehungsmittel dient wie von den sie Ausuebenden stur und mantraartig behauptet wird, sondern 1. im Kontext der Bewaeltigung eigener Kindheitstraumata steht, 2. der Auslebebung von Allmachtsphantasien dient (In seiner eigenen Familie ist meist der Vater der allwissende und strafende "Gott"), 3. der Kompensation von Minderwertigkeitskomplexen infolge der tieferen sozialen Stellung innerhalb der Gesellschaft dient und 4. Ausdruck von Hilflosigkeit und Ueberforderung mit der Erziehungsarbeit ist. Und klar.... jedes Angebot zur Rationalisierung der eigenen Gewalttaetigkeit als eigentlich im Interesse ihrer Opfer darzustellen wird von den Schlaegern in den eigenen vier Waenden nur allzu gerne angenommen. Wer sieht sich schon gerne selber als das, was er ist: Als elendigen Feigling, der ausgerechnet die Schwaechsten und Schutzlosesten unter seinen eigenen Defiziten leiden laesst? |
beefy hat folgendes geschrieben: | ||
Punkt vier ist nach Erkenntnissen der Jugendnotdienste und der angeschlossenen Heime unzutreffend.Es geht durch alle "Schichten", solange wir bei der reinen körperlichen Gewalt bleiben. Die Akademiker verstecken es nur besser, weshalb die Sachen weniger durch die Presse gehen. |
Kerzenlicht hat folgendes geschrieben: |
.....
Vielleicht denkt man in Südamerika da anders darüber. ..... |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Die nicht selbstverantwortliche Menschen wünschen, sondern "disziplinierte", und gehorsame. |
Defätist hat folgendes geschrieben: | ||
Nein. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
1. Schließt sich das keineswegs gegenseitig aus |
Zitat: |
2. Ist die Ablehnung von Körperstrafen nicht synonym mit der Ablehnung einer Erziehung mit Disziplin und partiellen Gehorsam als Erziehungsziel. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Nein. Du meinst vielleicht, was du unten als "partiellen Gehorsam" bezeichnest, dass Kinder wichtige Vorgaben/Regeln/Grenzen auch anerkennen, wenn sie den Grund momentan nicht verstehen, die Konsequenzen nicht abschätzen können, es entgegen ihren momentanen Impulsen stünde, und sie vertrauen, dass es sinnvoll und wichtig ist, wenn Eltern auf Einhaltung bestehen. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ich finde beachbernies Liste nicht so falsch und astartes Beitrag steht auch nicht wirklich im Widerspruch dazu..
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Zoff hat folgendes geschrieben: | ||||
Sicher? .... |
Zitat: |
UNTERREDUNG MIT DEM JAPANISCHEN KORRESPONDENTEN R. NAKAHIRA , VERTRETER DER ZEITUNG „OSAKA ASAHI" ---> Fußnote 207
Ohne unsere Fragen abzuwarten, begann Lenin von sich aus über die japanisch-russischen Beziehungen zu sprechen , wobei er sein tiefes Bedauern über die Haltung Japans zum Ausdruck brachte , das keine Bereitschaft zeigt, den Friedensschritten der Arbeiter-und-Bauern-Regierung Rußlands entgegenzukommen. "Die Arbeiter-und-Bauern-Regierung", bemerkte er, "hat gerade deshalb, weil sie für den Frieden ist, den Pufferstaat im Fernen Osten anerkannt." Zu anderen Themen übergehend , stellte Lenin eine Reihe von Fragen: "1. Sind die Großgrundbesitzer in Japan eine herrschende Klasse? 2 . Ist der japanische Bauer freier Eigentümer des Bodens? 3 . Lebt das japanische Volk hauptsächlich von eigenen Ressourcen oder importiert Japan viel aus dem Ausland?" Somit gab uns Lenin deutlich zu verstehen, wie sehr er sich für das Leben des japanischen Volkes interessiert. Lenin stellte dann folgende interessante Frage: "Ich habe in einem Buch gelesen, daß in Japan die Eltern ihre Kinder nicht schlagen. Stimmt das?" Wir antworteten: "Es mag natürlich Ausnahmen geben, aber in der Regel schlägt man bei uns die Kinder nicht." Er bemerkte mit tiefer Befriedigung, daß zu den Prinzipien der Arbeiter-und-Bauern-Regierung ebenfalls die Abschaffung der Prügelstrafe für Kinder gehöre. Dann stellten wir einige Fragen über die russische Revolution und ihre Entwicklungsperspektiven. Lenin faßte kurz die Geschichte der russischen revolutionären Bewegung zusammen … Fußnote 207: Die Unterredung W. I. Lenins mit dem japanischen Korrespondenten R. Nakahira fand am 3. Juni 1920 in Lenins Arbeitszimmer im Kreml statt. In einer Korrespondenz aus Moskau teilte Nakahira mit: "Entgegen meinen Erwartungen war das Arbeitszimmer einfach und bescheiden eingerichtet, was mich sehr in Erstaunen setzte. Lenin empfing uns außerordentlich einfach und herzlich, wie alte Freunde." Telegrafisch übermittelt am 6. Juni 1920 Veröffentlicht in japanischer Sprache am 13. Juni 1920 in der Zeitung „Osaka Asahi" Nr. 13 814. am 15. Juni 1920 in der Zeitung „Tokyo Asahi“ Nr. 12 211 und in englischer Sprache am 7. August 1920 in der Zeitschrift „Soviet Russia" Nr. 6 Nach der russischen Übersetzung des in der Zeitung „Osaka Asahi" veröffentlichten japanischen Textes. Quelle: http://www.kpd-ml.org/doc/lenin/ErgBand2.pdf - PDF, 705 Seiten (Text: Seite 192; Fußnote 207: Seite 579) |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Viele Eltern aber haben wenig oder keine Hilfe und Unterstützung bei der Aufgabe, die das Elterndasein mit sich bringt. Eltern die selbst noch mit Schlägen erzogen wurden, Überforderung, hohe Ansprüche in mehreren Lebensbereichen gleichzeitig, gestellt von sich selbst und von außen, Unsicherheit, uvm. Auch wenn sie oft prinzipiell gegen Schläge sind, greifen sie im Affekt dann doch auf gelernte Methoden zurück, weil ihnen positive Vorbilder und Strategien fehlen, und sie im Moment hilflos sind. Hilflosigkeit mangels geeigneten, langfristigen Methoden, Regeln und Grenzen zu vermitteln. Das führt dann zu Äußerungen wie: "nur wenn es gar nicht anders geht". "was soll man denn sonst machen, wenn..:" |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, ich meine in der Tat ein hier wohl gleich sehr gescholtenes: "Du machst was ich dir sagte, und zwar schon allein weil ich es sage, und du machst es gut, auch wenn du keine Lust hast". Dabei denke ich weniger an die Einhaltung von Regeln als die Erfüllung von Pflichten. Ich bin der Ansicht, dass die Fähigkeit zur Impulskontrolle und Pflichterfüllung unabhängig von dem persönlichen Lustgrad eine der Zentralbedingungen für späteren Erfolg schlechthin ist und daher ein sinniges Erziehungsziel ist; auch wenn die meisten das hier anders sehen werden. |
Defätist hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ja. Kinder haben da großteils noch einen anderen Stellenwert als hierzulande. Selbst in den ärmsten Familien und auch trotz oder gerade wegen der im Vergleich anderen Kindersterblichkeitsraten. |
Zitat: |
(..) Auch häusliche Gewalt ist in allen mexikanischen Gesellschaftsschichten weit verbreitet. Jedes dritte Kind wird zuhause ausgebeutet, körperlich misshandelt, diskriminiert oder sexuell missbraucht. Aufgrund der zunehmenden Gewalt durch die Drogenkartelle hat sich die Sicherheitslage für die Kinder in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert. Über die Zahl der toten, verwaisten und traumatisierten Kinder schweigen sich die offiziellen Statistiken aus. Die Vereinten Nationen beklagen schon seit langem, dass es von offizieller Seite keine verlässlichen Daten über die Lebenssituation der Kinder gibt.(..) |
zelig hat folgendes geschrieben: |
....
.... Ich finde den Fehler dieser Äußerung in der Entgegensetzung beider Arten von Gewalt. Ich gehe davon aus, daß dort, wo gedemütigt oder verwahrlost wird, vermutlich auch eher körperliche Züchtigung vorzufinden ist. Schlagen und Demütigung sind in der Realität keine alternierenden "Erziehungsmethoden". Dort wo ein Kind gedemütigt wird, wurde es wahrscheinlich auch schon geschlagen. Da liegt der dicke Fehler in der Papst-Äußerung. Ich habe mich nicht sehr mit ihr beschäftigt, kann mich also durchaus irren. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Aber ich kann mir vorstellen, psychische Verletzungen finden oft weniger bewusst statt. Auch da sehe ich Ursachen in den Eltern selbst, wenn da emotionale Störungen, Bindungsstörungen, eigene gestörte Elternbeziehung oder dgl vorliegen, die man gar nicht bewusst wahrnimmt, oder im eigenen Verhalten ggü den Kindern wiederholt aber nicht erkennt, oder nicht schafft, zu überwinden, verdrängt, nicht rafft... Dann kann man trotzdem sagen (oder sich trösten): ich würde meine Kinder nie schlagen! |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, ich meine in der Tat ein hier wohl gleich sehr gescholtenes: "Du machst was ich dir sagte, und zwar schon allein weil ich es sage, und du machst es gut, auch wenn du keine Lust hast". Dabei denke ich weniger an die Einhaltung von Regeln als die Erfüllung von Pflichten. Ich bin der Ansicht, dass die Fähigkeit zur Impulskontrolle und Pflichterfüllung unabhängig von dem persönlichen Lustgrad eine der Zentralbedingungen für späteren Erfolg schlechthin ist und daher ein sinniges Erziehungsziel ist; auch wenn die meisten das hier anders sehen werden. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Hmm.. ... |
Defätist hat folgendes geschrieben: |
Dass die Koloniale Entwicklung, damit verbunden Rassismus, Armut und Ausbeutung breiter Bevölkerungsschichten, was wiederum Kinderarbeit und Kindersoldatentum und Kinderarmut nach sich zieht, etc.pp. eine Begründung für Unzufriedenheit und Existenzangst in den betroffenen Familien liefert, würde ich jedenfalls jederzeit unterschreiben. Eine pauschal angedeutete Kinderfeindlichkeit mit Tendenz zu häuslicher Gewalt jedoch nicht. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Wieder dieses schwarzweißdenken... Das Kinderliebe und enger Familienzusammenhalt einerseits; das Anerkenntnis physischer Züchtigungen sich gegenseitig ausschließen, ist keineswegs ein zwingender Schluss. .... |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, ich meine in der Tat ein hier wohl gleich sehr gescholtenes: "Du machst was ich dir sagte, und zwar schon allein weil ich es sage, und du machst es gut, auch wenn du keine Lust hast". Dabei denke ich weniger an die Einhaltung von Regeln als die Erfüllung von Pflichten. Ich bin der Ansicht, dass die Fähigkeit zur Impulskontrolle und Pflichterfüllung unabhängig von dem persönlichen Lustgrad eine der Zentralbedingungen für späteren Erfolg schlechthin ist und daher ein sinniges Erziehungsziel ist; auch wenn die meisten das hier anders sehen werden. |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Natürlich hättest Du gerne Untertanen, sehr demokratisch oder liberal ist dieser Wunsch aber nicht. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Wieder dieses schwarzweißdenken... Das Kinderliebe und enger Familienzusammenhalt einerseits; das Anerkenntnis physischer Züchtigungen sich gegenseitig ausschließen, ist keineswegs ein zwingender Schluss. Disclaimer: Ich finde physische Züchtigungen immer noch nicht gut. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich habe beide Arten der Bestrafung erfahren. Ich wurde im Affekt geschlagen, und ich wurde geplant und ohne Affekt verdroschen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
... Die kühle, geplante Züchtigung dagegen, die an mir ausgeübt wurde, empört mich zwar aus der Sicht des Vaters, der ich mittlerweile selber bin. Ich werte die Fähigkeit so eine Handlung auszuführen als eine Deformation der Persönlichkeit (die zur damaligen Zeit jedoch die Norm darstellte). Aber ich habe mich dadurch nie in der Seele verletzt gefühlt. Es war für den Strafenden und den Bestraften gewissermaßen ein Pflichtritual, das die emotionale Bindung nicht beschädigte. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
War jetzt bisschen lang. Aber ich bin da engagiert. Als Vater macht man sich ja alle möglichen Gedanken. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Liberalismus kann nur funktionieren, wenn eine prinzipielle Einsatz- und Leistungsbereitschaft und Fähigkeit vorhanden ist; Demokratie ebenso. |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||||
Nö. |
step hat folgendes geschrieben: |
Bei meinen Eltern hatte es sicher Prinzip. Wieviel Affekt darüberhinaus dabei war, weiß ich nicht sicher. Ich vermute eher weniger. Die "Prügel" bestanden aus Ohrfeigen, selten mal Versohlen, also nichts wirklich physisch Schlimmes. Vor allem aber aus nicht im engeren Sinne körperlichen Strafen, z.B. absurde Verbote oder öffentliche Demütigung. |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
Ein Klaps mit der flachen Hand auf den Po, der keine nennenswerten körperlichen Schmerzen verursacht, als direkte Konsequenz eines groben Fehlverhaltens des Kindes ... |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
... finde ich grob ungehörig |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
- nach der Bestrafung dem Kind wieder seine Liebe zeigen |
Schöngeist hat folgendes geschrieben: |
Aber man sollte schon trennen zwischen willkürlicher Misshandlung und erzieherischem Klaps. |
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