tagesschau.de hat folgendes geschrieben: |
Französische Experten empfehlen Kopftuchverbot
Geht es nach den Beratern von Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac, dann müssen muslimische Schülerinnen künftig ihr Kopftuch zu Hause lassen. Chirac nahm eine entsprechende Empfehlung einer von ihm eingesetzten Expertenkommission entgegen. Demnach soll ein Gesetz auffällige religiöse Zeichen und Kleidungsstücke aus dem Unterricht verbannen. Auch größere christliche Kreuze und die jüdische Kippa wären davon betroffen. Eine Entscheidung im Streit um die religiösen Zeichen will Chirac am kommenden Mittwoch bekannt geben. ... |
Zitat: |
Die Diskussion ums Kopftuch lenkt ab von den ureigenen Interessen der Kirchen an dieser Debatte und all derjenigen, die eine christliche Leitkultur als naturwüchsig sehen. Sie lenkt ab von der wesentlichen Frage, nämlich was mit Neutralität der Schule gemeint ist und wie diese in einer Einwanderergesellschaft ausgestaltet werden muss. Ist der Religionsuntericht in staatlichen Schulen noch zeitgemäß, oder brauchen wir für die Schule mit ihrem größer werdenen Migrantenanteil eine fundierte, nichtkonfessionelle religionswissenschaftliche Ausbildung? Darüber sollte endlich gesprochen werden." EDITH KRESTA |
Leony hat folgendes geschrieben: |
Ein Kopftuchverbot, das für Schülerinnen jeden Alters gelten würde, ginge m. E. zu weit. Über das Kopftuch mögen Erwachsene streiten. Kinder sollten dabei nicht zwischen die Fronten geraten. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
In der Praxis gibt es in Bezug auf viele muslimische Mädchen nur zwei Varianten. Entweder die Eltern schreiben das Tragen des Kopftuchs vor, oder der Staat verbietet es. |
Zitat: |
Das Kopftuch hat keinen direkten Bezug zum Islam, sondern ist eher eine mediterrane Tradition (religionsunabhängig). Als er ein Kind war, liefen die älteren Bäuerinnen auch alle mit Kopftuch rum, die Frauen bedienten die Männer bei Tisch und assen selber erst später, nicht mit den Männern zusammen (auch in Italien verbreitet).
Wenn eine ältere Frau gerade aus ihrem (maghrebinischen) Heimatort nach Frankreich kommt und weiter ihren Foulard trägt, weil sie das schon immer gemacht hat, störe ihn dies nicht im Geringsten. Was ihn allerdings sehr störe, seine die jungen Mädels, die aus der zweiten bis dritten generation stammen, selber nie einen Fuss in das Land, auf dessen Traditionen sie sich berufen gesetzt haben und den Foulard aufsetzen, um zu provozieren (Originaltext: pour dire "merde" à la Republique). Toleranz habe ihre Grenzen und da seien sie erreicht. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Neulich in einer Fernsehsendung der Kommentar des Bürgermeisters von Montpellier zu dem Thema :
[i]Das Kopftuch hat keinen direkten Bezug zum Islam, sondern ist eher eine mediterrane Tradition (religionsunabhängig). Als er ein Kind war, liefen die älteren Bäuerinnen auch alle mit Kopftuch rum, die Frauen bedienten die Männer bei Tisch und assen selber erst später, nicht mit den Männern zusammen (auch in Italien verbreitet). |
frajo hat folgendes geschrieben: |
was ich hiermit bestätigen kann. auch bei mir im dorf ist das kopftuch normal. auf den feldern tragen sogar männer es gelegentlich, wegen der vielen fliegenden viecher und auch gegen die sonne, wenn es allzu sehr sengt. ein unterschied zwischen den generationen besteht darin, daß die jüngeren leute im haus das kopftuch ablegen, während die alten frauen den ganzen tag damit rumlaufen. |
Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Ja wo wohnst denn du? |
Zitat: |
Gegen ein Gesetz sprechen sich religiöse FundamentalistInnen aus. Und - die Mehrheit der Gewerkschaften der LehrerInnen. Letzteres, obschon die LehrerInnen zu den energischsten VerteidigerInnen der Laizität gehören. Sie befürchten, dass ein Verbot erstens nicht das Grundsatzproblem im Umgang mit islamistischen Schülerinnen löst. Und zweitens, dass es ganz nebenbei auch das Tragen von politischen und gewerkschaftlichen Logos in der Schule verbietet. Genaueres werden sie im Februar erfahren. Dann will Regierungschef Raffarin das Gesetz vorlegen. |
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