Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
... Und daß es im Christentum um einen Weg nach "Innen" ginge, ist dein Privatvorstellung. Manche Christen sehen das so, die meisten wohl nicht. ... |
luc hat folgendes geschrieben: |
Was ist ein Christ? Eine Nervensäge, die seit ihrer Geburt eine Erbsünde mit sich zu tragen glaubt, und deswegen den anderen ebenfalls ein schlechtes Gewissen einreden möchte. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Nein, Marcellinus, ich beharre auf meiner Definition eines Christen.
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Interessanterweise haben die frühen Christen genau das diskutiert. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Stichwort: Donatistenstreit. Es ging darum, was mit denen passieren sollte, die während der Diokletian’schen Verfolgungen abgefallen waren (und nein: auch die anderen hatte man nicht alle umgebracht, sonst hätte es diesen Streit nicht gegeben). Der lange Rede kurzer Sinn: die Donatisten wollten alle Abgefallenen ausschließen. Sie konnten sich nicht durchsetzen. Christ ist auch der, der sich vorübergehend als Nicht-Christ bekennt. Nun kommst du! |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Glaubt man Johnson, dann war es innerhalb der christlichen Gemeinden umstritten, wie mit dem Zwangsbekenntnis zu Rom seit Decius umzugehen sei. Etliche hätten das Bekenntnis abgelegt.
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Das wäre wieder ein eigener Thread: Entwicklung des menschlichen Wissens aus vorwissenschaftlichen Erkenntnisformen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Ja, Glaubensvorstellungen können neben fantastischen Gehalten auch realistische haben. Vermutlich müssen sie das sogar, um erfolgreich zu sein. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Aber es ist eine merkwürdige Form von Realismus, wie bei dem regentanzenden Schamanen. Er tanzt und nach einer gewissen Zeit regnet es. Das kann lange funktionieren. Bis durch eine Klimaänderung der Regen auf einmal ausbleibt, Getanze hin oder her. Und dann kann man merken, daß der Regen auch vorher nicht wegen der Tänze kam. Soviel zum Verhältnis von Erfolg und „funktionalem Kern“. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Ich habe schon Skeptiker zu sagen versucht, daß das nicht unser Thema war. Unser Thema war die Frage, woran ich einen einzelnen Christen erkenne. Meine Position ist bis heute: daran, daß er sich selbst und andere ihn für einen Christen halten, meistens in Form einer Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche oder Sekte; kurz: dadurch, daß er Teil einer bestimmten narrativen Tradition ist, sich selbst also mindestens als Christ bezeichnet. |
Zitat: |
Die Christen? Katholiken, Lutheraner, Zeugen Jehovas, Mormonen, die kenne ich. Ich habe sogar schon von Drewermann gehört, aber die Christen? Was für eine Religion ist das? Auda abu Tayi: The Arabs? The Howitat, Ajili, Rala, Beni Saha; these I know, I have even heard of the Harif, but the Arabs? What tribe is that? http://www.imdb.com/title/tt0056172/trivia?tab=qt&ref_=tt_trv_qu |
Zitat: |
Sprenggürtel umbinden haben sie wohl kaum diskutiert, was nicht am Fehlen von Sprengstoff lag.
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fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
OK. Und wie lange meinst Du, bräuchtest Du dann noch, um ihm das abstrakte Konzept der Arbeit zu erläutern, das hinter Deiner Erklärung steht? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die San haben keine arbeitsteilige Gesellschaft, da gibt es zwar - auch anstrengende - Tätigkeiten, die anfallen, aber es gibt kein System, wie die gegeneinander verrechnet werden können. Der Handel, den sie kennen, ist ein Tauschhandel mit Gegenständen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn Du schon so penibel bist: Ein voraussetzungsloses Sprechen ist generell unmöglich. Nicht nur, dass es der Sprache und des Sprechers bedarf, jede Sprache transportiert die Geschichte ihrer eigenen Entwicklung, und damit in ihrem Vokabular auch, worauf sich die Leute während dieser Geschichte geeinigt haben. Versuch mal, dich mit einem unbeschulten San über das Bruttosozialprodukt Deutschlands zu unterhalten. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Sprenggürtel umbinden haben sie wohl kaum diskutiert, was nicht am Fehlen von Sprengstoff lag. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn du Erkenntnis so streng und modern verstehst, daß man erst ab 1700 oder 1800 zu handfesten Erkenntnissen gelangt ist, dann bin ich ganz bei dir. Aber auch bei vorwissenschaftlichen Erkentnissen gibt es klügere und dümmere. Machst du da keinen Unterschied? Ist alles Vorwissenschaftliche der gleiche Käse? |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Lassen sich denn alle jene, die sich selbst für Christen halten nicht in Gruppen zusammenfassen und in Konfessionen oder Strömungen einordnen? |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||||||
Sehe ich auch so Der Blick "nach innen" ist doch genau das Charakteristikum des Buddhismus im GEGENSATZ zum Christentum. Der Buddhist erlöst sich durch die Wendung nach "Innen", die erlöstung des Christen dagegen kommt von aussen (Selbsterlösung vs. Messianische Erlösung).
Ich halte es für reichlich gewagt eine Lehre, die 400a nach den Religionsstiftern datiert, als Charakteristikum einer Religion hinzustellen. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||||
Sehe ich auch so Der Blick "nach innen" ist doch genau das Charakteristikum des Buddhismus im GEGENSATZ zum Christentum. Der Buddhist erlöst sich durch die Wendung nach "Innen", die erlöstung des Christen dagegen kommt von aussen (Selbsterlösung vs. Messianische Erlösung). |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wieso sollte "Christ" keine Schnittmenge mit "Buddhist" haben? |
luc hat folgendes geschrieben: |
Deine Bemerkung erinnert mich an die Argumente der Kommunisten , die behaupten, dass was in der DDR oder in Russland war, kein wahrer Kommunismus war. |
luc hat folgendes geschrieben: |
... aber was mich interessiert ist, wie die Christen sich jetzt und nicht vor 2000 Jahren definieren |
luc hat folgendes geschrieben: |
Fest steht für mich, dass es eine wahnsinnig depressive Religion ist. Allein der Kruzifix ist eine Zumutung. |
luc hat folgendes geschrieben: |
wie die Christen sich jetzt und nicht vor 2000 Jahren definieren |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Nur, VanHagenem hat es vollkommen richtig gesagt, Buddhismus ist eine Religion der "Selbsterlösung", und das ist so ungefähr der größte Widerspruch, der zum Christentum denkbar ist. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
"Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben." (Mt6:14) |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
"Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben." (Mt6:14) |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Es "funktioniert" eben nur, weil es zumindest bei den einzelnen Christen längst keinen bestimmbaren, gemeinsamen Inhalt ihres Glaubens mehr gibt (im Gegensatz zum Christentum als Religion, das in seinen verschiedenen Denominationen durchaus zu bestimmen ist; zumindest wenn man deren Papiere ernst nimmt). |
fwo hat folgendes geschrieben: |
@ sehr_gut:
Das Sich-selbst-vergeben ist im allgemein eine Übung der nicht reuigen Sünder.... Ich rechne mit christlichen Protesten, wenn Du das in dieser Art im buddhistischen Sinn interpretieren willst. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Wie gesagt: Schnittmenge. Ich sage nicht Christ=Buddhist, aber in einem bestimmten Grundverhalten kann man da Schnittmengen sehen. Ich habe mal ein Interview mit einem 'Yoga-Mönch' gesehen, die Interviewerin meinte das sie einen Bereich davon an Kommunismus erinnert. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Welche "Sparte" des Yoga? Karma Yoga? Die "christlichsten" Yogis dürften aber die von der Bhakti-Fraktion sein. |
Zitat: |
Aber wir sind hier schon nicht mehr bzw. noch nicht im Buddhismus. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Niemand hindert dich daran. Nur beklag dich nicht, wenn deine Definition weder von allen geteilt wird, noch mit der beobachtbaren Wirklichkeit übereinstimmt. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Wie war das eigentlich mit den christlichen Gnostikern? Hatten die nicht auch so ein dualistisches Gottesbild? |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Deine Behauptung die heutigen Christen würden sich über die Erbsünde definieren ist völlig unsubstantiiert |
Zitat: |
Wenn ihr endlich bei der Erziehung Glück haben
wollet, so vergesset doch nie, daß der Mensch verdorben zur Welt kommt mit mannigfaltigen Anlagen zum Bösen. Auch da täuscht sich die Welt, der Christus ein Aergerniß geworden. Sie leugnet nämlich die Erbsünde und um dies leichter zu thun – die Verdorbenheit der Natur. Daher will sie das Kind ruhig aufwachsen lassen, mit allem was in ihm liegt und keimt. Ist das nicht die Zer- störung jeder Erziehung? Ist das nicht der Anfang der gebildeten Barbarei? Denn diese bösen Neigun- gen kann Niemand leugnen, als wer die Arbeit scheut, dieselben in den Kindern zu bekämpfen, oder wer nicht den Muth hat, denselben in der eigenen Person zu widerstehen. Freilich wenn Ehebruch, Unzucht, Verführung, Schändung der eigenen Person, Trunksucht, feiner Betrug keine Sünde und Schmach des Menschen mehr ist, sondern ein Bedürf- niß der unverdorbenen Natur, und diese gesunde Sinnlich- keit in mannigfacher Form gefeiert wird, dafür aber der kindliche Glaube, die Frömmigkeit des Jünglings, die Unschuld der Jungfrau, die Treue der Eheleute ein Gegenstand des Spottes wird – dann lasse man nur den Leidenschaften freien Spielraum – ihr aber beginnt erst recht den hl. Kampf gegen die bösen Neigungen der Kinder, damit bei diesem Andrang der neuen Barbarei euere Söhne einst für den Glauben und euere Töchter für ihre Unschuld bis aufs Blut zu kämpfen bereit sind. Was ist also eigentlich die Erziehung? Ein Kampf wider die Barbarei der Leidenschaft und der Sünde. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
Ich gebe mal ein Beispiel, wie sich ein schweizer Christ noch vor 120 Jahren zur Erbsünde geäußert hat: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896. schrieb... |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich gebe mal ein Beispiel, wie sich ein schweizer Christ noch vor 120 Jahren zur Erbsünde geäußert hat: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896. schrieb:
(Fett von mir) Quelle: http://www.deutschestextarchiv.de/book/view/hug_familie_1896?p=183 Hier wird also mit der absurden Behauptung der Erbsünde Ängste geweckt, dass die Kinder missraten würden. Es wird zu einem "heiligen Kampf" "bis aufs Blut" aufgerufen. Nur 20 Jahre später trat man in Europa den ersten Weltkrieg los, trotz oder gerade wegen dieser Erziehung. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
"Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben." (Mt6:14) |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Ein rechter Christ vergibt dir auch nichts. Der wartet nur auf den passenden Moment, um es dir wiederzugeben. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber wie du vollkommen zu Recht selbst bemerkst, ist das 120 Jahre her. Das ist eine kleine Ewigkeit. Damals hatten wir noch einen Kaiser! |
luc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Mea culpa aber die katholische Kirche propagiert das selbe deprimierende Menschenbild wie vor 120 Jahren. Die Erbsünde ist fester Bestandteil der christlichen Religion. Ich wüsste nicht, was sich in der Doktrin der Kirche seit 120 Jahren verändert hat. Dass die Messe nicht mehr in Latein gelesen wird, ist wirklich nur Kosmetik. |
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