tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Und wenn sie nicht stimmen, aber selbst mit ziemlich groben Beschimpfungen anderer Leute einhergehen (Sprachpanscherei etc.), dürfen diese Muttersprachler auch ein Echo bekommen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Die vom Duden sind sogar so nett, zu zeigen wie das Gendern richtig geht. https://www.duden.de/Shop/Richtig-gendern |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich gehe nicht davon aus, dass der "Herr Bürgermeister" Spaß daran haben wird, seinerseits auch mit Stefan Bürgermeister*in angesprochen zu werden. Es klingt nämlich einfach nur bescheuert. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Es ist vor allem unnötig. Wenn der Bürgermeister gemeint ist, müssen nicht alle möglichen Personen mitgemeint sein. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Sondern diese Muttersprachler machen selbst sachliche Aussagen über Sprache (und zwar nicht nur über ihren eigenen Sprachgebrauch, sondern auch den anderer Leute und Sprache allgemein). Und diese sachlichen Aussagen können dann eben stimmen oder nicht. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das setzt voraus, dass es hier ein klar unterscheidbares Richtig und Falsch gibt. Das ist aber bei sprachlichen Sachverhalten oft gar nicht der Fall. Zum Beispiel werden in der gendergerechten Sprache gerne Partizipien zur Bildung geschlechtsneutraler Formen verwendet, also Studierende statt Studenten, [i[Arbeitende[/i] statt Arbeiter. Sind diese Partizipien wirklich gleichbedeutend? Ja und Nein, würde ich sagen. Das hängt nämlich vom Kontext und auch vom persönlichen Sprachgefühl ab. Wobei ich vermute, dass demjenigen, für den Studierende und Studenten gleichbedeutend sind, der subtile Bedeutungsunterschied bereits abhanden gekommen ist. "Sie bat die Arbeiter, die Arbeitenden nicht zu stören." - "Sie bat die Studenten, die Studierenden nicht zu stören. " Natürlich kann man der Meinung sein, dass derart subtile Unterscheidungsmöglichkeiten nicht so wichtig sind, vor allem, wenn es darum geht, ein höheres Ziel umzusetzen. Aber vielleicht bewirkt man mit dem Drehen an der Genderschraube mehr, als man zunächst überblicken kann. Immerhin geht es ja darum, die Sprache in ihren Differenzierungsmöglichkeiten einzuschränken. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Natürlich kann man der Meinung sein, dass derart subtile Unterscheidungsmöglichkeiten nicht so wichtig sind, vor allem, wenn es darum geht, ein höheres Ziel umzusetzen. Aber vielleicht bewirkt man mit dem Drehen an der Genderschraube mehr, als man zunächst überblicken kann. Immerhin geht es ja darum, die Sprache in ihren Differenzierungsmöglichkeiten einzuschränken. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Ich denke nicht, daß die Subtilität der Sprache durch die Gendergerechtigkeit geringer wird, eher im Gegenteil. In Deinem Beispiel wäre es ja leicht möglich, die Unterscheidung zwischen Formalstatus und Engagementsstatus auf gendergerechte Weise auszudrücken, etwa: "Sie bat die Arbeiter, die Arbeitenden nicht zu stören." --> "Sie bat die Werktätigen, die Arbeitenden nicht zu stören." "Sie bat die Arbeitenden, die tatsächlich Arbeitenden nicht zu stören." "Sie bat die Werktätigen, die Werkelnden nicht zu stören." |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Man darf es dennoch unschön finden. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich glaub, die Kette an Witzen, die man darüber machen könnte, ist endlos. |
step hat folgendes geschrieben: |
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch. |
step hat folgendes geschrieben: |
Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Dennoch sind viele grosse Werke der Literatur und Dichtung in dieser Sprache (und anderen natürlichen Sprachen) verfasst worden. Ob eine Sprache vom Reissbrett das leisten kann, müsste sich erst erweisen. Vor allem, wenn die neu gestaltete Sprache in Amtsstuben zu dem Zweck entworfen wurde, weniger differenzierend zu sein. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Neusprech! Der Versuch, die Welt zu verändern, indem man die Leute zwingen will, über sie nur noch in einer bestimmten Weise zu reden. Ein totalitäres Konzept, weil es nicht nur eine bestimmte Richtung zur allein richtigen erklärt, sondern auch verhindern will, daß sich Widerstand überhaupt noch artikulieren kann. Wobei der größte Schaden vermutlich schon angerichtet ist. In den Köpfen vieler wird der Versuch, Sprach per Dekret zu ändern, gar nicht mehr als die Anmaßung empfunden, die sie ist. P.S.: Was die Werke der Weltliteratur betrifft, die müssen eben von einem Sprachwohlfahrtsausschuß begutachtet, und gegebenenfalls umgeschrieben werden. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Es sind komischerweise die Strukturkonservativen, die sich hier als Sprachrevolutionäre gebärden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Kleben wir einfach andere Etiketten an die alten Dinge und ruckzug verwandeln sie sich in neue Dinge! Wie im Märchen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es sind komischerweise die Strukturkonservativen, die sich hier als Sprachrevolutionäre gebärden. Ihnen ist es wichtig, nicht die rückständigen Verhältnisse zu ändern, sondern lediglich deren Benennungen. Anstatt Arbeitgeber abzuschaffen, werde sie in Arbeitgeber*innen umbenannt. Kriege heißen ja in der Schönsprech-Journaille schon seit längerem nicht mehr Kriege, sondern z.B. *Friedensmaßnahmen* oder ähnliches. Kleben wir einfach andere Etiketten an die alten Dinge und ruckzug verwandeln sie sich in neue Dinge! Wie im Märchen. Und beauftragt mit der Sprachrevolution werden irgendwelche ... äh ... ich sag mal höflich - einfache Menschen, die sowieso zu keiner echten Kritik fähig sind und sich lieber mit Wortmagie und Symbolik beschäftigen. Da steckt im übrigen auch so ein bestimmter Idealismus drin, nach dem erst das Denken geändert werden müsse und die Dinge folgen dann schon hinterdrein. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Ach was? Es ging um Kramers Gefühl. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Na selbstverständlich (auch wenn das nicht Dein Punkt war). Mir zum Beispiel ist die Sprache - rein ästhetisch gesehen - zu unpräzise und zu unlogisch. Vieles könnte auch einfach besser klingen. "Glocke" zum Beispiel ist doch ästhetisch betrachtet ein echter Fehlgriff, ebenso wie "Kuss". |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Kein mensch stört sich daran, dass man auf Deutsch, wenn man über Farbe redet, niemand weiß, ob immaterielles rot, grün, blau, etc, oder tatsächlich die Materie gemeint ist. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
An was soll man sich da denn stören? Und was ist da im Deutschen anders als z.B. im Englischen? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann. Auf English gibt es z.B. Color und Paint. Ebenso gibt es auf English diverse Wörter für Glück. Aber darum soll es hier nicht gehen. Ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass man sich an Unzulänglichkeiten gewöhnt hat. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Das man sich manchmal nicht ganz einfach eindeutig ausdrücken kann. Auf English gibt es z.B. Color und Paint. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
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Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ja, aber Kramers Punkt ist wohl, daß es einen Unterschied macht, ob eine Sprache solche Unzulänglichkeiten hat, oder ob man, quasi von oben, Unzulänglichkeiten mutwillig herbeiführt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das Problem ist doch, dass sich manche Leute anmassen anderen Leuten vorzuschreiben, was sie sagen duerfen sollen und was nicht und wer mit einer solch anmassenden Uebergriffigkeit daherkommt, der bekommt halt ein entsprechendes Echo und der hat absolut keinen Grund sich wegen dieses Echos als Opfer zu gebärden. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Und erwachsene Menschen diskutieren inhallich darüber, wenn sie wollen, statt über angebliche Übergriffigkeiten rumzuheulen, die es nicht gibt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Neusprech! Der Versuch, die Welt zu verändern, indem man die Leute zwingen will, über sie nur noch in einer bestimmten Weise zu reden. Ein totalitäres Konzept, weil es nicht nur eine bestimmte Richtung zur allein richtigen erklärt, sondern auch verhindern will, daß sich Widerstand überhaupt noch artikulieren kann.
Wobei der größte Schaden vermutlich schon angerichtet ist. In den Köpfen vieler wird der Versuch, Sprach per Dekret zu ändern, gar nicht mehr als die Anmaßung empfunden, die sie ist. |
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