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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#331:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 07:06
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Jetzt, nachdem die dreiste Volksverarsche der Brexiter so deutlich hervortritt, gaebe es eine ganz elegante Loesung fuer GBs Problem.

Was passiert eigentlich, wenn es sehr zeitnah Neuwahlen gibt und eine Partei, die als wichtigstes Wahlversprechen ankuendigt das (nicht wirklich verbindliche) Ergebnis des Brexitreferendums ausdruecklich nicht umzusetzen, diese Wahl gewinnt? Dies waere de facto ein zweites Referendum ueber den Brexit und eine so gewaehlte neuen Regierung haette ein klares Mandat dafuer in der EU zu bleiben. Die Rechtspopulisten von Johnson bis Farage koennten toben wie sie wollten, sie waeren ausgetrickst. Ihr peinliches Zurueckrudern von ihren wichtigsten Versprechen koennte den Boden fuer eine solche Loesung bereiten.


Wäre für mich auch, der einzig gangbarer Weg.

Ich denke, bei Neuwahlen könnte es eine Mehrheit für die Gegner von Brexit geben.
Das ist nicht unbedingt ausgemacht: Das hängt wohl letztlich davon ab, wie zufrieden die Briten mit ihrem Urteil sind. Das sind hier auf die Schnelle mal gesammelte Notizen, die eher darauf hindeuten, daß eher nur eine Minderheit unzufrieden zu sein scheint. Und es scheint auch nichit so klar, wo denn die Wählerschaft dafür herkommen sollte:

Ja, es gibt viele Wähler, die heute anders abstimmen würden. Allerdings auch Remainers, die heute eher für den Austritt stimmen würden. Wenn man alle gegeneinander aufrechnete, würde es dennoch nicht für den Verbleib in der EU reichen (Link).

Und insgesamt seien zum Beispiel auch nur 39% der Briten für eine Wiederholung der Abstimmung (meint das Revolverblatt).

Währenddessen ängstigt sich die Labour Party, daß es bei einer Neuwahl zu einer katastrophalen Niederlage kommen könnte, sollte Jeremy Corbyn weiter Vorsitzender bleiben. Das Brexit-Votum wurde ja auch dadurch bedingt, daß auch in vielen Labour-Hochburgen die Mehrheit der Wähler für den Brexit gestimmt hatte. Die einen scheinen Angst zu haben, daß sie von Brexiters abgestraft werden könnten, weil Jeremy Corbyn sich letztlich dann doch noch für den Verbleib in der EU ausgesprochen hatte, und die anderen, daß sie von den Remainers abgestraft werden könnten, weil das zu halbherzig gewesen sei (Link).

#332:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 11:36
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Critic hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Die Brexiteers kassieren sämtliche Versprechern ein...


Also wie gesagt, da schwebte ja diese Dame quasi auf Wolke Sieben und frohlockte: "Jetzt können wir wieder Zäune und Mauern gegen die bösen Terroristen aus Irland bauen, hach wat wird dat schön".

Womöglich hatten die vermeintlichen "Vordenker" dieser Bewegung überhaupt keine richtigen Pläne für die "Zeit danach", sondern es ging ihnen hauptsächlich darum, den Lebenstraum zu verwirklichen, einen Fußabdruck in der Geschichte zu hinterlassen - und wenn in der Form, irgendetwas kaputtzutreten -, auch wenn sie dabei riskierten, das Land an die Wand zu fahren?


Von Boris Johnson wird ja inzwischen behauptet, dass er ein Votum für den Verbleib erwartet und auch erhofft hatte, allerdings ein derart knappes, dass Cameron sich nicht würde halten können. Er hätte dann Camerons Nachfolger werden können und als oberster Euro-Skeptiker noch intensiver auf Ausnahmeregelungen für GB bestehen können, ohne freilich in Gefahr zu geraten, austreten zu müssen, denn das hätten die Briten dann ja schon abgelehnt gehabt. Ein Spiel mit dem Feuer, bei dem nun eben die Bude abgefackelt ist.

Critic hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Jetzt, nachdem die dreiste Volksverarsche der Brexiter so deutlich hervortritt, gaebe es eine ganz elegante Loesung fuer GBs Problem.

Was passiert eigentlich, wenn es sehr zeitnah Neuwahlen gibt und eine Partei, die als wichtigstes Wahlversprechen ankuendigt das (nicht wirklich verbindliche) Ergebnis des Brexitreferendums ausdruecklich nicht umzusetzen, diese Wahl gewinnt? Dies waere de facto ein zweites Referendum ueber den Brexit und eine so gewaehlte neuen Regierung haette ein klares Mandat dafuer in der EU zu bleiben. Die Rechtspopulisten von Johnson bis Farage koennten toben wie sie wollten, sie waeren ausgetrickst. Ihr peinliches Zurueckrudern von ihren wichtigsten Versprechen koennte den Boden fuer eine solche Loesung bereiten.


Wäre für mich auch, der einzig gangbarer Weg.

Ich denke, bei Neuwahlen könnte es eine Mehrheit für die Gegner von Brexit geben.
Das ist nicht unbedingt ausgemacht: Das hängt wohl letztlich davon ab, wie zufrieden die Briten mit ihrem Urteil sind. Das sind hier auf die Schnelle mal gesammelte Notizen, die eher darauf hindeuten, daß eher nur eine Minderheit unzufrieden zu sein scheint. Und es scheint auch nichit so klar, wo denn die Wählerschaft dafür herkommen sollte:

Ja, es gibt viele Wähler, die heute anders abstimmen würden. Allerdings auch Remainers, die heute eher für den Austritt stimmen würden. Wenn man alle gegeneinander aufrechnete, würde es dennoch nicht für den Verbleib in der EU reichen (Link).

Und insgesamt seien zum Beispiel auch nur 39% der Briten für eine Wiederholung der Abstimmung (meint das Revolverblatt).


Ganz davon abgesehen würden die Brexiter das wohl auch kaum so ohne weiteres akzeptieren. Camerons Hoffnung bezüglich des Referendums war ja, die EU-Skeptiker ruhig zu stellen. Das ist halt nach hinten losgegangen und jetzt muss man mit den Konsequenzen leben.

Interessant ist freilich das Ergebnis bei der Frage, ob GB gemäß des Votums die EU nun wirklich verlassen soll. 79% der Leave-Voter sind dafür, was ja wohl heißt, dass 21% dagegen sind. Unter normalen Umständen sollte man hier doch wohl einen Wert nahe 100% erwarten.

#333:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 13:35
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Die Brexiteers kassieren sämtliche Versprechern ein...


Also wie gesagt, da schwebte ja diese Dame quasi auf Wolke Sieben und frohlockte: "Jetzt können wir wieder Zäune und Mauern gegen die bösen Terroristen aus Irland bauen, hach wat wird dat schön".

Womöglich hatten die vermeintlichen "Vordenker" dieser Bewegung überhaupt keine richtigen Pläne für die "Zeit danach", sondern es ging ihnen hauptsächlich darum, den Lebenstraum zu verwirklichen, einen Fußabdruck in der Geschichte zu hinterlassen - und wenn in der Form, irgendetwas kaputtzutreten -, auch wenn sie dabei riskierten, das Land an die Wand zu fahren?


Von Boris Johnson wird ja inzwischen behauptet, dass er ein Votum für den Verbleib erwartet und auch erhofft hatte, allerdings ein derart knappes, dass Cameron sich nicht würde halten können. Er hätte dann Camerons Nachfolger werden können und als oberster Euro-Skeptiker noch intensiver auf Ausnahmeregelungen für GB bestehen können, ohne freilich in Gefahr zu geraten, austreten zu müssen, denn das hätten die Briten dann ja schon abgelehnt gehabt. Ein Spiel mit dem Feuer, bei dem nun eben die Bude abgefackelt ist.


Das Dumme für Johnson - er hat sich wohl mit seinen Lügengeschichten und seiner hastigen Zurückruderei nach dem Referendum gleich komplett als möglicher Nachfolger Camerons disqualifiziert. Es ist ja schon sichtbar, dass man den Briten übergrosse Kröten zu schlucken servieren wird: Zugang zum EU-Binnenmarkt nur unter der Voraussetzung, dass es auch freien Personenverkehr und Arbeitnehmerfreizügigkeit gibt. Wird das nicht akzeptiert, landet England-Wales im Status anderer Staaten. Sprich: es gibt hohe Einfuhrzölle. Besonders schmerzlich dürften auch Beschränkungen im Kapitalverkehr sein. Die Resteuropäer könnten einfach mal daran gehen, die Steueroasen in den Kronkolonien auszutrocknen. Das Geld dorthin fliesst ja im Moment via City of London. Und den Finanzdienstleistern dort liefen Gefahr, einträgliche Geschäftsfelder zu verlieren.


Zitat:
Wäre für mich auch, der einzig gangbarer Weg.


Ein überparteiliches Bündnis, das diesen Weg anbietet, hätte ein klares Mandat.


Edit:

Muhaha - Muhaha: Johnson will nicht Premier werden...

#334:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 14:03
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Muhaha - Muhaha: Johnson will nicht Premier werden...

Zaehlt das auch als "Sternstunde der Demokratie"?

#335:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 14:19
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Muhaha - Muhaha: Johnson will nicht Premier werden...

Zaehlt das auch als "Sternstunde der Demokratie"?


Eher als Sternstunde des Arschlochtums.

Boris Johnson hat es hinbekommen, ein ganzes Land an die Wand zu fahren, ohne dabei Premierminister oder in sonst irgendeiner hohen Regierungsfunktion zu sein. Chapeau - das schafft nicht jeder.

#336:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 14:32
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Naja, wie schlimm es wirklich kommt, weiß man ja nicht. Es wird wohl schlimm genug sein, um dann mal das Austrittsszenario auf on zu stellen, aber so entsetzlich, dass man sich über demokratische Regeln und demokratisches Verhalten hinwegsetzt, nun doch nicht. Man kann einfach kein Referendum abhalten und dann das Ergebnis verweigern, und wenn es zehnmal blöd ist.

#337:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 14:36
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abbahallo hat folgendes geschrieben:
Naja, wie schlimm es wirklich kommt, weiß man ja nicht. Es wird wohl schlimm genug sein, um dann mal das Austrittsszenario auf on zu stellen, aber so entsetzlich, dass man sich über demokratische Regeln und demokratisches Verhalten hinwegsetzt, nun doch nicht. Man kann einfach kein Referendum abhalten und dann das Ergebnis verweigern, und wenn es zehnmal blöd ist.


Das Referendum basierte u.a. auf Johnsons Lügen. Dass der sich jetzt aus dem Staub macht, ist schon bezeichnend.
Und ehrlich gesagt: die Feinde, die sich Johnson bis jetzt gemacht hat und weiter macht, möchte ich nicht haben.

#338:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 15:48
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abbahallo hat folgendes geschrieben:
Naja, wie schlimm es wirklich kommt, weiß man ja nicht. Es wird wohl schlimm genug sein, um dann mal das Austrittsszenario auf on zu stellen, aber so entsetzlich, dass man sich über demokratische Regeln und demokratisches Verhalten hinwegsetzt, nun doch nicht. Man kann einfach kein Referendum abhalten und dann das Ergebnis verweigern, und wenn es zehnmal blöd ist.

Haett' ich jetzt keine moralischen oder sonstigen Skrupel, zumal es nicht bindend ist.
Ein Referendum ist keine heilige Kuh, erst recht nicht bei derart dubiosen Umstaenden.
Wenn das Parlament cojones haette, wuerde es das Dingens kippen - mit vernuenftiger Begruendung natuerlich.
Davon geht die Demokratie nicht unter, das geht sie ja hierzulande auch nicht wenn zB Bundesrat oder VerfG ein Gesetz
des Bundestages kippen.

#339:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 16:28
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Ein Referendum ist mir immer suspekt. Zu komplizierten Sachverhalten muss man etweder mit ja oder mit nein antworten, was schon sehr fragwürdig ist. Meistens werden die Regierungen , die Referenden beschliessen, bestraft und es geht den Bürgern nicht mehr um die Sache sondern darum "denen da oben einen Denkzettel" zu verpassen. Und dann hängen die Resultate von unwichtigen Faktoren ab: vom Wetter, vom Zeitpunkt, von geschickten uoder ungeschickten Kampagnen usw.
Und wenn man schon ein Referendum über Europa macht, was im Grunde genommen alle betrifft, warum nur auf lokaler Ebenen in GB und nicht auf europäischer Ebene?

#340:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 16:44
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luc hat folgendes geschrieben:
Ein Referendum ist mir immer suspekt. Zu komplizierten Sachverhalten muss man etweder mit ja oder mit nein antworten, was schon sehr fragwürdig ist. Meistens werden die Regierungen , die Referenden beschliessen, bestraft und es geht den Bürgern nicht mehr um die Sache sondern darum "denen da oben einen Denkzettel" zu verpassen. Und dann hängen die Resultate von unwichtigen Faktoren ab: vom Wetter, vom Zeitpunkt, von geschickten uoder ungeschickten Kampagnen usw.
Und wenn man schon ein Referendum über Europa macht, was im Grunde genommen alle betrifft, warum nur auf lokaler Ebenen in GB und nicht auf europäischer Ebene?

Du schreibst ja in deinen ersten Sätzen selbst, warum man so etwas nicht machen sollte. Auch in anderen Ländern gibt es genügend Wähler, die irrational wählen, nur um "denen da oben" eins auszuwischen. Außerdem wählen immer Menschen mit, die keine Ahnung von Politik oder dem Thema eines Referendums haben und einfach mit dem Bauch abstimmen.

#341:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 16:44
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Das Referendum basierte u.a. auf Johnsons Lügen.

Bei wievielen Wahlen in Deutschland waren "Lügen" oder sonstiges zugesagtes und später nicht eingehaltenes wahlentscheidend?

(besteht Wahlwerbung deshalb heutzutage überwiegend aus einem Kopf mit eher unverbindlichen Worten?)


Aber schön zu sehen das einige sich über "Lügen" aufregen. Wollen wir hoffen das dies in Zukunft nicht nur selektiv geschieht.

#342:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 16:52
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ein Referendum ist mir immer suspekt. Zu komplizierten Sachverhalten muss man etweder mit ja oder mit nein antworten, was schon sehr fragwürdig ist. Meistens werden die Regierungen , die Referenden beschliessen, bestraft und es geht den Bürgern nicht mehr um die Sache sondern darum "denen da oben einen Denkzettel" zu verpassen. Und dann hängen die Resultate von unwichtigen Faktoren ab: vom Wetter, vom Zeitpunkt, von geschickten uoder ungeschickten Kampagnen usw.
Und wenn man schon ein Referendum über Europa macht, was im Grunde genommen alle betrifft, warum nur auf lokaler Ebenen in GB und nicht auf europäischer Ebene?

Du schreibst ja in deinen ersten Sätzen selbst, warum man so etwas nicht machen sollte. Auch in anderen Ländern gibt es genügend Wähler, die irrational wählen, nur um "denen da oben" eins auszuwischen. Außerdem wählen immer Menschen mit, die keine Ahnung von Politik oder dem Thema eines Referendums haben und einfach mit dem Bauch abstimmen.


Innerhalb eines Tages wurde so viele Werte, (materielle und moralische) zunichte gemacht, dass man sich fragen kann, ob die Völker nicht von Natur aus masoristisch sind.

#343:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 16:57
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Das Referendum basierte u.a. auf Johnsons Lügen.

Bei wievielen Wahlen in Deutschland waren "Lügen" oder sonstiges zugesagtes und später nicht eingehaltenes wahlentscheidend?

(besteht Wahlwerbung deshalb heutzutage überwiegend aus einem Kopf mit eher unverbindlichen Worten?)

Aber schön zu sehen das einige sich über "Lügen" aufregen. Wollen wir hoffen das dies in Zukunft nicht nur selektiv geschieht.

Dass in Wahlkaempfen gelogen (oder sagen wir: mit der Wahrheit sehr kreativ umgegangen wird) ist man ja gewohnt,
das gehoert zum Geschaeft.
Dass eine Kampagne komplett auf Lügen aufgebaut wird und die Initiatoren sich hinterher aus dem Staub machen und nichts gesagt haben wollen, das kommt nicht allzuoft vor.
Das nennt man dann wohl "Sternstunde der Demokratie".

#344:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 17:00
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Schlumpf hat folgendes geschrieben:
luc hat folgendes geschrieben:
Ein Referendum ist mir immer suspekt. Zu komplizierten Sachverhalten muss man etweder mit ja oder mit nein antworten, was schon sehr fragwürdig ist. Meistens werden die Regierungen , die Referenden beschliessen, bestraft und es geht den Bürgern nicht mehr um die Sache sondern darum "denen da oben einen Denkzettel" zu verpassen. Und dann hängen die Resultate von unwichtigen Faktoren ab: vom Wetter, vom Zeitpunkt, von geschickten uoder ungeschickten Kampagnen usw.
Und wenn man schon ein Referendum über Europa macht, was im Grunde genommen alle betrifft, warum nur auf lokaler Ebenen in GB und nicht auf europäischer Ebene?

Du schreibst ja in deinen ersten Sätzen selbst, warum man so etwas nicht machen sollte. Auch in anderen Ländern gibt es genügend Wähler, die irrational wählen, nur um "denen da oben" eins auszuwischen. Außerdem wählen immer Menschen mit, die keine Ahnung von Politik oder dem Thema eines Referendums haben und einfach mit dem Bauch abstimmen.

Ebend. Und deswegen sollte man solche Abstimmungen nicht zur alleinigen Basis von Politik machen.
Die Erfinder unseres GG waren vor fast 70 Jahren schon ziemlich schlau.

#345:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 17:04
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Die EU braucht bestimmt Reformen, aber wenn man draussen ist, kann man nichts mehr reformieren. und die Engländer werden bald merken, dass die EU den längeren Hebel hat und dass in der Welt Kleinbritanien kaum noch Gewicht hat. Wenn sie glauben, dass sie sich gegen Riesen wie China, Indien, USA, Russland, Brasilien durchsetzen können, ist es rührend naiv. zwinkern zwinkern zwinkern

#346:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 17:10
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DonMartin hat folgendes geschrieben:

Dass eine Kampagne komplett auf Lügen aufgebaut wird und die Initiatoren sich hinterher aus dem Staub machen und nichts gesagt haben wollen, das kommt nicht allzuoft vor.
Das nennt man dann wohl "Sternstunde der Demokratie".

Die Brexit-Befürworter unter den Politikern waren sicher nicht alleine schuld. Auch diejenigen, die die Vorteile der EU-Mitgliedschaft nicht genügend darlegen konnten oder wollten, sind es. Wie Cameron z. B., der ein Referendum versprach, um wiedergewählt zu werden.
Ferner die englische Presse, die mehrheitlich gegen die EU eingestellt war.

#347:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 17:50
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Jetzt, nachdem die dreiste Volksverarsche der Brexiter so deutlich hervortritt, gaebe es eine ganz elegante Loesung fuer GBs Problem.

Was passiert eigentlich, wenn es sehr zeitnah Neuwahlen gibt und eine Partei, die als wichtigstes Wahlversprechen ankuendigt das (nicht wirklich verbindliche) Ergebnis des Brexitreferendums ausdruecklich nicht umzusetzen, diese Wahl gewinnt? Dies waere de facto ein zweites Referendum ueber den Brexit und eine so gewaehlte neuen Regierung haette ein klares Mandat dafuer in der EU zu bleiben. Die Rechtspopulisten von Johnson bis Farage koennten toben wie sie wollten, sie waeren ausgetrickst. Ihr peinliches Zurueckrudern von ihren wichtigsten Versprechen koennte den Boden fuer eine solche Loesung bereiten.


Wäre für mich auch, der einzig gangbarer Weg.

Ich denke, bei Neuwahlen könnte es eine Mehrheit für die Gegner von Brexit geben.

Zitat:
Zum eher emotionalen Teil ist zu sagen, dass es eben gerade nicht dem Geist der Demokratie entspricht nach einer verlorenen Wahl oder Abstimmung sofort nach einer neuen Wahl oder Abstimmung zu rufen (das das oft genug passiert ist schlimm genug). Wenn der Sourverän gesprochen hat, dann muss man diese Wahl, so diese rechtsstaatlich zusammengekommen ist, erst einmal respektieren lernen. Es gehört zum Respekt vor dem demokratischen Prinzip auch mit Entscheidungen zu leben, die einem nicht in den Kram passen. Alles andere hat mit Demokratie nix zu tun.

Zitat:
Der Nachfolger von Cameron möge einfach Neuwahlen ausrufen, diese zu einem Votum umdeklarieren und damit das alte Votum ausser Kraft setzen. Die Idee sollte jedem, der das Wort Demokratie noch vor sich her trägt, die Schamesröte ins Gesicht treiben. Satt den glasklaren, erklärten Willen des Souveräns umzusetzen, soll einfach so lange abgestimmt werden, bis das Ergebnis stimmt.

Schulterzucken

http://zettelsraum.blogspot.de/2016/06/eklatante-verachtung-der-demokratie.html

#348:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 18:33
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luc hat folgendes geschrieben:
Ein Referendum ist mir immer suspekt. Zu komplizierten Sachverhalten muss man etweder mit ja oder mit nein antworten, was schon sehr fragwürdig ist. Meistens werden die Regierungen , die Referenden beschliessen, bestraft und es geht den Bürgern nicht mehr um die Sache sondern darum "denen da oben einen Denkzettel" zu verpassen. Und dann hängen die Resultate von unwichtigen Faktoren ab: vom Wetter, vom Zeitpunkt, von geschickten uoder ungeschickten Kampagnen usw.
Und wenn man schon ein Referendum über Europa macht, was im Grunde genommen alle betrifft, warum nur auf lokaler Ebenen in GB und nicht auf europäischer Ebene?


Bei vielen Referenden gibt es Quoren - es ist also eine Mindestwahlbeteiligung vorgeschrieben. Bei sehr wichtigen Referenden, bei denen es um grundsätzliche Fragen geht, wäre es sinnvoll, eine Zweidrittelmehrheit vorzuschreiben, um eine klare Mehrheitsentscheidung zu erreichen.

#349:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 19:08
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Muhaha - Muhaha: Johnson will nicht Premier werden...

Bliebe noch zu klären, ob er sich nicht beworben hat, weil er Angst vor der eigenen Courage bekommen hat, bei sich nicht die Fähigkeiten zum Regierungschef sieht, hier jetzt eingesteht, daß er eigentlich gar keinen Plan für den Fall eines Brexit-Votums hatte.

Oder aber ob das zum Teil sogar strategisch ist: Macht ihr mal die Drecksarbeit, bürdet ihr dem Land die Lasten auf, die sich aus dem EU-Austritt ergeben. Und wenn die oder der Andere dann aufgrund dessen so unpopulär geworden ist, daß die Partei sie oder ihn absägt, um überhaupt noch Wahlchancen zu haben, wäre er immer noch da... Am Kopf kratzen.

#350:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 19:35
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Critic hat folgendes geschrieben:

Oder aber ob das zum Teil sogar strategisch ist: Macht ihr mal die Drecksarbeit, bürdet ihr dem Land die Lasten auf, die sich aus dem EU-Austritt ergeben. Und wenn die oder der Andere dann aufgrund dessen so unpopulär geworden ist, daß die Partei sie oder ihn absägt, um überhaupt noch Wahlchancen zu haben, wäre er immer noch da... Am Kopf kratzen.


Charakterlich traue ich ihm genau diese Strategie zu.
Und ausserdem braucht er ja nicht als Premier die Kröten zu schlucken, die man den Briten schon bereit gelegt hat... Angela Merkel, Claude Juncker und Martin Schulz haben ja bereits durchblicken lassen, welche Bedingungen sie den Engländern und Walisern zu diktieren gedenken, damit die einen Zugang zum EU-Binnenmarkt haben. Alles Bedingungen, die die Brexit-Befürworter auf gar keinen Fall akzeptieren können.
Irgendwie kann ich es durchaus verstehen, dass Johnson da nicht Premier sein will, der in Brüssel zum Diktat antreten muss.
Und Freunde innerhalb der EU hat er keine. Auch nicht in Orban und Kaczynski. Da hätte er mal besser nicht gegen Polen und Ungarn hetzen sollen, die in GB leben und arbeiten.

#351:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 21:08
    —
Ich muß vorausschicken, daß ich hier um Forum und überhaupt auch schon den einen oder anderen Bock geschossen haben. Fehler passieren, gelogen wird natürlich auch.

Wer findet den Fehler hier?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sehr beliebt ist zur Zeit bei nordamerikanischen Polit-Comedy-Shows (Ich hab's inzwischen sowohl bei bei John Oliver als auch bei Samantha Bee gesehen) ein Ausschnitt vom britischen Morgenfernsehen wo Nigel Farage am Morgen nach dem "Brexit" gefragt wird ob er seine Behauptung, dass nun ueber 300 Milliarden Pfund an EU-Beitraegen eingespart wuerden, die nun fuer das britische Gesundheitssystem freiwuerden, weiter aufrecht erhaelt. Zunaechst versuchte er zu leugnen, dass er das ueberhaupt gesagt haette und nachdem man ihm bewiesen hatte, dass doch, bezeichnete er diesen zentralen Punkt der Brexit-Kampagne als "Fehler" und bezweifelte ob das tatsaechlich so ginge. Sehr glücklich

Bist du dir sicher das man die Zuordnung "er" hätte das gesagt machen kann? Bis jetzt habe ich nur gesehen das ein Mann einer anderen Partei (Boris Johnson) mit einem Bus auf dem so ein Satz steht in Verbindung gebracht werden könnte. Aber wieso hat "er" einen Satz gesagt mit dem irgendwo in UK von der Leave-Kampagne geworben wurde?

In welchem grösseren Projekt findet man denn nichts 'falsch' an dem was andere Projektmitglieder gesagt hatten?

Also ich finde das eher positiv wenn jemand (bei all den Lügen in dieser Welt) so direkt Dinge benennt.


Die hatten wohl 'nen Clip ausgebuldet, wo er genau das behauptet hatte. Er hat im Interview dann ja auch sofort umgeschwenkt von "Das habe ich nicht gesagt." auf "Das war ein Fehler".

Zudem war es nicht die einzige faustdicke Luege, die den Briten aufgetischt wurde um sie in die Brexit-Falle zu locken. ...

Die Zahl, die Farage genannt hat, waren die wöchentlichen Bruttoüberweisungen an die EU. Daß davon die Hälfte wieder zurück überwiesen wird, hat er ausgelassen. Farage liegt um einen Faktor zwei über der Wahrheit.

Bei dir, BB, ist es der Faktor 1000. Würden tatsächlich 300 Milliarden wöchentlich überwiesen, wären die Briten nach drei Wochen pleite.

Warum fällt das dem versammelten wirtschaftlichen Sachverstand nicht auf? Zustimmung


Von daher ist schon was dran, an dem was sehr gut sagte:
    In welchem grösseren Projekt findet man denn nichts 'falsch' an dem was andere Projektmitglieder gesagt hatten?

#352:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 21:12
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Zum eher emotionalen Teil ist zu sagen, dass es eben gerade nicht dem Geist der Demokratie entspricht nach einer verlorenen Wahl oder Abstimmung sofort nach einer neuen Wahl oder Abstimmung zu rufen (das das oft genug passiert ist schlimm genug). Wenn der Sourverän gesprochen hat, dann muss man diese Wahl, so diese rechtsstaatlich zusammengekommen ist, erst einmal respektieren lernen. Es gehört zum Respekt vor dem demokratischen Prinzip auch mit Entscheidungen zu leben, die einem nicht in den Kram passen. Alles andere hat mit Demokratie nix zu tun.

Zitat:
Der Nachfolger von Cameron möge einfach Neuwahlen ausrufen, diese zu einem Votum umdeklarieren und damit das alte Votum ausser Kraft setzen. Die Idee sollte jedem, der das Wort Demokratie noch vor sich her trägt, die Schamesröte ins Gesicht treiben. Satt den glasklaren, erklärten Willen des Souveräns umzusetzen, soll einfach so lange abgestimmt werden, bis das Ergebnis stimmt.

Schulterzucken

http://zettelsraum.blogspot.de/2016/06/eklatante-verachtung-der-demokratie.html

Hehe. Da gibt es noch eine bessere Lösung:

Bert Brecht hat folgendes geschrieben:
Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt.

Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?

#353:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 22:11
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Das Referendum basierte u.a. auf Johnsons Lügen.

Bei wievielen Wahlen in Deutschland waren "Lügen" oder sonstiges zugesagtes und später nicht eingehaltenes wahlentscheidend?

(besteht Wahlwerbung deshalb heutzutage überwiegend aus einem Kopf mit eher unverbindlichen Worten?)

Aber schön zu sehen das einige sich über "Lügen" aufregen. Wollen wir hoffen das dies in Zukunft nicht nur selektiv geschieht.

Dass in Wahlkaempfen gelogen (oder sagen wir: mit der Wahrheit sehr kreativ umgegangen wird) ist man ja gewohnt,
das gehoert zum Geschaeft.
Dass eine Kampagne komplett auf Lügen aufgebaut wird und die Initiatoren sich hinterher aus dem Staub machen und nichts gesagt haben wollen, das kommt nicht allzuoft vor.
Das nennt man dann wohl "Sternstunde der Demokratie".


Beachte, dass sehr gut das Wort "Lügen" in Anführungszichen setzte. Mit den Augen rollen

#354:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 22:19
    —
smallie hat folgendes geschrieben:

Bei dir, BB, ist es der Faktor 1000. Würden tatsächlich 300 Milliarden wöchentlich überwiesen, wären die Briten nach drei Wochen pleite.

Warum fällt das dem versammelten wirtschaftlichen Sachverstand nicht auf? Zustimmung

Vielleicht weil jeder hier die richtige Zahl eh kennt? Sie wurde ja lange genug durch die Medien getrieben. Dann geht das als Flüchtigkeitsfehler durch, jedenfalls solange BB nicht versucht,
einen Scheck über diese Summe auszustellen.

#355:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 30.06.2016, 23:40
    —
SPON hat zur Berichterstattung über den Brexit eine neue Mathematik ersonnen: 1/3 von x = x

Zitat:
...(er) verlor nach dem Börsencrash rund 480 Millionen....


Zitat:
Hargreaves, dem ein Drittel an der von ihm mitgegründeten Finanzberatungsfirma Hargreaves Lansdown gehört


Zitat:
Beim anschließenden Börsenabsturz verlor das Unternehmen laut der Zeitung an zwei Handelstagen umgerechnet rund 480 Millionen Euro an Wert.


SPON

Und soooooo schlecht steht die Aktie gar nicht.

#356:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 01.07.2016, 01:48
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:

Bei dir, BB, ist es der Faktor 1000. Würden tatsächlich 300 Milliarden wöchentlich überwiesen, wären die Briten nach drei Wochen pleite.

Warum fällt das dem versammelten wirtschaftlichen Sachverstand nicht auf? Zustimmung

Vielleicht weil jeder hier die richtige Zahl eh kennt? Sie wurde ja lange genug durch die Medien getrieben. Dann geht das als Flüchtigkeitsfehler durch, jedenfalls solange BB nicht versucht,
einen Scheck über diese Summe auszustellen.


Ich versuche das nicht. Versprochen. Sehr glücklich

#357:  Autor: diskordianerpapst BeitragVerfasst am: 01.07.2016, 08:06
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Jetzt, nachdem die dreiste Volksverarsche der Brexiter so deutlich hervortritt, gaebe es eine ganz elegante Loesung fuer GBs Problem.

Was passiert eigentlich, wenn es sehr zeitnah Neuwahlen gibt und eine Partei, die als wichtigstes Wahlversprechen ankuendigt das (nicht wirklich verbindliche) Ergebnis des Brexitreferendums ausdruecklich nicht umzusetzen, diese Wahl gewinnt? Dies waere de facto ein zweites Referendum ueber den Brexit und eine so gewaehlte neuen Regierung haette ein klares Mandat dafuer in der EU zu bleiben. Die Rechtspopulisten von Johnson bis Farage koennten toben wie sie wollten, sie waeren ausgetrickst. Ihr peinliches Zurueckrudern von ihren wichtigsten Versprechen koennte den Boden fuer eine solche Loesung bereiten.


Wäre für mich auch, der einzig gangbarer Weg.

Ich denke, bei Neuwahlen könnte es eine Mehrheit für die Gegner von Brexit geben.

Zitat:
Zum eher emotionalen Teil ist zu sagen, dass es eben gerade nicht dem Geist der Demokratie entspricht nach einer verlorenen Wahl oder Abstimmung sofort nach einer neuen Wahl oder Abstimmung zu rufen (das das oft genug passiert ist schlimm genug). Wenn der Sourverän gesprochen hat, dann muss man diese Wahl, so diese rechtsstaatlich zusammengekommen ist, erst einmal respektieren lernen. Es gehört zum Respekt vor dem demokratischen Prinzip auch mit Entscheidungen zu leben, die einem nicht in den Kram passen. Alles andere hat mit Demokratie nix zu tun.

Zitat:
Der Nachfolger von Cameron möge einfach Neuwahlen ausrufen, diese zu einem Votum umdeklarieren und damit das alte Votum ausser Kraft setzen. Die Idee sollte jedem, der das Wort Demokratie noch vor sich her trägt, die Schamesröte ins Gesicht treiben. Satt den glasklaren, erklärten Willen des Souveräns umzusetzen, soll einfach so lange abgestimmt werden, bis das Ergebnis stimmt.

Schulterzucken

http://zettelsraum.blogspot.de/2016/06/eklatante-verachtung-der-demokratie.html


Bitte auch die zugehörige Diskussion lesen.
Da gibts doch noch eine Menge Argumente warum die Sichtweise des Bloggers sehr fragwürdig ist.

#358:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 01.07.2016, 08:54
    —
diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Jetzt, nachdem die dreiste Volksverarsche der Brexiter so deutlich hervortritt, gaebe es eine ganz elegante Loesung fuer GBs Problem.

Was passiert eigentlich, wenn es sehr zeitnah Neuwahlen gibt und eine Partei, die als wichtigstes Wahlversprechen ankuendigt das (nicht wirklich verbindliche) Ergebnis des Brexitreferendums ausdruecklich nicht umzusetzen, diese Wahl gewinnt? Dies waere de facto ein zweites Referendum ueber den Brexit und eine so gewaehlte neuen Regierung haette ein klares Mandat dafuer in der EU zu bleiben. Die Rechtspopulisten von Johnson bis Farage koennten toben wie sie wollten, sie waeren ausgetrickst. Ihr peinliches Zurueckrudern von ihren wichtigsten Versprechen koennte den Boden fuer eine solche Loesung bereiten.


Wäre für mich auch, der einzig gangbarer Weg.

Ich denke, bei Neuwahlen könnte es eine Mehrheit für die Gegner von Brexit geben.

Zitat:
Zum eher emotionalen Teil ist zu sagen, dass es eben gerade nicht dem Geist der Demokratie entspricht nach einer verlorenen Wahl oder Abstimmung sofort nach einer neuen Wahl oder Abstimmung zu rufen (das das oft genug passiert ist schlimm genug). Wenn der Sourverän gesprochen hat, dann muss man diese Wahl, so diese rechtsstaatlich zusammengekommen ist, erst einmal respektieren lernen. Es gehört zum Respekt vor dem demokratischen Prinzip auch mit Entscheidungen zu leben, die einem nicht in den Kram passen. Alles andere hat mit Demokratie nix zu tun.

Zitat:
Der Nachfolger von Cameron möge einfach Neuwahlen ausrufen, diese zu einem Votum umdeklarieren und damit das alte Votum ausser Kraft setzen. Die Idee sollte jedem, der das Wort Demokratie noch vor sich her trägt, die Schamesröte ins Gesicht treiben. Satt den glasklaren, erklärten Willen des Souveräns umzusetzen, soll einfach so lange abgestimmt werden, bis das Ergebnis stimmt.

Schulterzucken

http://zettelsraum.blogspot.de/2016/06/eklatante-verachtung-der-demokratie.html


Bitte auch die zugehörige Diskussion lesen.
Da gibts doch noch eine Menge Argumente warum die Sichtweise des Bloggers sehr fragwürdig ist.


Ich frage mich ja immer, was denn genau an der EU so "sozialistisch" sein soll - inkl. Belege. Konkret nachgefragt, bekommt man in der Regel keine Antwort darauf. Die Brüllheinis tauchen ganz schnell ab und man erntet dröhnendes Schweigen.

#359:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 01.07.2016, 09:31
    —
Das sozialistische der EU existiert tatsächlich nicht, im Gegenteil, sie ist hauptsächlich ein Wirtschaftsförderungsverein.
umquest hat allerdings darin Recht, dass man mit demokratischen Voten leben muß und nicht gleich die nächsten verlangen kann.

#360:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 01.07.2016, 09:31
    —
Das sozialistische der EU existiert tatsächlich nicht, im Gegenteil, sie ist hauptsächlich ein Wirtschaftsförderungsverein.
umquest hat allerdings darin Recht, dass man mit demokratischen Voten leben muß und nicht gleich die nächsten verlangen kann.



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