Critic hat folgendes geschrieben: | ||
In der Insbildsetzung der Präsidenten? Oder in der Suppe? |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Und es mag ja sogar so sein, daß es zwischen Ukraine und Rußland in gewisser Weise eigentlich nur eine relativ geringe Sprachbarriere und nur relativ geringe kulturelle Unterschiede gibt. Oder es wird auf das Reich der "Kiewer Rus" verwiesen, das im Mittelalter Gebiete in der heutigen Ukraine, Rußland und Weißrußland beherrschte.
Vor ein paar Tagen hörte ich auch einen interessanten Bericht, worin auf die Staatsgründung der Ukraine durch die Saporoger Kosaken im 17.Jahrhundert verwiesen wurde. Diese hätten sich schließlich, weil sie im Land zwischen den verschiedenen Imperien ihrer Zeit nicht alleine bestehen konnten, schließlich mit den Russen verbündet. In dem entsprechenden Bittbrief von 1654 wird das etwa damit begründet, "eines Leibes" zu sein, wegen des gemeinsamen orthodoxen Glaubens etc.. (eventuell hier drin: DLFK MP3 "Tragische Ironie der Geschichte - Die Ukraine und der Aufstieg Rußlands") |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Andererseits gibt es in der Geschichte auch viel Trennendes: Die Erfahrungen der Ukrainer mit den russischen Kommunisten waren ja auch nicht schön: "Holodomor" dürfte in der Ukraine z.B. eine ähnlich starke Erzählung sein wie "Zweiter Weltkrieg" oder "Kampf gegen die Nazis", mit der Putin zu mobilisieren versucht. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Oder wenn er die Führungsrolle beanspruchte mit der historischen Aussage, daß Moskau zu der Zeit ein eher unbedeutender Stadtstaat in deren weiteren Einflußgebiet war, während die Zentren in Kiew und Novgorod lagen. (Daß jetzt einige Denkmalschützer beklagen, daß durch den Krieg auch Kulturdenkmäler bedroht sind, die zum Teil 1000 und mehr Jahre alt sind, mag man dann auch so verstehen, daß Putin - zumindest unbewußt - vergessen machen will, daß Moskau zu der Zeit nur eine geringe Rolle spielte.)) |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Und was die Situation dieser ominösen "Teilrepubliken" betrifft: (Ganz unabhängig davon, ob jemand "zündelt", d.h. Konflikte bewußt schürt.) Die Grenzen mancher Länder sind ja nicht unbedingt entsprechend den Vorstellungen der jeweiligen Bewohner gezogen. In Afrika sieht man das relativ oft, daß Völker miteinander auskommen sollen, die miteinander aus irgendwelchen Gründen im Clinch liegen - oder daß Völker auf mehrere Staaten aufgeteilt wurden, allein aufgrund von Vereinbarungen der Kolonialstaaten über ihre Köpfe hinweg.
Aber es gibt auch in Europa Separatismen und Nationalitätenstreits, man nehme etwa die Katalanen, die Basken, die Südtiroler, den Streit zwischen Flamen und Wallonen, oder die Situation in Nordirland. In einigen dieser Konflikte wurde auch mit Gewalt versucht, Unabhängigkeit zu erkämpfen. Letztlich ist man sich aber relativ einig (bzw. z.T. nach Jahrzehnten der Gewalt schließlich einig geworden), daß man das als politisches Problem betrachten und weder mit dem Kadi noch mit der Waffe in der Hand lösen können wird. Und selbst wenn Russen und Ukrainer nicht so verschieden sind: Sollte es denn dort anders sein als in den anderen Fällen? Die Mehrzahl der Ukrainer will nicht Teil von Putins "neuer SU" sein. Man kann das nicht mit Gewalt (und sogar noch gegen den Willen der "beabsichtigten Teile") erzwingen. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Es ist natürlich um so schlimmer, daß es diesen Krieg gibt, wo doch die kulturellen Unterschiede relativ gering sind. Das soll ja nicht heißen, daß Kriege zwischen Staaten, die zu "unterschiedlichen Kulturräumen" gezählt werden, legitimer seien: Man hat ja etwa in der Vergangenheit etwa diesen Popanz zwischen "Germanen", "Welschen" und Slawen formuliert. Und es war ja auch "kurios", daß der Konflikt zwischen Serben, Kroaten und (Bosniern/)Muslimen in Jugoslawien, die alle eine im wesentlichen gemeinsame Sprache haben, letztlich entlang der Religionsgrenzen geführt wurde. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Jonathan Swift hatte etwa diese Geschichten zwischen "little-endians" und "big-endians" o.ä. erzählt, um Konflikte seiner Zeit darzustellen, die er einerseits als lächerlich und kleingeistig empfand - die Menschen sollten sich auf ihre Gemeinsamkeiten besinnen. (Selbst wenn es Konflikte geben mag, ist dieser Krieg künstlich heraufbeschworen und unnötig. Und insofern mag das in diesem Kontext auch ein Aufruf zum Frieden sein.)
Andererseits sind die Unterschiede in einer Hinsicht ja geradezu fundamental: Die Seiten mögen sich kulturell nicht großartig unterscheiden, aber eben von den politischen Vorstellungen her ("Lilliput and Blefuscu"). Und Putin zeigt durch sein Verhalten gegenüber den Ukrainern, daß er sie eben gerade nicht als gleichwertig betrachtet... |
Critic hat folgendes geschrieben: | ||||
Wikipedia-Artikel dazu
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Critic hat folgendes geschrieben: |
(Und auch klar, ich bin natürlich in Bezug darauf sozusagen "Salon-Linker": Ich schlafe auch zu wenig, aber immerhin in meinem eigenen Bett. Und habe auch für morgen was zu essen. Und Heizung. Und ich muß auch nicht durch die Stalinorgeln durch. Ich kann sogar sagen (Luxusproblem? Es bräuchte doch in diesem Krieg auf beiden Seiten viel, viel mehr, die so denken...), daß es eine echt blöde Idee wäre, mir eine Kaschi in die Hand zu drücken und mich an die Straßenecke zu stellen. Diese armen Kerle auf beiden Seiten .)
(Und die Ukrainer dürften natürlich genauso eine Medienregie betreiben, daß auch ein "aus der Hand gefilmtes Selfie-Video", das den Präsidenten und seinen engsten Kreis vor einem markanten Gebäude in Kiew zeigt, mit einer Intention produziert wird: Die Regierung ist hier, sie flieht nicht etwa, sondern sie hält mit euch gemeinsam durch. Und das Bild und die Empfindung dürfte auch den Durchhaltewillen stärken, kann in Kriegszeiten schonmal soviel wert sein wie eine zusätzliche Division.) |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Nun gibt es ganz unglaublich viele Bilder, die keine (oder eher, wie ich in diesem Fall sagen würde, sehr wenige) Gemeinsamkeiten mit einem anderen Bild haben. Extra darauf hinzuweisen (und nur darauf), dass in einem konkreten Fall zwei Bilder keine oder wenige Gemeinsamkeiten haben, bringt genau deswegen einen ganz unglaublich geringen Erkenntnisgewinn. Was war also der Sinn dieses Hinweises? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Dass es ein Trugbild ist im Gegensatz zu den Kartoffelessern. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Da hat jemand die Realität aufgemalt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||
Selensky hat eine ganz andere Bezugsgruppe. Er gehört gar nicht dazu, d.h. er gehört nichts ins Bild. Ganz anders die Kartoffeln essenden Bauern. Diese sind tatsächlich eine Gruppe.
Die historische Entstehung des Bündnis zwischen Russland und Ukraine ist für die heutige Lage von weit geringerer Bedeutung als die ehemalige Existenz der Sowjetunion. Die Einheit der Sowjetländer wurde im wesentlichen von außen zerstört, ähnlich wie in Jugoslawien. Beides waren von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen. Nach der Zerstörung der UdSSR und Jugoslawiens haben extremer Nationalismus bis hin zum Neofaschismus einen bedenklichen Aufschwung genommen. Anders als im ausgehende Mittelalter trifft das Auseinanderbrechen der ehemaligen Vielvölkerstaaten auf ökonomische Begehrlichkeiten anderer Staaten. Und an der Ukraine wurde seit Anfang 2000 von zwei Seiten mächtig gezerrt. ... |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Es fällt mir sehr schwer, zu akzeptieren, dass das keine Satire ist. Ist es aber wohl tatsächlich nicht. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Von wegen "von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen"...
Bei Licht betrachtet war das ein In-Form-Pressen, damit ja alle schön (?) einheitlich sind und keiner hervorlugt und eventuell auf individualistische Ideen kommen könnte (historische Identitäten = phöser Nationalismus) |
jdf hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich hätte auch gern die Mauer wieder. Da gehe ich sogar kondom mit Wilson und der Partei. Und die Partei, die hat ja immer Recht. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
da geh ich auch kondom mit tillich. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Zumindest Jugoslavien wurde nur unter Druck von Tito zusammengehalten, in etwa wie ein Dampftopf (pressure cooker): wenn sich der Deckel lockert (= Titos Tod), der den Druck bisher gehalten hat, fliegt die ganze Bescherung in die Luft bzw den Machthabern um die Ohren. Das war nur eine Frage der Zeit und durchaus vorhersehbar. Dazu brauchte es keine "Einflüsse von aussen", der Sprengstoff war intern vorhanden. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Bei der Sowjetunion war es ähnlich: der Druck von oben verminderte sich (Stichwort Perestroika etc.) und schon bröckelte es von allen Seiten. Weil das Staatsgebilde eben nur unter erheblichem Druck von "oben" (Moskau) zur Einheit gezwungen worden war. |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Von wegen "von der Konzeption her gleichberechtigte Vielvölkergebilde ohne nationalistischen Dünkel einzelner Regionen"...
Bei Licht betrachtet war das ein In-Form-Pressen, damit ja alle schön (?) einheitlich sind und keiner hervorlugt und eventuell auf individualistische Ideen kommen könnte (historische Identitäten = phöser Nationalismus) |
Quéribus hat folgendes geschrieben: |
Bei Licht betrachtet war das ein In-Form-Pressen, damit ja alle schön (?) einheitlich sind und keiner hervorlugt und eventuell auf individualistische Ideen kommen könnte (historische Identitäten = phöser Nationalismus) |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||||||
unterlass die unterstellungen. |
Wilson hat folgendes geschrieben: |
ich positioniere mich auch nicht auf kommando. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
.... Ja, aber wenn das deine Meinung ist, dann müsstest du doch eigentlich die Selbständigkeit des Donbass befürworten und das "In-Form-pressen" durch den Ukrainischen Zentralstaat ablehnen. |
narr hat folgendes geschrieben: |
schlimmer geht's immer
Soyeon Schroeder-Kim trinkt nicht auf den Weltfrieden, sie betet ne Runde |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Also es gibt ja 'ne Menge Sachen in diesem Zusammenhang, die man schlimm finden kann, aber warum gerade das jetzt schlimm sein soll, erschließt sich mir nicht. ... |
jdf hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Redfish media ist russisches Unternehmen, welches Videos produziert. Es handelt sich um ein Tochterunternehmen des Video-Nachrichtendienstes Ruptly, der wiederum über TV-Novosti zum russischen Regierungssender RT (vormals Russia Today) gehört.
Geschäftsführerin ist Lizzie Phelan (Elizabeth Cocker). Zielgruppe sind offenbar Menschen mit politisch eher linker Einstellung. https://www.psiram.com/de/index.php/Redfish_media |
narr hat folgendes geschrieben: |
schlimmer geht's immer
Soyeon Schroeder-Kim trinkt nicht auf den Weltfrieden, sie betet ne Runde |
narr hat folgendes geschrieben: |
schlimmer geht's immer
Soyeon Schroeder-Kim trinkt nicht auf den Weltfrieden, sie betet ne Runde |
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