Xamanoth hat folgendes geschrieben: | ||
vielleicht bist du mal der erste Kandidat, der erläutern kann, wieso die Tötung eines Wesens, dass der Gattung Mensch angehört, an sich verwerflich sein soll. Bitte ohne Gottesbezug. |
Karlchen hat folgendes geschrieben: |
1. Vergewaltigung 2. Gefahr für das Leben der Mutter 3. Schwerste Missbildungen des Kindes Alles andere ist für mich Kindsmord. |
Latina hat folgendes geschrieben: | ||
Frage: ist ein Embryo ein Kind? |
Montaigne hat folgendes geschrieben: | ||
Ich sah sie und zwar bis zum Ende! Es war zum Erbrechen! Nicht nur, weil die beiden gegen Abreibung in jedem Fall und weil sie gegen Kondome sind, sondern auch, weil sie sich so .... aufführten und weil Maischberger den beiden nicht wirklich etwas entgegensetzte. Das war eine katholisch-konservative Propagandaveranstaltung. Gott sei Dank verhielten sich die beiden, Meisner und Thurn und Taxis so wichtigtuerisch und großsprecherisch, daß sie unsymphatisch wirkten ... ich denke, nicht nur für mich. |
vanini hat folgendes geschrieben: | ||
Aha, dann sind Abtreibungen von Embryonen in den drei genannten Fällen also kein "Kindsmord"? Na ja, was soll's, ist halt die typische gedankenlose Inkonsistenz religiöser Moralinschwafelei... |
Karlchen hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich bin Christ (wahrscheinlich auch dein Feindbild). Meine o.g. Meinung hätte ich aus den schon beschriebenen Gründen aber auch, wenn ich nicht an Gott glauben würde. Ich mache da eine Art Rechtsgüterabwägung. Wenn eine Frau sich entscheidet, das Kind eines Vergewaltigers auch noch auszutragen, weil es ja eigentlich nichts für seinen wiederwärtigen Vater kann, hätte ich den allergrössten Respekt vor dieser Mutter. Zuzumuten ist ihr das meiner Ansicht nach aber nicht. Im Fall 2. wiegt für mich das Überlebensrecht der Mutter schwerer als das des Ungeborenen. Im 3. Fall ist die Frage, ob das Leid des Kindes nicht grösser wäre als die Freude am Leben. Es mag zwar ein naturalistischer Fehlschluss sein aber in der Natur würden schwerstkranke Kinder nicht lange überleben. Das hatte jetzt mit meiner Religiosität noch garnichts zu tun, im Gegenteil ist es sicher nicht die Lehrmeinung der katholischen Kirche. |
Karlchen hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich nehme mal an, du kannst mir zustimmen, wenn ich sage, dass die Mehrheit der Menschen auf der Erde den Willen haben, ein möglichst langes und zufriedenes Leben zu führen. Wenn das so ist, kann ich annehmen, das ein entstehender Mensch irgendwann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diesen Wunsch haben wird, den er aber in seinem nicht fertig entwickelten Zustand im Leib der Mutter noch nicht äussern kann. Allein die hohe Wahrscheinlichkeit, den Willen des entstehenden Menschen zu vertreten, ist für mich schon Legitimation genug, mich (abgesehen von den drei o.g. Extremfällen) gegen Abtreibung auszusprechen. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||
Bei der ZDF mediathek kann man sich die ganze Sendung anschauen. Du musst die letzten Sätze der Maischberger falsch verstanden haben, weil kritisch kam das nicht rüber |
GL11 hat folgendes geschrieben: | ||
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Zitat: |
Frage: Warum glaubst Du, treiben Frauen ab? |
Zitat: |
Und warum bilden diese drei Gründe Ausnahmen? Argumentiere das mal bitte. |
fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: |
Es geht einfach um die juristische Frage, ab wann der Embryo oder das Kind den rechtlichen Status Mensch erhält. fwo |
Zitat: |
Im Februar 1975 verlas der damalige Präsident Ernst Benda die endgültige Entscheidung.
Die Fristenlösung verstoße gegen das Grundgesetz, weil sie der staatlichen Verpflichtung zum Schutz des Lebens nicht gerecht werde, urteilten die Richter mit fünf zu drei Stimmen. Das Leben beginne sofort nach der Zeugung, entschieden sie, und es habe Vorrang vor allem, auch vor noch so wichtigen Rechten wie dem Freiheitsrecht der Frau. Damit reiche es nicht aus, den Müttern durch soziale Maßnahmen die Entscheidung für das Kind leichter zu machen. Die Richter meinten: Wenn es kein Strafrecht gäbe, eine Abtreibung also völlig legal wäre, dann würde, salopp formuliert, die Moral verkommen. Der Staat müsse ein deutliches Unwerturteil fällen, und die Bevölkerung müsse von solchem Handeln abgeschreckt werden. |
Zitat: |
Diesmal lesen die Richter aus dem Grundgesetz keine staatliche Pflicht heraus, Abtreibungen in den ersten zwölf Wochen grundsätzlich mit Strafe zu bedrohen.
Strafe hilft den werdenden Müttern und ihren ungeborenen Kindern oft nicht, erkennen sie an. Aber sechs der acht Richter legen Wert darauf, daß ein Unwerturteil bestehen bleibt. Abtreibungen sind immer noch rechtswidrig, sagen sie, und dürfen deshalb grundsätzlich nicht von der Krankenkasse finanziert werden. Und in dem Bemühen, den Lebensschutz so effektiv wie möglich zu gestalten, machen sie dem Gesetzgeber für die Beratung der Schwangeren ausführliche Vorschriften - Vorgaben, die der Bundestag 1995 in die nun geltende Fassung des Abtreibungsrechts übernahm. |
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | ||||||
Der Fehler in dieser Argumentation ist aber, dass der Embryo noch nicht mal in der Lage ist , einen solchen Willen zu bilden. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Tja, aber auch jede Frau hat das Recht zu entscheiden, ob sie den Prozess einer Schwangerschaft durchleben möchte. Und ich finde es geradezu anmaßend und arrogant die Entscheidung darüber Frauen abzunehmen, besonders wenn das Männer tun oder noch schlimmer Pfaffen |
Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Mit Verlaub, aber was ich gerade die Toilette runtergespült habe war auch menschlich. Mir erschließt sich also nicht, wieso das eine gute, geschweige denn die bessere Frage sein sollte. |
Freigeist0815 hat folgendes geschrieben: |
Eine Frage müsste doch sein, ab wann ein menschliches Embryo von seinem Entwicklungsstand über dem Entwicklungsstand eines fertigen, relativ intelligenten Tieres steht? Wir erlauben uns doch immer noch, intelligente Tiere mit Schmerzempfinden und vermutetem "Bewusstsein" zu töten und zu essen. Embryonen von Menschen können diese Eigenschaften vermutlich bis zu einem bestimmten Entwicklungsgrad durchaus abgesprochen werden. |
Argaith hat folgendes geschrieben: |
Es ist vollkommen willkürlich, irgend ein Entwicklungsstadium eines Embryos als vollwertig humanoid/moralisch relevant anzusehen. Die Wahrheit ist, dass irgendwann unsere teils angeborenen, teils tradierten Beschütz-das-putzige-Baby-Empfindungen anspringen (oder auch nicht) und dann fangen wir an, das Töten als Töten anzusehen. Das ist nicht nach irgendwelchen gut begründeten Kriterien zu deduzieren, es ist eine rein ästhetische Bewertung. Diese Erkenntnis bedient nicht nur meinen Zynismus, sondern hilft auch dabei, Bigoterie vorzubeugen und einen Konsens zu finden. Das allerdings vermutlich grausam anmutende Nebenprodukt dessen ist es aber, dass das Töten so allgemein relativiert werden kann, sobald es seinem ästhetischen Bewertungsrahmen entrückt wird. Insbesondere impliziert das, dass genau der Bewertungsrahmen, der das Töten als solches bestimmt, nicht nur allenfalls begrenzt rationalisierbar ist, sondern gar nicht vollständig von seiner willkürlich erscheinenden Sentimentalität befreit werden darf, solange man Ethik dafür als zuständig ansehen will Sehr glücklich |
VT_340 hat folgendes geschrieben: |
Wieso haben nur "höherentwickelte" Spezies ein Recht darauf? Rassisten argumentieren genauso, sie erkennen (vermeitnliche) Anatomische oder Kognitive Überlegenheiten und ziehen daraus den Schluss dass diese Gruppe von Menschen offensichtlich besseres verdient hat. Höherentwickelt ist willkürlich gewählt, man könnte auch nach durchschnittlicher Haardicke oder Penislänge auswählen. |
Karlchen hat folgendes geschrieben: |
2. Zählt für dich nur völlig bewusste Willensbildung oder auch instinktiver Überlebenswille? 3. Ich sprach von einer sehr naheliegenden Annahme eines sehr wahrscheinlichen Willens zum Leben. |
Reza hat folgendes geschrieben: | ||
Die in Deutschland per BVG Urteil längst entschieden ist!!! ...... |
Karlchen hat folgendes geschrieben: |
2. Zählt für dich nur völlig bewusste Willensbildung oder auch instinktiver Überlebenswille? |
Karlchen hat folgendes geschrieben: |
[ Zum Kardinal sag ich jetzt erstmal nichts.
Für mich gibt es aber nur drei Gründe, die eine Abtreibung überhaupt nur rechtfertigen könnten: 1. Vergewaltigung 2. Gefahr für das Leben der Mutter 3. Schwerste Missbildungen des Kindes Alles andere ist für mich Kindsmord. Ich nehme mal an, du kannst mir zustimmen, wenn ich sage, dass die Mehrheit der Menschen auf der Erde den Willen haben, ein möglichst langes und zufriedenes Leben zu führen. Wenn das so ist, kann ich annehmen, das ein entstehender Mensch irgendwann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch diesen Wunsch haben wird, den er aber in seinem nicht fertig entwickelten Zustand im Leib der Mutter noch nicht äussern kann. Allein die hohe Wahrscheinlichkeit, den Willen des entstehenden Menschen zu vertreten, ist für mich schon Legitimation genug, mich (abgesehen von den drei o.g. Extremfällen) gegen Abtreibung auszusprechen. |
Assarhaddon hat folgendes geschrieben: |
..........
Einen instinktiven Überlebenswillen hatte aber auch mein Schnitzel von heute Mittag. |
fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | ||
Und es pflegte im Schlachtalter eine Kommunikation mit der Umwelt, die um Größenordnungen komplexer war, als die jedes menschlichen Säuglings bei der Geburt. Ich gehe davon aus, dass es trotzdem geschmeckt hat. fwo |
Karlchen hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es gibt tausend mögliche Gründe, weil es tausende verschiedene Lebenssituationen gibt. Die Gründe ausserhalb der drei von mir oben genannten können mit Abstufungen mehr oder weniger verständlich sein. |
Zitat: |
Wichtig ist aber auch, dass einer Mutter mit ungewollter Schwangerschaft von der Gesellschaft jede Hilfe zur Verfügung gestellt wird, dass sie das Kind doch austragen kann. Es gibt tausende Paare, die kein Kind bekommen können und sich wahnsinnig freuen würden, ein Baby zu übernehmen. Das muss erleichtert werden. Auch zu junge Mütter müssen psychologische und finanzielle Hillfe bekommen. Hier müssten sich gerade die Kirchen stark machen. Auch die Rechtslage werdender Mütter muss gestärkt werden, was Berufstätigkeit angeht. Das Jugendamt muss auch stärker dafür sorgen, dass es den Kindern gut ergeht. Wir haben in Deutschland einen Geburtenschwund, der so dramatisch ist, dass der Staat da mal ordentlich Euros locker machen müsste.
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rk72 hat folgendes geschrieben: | ||
Ob du es glaubst oder nicht, aber das ist kein Problem. Ich hab mal in eine Gegend, die man hier wohl hinterwäldlerisch bezeichnen würde, über das Thema gesprochen. Wir sprachen also wie es da so früher war. Also unberührt ist keine Frau vor den Alter getreten und schwanger war jede Zweite oder mehr. Heiraten und neun Monate später kommt das Kind? Nicht in dieser so katholischen Gegend. Erfahrung hatten alle, und wenn eine schwanger wurde, dann wurde geheiratet. Also glaub nicht, daß den Priestern Bräute mit Bauch etwas neues wären. Die Ehre der Familie wurde nicht verletzt wenn die Tochter geschwängert wurde, denn das gehört nun mal zum Leben dazu, sondern wenn sie unverheiratet das Kind bekam. Das ist der großer Unterschied zu anderen Gegenden wo schon der Sex oder die Zeugung Schande brachten. |
Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Die katholische Kirche hat meine Sympathie, solange sie die Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben - in welcher Ausprägung auch immer - wach hält, auch wenn mir ihre Selbstsicherheit in diesem Punkt ganz entschieden abgeht. Ehrfurcht ist für mich als Atheist natürlich kein Begriff, den ich teile, aber auch in diesem Punkt ist er mir sympathisch. Die Selbstverständlichkeit, mit der man über menschliches Leben verfügt, empfinde ich als Verrohung. Die Achtung vor dem menschlichen Leben in jedem Stadium - weil hier an letzte Dinge gerührt wird - entspricht ganz grundsätzlich meiner Haltung.
An allen Fakten vorbeigehendes religiöses Geschwafel über Homosexualität als nicht von Gott gewollt und dergleichen, ist mir dagegen grundsätzlich zuwider. |
fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | ||||
Was ich nicht bestritten habe, juristische Fragen haben normalerweise eine momentane Regelung. Aber es ist nicht nach Wahrheiten entschieden worden, es war ein Abstimmungsergebnis auf der Basis persönlicher Richter-Entscheidungen bzw. -Abhängigkeiten, das auch mal wieder anders ausfallen kann. Diesmal ist es so ausgefallen, dass die Eltern nicht soviel Entscheidungsfreiheit haben. Es gibt übrigens Verfassungsrechtler, die diese Urteil für Nonsen halten. fwo |
Zitat: |
es war ein Abstimmungsergebnis auf der Basis persönlicher Richter-Entscheidungen |
Zitat: |
Es gibt übrigens Verfassungsrechtler, die diese Urteil für Nonsen halten.
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Karlchen hat folgendes geschrieben: |
Zum Kardinal sag ich jetzt erstmal nichts.
Für mich gibt es aber nur drei Gründe, die eine Abtreibung überhaupt nur rechtfertigen könnten: 1. Vergewaltigung 2. Gefahr für das Leben der Mutter 3. Schwerste Missbildungen des Kindes Alles andere ist für mich Kindsmord. |
Reza hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Das BVG ist kein Amtsgericht. Die Entscheidung von 1975 ab wann das Leben generell zu schützen sei, wurde im Urteil von 1993 in keiner Weise revidiert
Ach was, wie ungewöhnlich, bei Richtern!
Eine Reihe von anderen halten das auch für Nonsens, insbesondere die eigenartige Gemengelage die entstanden ist, mit dem Embryonenschutzgesetz, der verbotenen PID, dann aber der nahezu zum Standard gewordenen Pränataldiagnostik auch für jüngere Frauen, und der bei Wahrscheinlichkeitsbefunden dann wiederum erlaubten Abtreibung ohne jede weitere Auflage, bis zur Geburt. Überlebt ein solcher Fötus eine Abtreibung, müssen alle lebenserhaltenden Maßnahmen angewandt werden, die möglich sind. Aber was interessieren den gemeinen Foristen auch die Irrsinnigkeiten der aktuellen Gesetzeslage, er kennt sie in der Regel ja gar nicht. |
Reza hat folgendes geschrieben: | ||
........
Das BVG ist kein Amtsgericht. Die Entscheidung von 1975 ab wann das Leben generell zu schützen sei, wurde im Urteil von 1993 in keiner Weise revidiert
Ach was, wie ungewöhnlich, bei Richtern! ...... |
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