Meme-Sammlung zum russischen Überfall auf die Ukraine
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#61:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 00:06
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer sieht die Unterschiede?


In der Insbildsetzung der Präsidenten? Oder in der Suppe?


Selensky hat eine ganz andere Bezugsgruppe. Er gehört gar nicht dazu, d.h. er gehört nichts ins Bild.

Ganz anders die Kartoffeln essenden Bauern. Diese sind tatsächlich eine Gruppe.

Critic hat folgendes geschrieben:
Und es mag ja sogar so sein, daß es zwischen Ukraine und Rußland in gewisser Weise eigentlich nur eine relativ geringe Sprachbarriere und nur relativ geringe kulturelle Unterschiede gibt. Oder es wird auf das Reich der "Kiewer Rus" verwiesen, das im Mittelalter Gebiete in der heutigen Ukraine, Rußland und Weißrußland beherrschte.

Vor ein paar Tagen hörte ich auch einen interessanten Bericht, worin auf die Staatsgründung der Ukraine durch die Saporoger Kosaken im 17.Jahrhundert verwiesen wurde. Diese hätten sich schließlich, weil sie im Land zwischen den verschiedenen Imperien ihrer Zeit nicht alleine bestehen konnten, schließlich mit den Russen verbündet. In dem entsprechenden Bittbrief von 1654 wird das etwa damit begründet, "eines Leibes" zu sein, wegen des gemeinsamen orthodoxen Glaubens etc..

(eventuell hier drin: DLFK MP3 "Tragische Ironie der Geschichte - Die Ukraine und der Aufstieg Rußlands")


Die historische Entstehung des Bündnis zwischen Russland und Ukraine ist für die heutige Lage von weit geringerer Bedeutung als die ehemalige Existenz der Sowjetunion.

Die Einheit der Sowjetländer wurde im wesentlichen von außen zerstört, ähnlich wie in Jugoslawien. Beides waren von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen.

Nach der Zerstörung der UdSSR und Jugoslawiens haben extremer Nationalismus bis hin zum Neofaschismus einen bedenklichen Aufschwung genommen. Anders als im ausgehende Mittelalter trifft das Auseinanderbrechen der ehemaligen Vielvölkerstaaten auf ökonomische Begehrlichkeiten anderer Staaten. Und an der Ukraine wurde seit Anfang 2000 von zwei Seiten mächtig gezerrt.

Critic hat folgendes geschrieben:
Andererseits gibt es in der Geschichte auch viel Trennendes: Die Erfahrungen der Ukrainer mit den russischen Kommunisten waren ja auch nicht schön: "Holodomor" dürfte in der Ukraine z.B. eine ähnlich starke Erzählung sein wie "Zweiter Weltkrieg" oder "Kampf gegen die Nazis", mit der Putin zu mobilisieren versucht.


Das ist sehr eng an Joschka Fischer angelehnt mit seinem "Nie wieder Auschwitz" als Propagandatrick gegen den "neuen Hitler" in Serbien. Wir sehen heute, wie Schröder als Putin-Freund angegangen wird. Aber was ist mit Fischer? Fischer bleibt ein deutscher Held und er ist wichtig als Legitimationsmatrize für seine verjüngten und verhippten alter egos Bearbock und Habeck.

Critic hat folgendes geschrieben:
Oder wenn er die Führungsrolle beanspruchte mit der historischen Aussage, daß Moskau zu der Zeit ein eher unbedeutender Stadtstaat in deren weiteren Einflußgebiet war, während die Zentren in Kiew und Novgorod lagen. (Daß jetzt einige Denkmalschützer beklagen, daß durch den Krieg auch Kulturdenkmäler bedroht sind, die zum Teil 1000 und mehr Jahre alt sind, mag man dann auch so verstehen, daß Putin - zumindest unbewußt - vergessen machen will, daß Moskau zu der Zeit nur eine geringe Rolle spielte.))


Ich weiß nicht, was im Kopf von Putin vorgeht. Vielleicht ist es so.

Es wäre skurril.

Critic hat folgendes geschrieben:
Und was die Situation dieser ominösen "Teilrepubliken" betrifft: (Ganz unabhängig davon, ob jemand "zündelt", d.h. Konflikte bewußt schürt.) Die Grenzen mancher Länder sind ja nicht unbedingt entsprechend den Vorstellungen der jeweiligen Bewohner gezogen. In Afrika sieht man das relativ oft, daß Völker miteinander auskommen sollen, die miteinander aus irgendwelchen Gründen im Clinch liegen - oder daß Völker auf mehrere Staaten aufgeteilt wurden, allein aufgrund von Vereinbarungen der Kolonialstaaten über ihre Köpfe hinweg.

Aber es gibt auch in Europa Separatismen und Nationalitätenstreits, man nehme etwa die Katalanen, die Basken, die Südtiroler, den Streit zwischen Flamen und Wallonen, oder die Situation in Nordirland. In einigen dieser Konflikte wurde auch mit Gewalt versucht, Unabhängigkeit zu erkämpfen. Letztlich ist man sich aber relativ einig (bzw. z.T. nach Jahrzehnten der Gewalt schließlich einig geworden), daß man das als politisches Problem betrachten und weder mit dem Kadi noch mit der Waffe in der Hand lösen können wird. Und selbst wenn Russen und Ukrainer nicht so verschieden sind: Sollte es denn dort anders sein als in den anderen Fällen?

Die Mehrzahl der Ukrainer will nicht Teil von Putins "neuer SU" sein. Man kann das nicht mit Gewalt (und sogar noch gegen den Willen der "beabsichtigten Teile") erzwingen.


Die Ukraine ist gespalten. Die Teile Donbass und Krim sind prorussisch, der Rest möchte sich von Russland lostrennen in Richtung Westen.

Critic hat folgendes geschrieben:
Es ist natürlich um so schlimmer, daß es diesen Krieg gibt, wo doch die kulturellen Unterschiede relativ gering sind. Das soll ja nicht heißen, daß Kriege zwischen Staaten, die zu "unterschiedlichen Kulturräumen" gezählt werden, legitimer seien: Man hat ja etwa in der Vergangenheit etwa diesen Popanz zwischen "Germanen", "Welschen" und Slawen formuliert. Und es war ja auch "kurios", daß der Konflikt zwischen Serben, Kroaten und (Bosniern/)Muslimen in Jugoslawien, die alle eine im wesentlichen gemeinsame Sprache haben, letztlich entlang der Religionsgrenzen geführt wurde.


Aber diese Konflikte waren auch künstlich angefeuert worden.

Critic hat folgendes geschrieben:
Jonathan Swift hatte etwa diese Geschichten zwischen "little-endians" und "big-endians" o.ä. erzählt, um Konflikte seiner Zeit darzustellen, die er einerseits als lächerlich und kleingeistig empfand - die Menschen sollten sich auf ihre Gemeinsamkeiten besinnen. (Selbst wenn es Konflikte geben mag, ist dieser Krieg künstlich heraufbeschworen und unnötig. Und insofern mag das in diesem Kontext auch ein Aufruf zum Frieden sein.)

Andererseits sind die Unterschiede in einer Hinsicht ja geradezu fundamental: Die Seiten mögen sich kulturell nicht großartig unterscheiden, aber eben von den politischen Vorstellungen her ("Lilliput and Blefuscu").

Und Putin zeigt durch sein Verhalten gegenüber den Ukrainern, daß er sie eben gerade nicht als gleichwertig betrachtet...


Putin betrachtet auch die Russen nicht als gleichwertig zu sich selbst. Das aber tun die wenigsten bürgerlichen Staatsführer.

Critic hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
"Die Kartoffelesser" von VanGogh


Wikipedia-Artikel dazu

Vincent van Gogh hat folgendes geschrieben:
Ich habe mich nämlich sehr bemüht, den Betrachter auf den Gedanken zu bringen, daß diese Leutchen, die bei ihrer Lampe Kartoffeln essen, mit denselben Händen, die in die Schüssel langen, auch selber die Erde umgegraben haben; das Bild spricht also von ihrer Hände Arbeit und davon, daß sie ihr Essen ehrlich verdient haben. Ich habe gewollt, daß es an eine ganz andere Lebensweise gemahnt als die unsere, die der Gebildeten. Ich möchte denn auch durchaus nicht, daß jeder es gleich schön oder gut fände.“


Van Gogh gibt seinem Bild einen religiösen Drall, indem er auf das biblische "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!" Bezug nimmt, hier als Umkehrung: "Wer sein Essen mit seinen eigenen Händen erarbeitet, der hat sein Essen ehrlich verdient."

Eigentlich ist das eine eher romantische Art von Sozialkritik, die man auch missbrauchen kann.

Critic hat folgendes geschrieben:
(Und auch klar, ich bin natürlich in Bezug darauf sozusagen "Salon-Linker": Ich schlafe auch zu wenig, aber immerhin in meinem eigenen Bett. Und habe auch für morgen was zu essen. Und Heizung. Und ich muß auch nicht durch die Stalinorgeln durch. Ich kann sogar sagen (Luxusproblem? Es bräuchte doch in diesem Krieg auf beiden Seiten viel, viel mehr, die so denken...), daß es eine echt blöde Idee wäre, mir eine Kaschi in die Hand zu drücken und mich an die Straßenecke zu stellen. Diese armen Kerle auf beiden Seiten Mit den Augen rollen.)

(Und die Ukrainer dürften natürlich genauso eine Medienregie betreiben, daß auch ein "aus der Hand gefilmtes Selfie-Video", das den Präsidenten und seinen engsten Kreis vor einem markanten Gebäude in Kiew zeigt, mit einer Intention produziert wird: Die Regierung ist hier, sie flieht nicht etwa, sondern sie hält mit euch gemeinsam durch. Und das Bild und die Empfindung dürfte auch den Durchhaltewillen stärken, kann in Kriegszeiten schonmal soviel wert sein wie eine zusätzliche Division.)


Der Moderne Krieg ist auch ein Krieg der Bilder. Und die werden natürlich genutzt.

#62:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 00:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer sieht die Unterschiede?

Ginge es nicht schneller, die Gemeinsamkeiten zu zeigen?


Es gibt keine.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und was willst du damit sagen?


Dass es keine Gemeinsamkeiten gibt. Cool

Nun gibt es ganz unglaublich viele Bilder, die keine (oder eher, wie ich in diesem Fall sagen würde, sehr wenige) Gemeinsamkeiten mit einem anderen Bild haben. Extra darauf hinzuweisen (und nur darauf), dass in einem konkreten Fall zwei Bilder keine oder wenige Gemeinsamkeiten haben, bringt genau deswegen einen ganz unglaublich geringen Erkenntnisgewinn. Was war also der Sinn dieses Hinweises?


Dass es ein Trugbild ist im Gegensatz zu den Kartoffelessern.

#63:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 00:50
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dass es ein Trugbild ist im Gegensatz zu den Kartoffelessern.

Setz dich bitte hin. Ich muss dir jetzt etwas... sagen... also...

Die Kartoffelesser hat jemand aufgemalt.

#64:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 00:52
    —
Lachen

#65:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 10:45
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Lachen


Da hat jemand die Realität aufgemalt. Smilie

#66:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 10:48
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Da hat jemand die Realität aufgemalt. Smilie

Ach? Ich wusste gar nicht, dass reale Menschen quasi-zweidimensional auf einer glatten Oberfläche leben. Am Kopf kratzen

#67:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 13:59
    —
Sag ich doch: Flatlander

#68:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 14:27
    —
Was die DKP so verzapft ist wirklich absolutes Twitter-Gold. Dass sich sowas Partei nennt und nicht Idiotenverein. Lachen



















Und alle so:





Wie kommen diese Genies denn damit klar, dass die eine kleptokratische Diktatur unterstützen?

Immerhin: Was auffällt ist, dass der Name Putin nicht ein einziges Mal fällt... Gröhl...

#69:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 14:42
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer sieht die Unterschiede?


In der Insbildsetzung der Präsidenten? Oder in der Suppe?


Selensky hat eine ganz andere Bezugsgruppe. Er gehört gar nicht dazu, d.h. er gehört nichts ins Bild.

Ganz anders die Kartoffeln essenden Bauern. Diese sind tatsächlich eine Gruppe.

Critic hat folgendes geschrieben:
Und es mag ja sogar so sein, daß es zwischen Ukraine und Rußland in gewisser Weise eigentlich nur eine relativ geringe Sprachbarriere und nur relativ geringe kulturelle Unterschiede gibt. Oder es wird auf das Reich der "Kiewer Rus" verwiesen, das im Mittelalter Gebiete in der heutigen Ukraine, Rußland und Weißrußland beherrschte.

Vor ein paar Tagen hörte ich auch einen interessanten Bericht, worin auf die Staatsgründung der Ukraine durch die Saporoger Kosaken im 17.Jahrhundert verwiesen wurde. Diese hätten sich schließlich, weil sie im Land zwischen den verschiedenen Imperien ihrer Zeit nicht alleine bestehen konnten, schließlich mit den Russen verbündet. In dem entsprechenden Bittbrief von 1654 wird das etwa damit begründet, "eines Leibes" zu sein, wegen des gemeinsamen orthodoxen Glaubens etc..

(eventuell hier drin: DLFK MP3 "Tragische Ironie der Geschichte - Die Ukraine und der Aufstieg Rußlands")


Die historische Entstehung des Bündnis zwischen Russland und Ukraine ist für die heutige Lage von weit geringerer Bedeutung als die ehemalige Existenz der Sowjetunion.

Die Einheit der Sowjetländer wurde im wesentlichen von außen zerstört, ähnlich wie in Jugoslawien. Beides waren von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen.

Nach der Zerstörung der UdSSR und Jugoslawiens haben extremer Nationalismus bis hin zum Neofaschismus einen bedenklichen Aufschwung genommen. Anders als im ausgehende Mittelalter trifft das Auseinanderbrechen der ehemaligen Vielvölkerstaaten auf ökonomische Begehrlichkeiten anderer Staaten. Und an der Ukraine wurde seit Anfang 2000 von zwei Seiten mächtig gezerrt.

...



Zumindest Jugoslavien wurde nur unter Druck von Tito zusammengehalten, in etwa wie ein Dampftopf (pressure cooker): wenn sich der Deckel lockert (= Titos Tod), der den Druck bisher gehalten hat, fliegt die ganze Bescherung in die Luft bzw den Machthabern um die Ohren. Das war nur eine Frage der Zeit und durchaus vorhersehbar. Dazu brauchte es keine "Einflüsse von aussen", der Sprengstoff war intern vorhanden. Auf den Arm nehmen

Bei der Sowjetunion war es ähnlich: der Druck von oben verminderte sich (Stichwort Perestroika etc.) und schon bröckelte es von allen Seiten. Weil das Staatsgebilde eben nur unter erheblichem Druck von "oben" (Moskau) zur Einheit gezwungen worden war.

Von wegen "von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen"... Mit den Augen rollen
Bei Licht betrachtet war das ein In-Form-Pressen, damit ja alle schön (?) einheitlich sind und keiner hervorlugt und eventuell auf individualistische Ideen kommen könnte (historische Identitäten = phöser Nationalismus)

#70:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 14:54
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Skeptikers bekloppteste Genoss*innen (Stand heute)


Es fällt mir sehr schwer, zu akzeptieren, dass das keine Satire ist. Ist es aber wohl tatsächlich nicht.

Ich hätte auch gern die Mauer wieder. Da gehe ich sogar kondom mit Wilson und der Partei. Und die Partei, die hat ja immer Recht.

#71:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 15:25
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Von wegen "von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen"... Mit den Augen rollen
Bei Licht betrachtet war das ein In-Form-Pressen, damit ja alle schön (?) einheitlich sind und keiner hervorlugt und eventuell auf individualistische Ideen kommen könnte (historische Identitäten = phöser Nationalismus)

Naja, durch die hübsche Relativierung "von der Konzeption her" ist ja ein beliebiger Abstand zur Realität möglich ... Lachen

#72:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 16:37
    —
Friedenspolitik - DKP-Edition:











#73:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 17:11
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Skeptikers bekloppteste Genoss*innen (Stand heute)


Es fällt mir sehr schwer, zu akzeptieren, dass das keine Satire ist. Ist es aber wohl tatsächlich nicht.

Ich hätte auch gern die Mauer wieder. Da gehe ich sogar kondom mit Wilson und der Partei. Und die Partei, die hat ja immer Recht.


unterlass die unterstellungen.
ich behaupte auch nicht, dass tillich, bar jeder stellungnahme zu assange, den umgang mit seinem fall, seine folter-unterbringung gutheißt.
ich positioniere mich auch nicht auf kommando. da geh ich auch kondom mit tillich.

#74:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 17:13
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
da geh ich auch kondom mit tillich.


Gröhl... Gröhl...

#75:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 19:53
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer sieht die Unterschiede?


In der Insbildsetzung der Präsidenten? Oder in der Suppe?


Selensky hat eine ganz andere Bezugsgruppe. Er gehört gar nicht dazu, d.h. er gehört nichts ins Bild.

Ganz anders die Kartoffeln essenden Bauern. Diese sind tatsächlich eine Gruppe.

Critic hat folgendes geschrieben:
Und es mag ja sogar so sein, daß es zwischen Ukraine und Rußland in gewisser Weise eigentlich nur eine relativ geringe Sprachbarriere und nur relativ geringe kulturelle Unterschiede gibt. Oder es wird auf das Reich der "Kiewer Rus" verwiesen, das im Mittelalter Gebiete in der heutigen Ukraine, Rußland und Weißrußland beherrschte.

Vor ein paar Tagen hörte ich auch einen interessanten Bericht, worin auf die Staatsgründung der Ukraine durch die Saporoger Kosaken im 17.Jahrhundert verwiesen wurde. Diese hätten sich schließlich, weil sie im Land zwischen den verschiedenen Imperien ihrer Zeit nicht alleine bestehen konnten, schließlich mit den Russen verbündet. In dem entsprechenden Bittbrief von 1654 wird das etwa damit begründet, "eines Leibes" zu sein, wegen des gemeinsamen orthodoxen Glaubens etc..

(eventuell hier drin: DLFK MP3 "Tragische Ironie der Geschichte - Die Ukraine und der Aufstieg Rußlands")


Die historische Entstehung des Bündnis zwischen Russland und Ukraine ist für die heutige Lage von weit geringerer Bedeutung als die ehemalige Existenz der Sowjetunion.

Die Einheit der Sowjetländer wurde im wesentlichen von außen zerstört, ähnlich wie in Jugoslawien. Beides waren von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen.

Nach der Zerstörung der UdSSR und Jugoslawiens haben extremer Nationalismus bis hin zum Neofaschismus einen bedenklichen Aufschwung genommen. Anders als im ausgehende Mittelalter trifft das Auseinanderbrechen der ehemaligen Vielvölkerstaaten auf ökonomische Begehrlichkeiten anderer Staaten. Und an der Ukraine wurde seit Anfang 2000 von zwei Seiten mächtig gezerrt.

...


Zumindest Jugoslavien wurde nur unter Druck von Tito zusammengehalten, in etwa wie ein Dampftopf (pressure cooker): wenn sich der Deckel lockert (= Titos Tod), der den Druck bisher gehalten hat, fliegt die ganze Bescherung in die Luft bzw den Machthabern um die Ohren. Das war nur eine Frage der Zeit und durchaus vorhersehbar. Dazu brauchte es keine "Einflüsse von aussen", der Sprengstoff war intern vorhanden. Auf den Arm nehmen


Wenn das so ist, wie du schreibst, dann hätte es ja keine Anerkennung der abtrünnigen Teilstaaten und keinen Angriffskrieg geben müssen. Die USA und Deutschland haben das offenbar anders beurteilt und sich deshalb mit beidem sehr beeilt, bevor sich Jugoslawien möglicherweise wieder friedlich konsolidiert.

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Bei der Sowjetunion war es ähnlich: der Druck von oben verminderte sich (Stichwort Perestroika etc.) und schon bröckelte es von allen Seiten. Weil das Staatsgebilde eben nur unter erheblichem Druck von "oben" (Moskau) zur Einheit gezwungen worden war.


Die Sowjetunion musste 45 Jahre einem kalten Krieg mit Wettrüsten, Wirtschaftskrieg, politischer Isolation usw. standhalten. Die dafür notwendigen Ressourcen fehlten im zivilen Sektor und die soziale Lage der Bevölkerung in der Sowjetunion verschlecherte sich aufgrund dessen immer weiter. Damit entfiel praktisch die Grundlage einer sozialen Wohlstandsgesellschaft, wobei der Kreml hier auch nicht für einen sozialen Ausgleich zwischen Russland und den ärmeren Unionsstaaten sorgen konnte/wollte.

Daraus folgt aber nicht, dass ein Vielvölkerstaat stets auseinander fliegen müsse (wenn der Druck von oben nachlässt, wie du schreibst). Sondern es folgt halt vor allem, dass dies unter den skizzierten äußeren Bedingungen geschieht.

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Von wegen "von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen"... Mit den Augen rollen
Bei Licht betrachtet war das ein In-Form-Pressen, damit ja alle schön (?) einheitlich sind und keiner hervorlugt und eventuell auf individualistische Ideen kommen könnte (historische Identitäten = phöser Nationalismus)


Ja, aber wenn das deine Meinung ist, dann müsstest du doch eigentlich die Selbständigkeit des Donbass befürworten und das "In-Form-pressen" durch den Ukrainischen Zentralstaat ablehnen.

#76:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 22:26
    —
Wobei in Jugoslawien die verschiedenen Teilstaaten auch genügend Öl ins Feuer gegossen haben: Zuerst die wirtschaftliche Misere nach dem Tod Titos, bei der man sich gegenseitig die Schuld zuwies und um das knapper werdende Geld kämpfte; dann kamen aber auch die Kroaten (bzw. halt deren führende Politiker, die latente Stimmungen genutzt und geschürt haben) mit ihrem Nationalismus, die Serben mit ihrem Nationalismus, und die verschiedenen Seiten sahen sich alle "nicht adäquat" in dem Gesamtstaat repräsentiert (wobei es um Geld und Posten ging) etc.. Und daß im Gegenteil die "internationale Gemeinschaft" zunächst sogar versucht habe, Jugoslawien als Gesamtstaat zu erhalten ("Jugoslawienkriege").

Nunja, das zeigt aber auch, daß es auch selten monokausal ist, man kann nicht allein Milosevic die Schuld zuschreiben - aber es wäre möglichrweise auch nicht zum Bürgerkrieg gekommen, hätten er und Andere sich damals anders entschieden.

Andererseits, wenn man Skeptikers Logik folgt, daß es einen "Zündfunken aus dem Ausland" gegeben hat, sollte man vielleicht auch festhalten, daß diese extreme Form des Konfliktes ja auch massiv vom Ausland aus - nämlich durch Vladimir Putins Politik - befördert wurde: Klar, z.B. das Sprachengesetz war ein Konfliktpunkt. Es gibt allerdings auch immer verschiedene Arten, wie man dagegen ankämpfen könnte: Man hätte ja auch im Rahmen der üblichen Rechte - über den demokratischen Prozeß, in den Medien, Demonstrationen, ggf. "ziviler Ungehorsam" ("Wenn man den XY sagt, ab morgen dürfen sie nicht mehr links abbiegen, werden sie ab morgen nur noch links abbiegen"), notfalls bis zum Verfassungsgericht etc. - protestieren können. Aber auch extremere Formen des Protests, etwa die Besetzung von Verwaltungsgebäuden, muß ja nicht zu Gewalt oder zu einem Bürgerkrieg führen.

Andererseits dürfte es ja aufgrund der Geschehnisse relativ offenkundig sein, wer ein Interesse an einem Konflikt hatte: Es wäre mit den militanten Separatisten relativ schnell vorbei gewesen, wären sie nicht massiv aus Rußland (ideologisch und mit Waffen) unterstützt worden und hätten nicht die Ukrainer sogar Angst davor gehabt, daß ein Vorgehen gegen sie Rußland zum Krieg gegen die Ukraine provozieren könnte. Und jetzt hat man die Russen trotzdem im eigenen Haus, obwohl man nicht versucht hatte, genau das zu tun...

(Und der Konflikt hat wohl auch nicht nur ethnische, sondern auch wirtschaftliche Aspekte: Donbas war in den letzten Jahrzehnten eher nicht mehr der "Motor", sondern hatte mit überalterter Industrie und Strukturschwäche zu kämpfen. Und da hat der reiche Onkel aus dem Ausland mit seinen Rubeln natürlich auch verlockend gewirkt.)

#77:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 05.03.2022, 23:59
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
Bei Licht betrachtet war das ein In-Form-Pressen, damit ja alle schön (?) einheitlich sind und keiner hervorlugt und eventuell auf individualistische Ideen kommen könnte (historische Identitäten = phöser Nationalismus)

Welche modernen Staatengebilde sind denn nicht auf mehr oder weniger ähnliche Weise entstanden? Vermutlich nicht allzu viele.

#78:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 06.03.2022, 00:09
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Skeptikers bekloppteste Genoss*innen (Stand heute)


Es fällt mir sehr schwer, zu akzeptieren, dass das keine Satire ist. Ist es aber wohl tatsächlich nicht.

Ich hätte auch gern die Mauer wieder. Da gehe ich sogar kondom mit Wilson und der Partei. Und die Partei, die hat ja immer Recht.

unterlass die unterstellungen.

Ich hatte dich kürzlich so verstanden. Dann eben nicht. Schulterzucken

Wilson hat folgendes geschrieben:
ich positioniere mich auch nicht auf kommando.

Wie hübsch. Smilie

#79:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 06.03.2022, 00:28
    —
Hmm, ich denke mal, es ist inzwischen deutlich, dass sich hier sich eine Diskussion erübrigt. Da geht es halt nach dem Motto "Wes Geld ich nehm' des Lied ich sing"

Dass die DKP Geld von der DDR bekam (und woher hatten die's wohl?) dürfte ja bekannt sein. Moskau hat Le Pen in Frankreich unterstützt, unterstützt in den Niederlanden Baudet und Wilders, pflegt Beziehungen zu Anti-EU-Parteien in ganz Europa, "Kooperationsvereinbarungen" mit der rechten FPÖ in Österreich, der Jobbik in Ungarn, der Lega Nord in Italien und Italiens Fünf-Sterne-Bewegung...

AfD und Linke unterhalten gute Kontakte nach Russland, inkl. Reisen von Bundestags- und Landtagsabgeordneten auf die Krim und in die Separatistengebiete.

Die DKP hatte es bis nach dem Mauerfall immer vehement bestritten, am Tropf von Russland zu hängen. Daher kann man sämtliche Dementis die so abgesondert werden in der Pfeife rauchen.

Hier jetzt abzulenken und Jugoslawien anzubringen sind nur gelernte Diskussions-Taktik. Selbst, wenn die Nato ausschliesslich Fehler gemacht hätte, ist das eine andere Diskussion und würde das Verhalten von Putin jetzt in keiner Weise rechtfertigen. Im Gegenteil. Erkennt man, dass sich jemand falsch verhalten hat und man kritisiert das ist das kein Freibrief es genauso, nein schlimmer zu treiben.

Deswegen
Discommendation

#80:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 06.03.2022, 12:33
    —



#81:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 06.03.2022, 13:10
    —













#82:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 06.03.2022, 13:20
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


....

Ja, aber wenn das deine Meinung ist, dann müsstest du doch eigentlich die Selbständigkeit des Donbass befürworten und das "In-Form-pressen" durch den Ukrainischen Zentralstaat ablehnen.



Bei der "Ablehnung" hat Putins Russland aktiv nachgeholfen... und auch noch ordentlich Benzin ins von ihm angefachte Feuer gekippt Mit den Augen rollen Wir war das nochmal mit den Einflüssen von aussen...? zynisches Grinsen

Genauso wäre ich dann auch für die Selbständigkeit der région Centre in Frankreich mit dem schônen Slogan "Du foin pour nos vaches, le Berry indépendant!" Mr. Green Showdance

#83:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 10.03.2022, 22:42
    —

#84:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 10.03.2022, 22:45
    —

#85:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 11.03.2022, 21:06
    —
Geschockt schlimmer geht's immer

Soyeon Schroeder-Kim trinkt nicht auf den Weltfrieden, sie betet ne Runde

#86:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 11.03.2022, 21:42
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Geschockt schlimmer geht's immer

Soyeon Schroeder-Kim trinkt nicht auf den Weltfrieden, sie betet ne Runde

Also es gibt ja 'ne Menge Sachen in diesem Zusammenhang, die man schlimm finden kann, aber warum gerade das jetzt schlimm sein soll, erschließt sich mir nicht.

EDIT Zur Klarifizierung: Was Gerhard Schröder macht, ist schon nicht besonders wichtig. Seine Geschäfte mit dem "lupenreinen Demokraten" waren schon abstoßend und werden es nun natürlich immer mehr, aber sie schaden im Wesentlichen seinem eigenen Ansehen und mehr nicht. Dass er denkt, er könnte jetzt irgendetwas bewirkrn, ist höchstwahrscheinlich eine massive und eitle Selbstüberschätzung, aber dafür gilt dasselbe.

Was seine soundsovielte Ehefrau macht, ist aber nun wirklich 100%ig und in jeder Hinsicht egal. Also auch nicht schlimm. Peinliche, naive Selbstdarstellung, ja, aber ... das ist ein Instagram-Post. Dafür wurde Instagram doch erfunden, oder?

#87:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 12.03.2022, 12:21
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Geschockt schlimmer geht's immer

Soyeon Schroeder-Kim trinkt nicht auf den Weltfrieden, sie betet ne Runde

Also es gibt ja 'ne Menge Sachen in diesem Zusammenhang, die man schlimm finden kann, aber warum gerade das jetzt schlimm sein soll, erschließt sich mir nicht.

...

na ja, es muss sich dir ja nicht alles erschließen, oder? Lachen

#88:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 12.03.2022, 12:47
    —
In meiner Meme-Sammlung ist übrigens russische Staatspropaganda gelandet, nämlich diese hier:

jdf hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Redfish media ist russisches Unternehmen, welches Videos produziert. Es handelt sich um ein Tochterunternehmen des Video-Nachrichtendienstes Ruptly, der wiederum über TV-Novosti zum russischen Regierungssender RT (vormals Russia Today) gehört.

Geschäftsführerin ist Lizzie Phelan (Elizabeth Cocker). Zielgruppe sind offenbar Menschen mit politisch eher linker Einstellung.

https://www.psiram.com/de/index.php/Redfish_media


FYI

#89:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 12.03.2022, 14:02
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Geschockt schlimmer geht's immer

Soyeon Schroeder-Kim trinkt nicht auf den Weltfrieden, sie betet ne Runde


Für Wilson zwinkern

#90:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 12.03.2022, 14:17
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Geschockt schlimmer geht's immer

Soyeon Schroeder-Kim trinkt nicht auf den Weltfrieden, sie betet ne Runde

Wo ist denn der Unterschied zwischen trinken und beten? Beides soll die Welt im Kopf schöner machen.



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