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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#5761:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 12:51
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Hier geht es um die Teile der Kultur, die sich nach ihrer Vermittlung meist im Unbewussten abspielen, sowohl als Wahrnehmungsfilter als auch als Handlungsvorgaben. Das ist - direkt - etwa Moral und Religion sowie - indirekt - auch die Sprache.


Wessen Kultur beeinflusst da wen konkret?

Ich weiß jetzt nicht, auf was Du gerade lauerst, wenn Du Dir etwas Bekanntes erklären lässt, aber von mir aus:
Zuerst beeinflusst die Kultur ihren Träger, eben durch die Einrichtung von Wahrnehmungsfiltern und Handlungsgeboten, und diese Träger beeinflussen dann andere.

So der Muslim, der seinem Sohn die Vorhaut abschneiden lässt, der Sunnit im Flüchtlingsheim, der andere körperlich zwingt, seine Ramadan zu beachten, oder der von der entsprechenden Gemeinde beauftragte Mann, der aufpasst, ob alle Schüler, die nach seiner Meinung Muslime sind oder zu sein haben (Stichwort Alewiten), sich "richtig" verhalten, um Maßnahmen einzuleiten, oder (auch das Beispiel ist auch nicht völlig unbekannt) SA-Mitglieder, die jüdische Bürger drangsalieren, ländliche Dorfgemeinschaften, die die Apostaten ausschließen (bei uns, stark abnehmende Tendenz) "Religionspolizisten", die Apostaten umbringen (Iran, Saudi-Arabien, auch aus Indonesien gibt es Berichte, Araber, z.T. hier geborene Türken, die westeuropäische Frauen wegen ihres Auftretens für Huren halten und entsprechend behandeln, wenn sie sich sicher fühlen (Kölner Silvester), der "kleine Patriarch", der seine Mutter kontrolliert, der kleine Bruder, der seiner älteren Schwester sagt, wo es langgeht usw. usw.

Das waren jetzt die ungeliebten Beispiele. Aber auch Eltern, die ihren Kindern das Sprechen beibringen, gehören dazu.

#5762:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 13:25
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:

Wessen Kultur beeinflusst da wen konkret?

Ich weiß jetzt nicht, auf was Du gerade lauerst, wenn Du Dir etwas Bekanntes erklären lässt, aber von mir aus:
Zuerst beeinflusst die Kultur ihren Träger, eben durch die Einrichtung von Wahrnehmungsfiltern und Handlungsgeboten, und diese Träger beeinflussen dann andere.

So der Muslim, der seinem Sohn die Vorhaut abschneiden lässt, der Sunnit im Flüchtlingsheim, der andere körperlich zwingt, seine Ramadan zu beachten, oder der von der entsprechenden Gemeinde beauftragte Mann, der aufpasst, ob alle Schüler, die nach seiner Meinung Muslime sind oder zu sein haben (Stichwort Alewiten), sich "richtig" verhalten, um Maßnahmen einzuleiten, oder (auch das Beispiel ist auch nicht völlig unbekannt) SA-Mitglieder, die jüdische Bürger drangsalieren, ländliche Dorfgemeinschaften, die die Apostaten ausschließen (bei uns, stark abnehmende Tendenz) "Religionspolizisten", die Apostaten umbringen (Iran, Saudi-Arabien, auch aus Indonesien gibt es Berichte, Araber, z.T. hier geborene Türken, die westeuropäische Frauen wegen ihres Auftretens für Huren halten und entsprechend behandeln, wenn sie sich sicher fühlen (Kölner Silvester), der "kleine Patriarch", der seine Mutter kontrolliert, der kleine Bruder, der seiner älteren Schwester sagt, wo es langgeht usw. usw.

Das waren jetzt die ungeliebten Beispiele. Aber auch Eltern, die ihren Kindern das Sprechen beibringen, gehören dazu.


Dazu gehört wahrscheinlich auch der Lehrer, der sagt "Thema verfehlt. Setzen! Sechs." Denn das würde ich jetzt sagen, wenn ich Dein Lehrer wäre. Und wenn Deine Theorie von der kulturellen Prägung stimmt, müsste Dich das positiv beeinflussen.

Ausgangspunkt der Debatte war die Frage nach der friedlichen Vermischung von Kulturen - gibt es das überhaupt? Wenn man sagt "Ja, das gibt es." - und dafür Beispiele nennt - werden die ja nicht dadurch widerlegt, dass man all die Beispiele aufzählt, in denen versucht wird, die kulturelle Prägung eines Menschen durch psychische und physische Gewalt zu beeinflussen.

Die Frage ist ja auch, ob man noch von kultureller Prägung sprechen kann, wenn ein Mensch kulturell gebrochen wird. Der Normalfall ist es ja nicht, dass jemand freudig die Kultur eines anderen übernimmt, weil er mit Gewalt dazu gezwungen wird. Da gibt es eigentlich fast immer einen Widerstand, der ebenfalls erst gebrochen werden muss.

Du hast natürlich Recht. Man kann kulturelle Entwicklung durch Gewalt steuern. Aber das widerlegt ja nicht die Behauptung, dass es friedliche kulturelle Entwicklungen und Vermischungsprozesse gibt. Dass Gewallt nötig ist, um sie zu verhindern, belegt ja, dass es sowas gibt.

Wenn der kleine Bruder seine grosse Schwester auf Linie bringen muss, dann war da ja zuerst der Versuch der Schwester, von den kulturellen Vorgaben abzuweichen. Und wenn sie gehorcht, um weiteren Ärger zu vermeiden, bedeutet das ja nicht, dass sie einverstanden sein muss und dass sie fortan der Mensch sein wird, der sie kulturell aus Sicht des Bruders zu sein hat.

quote gerichtet. vrolijke

#5763:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 14:12
    —
Das hier finde ich ziemlich trefffend:

Zitat:
Das Glaubwürdigkeitsproblem der Merkel-CDU spiegelt sich in den internen Spannungen der Deutschalternativen wider: Da mit einem gemäßigten „echten“ Konservatismus, wie ihn pragmatische Kreise innerhalb der Partei propagieren, seit Jahrzehnten kaum etwas zu gewinnen ist, ist die AfD zusätzlich auf Scharfmacher angewiesen. Noch mag sie mit der zur Schau getragenen Bravheit im Bundestag Aufsehen erregen. Doch langfristig ist „konservativ“ heute nur noch in der pornografischen Überspitzung seiner völkisch-nationalistischen Dimensionen „aufregend“ – wenngleich diese Art der Aufregung der AfD auf dem Weg in die Mitte nicht gerade nutzt.


https://www.cicero.de/innenpolitik/angela-merkel-cdu-konservative-parteienkrise

#5764:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 14:32
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Das hier finde ich ziemlich trefffend:

Zitat:
Das Glaubwürdigkeitsproblem der Merkel-CDU spiegelt sich in den internen Spannungen der Deutschalternativen wider: Da mit einem gemäßigten „echten“ Konservatismus, wie ihn pragmatische Kreise innerhalb der Partei propagieren, seit Jahrzehnten kaum etwas zu gewinnen ist, ist die AfD zusätzlich auf Scharfmacher angewiesen. Noch mag sie mit der zur Schau getragenen Bravheit im Bundestag Aufsehen erregen. Doch langfristig ist „konservativ“ heute nur noch in der pornografischen Überspitzung seiner völkisch-nationalistischen Dimensionen „aufregend“ – wenngleich diese Art der Aufregung der AfD auf dem Weg in die Mitte nicht gerade nutzt.


https://www.cicero.de/innenpolitik/angela-merkel-cdu-konservative-parteienkrise


Wo gibt es denn noch den real existierenden Konservatismus, der nicht völkisch-nationalistisch pervertiert ist? Vielleicht im katholischen Umfeld, wo man darüber diskutiert, ob wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zugelassen werden sollten? Ist das, was dem reinen Konservatismus noch am nächsten kommt, nicht oft einfach nur noch weltfremd?

#5765:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 14:39
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
....
Ausgangspunkt der Debatte war die Frage nach der friedlichen Vermischung von Kulturen - gibt es das überhaupt? Wenn man sagt "Ja, das gibt es." - und dafür Beispiele nennt - werden die ja nicht dadurch widerlegt, dass man all die Beispiele aufzählt, in denen versucht wird, die kulturelle Prägung eines Menschen durch psychische und physische Gewalt zu beeinflussen.

Es redet keiner davon, dass diese Beispiele, die Du nennst, widerlegt würden, sie werden nur unwesentlich, wenn andere Teile der Kultur dafür sorgen, dass ein friedliches Miteinander trotzdem schwierig wird. Es nützt Dir nichts, dass Du jemandem erzählst, dass Dir sein Essen vorzüglich schmeckt, wenn Du es in seinem Beisein zur falschen Tageszeit isst. Er wird trotzdem in Versuchung sein, Dir eine reinzuhauen, um Dich von Deinem frevelhaften Tun abzubringen. Was ihn davon abhält, ist die Gewaltandrohung einer ihm fremden Kultur.
Deshalb hatte ich vor auch zusammengefasst:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Als Beispiele sollten schon welche genannt werden, in denen es innerhalb einer Gesellschaft Konflikte auf kultureller Basis gab/gibt - das geschieht üblicherweise, wenn eine Kultur ihre grundsätzliche Überlegenheit behauptet und dann zuerst bei den eigenen und anschließend bei den anderen Leuten mit Gewalt durchzusetzen versucht. Das gab es hier mit den völkischen Nazis, das gibt es weltweit auf muslimischer Basis zu beobachten, und der theoretische Anspruch dazu wurde in der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam auch öffentlich formuliert....


Kramer hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist ja auch, ob man noch von kultureller Prägung sprechen kann, wenn ein Mensch kulturell gebrochen wird. Der Normalfall ist es ja nicht, dass jemand freudig die Kultur eines anderen übernimmt, weil er mit Gewalt dazu gezwungen wird. Da gibt es eigentlich fast immer einen Widerstand, der ebenfalls erst gebrochen werden muss.

Bis auf Geschmacksfragen, die sowieso sehr stark von der Rezeptionsgewohnheit dominiert werden, ist es überhaupt nicht normal, dass jemand Teile einer anderen Kultur übernimmt, solange die Kultur seiner Eltern noch eine lebendige Tradition hat.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Du hast natürlich Recht.

Ich weiß. Das musst Du jetzt nicht extra betonen zwinkern
Kramer hat folgendes geschrieben:
Man kann kulturelle Entwicklung durch Gewalt steuern. Aber das widerlegt ja nicht die Behauptung, dass es friedliche kulturelle Entwicklungen und Vermischungsprozesse gibt. Dass Gewallt nötig ist, um sie zu verhindern, belegt ja, dass es sowas gibt.

Gewalt ist ein regelmäßiger Bestandteil von Kulturen. Du tust aber so, als käme die aus dem Nichts. Aber was ist es, was den kleinen Bruder seine Schwester drangsalieren lässt? Was ist es, was vornehmlich die Mutter, die hatte nämlich den meisten Kontakt zu diesem Buben, ihm weitergeben hat, damit er seine Schwester drangsaliert? Das ist Kultur, die man dieser Mutter auch mit Gewalt beigebracht hat. Kultur und Gewalt sind in der Realität kein Widerspruch.
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wenn der kleine Bruder seine grosse Schwester auf Linie bringen muss, dann war da ja zuerst der Versuch der Schwester, von den kulturellen Vorgaben abzuweichen. Und wenn sie gehorcht, um weiteren Ärger zu vermeiden, bedeutet das ja nicht, dass sie einverstanden sein muss und dass sie fortan der Mensch sein wird, der sie kulturell aus Sicht des Bruders zu sein hat.

Weil es nicht nur der Bruder ist, der ihr das beibringt, sonder auch die Mutter, bedeutet ein Aufbegehren auch in späteren Zeiten einer formalen Unabhängigkeit einen grundlegenden Konflikt mit den Eltern - ganz unabhängig davon, ob die noch leben ober nicht.

Wir hätten es als Art nicht soweit gebracht, wenn das so leicht wäre, diesen Konflikt aufzunehmen und die Tradition der Eltern zu brechen, weil nur die Traditionstreue eine gute Akkumulation verspricht, und Du kennst dieses Thema selbst aus ungezählten Varianten. Der trotz fehlenden Glaubens normalerweise nicht stattfindende Austritt der Kinder und Kindeskinder aus der Religion der Eltern ist ein hier oft genanntes Beispiel, und warum das bei uns gerade in einem aus Traditionssicht atemberaubenden Tempo stattfindet, war hier auch schon öfter Thema.

Ich sehe nicht, dass die Notengebung, die Du bei diesem Thema versuchst, eine hinreichende Basis hat, solange Du noch grundsätzlich zwischen Gewalt und Kultur unterscheiden möchtest. Es geht hier nicht ums Feuilleton.

#5766:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 14:52
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fwo hat folgendes geschrieben:

Es redet keiner davon, dass diese Beispiele, die Du nennst, widerlegt würden, sie werden nur unwesentlich, wenn andere Teile der Kultur dafür sorgen, dass ein friedliches Miteinander trotzdem schwierig wird. Es nützt Dir nichts, dass Du jemandem erzählst, dass Dir sein Essen vorzüglich schmeckt, wenn Du es in seinem Beisein zur falschen Tageszeit isst. Er wird trotzdem in Versuchung sein, Dir eine reinzuhauen, um Dich von Deinem frevelhaften Tun abzubringen. Was ihn davon abhält, ist die Gewaltandrohung einer ihm fremden Kultur.


Das ist interessant. Das, was mir schon unzählige Mal passiert ist, nämlich dass mir das Essen anderer Kulturen schmeckt, das ist unwesentlich. Wesentlich ist das, was mir noch nie passiert ist, nämlich dass mir jemand wegen meiner Essgewohnheiten Prügel androht.

Die Quintessenz daraus ist wohl dann, das meine Erfahrungen unwesentlich sind, ich sollte mich lieber darauf verlassen, was Du mir erzählst. Nur leider wird das im realen Leben nur schwer zu vermitteln sein, weil es darauf hinaus läuft, dass ich sagen muss "Isso, hat mir jemand im Internet gesagt."

#5767:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:10
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Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Es redet keiner davon, dass diese Beispiele, die Du nennst, widerlegt würden, sie werden nur unwesentlich, wenn andere Teile der Kultur dafür sorgen, dass ein friedliches Miteinander trotzdem schwierig wird. Es nützt Dir nichts, dass Du jemandem erzählst, dass Dir sein Essen vorzüglich schmeckt, wenn Du es in seinem Beisein zur falschen Tageszeit isst. Er wird trotzdem in Versuchung sein, Dir eine reinzuhauen, um Dich von Deinem frevelhaften Tun abzubringen. Was ihn davon abhält, ist die Gewaltandrohung einer ihm fremden Kultur.


Das ist interessant. Das, was mir schon unzählige Mal passiert ist, nämlich dass mir das Essen anderer Kulturen schmeckt, das ist unwesentlich. Wesentlich ist das, was mir noch nie passiert ist, nämlich dass mir jemand wegen meiner Essgewohnheiten Prügel androht.

Die Quintessenz daraus ist wohl dann, das meine Erfahrungen unwesentlich sind, ich sollte mich lieber darauf verlassen, was Du mir erzählst. Nur leider wird das im realen Leben nur schwer zu vermitteln sein, weil es darauf hinaus läuft, dass ich sagen muss "Isso, hat mir jemand im Internet gesagt."

Es wird Dir persönlich hier auch nur sehr selten passieren. Wem es passiert, das musst Du nicht mir glauben, sondern ruhig unseren Medien, auch wenn sie nur selten darüber berichten, das sind die Alewiten, in Flüchtlingsheimen sind es auch arabische Christen. Über ein anderes Beispiel kulturimmanenter Gewalt, die Beschneidung, habe ich Dich hier auch schon schreiben sehen. Darf ich daraus schließen, dass man Dich gegen Deinen Willen beschnitten hat, oder gibt es etwa seriöse Quellen, die über derartige Untaten berichten? (Allerdings gibt es diese Berichte auch nur selten - vielleicht sind sie ja alle von solchen Islamophoben wie fwo erstunken und erlogen. Wie diese bösen Geschichten aus islamischen Ländern.)

Also: Alles nur Lügenpresse und fwo.

#5768:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:19
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Wo gibt es denn noch den real existierenden Konservatismus, der nicht völkisch-nationalistisch pervertiert ist? Vielleicht im katholischen Umfeld, wo man darüber diskutiert, ob wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zugelassen werden sollten? Ist das, was dem reinen Konservatismus noch am nächsten kommt, nicht oft einfach nur noch weltfremd?

Das ist die falsche Kategorie. Die Pervertierung findet nicht durch das "völkisch-nationalistische" statt - ich fände es im Übrigen viel schöner, anstatt über solche letztlich undefinierbaren buzz-words über konkrete Inhalte zu sprechen - sondern durch ganz konkrete Haltungen dar, nämlich mangelnder Respekt vor Gesetz und Rechten; eine Bereitschaft zu illegitimer Gewaltanwendung, und - nicht am schlimmsten, aber am abstoßenden - der Bereitschaft zur Pöbelei; Leute wie Poggenburg und Lutz Bachmann illustrieren aufs widerlichste was ich damit meine.

#5769:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:26
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fwo hat folgendes geschrieben:

Bis auf Geschmacksfragen, die sowieso sehr stark von der Rezeptionsgewohnheit dominiert werden, ist es überhaupt nicht normal, dass jemand Teile einer anderen Kultur übernimmt, solange die Kultur seiner Eltern noch eine lebendige Tradition hat.


Also gab es die Generation meiner Eltern gar nicht? Rock'n'Roll und Love & Peace waren nur eine Geschmacksfrage und der Gegenentwurf zum Leben meiner Grosseltern mit Lolita und Freddy Quinn im Plattenschrank nur eine Illusion?

#5770:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:31
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fwo hat folgendes geschrieben:
Wem es passiert, das musst Du nicht mir glauben, sondern ruhig unseren Medien, auch wenn sie nur selten darüber berichten, das sind die Alewiten, in Flüchtlingsheimen sind es auch arabische Christen.

Wäre vielleicht ein Anfang, diese Leute nicht in den gleichen Flüchtlingsunterkünften unterzubringen wie die Muslime, von denen sie drangsaliert werden.

Wenn man Leute mit unterschiedlichen Ansichten an einem Ort zusammenpfercht, kommt halt schonmal sowas dabei heraus.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 19.02.2018, 15:33, insgesamt 2-mal bearbeitet

#5771:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:31
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fwo hat folgendes geschrieben:
Also: Alles nur Lügenpresse und fwo.


Du führst immer noch eine andere Diskussion.

#5772:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:34
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wem es passiert, das musst Du nicht mir glauben, sondern ruhig unseren Medien, auch wenn sie nur selten darüber berichten, das sind die Alewiten, in Flüchtlingsheimen sind es auch arabische Christen.

Wäre vielleicht ein Anfang, diese Leute nicht in den gleichen Flüchtlingsunterkünften unterzubringen wie die Muslime, von denen sie drangsaliert werden.

Wenn man Leute mit unterschiedlichen Ansichten an einem Ort zusammenpfercht, kommt halt schonmal sowas dabei heraus.


Nachtrag: Dass Flüchtlingunterkünfte nicht die besten Rahmenbedingungen für friedlichen kulturellen Austausch sind, versteht sich in dieser Welt leider beinahe von selbst.

#5773:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:34
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fwo hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Es redet keiner davon, dass diese Beispiele, die Du nennst, widerlegt würden, sie werden nur unwesentlich, wenn andere Teile der Kultur dafür sorgen, dass ein friedliches Miteinander trotzdem schwierig wird. Es nützt Dir nichts, dass Du jemandem erzählst, dass Dir sein Essen vorzüglich schmeckt, wenn Du es in seinem Beisein zur falschen Tageszeit isst. Er wird trotzdem in Versuchung sein, Dir eine reinzuhauen, um Dich von Deinem frevelhaften Tun abzubringen. Was ihn davon abhält, ist die Gewaltandrohung einer ihm fremden Kultur.


Das ist interessant. Das, was mir schon unzählige Mal passiert ist, nämlich dass mir das Essen anderer Kulturen schmeckt, das ist unwesentlich. Wesentlich ist das, was mir noch nie passiert ist, nämlich dass mir jemand wegen meiner Essgewohnheiten Prügel androht.

Die Quintessenz daraus ist wohl dann, das meine Erfahrungen unwesentlich sind, ich sollte mich lieber darauf verlassen, was Du mir erzählst. Nur leider wird das im realen Leben nur schwer zu vermitteln sein, weil es darauf hinaus läuft, dass ich sagen muss "Isso, hat mir jemand im Internet gesagt."

Es wird Dir persönlich hier auch nur sehr selten passieren. Wem es passiert, das musst Du nicht mir glauben, sondern ruhig unseren Medien, auch wenn sie nur selten darüber berichten, das sind die Alewiten, in Flüchtlingsheimen sind es auch arabische Christen. Über ein anderes Beispiel kulturimmanenter Gewalt, die Beschneidung, habe ich Dich hier auch schon schreiben sehen. Darf ich daraus schließen, dass man Dich gegen Deinen Willen beschnitten hat, oder gibt es etwa seriöse Quellen, die über derartige Untaten berichten? (Allerdings gibt es diese Berichte auch nur selten - vielleicht sind sie ja alle von solchen Islamophoben wie fwo erstunken und erlogen. Wie diese bösen Geschichten aus islamischen Ländern.)

Also: Alles nur Lügenpresse und fwo.

Aggression, speziell in Bezug zu Kultur, hat meistens mit Angst zu tun. Die Angst seine Identität zu verlieren.
Dass sieht man schon daran, dass nicht selten Aggression gegenüber "die Andern" sehr hoch ist, wenn sie sich ähneln.
Als Außenseiter merkt man kaum einen Unterschied zwischen ehemalige Jugoslawen. Kaum wo anders herrsch soviel Aggressivität. Dito in Nordirland.

#5774:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:49
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vrolijke hat folgendes geschrieben:

Aggression, speziell in Bezug zu Kultur, hat meistens mit Angst zu tun. Die Angst seine Identität zu verlieren.
Dass sieht man schon daran, dass nicht selten Aggression gegenüber "die Andern" sehr hoch ist, wenn sie sich ähneln.
Als Außenseiter merkt man kaum einen Unterschied zwischen ehemalige Jugoslawen. Kaum wo anders herrsch soviel Aggressivität. Dito in Nordirland.


... oder zwischen Trekkies und Star Wars Fans.

#5775:  Autor: Jesus ChristusWohnort: Tartaros BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 15:54
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Aggression, speziell in Bezug zu Kultur, hat meistens mit Angst zu tun.


„Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid." (Meister Yoda)

#5776:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 16:18
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wo gibt es denn noch den real existierenden Konservatismus, der nicht völkisch-nationalistisch pervertiert ist? Vielleicht im katholischen Umfeld, wo man darüber diskutiert, ob wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zugelassen werden sollten? Ist das, was dem reinen Konservatismus noch am nächsten kommt, nicht oft einfach nur noch weltfremd?

Das ist die falsche Kategorie. Die Pervertierung findet nicht durch das "völkisch-nationalistische" statt - ich fände es im Übrigen viel schöner, anstatt über solche letztlich undefinierbaren buzz-words über konkrete Inhalte zu sprechen - sondern durch ganz konkrete Haltungen dar, nämlich mangelnder Respekt vor Gesetz und Rechten; eine Bereitschaft zu illegitimer Gewaltanwendung, und - nicht am schlimmsten, aber am abstoßenden - der Bereitschaft zur Pöbelei; Leute wie Poggenburg und Lutz Bachmann illustrieren aufs widerlichste was ich damit meine.


..........ich denke mal , es wird gerade versucht zu erklären, dass es keine einzigartige chinesische, japanische oder eine Kultur der Lappen gibt. Vielleicht sollten die Protagonisten des kulturellen Wischiwaschis mal dem Erdogan erzählen, dass es keine außergewöhnliche , unvermischte türkisch/osmanische Kultur mit Alleinstellungsmerkmal gibt.

Könnte weiterführend sein.......Smilie

#5777:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 17:06
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Sowas wie eine reine Kultur gibt es seit Kain und Abel nicht mehr. Kultur, gleichgültig welchen zeitlichen Schnappschuss man macht, ist immer das Ergebnis einer Vermischung unterschiedlicher Traditionen. Und an uns liegt es, ob sie produktiv und friedlich verläuft, oder destruktiv und hassvoll. Der irrige Glaube an die reine Kultur, und das Potential an Hass, der sich instrumentalisieren lässt, ist vielleicht die Hauptursache für das viele Leid, das Menschen angetan wird.

#5778:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 18:04
    —
Zweite.

#5779:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 18:08
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Die AfD wird sich nicht halten, weil sie eigentlich kein vernünftiges Programm hat. Nur billige Stimmungsmache ist ein bisschen wenig, es sei denn die Deutschen drehen vollkommen durch.

#5780:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 18:17
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Die AfD wird sich nicht halten, weil sie eigentlich kein vernünftiges Programm hat.

Was sollte sie darin hindern, doch noch so etwas wie ein Sozialprogramm aus dem Hut zu zaubern,
mit allerlei Wohltaten fuer den Teil der Waehler, der von der SPD ignoriert wird?
Wimre hat u.a. das die PiS in Polen an die Macht gespuelt.

#5781:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 18:32
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Was sollte sie darin hindern, doch noch so etwas wie ein Sozialprogramm aus dem Hut zu zaubern,
mit allerlei Wohltaten fuer den Teil der Waehler, der von der SPD ignoriert wird?


Der wirtschaftsliberale Flügel der Partei.

#5782:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 18:36
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Der wirtschaftsliberale Flügel der Partei.

Mindestens der.

#5783:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 18:55
    —
Das ist jetzt eine interessante Wendung. Wenn es stimmt, daß die AfD eine nazistische Partei ist, was hier von einigen ständig behauptet wird, dann wäre DAS ihr geringstes Problem. Nur zur Erinnerung: Wofür steht "Nazi" noch? Richtig! Sehr glücklich

#5784:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 18:58
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Was sollte sie darin hindern, doch noch so etwas wie ein Sozialprogramm aus dem Hut zu zaubern,
mit allerlei Wohltaten fuer den Teil der Waehler, der von der SPD ignoriert wird?


Der wirtschaftsliberale Flügel der Partei.

Und wieviel Prozent (oder besser Promille) ihrer Waehler macht das aus?
Lucke & Co sind laengst weg.

#5785:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 19:11
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Was sollte sie darin hindern, doch noch so etwas wie ein Sozialprogramm aus dem Hut zu zaubern,
mit allerlei Wohltaten fuer den Teil der Waehler, der von der SPD ignoriert wird?


Der wirtschaftsliberale Flügel der Partei.

Ach so, du meinst Lucke, Henkel, Adam, Petry, Pretzell, ach so, da war doch was...

#5786:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 19:39
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Was sollte sie darin hindern, doch noch so etwas wie ein Sozialprogramm aus dem Hut zu zaubern,
mit allerlei Wohltaten fuer den Teil der Waehler, der von der SPD ignoriert wird?


Der wirtschaftsliberale Flügel der Partei.

Ach so, du meinst Lucke, Henkel, Adam, Petry, Pretzell, ach so, da war doch was...


Am neoliberalen Kern der AfD hat sich nichts geändert:

Zitat:
AfD: Neoliberaler Wolf im Schafspelz

Hervorgegangen war die AfD aus einem „Netzwerk bürgerlicher Vereine, marktradikalen Think -Tanks wie dem Friedrich-August-von-Hayek-Institut oder der Mont Pelerin Society sowie Publikationsorganen wie der Monatszeitschrift eigentümlich frei“, wie der Soziologe und Buchautor Thomas Wagner in Hintergrund vor zwei Jahren feststellte. „Die Frontstellung ist klar: Angegriffen werden alle Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Interessen abhängig Beschäftigter gegenüber den Banken und Unternehmen zu behaupten.“

Mit Bernd Lucke hat zwar der bekannteste Vertreter der marktradikalen Kräfte der Partei inzwischen den Rücken gekehrt, diese sind aber immer noch tonangebend. So gehört der Co-Vorsitzende und gleichzeitige Chef der AFD-Baden-Württemberg, Jörg Meuthen, – wie einst Lucke – dem wirtschaftsliberalen Flügel an. Die größere Bekanntheit genießende stellvertretende Vorsitzende Beatrix von Storch ist eine ausgesprochene Marktfundamentalistin. (...)

Chefin der Bundesprogrammkommission, die den Auftrag hat, das Programm auszuarbeiten, ist mit der Ökonomin Alice Weidel ein Mitglied der marktradikalen Friedrich August v. Hayek-Gesellschaft, der Beatrix von Storch ebenfalls angehört.

So plädiert Weidel, die unter anderem für Goldman Sachs im Finanzdienstleistungssektor tätig war, beispielsweise für eine Abschaffung der Erbschaftssteuer, denn diese sei eine „gesetzlichen Schieflage zuungunsten der Leistungsträger in unserer Gesellschaft“. (...)

Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft seien auf das „absolut notwendige Minimum zu begrenzen und müssen für in- und ausländische Investoren kalkulierbar sein“.

Dem Staat soll somit nur die Rolle eines Nachtwächters zukommen, der die öffentliche Ordnung aufrecht erhält und das Privateigentum schützt – oder wie die AfD es formuliert, „allen Marktteilnehmern“ die „Rechtssicherheit“ garantiert.

Der Programmentwurf ist Neoliberalismus in Reinkultur.


https://www.hintergrund.de/politik/inland/afd-neoliberaler-wolf-im-schafspelz/


Zu den wirtschaftsliberalen Führern kommen dann die Kulturkämpfer und die Schläger, die sich auch in der Partei befinden.

Außerdem ist die AfD eine militaristisch-imperialistische und anti-ökologische Partei.

Sollte diese "Partei" versuchen, mit sozialen Phrasen um sich zu werfen, im Stile von "National*sozialismus*", so wäre das schnell als im Widerspruch zum neoliberalen Kern der Partei darzustellen.

Aber möglich, dass die AfD das mal probehalber versuchen würde.

#5787:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 19:57
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Was sollte sie darin hindern, doch noch so etwas wie ein Sozialprogramm aus dem Hut zu zaubern,
mit allerlei Wohltaten fuer den Teil der Waehler, der von der SPD ignoriert wird?


Der wirtschaftsliberale Flügel der Partei.

Und wieviel Prozent (oder besser Promille) ihrer Waehler macht das aus?
Lucke & Co sind laengst weg.



Es kommt nicht darauf an wieviel Prozent der Waehler wirtschaftsliberal ticken, sondern wie gross der Einfluss der Wirtschaftsliberalen in der Führung und auf das Programm der Partei ist und da sehe eine recht tiefe Kluft, die durch radikale nationalistische, rassistische und islamophobe Sprüche übertüncht wird.

#5788:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 20:06
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Außerdem ist die AfD eine militaristisch-imperialistische

Wa?

#5789:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 20:13
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Es kommt nicht darauf an wieviel Prozent der Waehler wirtschaftsliberal ticken, sondern wie gross der Einfluss der Wirtschaftsliberalen in der Führung und auf das Programm der Partei ist und da sehe eine recht tiefe Kluft, die durch radikale nationalistische, rassistische und islamophobe Sprüche übertüncht wird.

Die Partei bekommt ihre Prozente nicht durch ihre Führung oder ihre Mitglieder, sondern durch ihre Waehler.
Einige hier scheinen das immer noch nicht begriffen zu haben.

#5790:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.02.2018, 20:31
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Außerdem ist die AfD eine militaristisch-imperialistische

Wa?


Lies dazu den folgenden Artikel:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=42430#more-42430



Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte


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