Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Dann kann man ja Großbritannien komplett isolieren von jedem Handel, das Land von jeglichem Rohstoffimport und Fertigprodukteexport abschneiden und dann mal gucken, was da so innenpolitisch stattfindet. Das braucht man gar nicht erst empirisch durchzuführen, da reicht schon die theoretische Betrachtung. Man könnte innerhalb von 10 Jahren aus GB ein zweites Nordkorea machen. Wenn du dich gründlicher mit Politik beschäftigen würdest und auch mit den Auswirkungen systematischer Wirtschaftsblockaden, dann würdest du deiner reinen Lehre von der völlig bedingungslosen Wirtschaftsentwicklung sicherlich abschwören.
Was heisst, Venezuela war ein reiches Land? Es war und ist kein Industrieland. Und selbst, wenn es eins wäre, so würde man auch die Exporte von industriellen Gütern blockieren. Die Verwüstung des Irak begann ja auch erst, als Hussein es wagte, die dortige Ölindustrie zu verstaatlichen. Das war der Startschuss für die Ermordung hunderttausender Menschen durch Bush & andere Ölmilliardäre mit Hilfe des amerikanischen Staatsapparates. Heute ist der Irak das Land mit der weltweit höchsten Privatisierungsrate der Wirtschaft. Warum aber eine Demokratisierung der Wirtschaft zum Zusammenbruch der Wirtschaft führen soll, musst du mir erst mal erklären. Wenn etwa einige Kommunen in Deutschland private Banken, Energieversorger oder Wohnungsunternehmen re-kommunalisieren, dann tangiert dies nicht deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Verstaatlichte Banken, die mit einem vernünftigen Konzept neu beginnen, können sogar stabiler sein als private Banken, die ohne Konzept jedem Anlagetrend hinterherhecheln. Wenn ich sage, die Musik spiele in der Produktion und nicht in der Verteilung, dann geht es nicht um "Verfrühstücken" von Kapital, sondern um andere, demokratische Trigger des Produzierens. Nach und nach können sich dann die Produktionsmittel aus ihrer Kapitaleigenschaft befreien und sich in freie Produktionsmittel verwandeln. Europa ist wehrhafter als Venezuela und hätte somit mehr Freiraum und Sicherheit für eine eigene Entwicklung. Dann würde Europa auch als ein Vorbild für den Rest der Welt wirken können ...- |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wie machen die Norweger das? ![]() |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Die Abhängigkeit von einem Staatsfonds ist gefährlich und keine Grundlage für eine Volkswirtschaft: http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/norwegen-staatsfonds-verliert-knapp-50-milliarden-euro-a-1255457.html https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/weltgroesster-staatsfonds-norwegischer-oelfonds-macht-erstmals-seit-2011-verlust-und-investiert-mehr-in-aktien/24046714.html?ticket=ST-3323191-0FzhZ1r36yykfaVq4REg-ap5 Das wird auch Saudi Arabien demnächst merken, wenn dessen Ölreserven verbraucht sind. Einen Ersatz für eine eigene, nachhaltige und demokratische Produktion gibt es nicht. Nur darin kann die Zukunft der Welt bestehen, wenn es denn eine menschliche Welt sein soll. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
...Dann kann man ja Großbritannien komplett isolieren von jedem Handel, das Land von jeglichem Rohstoffimport und Fertigprodukteexport abschneiden und dann mal gucken, was da so innenpolitisch stattfindet. Das braucht man gar nicht erst empirisch durchzuführen, da reicht schon die theoretische Betrachtung. Man könnte innerhalb von 10 Jahren aus GB ein zweites Nordkorea machen..... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Klar wuerde es den Briten dann erheblich schlechter gehen als zu Zeit. Die waeren aber wohl wenigstens in der Lage einen minimalen Lebensstandard fuer ihre Leute zu garantieren, naemlich all die Dinge, die sie selbst aus eigener Kraft herstellen koennen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Venezuela kann noch nicht mal das, weil es die eigene Wirtschaft fast voellig zerstört hat. Z.B. hat man die venezuelanische Landwirtschaft fast voellig ruiniert. Unter den dortigen Bedingungen kann kaum noch jemand kostendeckend produzieren.
Ein anderes Beispiel ist der Iran, der ja eher noch isolierter ist als Venezuela und dessen Wirtschaft zumindest noch in etwas besserem Zustand ist als die venezuelanische. Was machen die dort anders? |
Zitat: |
Wegen schwerer Wirtschaftskrise
Hunderttausende Afghanen verlassen Iran Die US-Sanktionen haben die Wirtschaftskrise in Iran weiter verschärft. Das wirkt sich auch auf afghanische Flüchtlinge aus: Mehr als 750.000 sind wegen der schlechten Perspektive in ihre Heimat zurückgekehrt. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/iran-hunderttausende-afghanen-verlassen-land-wegen-wirtschaftskrise-a-1248030.html Die Wirtschaftskrise wird für Präsident Ruhani zur Zerreißprobe Bereits zum zweiten Mal bestellt das iranische Parlament Präsident Ruhani ein. Das iranische Parlament will wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise im Land Präsident Hassan Ruhani einbestellen. Entsprechende Berichte mehrerer iranischer Medien wurden am Sonntag auch von einigen Abgeordneten bestätigt. Der Präsident soll zu 14 Punkten Stellung nehmen, unter anderem zur Arbeitslosigkeit und Inflation, hieß es in den Berichten. https://www.handelsblatt.com/politik/international/iran-die-wirtschaftskrise-wird-fuer-praesident-ruhani-zur-zerreissprobe/24004940.html?ticket=ST-2417242-N1mVCSfKMkI1qGPQdNOc-ap3 |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Venezuelas Problem war auch gar nicht die Isolierung des Landes vom internationalen Handel. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
In der Tat. Kuba ist z.B. deutlich isolierter vom Weltmarkt und dabei deutlich stabiler. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wie machen die Norweger das? ![]() |
Zitat: | ||
Vielleicht auch ein schöner Beitrag zur Diskussion mit jenen - welche die norwegischen Kuscheleuropäer immer so gerne als Mustervölkchen anführen. Schließlich sind knapp 100 Tote für ein so kleines Völkchen nicht gerade wenig - die jungen Männer opfernd für mehr Profit und weit und breit keine Ariadne, welche die Männer aus dem Labyrint von Gier und Anerkennung heraus führt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Kuba hat rechtzeitig begriffen, dass es ohne marktwirtschaftliche Reformen nicht geht. Z.B.wurde bereits vor Jahren erstmals wieder ein privater Immobilienmarkt geschaffen. Ca. 30% aller Kubaner sind heute schon im privaten Sektor beschäftigt. |
Zitat: |
Die Preise auf dem Mietmarkt kennen nur eine Richtung: nach oben. Vereinzelt gibt es aber auch Vermieter, denen es nicht um Gewinnmaximierung geht. Doch wer zu günstig vermietet, kriegt Ärger mit dem Finanzamt. |
Zitat: |
Doch für Schenkungs- und Erbschaftssteuer zusammen wurden knapp eine Million Euro fällig. Ein Betrag, den die Erben nicht einfach aus den Mieteinnahmen zahlen können, denn dafür sind ihre Einnahmen viel zu niedrig.
"Wir wollen keine Gewinnmaximierung" Die Steuer fällt so hoch aus, weil das Finanzamt sich bei der Berechnung am Wert des Gebäudes orientiert, und da fällt vor allem der in den vergangenen Jahren in absurde Höhen gestiegene Bodenrichtwert ins Gewicht. Auch die Mieten werden mit eingerechnet. In Fällen von sehr günstigen Mieten allerdings nicht die tatsächlich verlangten, sondern die theoretisch zu erzielenden. |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||
https://www.tagesschau.de/inland/billige-mieten-finanzamt-101.html
der marrrrrkt ![]() |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das klingt mir eher nach Kommunismus als nach Marktwirtschaft. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn eine staatliche Behörde Privatleuten oder Unternehmen in ihre Preisgestaltung reinredet, egal ob ueber Mindestpreise oder Höchstpreise, dann ist das keine Marktwirtschaft. Im Kommunismus passiert das allerdings recht häufig. Da gilt staatliche Preisfestsetzungmacht als ganz normales Mittel politische Ziele zu verfolgen. In einer Marktwirtschaft handeln demgegenueber die Geschäftspartner per definitionem die bezahlten Preise weitgehend frei aus, ohne staatliche Einmischung. Wenn der Staat da trotzdem reinredet, dann kann das durchaus gerechtfertigt sein, z.B. Mindestlöhne oder Hoechstmieten, das hat dann aber nichts mehr mit Marktwirtschaft zu tun, sondern ist eine Einschränkung oder teilweise Ausserkraftsetzung derselben. Was ist daran so schwer zu verstehen? ![]() |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Wenn eine staatliche Behörde Privatleuten oder Unternehmen in ihre Preisgestaltung reinredet, egal ob ueber Mindestpreise oder Höchstpreise, dann ist das keine Marktwirtschaft. Im Kommunismus passiert das allerdings recht häufig. Da gilt staatliche Preisfestsetzungmacht als ganz normales Mittel politische Ziele zu verfolgen. In einer Marktwirtschaft handeln demgegenueber die Geschäftspartner per definitionem die bezahlten Preise weitgehend frei aus, ohne staatliche Einmischung. Wenn der Staat da trotzdem reinredet, dann kann das durchaus gerechtfertigt sein, z.B. Mindestlöhne oder Hoechstmieten, das hat dann aber nichts mehr mit Marktwirtschaft zu tun, sondern ist eine Einschränkung oder teilweise Ausserkraftsetzung derselben.
Was ist daran so schwer zu verstehen? ![]() |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Dass nach dieser Definition "Marktwirtschaft" überhaupt noch nie existiert hat, sondern ein reines Fantasieprodukt ist. Wo immer Staaten existiert haben, haben sie sich auch in die Wirtschaft eingemischt - one way or another. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
...
Auf nem Flohmarkt ist Marktwirtschaft voll ok. Man braucht das Zeugs nicht zum Überleben. Da sind die Preise meist auch für alle erschwinglich und es kommt weniger darauf an wieviel man verdient, sondern darauf wann man aufsteht. ![]() |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Jupp. So kann man Marktwirtschaft zusammenfassen: Wer genug Läuse im Bett hat, kommt früh genug auf den Markt, um die Flöhe, die er noch braucht, günstig zu kriegen. De Düwel schit jümmers op'n dicksten Houpen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nichts. Es ist also sinnvoll die Menschen vor der reinen Marktwirtschaft zu beschützen, indem man sie reguliert. Dann stimmt etwas am Grundprinzip nicht so ganz. ![]() |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Dass nach dieser Definition "Marktwirtschaft" überhaupt noch nie existiert hat, sondern ein reines Fantasieprodukt ist. Wo immer Staaten existiert haben, haben sie sich auch in die Wirtschaft eingemischt - one way or another. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Auf nem Flohmarkt ist Marktwirtschaft voll ok. Man braucht das Zeugs nicht zum Überleben. Da sind die Preise meist auch für alle erschwinglich und es kommt weniger darauf an wieviel man verdient, sondern darauf wann man aufsteht. ![]() |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
weil sie die Marktwirtschaft nicht als Selbstzweck verstehen, sondern letztlich mehr als Werkzeug, das man menschlichen Zwecken nutzbar machen soll. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Was genau sind denn "menschliche Zwecke"? |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das macht der Markt nicht von sich aus, sondern nur wenn man ihn entsprechend reguliert. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Das macht der Markt in der Tat nicht von sich aus. Da, wo diese Anliegen Profitinteressen zuwiderlaufen, wird er sie (und alle Regulationsversuche in igrem Namen) sogar aktiv zu untergraben versuchen. |
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