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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#421:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 17:29
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Im Gegensatz zu lernresistenten Personen, lasse ich mich immer gerne über mögliche Widersprüche aufklären

Na klar.

#422:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 17:35
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Im Gegensatz zu lernresistenten Personen, lasse ich mich immer gerne über mögliche Widersprüche aufklären

Na klar.

Selbstverständlich. Schulterzucken

Soll ich dir abschließend nochmal die zwei Bedeutungen von "scheinbar" erklären? Ich habe den Eindruck, du hast sie noch immer nicht verstanden.

Wolf359 hat folgendes geschrieben:

Zitat:
schein­bar

Bedeutungen (2)


a) aufgrund einer Täuschung wirklich, als Tatsache erscheinend, aber in Wahrheit nicht wirklich gegeben


b) dem Anschein nach gegeben, vorhanden, bestehend

Gebrauch selten

https://www.duden.de/rechtschreibung/scheinbar_imaginaer_vermeintlich

#423:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 17:56
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, du hast sie noch immer nicht verstanden.

Kann ich ja auch gar nicht, so als Lernunfähiger. Schulterzucken

#424:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 17:59
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, du hast sie noch immer nicht verstanden.

Kann ich ja auch gar nicht, so als Lernunfähiger. Schulterzucken

Also soll ich sie dir nochmal erklären? Ja oder nein?

#425:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 18:07
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, du hast sie noch immer nicht verstanden.

Kann ich ja auch gar nicht, so als Lernunfähiger. Schulterzucken

Also soll ich sie dir nochmal erklären?

An diesem Punkt müsstest du dir diese Frage doch eigentlich anhand der von dir selbst gesetzten Prämissen selbst beantworten können.

#426:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 18:12
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, du hast sie noch immer nicht verstanden.

Kann ich ja auch gar nicht, so als Lernunfähiger. Schulterzucken

Also soll ich sie dir nochmal erklären?

An diesem Punkt müsstest du dir diese Frage doch eigentlich anhand der von dir selbst gesetzten Prämissen selbst beantworten können.

Jeder Mensch hat das Recht, sich weiterzuentwickeln, auch du. Wenn du von diesem Recht keinen Gebrauch machen willst, kann ich dir nicht helfen. Schulterzucken

#427:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 18:15
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, du hast sie noch immer nicht verstanden.

Kann ich ja auch gar nicht, so als Lernunfähiger. Schulterzucken

Also soll ich sie dir nochmal erklären? Ja oder nein?

Mir kannst du sie gern erklären. showtime

#428:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 18:32
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Ich habe den Eindruck, du hast sie noch immer nicht verstanden.

Kann ich ja auch gar nicht, so als Lernunfähiger. Schulterzucken

Also soll ich sie dir nochmal erklären? Ja oder nein?

Mir kannst du sie gern erklären. showtime

Mach ich doch gerne. Dein Kekssmiley und die Tatsache, dass ihr den Beitrag in den Sandkasten verschoben habt, deutet darauf hin, dass auch du Verständnisprobleme hast.

Also:

Wolf359 hat folgendes geschrieben:

Zitat:
schein­bar

Bedeutungen (2)


a) aufgrund einer Täuschung wirklich, als Tatsache erscheinend, aber in Wahrheit nicht wirklich gegeben


b) dem Anschein nach gegeben, vorhanden, bestehend

Gebrauch selten

https://www.duden.de/rechtschreibung/scheinbar_imaginaer_vermeintlich


Bedeutung a) entspricht dem von euch gewünschten Unterschied zum Wort "anscheinend". Bedeutung b) kann sowohl die gleiche Bedeutung wie "anscheinend" haben, als auch den von euch gewünschten Unterschied beinhalten.

Das kannst du auch am Duden-Beispiel zu Bedeutung b) erkennen.

Zitat:

Beispiel

scheinbares Alter des Täters: 20 Jahre


Das Alter des Täters kann genau 20 Jahre sein, muss es aber nicht. Er sieht vielleicht aus, als wäre er 20 Jahre alt, kann aber in Wirklichkeit auch ein anderes Alter haben.


Edit: Sehr nett, dass ihr die Beiträge nachträglich wieder aus dem "Sandkasten" in den Thread "Die deutsche Sprache" geschoben habt. Das zeugt von Lernfähigkeit.

#429:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 29.11.2021, 18:40
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Und weshalb bist du, Alchemist, scheinbar nicht in der Lage, deine Tippfehler zu editieren?

Und warum kennst du, Wolf359, anscheinend nicht den Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend"? Fragen über Fragen... Mr. Green

Ich kenne die Bedeutung und nutze die Worte auch entsprechend. Du scheinbar nicht.

Siehe Bedeutung 2: https://de.wiktionary.org/wiki/scheinbar

wiki ist sich da offensichtlich auch nicht so ganz sicher. Lachen




Der Düden ist sich da anscheinend etwas sicherer:

Der DÜDEN hat folgendes geschrieben:
Wussten Sie schon?
anscheinend oder scheinbar?

Mit anscheinend wird die Vermutung zum Ausdruck gebracht, dass etwas so ist, wie es erscheint.

Herr Maier ist anscheinend krank.
Dies bedeutet also: Es sieht so aus/hat den Anschein, als ob Herr Maier krank wäre; vermutlich ist er es tatsächlich.


Das Adjektiv scheinbar besagt, dass etwas nur dem Schein nach, nicht aber in Wirklichkeit so ist, wie es sich darstellt. Dieses Wort steht im Gegensatz zu „wirklich“, „wahr“, „tatsächlich“:

Die meisten Abstürze passieren in scheinbar harmlosem Gelände.
Er ist scheinbar krank.

https://www.duden.de/rechtschreibung/scheinbar_imaginaer_vermeintlich


Da jdfs Beitrag aus unbekannten Gründen nicht in den Sandkasten verschoben wurde, obwohl er dort gemäß der "FGH-Mod-Admin-Logik" ebenfalls hingehört hätte, hier die Verlinkung zu meiner Antwort: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2265867&highlight=#2265867


Edit: Sehr nett, dass ihr die Beiträge nachträglich wieder aus dem "Sandkasten" in den Thread "Die deutsche Sprache" geschoben habt. Das zeugt von Lernfähigkeit.

Ich hatte den Beitrag glatt übersehen. Jetzt nachträglich auch verschoben, und diesen hier, habe ich gleich mitverschoben. vrolijke

#430:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 30.11.2021, 00:12
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
showtime

Kekssmiley

Manche sagen so, manche sagen so. *zwinkersmiley*


Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:

Zitat:
schein­bar

Bedeutungen (2)


a) aufgrund einer Täuschung wirklich, als Tatsache erscheinend, aber in Wahrheit nicht wirklich gegeben


b) dem Anschein nach gegeben, vorhanden, bestehend

Gebrauch selten

https://www.duden.de/rechtschreibung/scheinbar_imaginaer_vermeintlich


Bedeutung a) entspricht dem von euch gewünschten Unterschied zum Wort "anscheinend". Bedeutung b) kann sowohl die gleiche Bedeutung wie "anscheinend" haben, als auch den von euch gewünschten Unterschied beinhalten.

Das kannst du auch am Duden-Beispiel zu Bedeutung b) erkennen.

Zitat:

Beispiel

scheinbares Alter des Täters: 20 Jahre


Das Alter des Täters kann genau 20 Jahre sein, muss es aber nicht. Er sieht vielleicht aus, als wäre er 20 Jahre alt, kann aber in Wirklichkeit auch ein anderes Alter haben.

Sowohl in der Beschreibung der Bedeutung b) als auch im Beispiel wird dem Wort "scheinbar" keine Aussagekraft über die Wirklichkeit zugebilligt. Die Bedeutung von "scheinbar" (gem. b)) bezieht sich ausschließlich auf den Anschein, die Wirklichkeit bleibt unbekannt.

Das Wort "anscheinend" macht dagegen implizit die Aussage, dass der Anschein tatsächlich oder vermutet der Wirklichkeit entspricht.


Einige Synonme lt. Düden

anscheinend: dem/allem Anschein nach, dem/allem Vernehmen nach, es ist denkbar/möglich, es kann sein, es sieht so aus, möglicherweise, offenbar, offensichtlich, vermutlich, wahrscheinlich, wie behauptet/gesagt/vorgegeben wird, wie es aussieht/scheint, wie man hört, wohl, augenscheinlich, dem Augenschein nach, mutmaßlich.

scheinbar: angeblich, nicht in Wirklichkeit, nur zum Schein, vermeintlich, virtuell, vorgeblich, vorgetäuscht.

#431:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 05.12.2021, 12:58
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
showtime

Kekssmiley

Manche sagen so, manche sagen so. *zwinkersmiley*


Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:

Zitat:
schein­bar

Bedeutungen (2)


a) aufgrund einer Täuschung wirklich, als Tatsache erscheinend, aber in Wahrheit nicht wirklich gegeben


b) dem Anschein nach gegeben, vorhanden, bestehend

Gebrauch selten

https://www.duden.de/rechtschreibung/scheinbar_imaginaer_vermeintlich


Bedeutung a) entspricht dem von euch gewünschten Unterschied zum Wort "anscheinend". Bedeutung b) kann sowohl die gleiche Bedeutung wie "anscheinend" haben, als auch den von euch gewünschten Unterschied beinhalten.

Das kannst du auch am Duden-Beispiel zu Bedeutung b) erkennen.

Zitat:

Beispiel

scheinbares Alter des Täters: 20 Jahre


Das Alter des Täters kann genau 20 Jahre sein, muss es aber nicht. Er sieht vielleicht aus, als wäre er 20 Jahre alt, kann aber in Wirklichkeit auch ein anderes Alter haben.

Sowohl in der Beschreibung der Bedeutung b) als auch im Beispiel wird dem Wort "scheinbar" keine Aussagekraft über die Wirklichkeit zugebilligt. Die Bedeutung von "scheinbar" (gem. b)) bezieht sich ausschließlich auf den Anschein, die Wirklichkeit bleibt unbekannt.


Mit den Augen rollen

So ist es, ich habe nichts anderes geschrieben.

#432:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 06.12.2021, 01:01
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Mit den Augen rollen

So ist es, ich habe nichts anderes geschrieben.

Das ist doch fein. Dann sind wir uns also einig, dass deine Frage an Alchemist blödsinnig war?

Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Und weshalb bist du, Alchemist, scheinbar nicht in der Lage, deine Tippfehler zu editieren?

#433:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 06.12.2021, 12:39
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Mit den Augen rollen

So ist es, ich habe nichts anderes geschrieben.

Das ist doch fein. Dann sind wir uns also einig, dass deine Frage an Alchemist blödsinnig war?

Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Und weshalb bist du, Alchemist, scheinbar nicht in der Lage, deine Tippfehler zu editieren?

"Und weshalb bist du, Alchemist, anscheinend nicht in der Lage, deine Tippfehler zu editieren?"

Einfach zugeben: "Ja, ich hab mich geirrt." is nich, da fällt anscheinend das Faß aus der Krone - äh, der Stein aus dem Faß...

#434:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 08.12.2021, 12:56
    —
Zitat:
Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, ... und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.

Was bedeutet dieser letzte unvollständige Satz? Ergibt er sprachlich überhaupt Sinn?

"helfe" halte ich für einen Konjunktiv. Es könnte also "er möge helfen" gemeint sein; im Zusammenhang: "Mein Eid ist so wahrhaftig wie mein Wunsch, dass Gott mir helfe".

Oder wird hier Gottes Hilfe angefordert, beim Eid oder bei seiner Umsetzung?

Wenn ich einem Eid hinzufügen würde, dass er so ernstgemeint ist, wie meine Überzeugung, dass Gott mir hilft, wäre der Eid hinfällig.

#435:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.12.2021, 18:36
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Oder wird hier Gottes Hilfe angefordert, beim Eid oder bei seiner Umsetzung?

Nein. Der Sprechakt der Invokation der Hilfe eines Gottes ist der Eid (cp. Agamben, Giorgio: Das Sakrament der Sprache: Eine Archäologie des Eids, Suhrkamp Verlag 2010). Deine Überzeugung spielt dafür keine Rolle.

#436:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 08.12.2021, 20:44
    —
Wenigstens hat Scholz als erster Kanzler den Zusatz weggelassen, das ist ja schon mal kein schlechter Anfang.

#437:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.12.2021, 21:10
    —
Schon die Existenz christlicher Eid- und Schwurformeln ist ohnehin äußerst seltsam. Laut Bibel dürfen Christen nämlich eigentlich überhaupt nicht schwören (e. g. Mt. 5, 33-37).

#438:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 08.12.2021, 21:28
    —
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Wenigstens hat Scholz als erster Kanzler den Zusatz weggelassen, das ist ja schon mal kein schlechter Anfang.

Ich dachte, Schröder hätte auch schon ...?

#439:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 08.12.2021, 21:32
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Schon die Existenz christlicher Eid- und Schwurformeln ist ohnehin äußerst seltsam. Laut Bibel dürfen Christen nämlich eigentlich überhaupt nicht schwören (e. g. Mt. 5, 33-37).

Ja, erstaunlich, nicht?
Anscheinend gibt es ein recht tiefgehendes Bedürfnis für viele Menschen, bei wichtigen Angelegenheit eine Beteuerung mit Anrufung einer in der Weltanschauung zentral wichtigen Instanz zu leisten, bei Religionen also der Gottheit; andererseits gibt es vonseiten der Religion Kritik daran (nicht so grundsätzlich wie in der Bergpredigt ja auch im dritten Gebot).

#440:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 08.12.2021, 22:50
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Wenigstens hat Scholz als erster Kanzler den Zusatz weggelassen, das ist ja schon mal kein schlechter Anfang.

Ich dachte, Schröder hätte auch schon ...?


Yep. Und sein Außenminister Joschka Fischer genauso.

#441:  Autor: MeineGitarreBrauchtStromWohnort: Aldi-Nord BeitragVerfasst am: 08.12.2021, 23:39
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
MeineGitarreBrauchtStrom hat folgendes geschrieben:
Wenigstens hat Scholz als erster Kanzler den Zusatz weggelassen, das ist ja schon mal kein schlechter Anfang.

Ich dachte, Schröder hätte auch schon ...?

Stimmt. Da wurden anscheinend scheinbar Fake News im ÖR verbreitet. Heutzutage muß man auch alles gegenchecken! Motzen

#442:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.12.2021, 08:27
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Anscheinend gibt es ein recht tiefgehendes Bedürfnis für viele Menschen, bei wichtigen Angelegenheit eine Beteuerung mit Anrufung einer in der Weltanschauung zentral wichtigen Instanz zu leisten, bei Religionen also der Gottheit; andererseits gibt es vonseiten der Religion Kritik daran (nicht so grundsätzlich wie in der Bergpredigt ja auch im dritten Gebot).

Ich glaube nicht, dass man den Eid als solchen (bzw. zumindest die Art von Eiden, um die es hier ausschließlich geht) oder das biblische Eidverbot bloß aus anthropologisch verstandenen "tiefgehenden menschlichen Bedürfnissen" heraus ohne jeden Rekurs auf die soziale, rechtliche und politische Funktion des Eids (z. B. bei Vertragsschlüssen oder insbesondere bei der Konstitution von hierarchischen Abhängigkeitsverhältnissen) zumindest in "westlich" geprägten Gesellschaften verstehen kann.

#443:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 09.12.2021, 11:47
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Schon die Existenz christlicher Eid- und Schwurformeln ist ohnehin äußerst seltsam. Laut Bibel dürfen Christen nämlich eigentlich überhaupt nicht schwören (e. g. Mt. 5, 33-37).


Na ja, westliche "christliche Kultur" war ja nun schon immer mehr als die Bibel. Mit Schriftfundamentalisten, wie sie u.a. in der heutigen islamischen Welt recht verbreitetet sind, hätte sich Europa wohl kaum so entwickelt, wie es sich entwickelt hat. Und das gilt ja im Prinzip für alle Bereiche. Hätten christliche Künstler das Bildnisverbot Ernst genommen: Die abendländische Malerei wäre beträchtlich ärmer....

#444:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 09.12.2021, 13:23
    —
Mein Hauptanliegen ist noch nicht beantwortet: Ist "So wahr mir Gott helfe" ein sinnvoller Satz?

Die englische Wikipedia übersetzt: "as true as God may help me", wobei das zweite "as" schon ergänzt wurde, von wegen "literally".

#445:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.12.2021, 14:06
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Ist "So wahr mir Gott helfe" ein sinnvoller Satz?

Was meinst du mit "sinnvoll"? Falls du damit "grammatisch richtig" meinst: Den Eidformeln eignete in indogermanischen Sprachen immer schon eine gewisse grammatikalsche Eigentümlichkeit (z. B. die altgriechische Eidformel "starker Eid Zeuge sei Zeus").

#446:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 09.12.2021, 19:39
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Ist "So wahr mir Gott helfe" ein sinnvoller Satz?

Was meinst du mit "sinnvoll"? Falls du damit "grammatisch richtig" meinst: Den Eidformeln eignete in indogermanischen Sprachen immer schon eine gewisse grammatikalsche Eigentümlichkeit (z. B. die altgriechische Eidformel "starker Eid Zeuge sei Zeus").

Enthält die Formel "So wahr mir Gott helfe" eine sinnvolle (oder auch nur verständliche) Aussage? Der Beginn "So wahr" soll wohl heißen: "Was ich eben gesagt habe, ist so wahr wie ...", und danach würde man eine als wahr bekannte Aussage erwarten. "Gott möge mir helfen" ist aber keine solche Aussage.

#447:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.12.2021, 00:25
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Ist "So wahr mir Gott helfe" ein sinnvoller Satz?

Was meinst du mit "sinnvoll"? Falls du damit "grammatisch richtig" meinst: Den Eidformeln eignete in indogermanischen Sprachen immer schon eine gewisse grammatikalsche Eigentümlichkeit (z. B. die altgriechische Eidformel "starker Eid Zeuge sei Zeus").

Enthält die Formel "So wahr mir Gott helfe" eine sinnvolle (oder auch nur verständliche) Aussage?

Was meinst du denn mit "Aussage"? Eine Fregesche Proposition oder was? Der Unterschied zwischen konstatierenden und performativen Sprechakten ist dir geläufig? Der Eid als Sprechakt gehört jedenfalls wesentlich zu letzteren. Ein "aussagender" Eid ist einfach insgesamt eine contradictio in adiectio. Etwas einfacher ausgedrückt: Ein Eid wird nicht ausgesagt, sondern geschworen.

#448:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 10.12.2021, 12:40
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
kereng hat folgendes geschrieben:
Ist "So wahr mir Gott helfe" ein sinnvoller Satz?

Was meinst du mit "sinnvoll"? Falls du damit "grammatisch richtig" meinst: Den Eidformeln eignete in indogermanischen Sprachen immer schon eine gewisse grammatikalsche Eigentümlichkeit (z. B. die altgriechische Eidformel "starker Eid Zeuge sei Zeus").

Enthält die Formel "So wahr mir Gott helfe" eine sinnvolle (oder auch nur verständliche) Aussage? Der Beginn "So wahr" soll wohl heißen: "Was ich eben gesagt habe, ist so wahr wie ...", und danach würde man eine als wahr bekannte Aussage erwarten. "Gott möge mir helfen" ist aber keine solche Aussage.

Richtig. Und damit hat der Schwörende eigentlich nichts beschworen - ideal für einen Politiker.

#449:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 10.12.2021, 12:46
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied zwischen konstatierenden und performativen Sprechakten ist dir geläufig?

Nein, war mir nicht geläufig. Ich habe danach gegoogelt, und alle Beispiele für performative Sprechakte waren verständliche Mitteilungen in vollständigen Sätzen.

Wird in der "Archäologie des Eids" vielleicht ein Vorläufer von "so wahr mir Gott helfe" angegeben, der noch eine verständliche Bedeutung hatte?

#450:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.12.2021, 13:04
    —
kereng hat folgendes geschrieben:
Nein, war mir nicht geläufig. Ich habe danach gegoogelt, und alle Beispiele für performative Sprechakte waren verständliche Mitteilungen in vollständigen Sätzen.

"So wahr mir Gott helfe" ist schon eine verständliche Mitteilung. Sie teilt (wie alle Eidformeln) allerdings nichts anderes mit als dass hier gerade ein Eid geschworen wird (bzw. sie vollzieht dieses Schwören).

Das mit dem vollständigen Satz ist übrigens auch eine recht merkwürdige Forderung. "So wahr mir Gott helfe" ist nunmal kein vollständiger Satz und steht auch nicht alleine, sondern am Ende eines Schwurs, ebenso wie etwa "kraft meines mir verliehenen Amtes" am Anfang z. B. eines Richterspruchs steht. Und alleine, außerhalb dieses Zusammenhangs, sieht "kraft meines mir verliehenen Amtes" genauso merkwürdig und unverständlich aus wie "so wahr mir Gott helfe", und zwar sowohl semantisch als auch grammatisch.



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