Trump und die neuen Rechten in Europa: Krise des Liberalismus
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#61:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 31.01.2021, 19:34
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Blitzstrahl hat folgendes geschrieben:
Die deutsche Groß-Bourgeoisie und ihr Staatsapparat ( Regierung, staatstragende Parteien, Großteil des Parlaments) sind in erster Linie auf Trump und seinem Trumpismus deshalb (auf ihn) sauer, weil damit u.a. ein Protektionismus einhergeht, der für deutsche Konzerne abträglich ist. Gestiegene Einfuhr-Zölle des Handelskontrahenten sind nun mal für die hiesige "Wirtschaft", sprich dem hiesigen (Groß)Kapital abträglich. Alles Weitere an Kritik fällt eher unter die Kategorie "Theaterdonner". Was ihm sonst so noch angelastet wurde und wird, leitet sich zu einem Großteil aus Ersterem ab. Dass dabei ein gerütteltes Maß an Heuchelei mit von der Partie ist, gehört zum Alltagsgeschäft der jeweiligen nationalen Bourgeoisie, allemal der sogenannten "Wertestaaten", die sich als moralisch integer gerieren.


Natürlich will das Großkapital Geschäfte machen und mag es gar nicht, wenn ihm dabei Grenzen gesetzt werden. Auch in der Auswahl seiner Geschäftspartner ist das Kapital nicht allzu wählerisch. das können alle möglichen Sorten von Halsabschneiderstaaten und Diktaturen sein. Dass Trump gerne Diktator gewesen wäre, hat die Bundesregierung mit ihrer "marktkonformen Demokratie" insofern auch wenig gestört.

Gestört hat das Anziehen der Konkurrenz auf wirtschaftlichem und absehbar auch militärischem Gebiet. Denn noch ist die EU nicht so weit. Noch braucht die BRD die USA. Bald nicht mehr und dann wird genau dieselbe Konkurrenzpolitik gegen die USA von der EU ausgehen.

Trump wiederum hat gesehen, dass die Produktivität und Modernität der US-Industrie gegenüber China und Europa ins Hintertreffen geraten ist. Der Plan seiner Berater bestand darin, eine Weile auf Protektionismus zu setzen, um den technologischen Vorsprung der Konkurrenten aufzuholen (und anschließend wieder auf Freihandel zu setzen).

Aufgrund der ungleichzeitigen Entwicklungsstufen der verschiedenen imperialistischen Staaten kommt es zwangsläufig zu solchen und diversen weiteren Konflikten. Das eigentliche Drama liegt darin, dass eine internationale zivile Kooperation der Menschheit auf diese Weise fast völlig unterminiert wird und durch die brutale kapitalistische Konkurrenz die irdischen Ressourcen noch schneller vernichtet werden. Also auch die Lebensgrundlagen von Pflanze, Tier und Mensch.

Das wird allerdings durch den Austausch der Charaktermasken an den Schaltknüppeln der jeweiligen Staatsapparate kein Jota geändert. Ein Austausch der Personen isses halt nicht.

Anders gesagt: Trump ist nun weg, aber

1. treten überall in der Welt andere in seine Fußstapfen - siehe Böhmermann - und
2. ändern solche Bidens auch nichts am Grundsätzlichen.

Und irgendwann ist die optimistische Formel: "Aber Hauptsache nicht mehr Trump!" auch erschöpft.

#62:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 07.08.2022, 17:41
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Zitat:
Showdown
Erleben wir die letzten Monate der Demokratie in Amerika? Oder die letzten von Donald Trump in Freiheit? Oder gleichzeitig beides?
Von Constantin Seibt, 04.07.2022


ein wirklich erschreckender Artikel, in dem es u.a. ausführlich um den Putschversuch trumps geht.

Zitat:
Deshalb ist es auch ein Fehler, nicht zuletzt demokratischer Politikerinnen, anzunehmen, dass es in der aktiven amerikanischen Politik noch Konservative gibt. Es gibt nur noch Rechts­radikale, die sich durch interne Konkurrenz mit jeder weiteren Woche entschlossener in Richtung Faschismus bewegen.[code]




https://www.republik.ch/2022/07/04/showdown



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