Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||
Wäre gar nicht gut für die Arbeitgeber. |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||
(..)
So habe ich das nicht verstanden. Das wäre dann ja auch nicht mehr "bedingungslos". |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Meint ihr nicht, daß das bedingungslose Grundeinkommen vor allem die Leute mit niedrigen und mittleren Einkommen benachteiligen wird? Mal als exemplarisches Beispiel:
Auf dem Wohnungsmarkt werden die Mieten explodieren, weil der Vermieter nun grundsätzlich mit einer Klientel zu tun hat, die € 2500.- mehr in den Taschen hat. Der durch das bG alimentierte Wohnungssuchende hätte auf einem Markt mit knappem Gut auf die Dauer nichts von dem zusätzlichen Geld, da der Markt immer den kaufkräftigeren Bewerber bevorzugen wird. Und wenn alle 2500.- haben, bekommen immer noch die Leute den Zuschlag, die das meiste Plus zum bG zulegen können. Jedoch hätten die Leute, die ein niedriges oder mittleres Einkommen haben, durch den geringen Abstand zum bG massive Schwierigkeiten, mit ihrem erarbeitetem Gehalt zu überleben. Im Grunde müsste jedes Gehalt nach dieser Überlegung zusätzlich um € 2500.- erhöht werden, um Chancengleichheit zu wahren. Das aber würde das bG ad absurdum führen, weil dann der Effekt letztlich durch die zu erwartenden Preissteigerungen verpufft. Ich wäre übrigens sofort dafür, zu einer Marktwirtschaft zurückzukehren, wie sie vor Schröders Agenda 2010 existierte. Also mit mehr Anerkennung der Lebensleistung, und besseren Sicherungssystemen, falls jemand den Job verliert. Dazu sollten endlich Beamte in das allgemeine Sozialsystem einzahlen. Aber das bG scheint mir eine durch Wunschdenken und Idealismus geprägte Idee zu sein, die das Zeug hat, eine Gesellschaft ins Chaos zu führen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Meint ihr nicht, daß das bedingungslose Grundeinkommen vor allem die Leute mit niedrigen und mittleren Einkommen benachteiligen wird? Mal als exemplarisches Beispiel:
Auf dem Wohnungsmarkt werden die Mieten explodieren, weil der Vermieter nun grundsätzlich mit einer Klientel zu tun hat, die € 2500.- mehr in den Taschen hat. Der durch das bG alimentierte Wohnungssuchende hätte auf einem Markt mit knappem Gut auf die Dauer nichts von dem zusätzlichen Geld, da der Markt immer den kaufkräftigeren Bewerber bevorzugen wird. Und wenn alle 2500.- haben, bekommen immer noch die Leute den Zuschlag, die das meiste Plus zum bG zulegen können. Jedoch hätten die Leute, die ein niedriges oder mittleres Einkommen haben, durch den geringen Abstand zum bG massive Schwierigkeiten, mit ihrem erarbeitetem Gehalt zu überleben. Im Grunde müsste jedes Gehalt nach dieser Überlegung zusätzlich um € 2500.- erhöht werden, um Chancengleichheit zu wahren. Das aber würde das bG ad absurdum führen, weil dann der Effekt letztlich durch die zu erwartenden Preissteigerungen verpufft. Ich wäre übrigens sofort dafür, zu einer Marktwirtschaft zurückzukehren, wie sie vor Schröders Agenda 2010 existierte. Also mit mehr Anerkennung der Lebensleistung, und besseren Sicherungssystemen, falls jemand den Job verliert. Dazu sollten endlich Beamte in das allgemeine Sozialsystem einzahlen. Aber das bG scheint mir eine durch Wunschdenken und Idealismus geprägte Idee zu sein, die das Zeug hat, eine Gesellschaft ins Chaos zu führen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Neben den von Dir beschriebenen Effekt, wird es ziemlich viele Leute geben, die ohne die Aufgabe, "sich ernähren zu müssen", in ein Loch fallen werden.
Wenn man bedenkt, wieviele Rentner in ein Loch fallen, wenn sie die Rente antreten, kann man sich vorstellen, wie das bei jüngere unerfahrenere Leute ablaufen könnte. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
. Dazu sollten endlich Beamte in das allgemeine Sozialsystem einzahlen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Hmmm... letzendlich belegt Dein Argument, dass Marktwirtschaft nicht funktioniert - und je besser es allen geht, um so schlechter funktioniert sie. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Müssen dabei Befindlichkeiten der Anhänger der Arbeitsreligion, Sklavenmentalitäten oder sonstwie von Aussen animierten bedacht werden? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich weiß nicht, was Du mit Deine Antwort sagen willst. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wenn die Zeit kommt wird jemand aus dem Gefängnis entlassen, auch wenn das draussen unheimlicher erscheint wie der Knast. Soll heissen, mag sein das einige mit einer (verbesserten) Situation nicht sofort umgehen können, deshalb aber die verbesserte Situation abzulehnen wär blöd. Man kann Leute aber auf eine neue Situation vorbereiten. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Sehe ich genauso. Bedingungslos schließt auch Superreichen mit ein. Es scheitert aber eher an den Neidfaktor, als an der Finanzierbarkeit, wie Du hier demonstrierst. "Wieso soll der was bekommen. Der hat ja eh genug". Genauso könnte man sagen: "wieso soll der was bekommen, der tut ja nichts dafür". |
Zoff hat folgendes geschrieben: | ||||||
Blödsinn, das hat doch nichts mit Neid zu tun. Der Posten Arbeit/Soziales umfasst ca 40% des Bundeshaushalts. Um das BGE solide zu finanzieren, müsste dieser Haushaltsposten komplett einfließen und wohl noch mehr. Was heißen würde, dass die Mittel, die jetzt denen zu gute kommen die sie brauchen, unter allen aufgeteilt würde. Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben. Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Du musst allerdings auch noch die Kosten fuer die riesige Sozialbuerokratie einrechnen, die sich sparen liessen. Wenn alle ein Recht auf das bedingungslose Grundeinkommen, dann faellt die Notwendigkeit fuer Sozialhilfe und andere soziale Zuwendungen weg und niemand muss mehr pruefen ob Beduerftigkeit vorliegt oder nicht. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Die Leute die da wegfallen lösen sich nicht in Luft auf. Die müssen auch irgendwie bezahlt werden. Ich bezweifle auch, ob das finanzierbar ist. |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben. Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Ich sehe da keine Verteilung von Unten nach oben. Unten hat man derzeit gar nix, ganz unten sind die vollsankionierten Hatz-IV-Empfänger. Etwas darüber sind die, die nicht genug zum Leben haben, die Teilsanktionierten, ein paar Stufen weiter höher hast Du die, die in prekären Beschäftigungen schuften und trotz Arbeit nicht genug verdienen, um davon Leben zu können. Aber bei denen ist ja nicht Schluss. Deren Elend ist eine willkommene Drohkulisse für alle, die zwar genug verdienen, um davon halbwegs gut leben zu können, die aber unter üblen Arbeitsbedingungen leiden, die unbezahlte Überstunden in kauf nehmen, damit sie ihren Job nicht verlieren usw. Denen würde nichts weg genommen werden, die hätten hinterher alle mehr. Natürlich würde auch jemand mit einem hochbezahlten Traumjob zunächst mehr Geld in der Tasche haben. Das wirkt zunächst unfair, aber was "hochbezahlte Traumjobs" so unfair macht, ist nicht der Umstand, dass jemand gutes Geld für einen Job bekommt, der ihm Spass macht, sondern dass viel zu viele Menschen in einem beschissenen Job für einen beschissenen Lohn arbeiten müssen. Das BGE kann (muss nicht, da kommt es auf das Modell an) dazu führen, dass menschliche Arbeit ihrem Wert angemessen entlohnt wird. Eben weil niemand mehr dazu gezwungen werden kann, unter schlechten Bedingungen für einen Hungerlohn arbeiten zu müssen. Das könnte am Ende dazu führen, dass eine Reinigungskraft mehr (zusätzlich zum BGE) verdient, als ein Creative Director oder Golflehrer. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Hmmm... letzendlich belegt Dein Argument, dass Marktwirtschaft nicht funktioniert - und je besser es allen geht, um so schlechter funktioniert sie. |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
Blödsinn, das hat doch nichts mit Neid zu tun.
Der Posten Arbeit/Soziales umfasst ca 40% des Bundeshaushalts. Um das BGE solide zu finanzieren, müsste dieser Haushaltsposten komplett einfließen und wohl noch mehr. Was heißen würde, dass die Mittel, die jetzt denen zu gute kommen die sie brauchen, unter allen aufgeteilt würde. Im Ergebnis hätten wir dann eine massive Umverteilung von unten nach oben. Ich verstehe nicht, warum so etwas wünschenswert sein sollte. |
sponor hat folgendes geschrieben: |
M.W. soll das eigene Einkommen immer angerechnet werden. Man kriegt also faktisch nur dann was ausbezahlt, wenn man mit dem Einkommen unter der jeweiligen Grenze liegt (hier 2500 Franken, glaube ich). Eine Hauptidee ist wohl, dass alle immer wissen, dass sie im Bedarfsfall das Grundeinkommen sicher haben. |
Johnny hat folgendes geschrieben: | ||
Warum sollte man dann überhaupt noch arbeiten gehen. Es gibt ja viele Millionen Arbeitnehmer, die für weniger als 2500 Franken Vollzeit schuften gehen müssen. Warum sollte man sich das noch antun, wenn man fürs Nichtstun sogar mehr bekommt? |
sponor hat folgendes geschrieben: |
Glückwunsch! Du hast den springenden Punkt gefunden. Falls die Gesellschaft wünscht, dass jene Arbeiten weiterhin verrichtet werden, müsste sie diese also besser bezahlen. (Oder automatisieren.) |
Johnny hat folgendes geschrieben: | ||
Um Netto auf 2200€ zu kommen muss man als Single schon gut 3700 Brutto verdienen. Und dann würde sich das Arbeiten immer noch nicht lohnen, denn man bekommt ja dieses Geld auch vom Staat fürs Nichtstun geschenkt. Selbst für 100 oder 200 € mehr im Monat würden die meisten wohl nicht jeden morgen früh aufstehen und täglich hart arbeiten. Das würde sich dann immer noch nicht lohnen. Man müsste schon so rund 5000 Euro oder mehr verdienen, damit man überhaupt noch einen Anreiz hat arbeiten zu gehen. |
Johnny hat folgendes geschrieben: |
Selbst für 100 oder 200 € mehr im Monat würden die meisten wohl nicht jeden morgen früh aufstehen und täglich hart arbeiten. Das würde sich dann immer noch nicht lohnen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Nö. Aber wieso sollte man, wenn man 100 oder 200 Euro mehr will, denn auch unbedingt früh aufstehen und täglich hart arbeiten müssen? |
sponor hat folgendes geschrieben: |
Ganz gute (parteiische) Übersicht, wie ich finde, auch wenn für meinen Geschmack etwas zu sehr auf flapsig getrimmt:
https://krautreporter.de/1521--das-bedingungslose-grundeinkommen-verstandlich-erklart Auch mit einigen Links, um die verschiedenen Ideen zu sortieren. |
Zitat: |
Zuerst der Arbeitsmarkt. Über wenige Dinge fachsimpeln Experten so ausführlich wie über die Zukunft der Arbeit. Die einen sagen, dass wir immer arbeiten werden, auch in 100 Jahren noch. Die anderen warnen vor der sogenannten Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse, und dann gibt es einen Herrn, der hat in den 1990er Jahren gleich mal „Das Ende der Arbeit“ ausgerufen: Jeremy Rifkin.
Das Ende der Arbeit? Kann er ja mal meinem Chef erzählen, der gute Herr Rifkin. Rifkin argumentiert, dass fast alle Berufe in Gefahr sind, weil bestimmte Aufgaben einfach wegfallen, wenn Menschen mehr Computer einsetzen. Oder weil gleich Roboter die Aufgaben übernehmen können. Rifkin sagt, dass nicht nur jene Jobs gefährdet sind, für die man nicht sehr qualifiziert sein muss, sondern auch jene, für die man eine Fachausbildung oder einen Uni-Abschluss braucht. Will heißen: vom Mindestlohn-Angestellten, der bei McDonalds Burger brät bis hin zum Anwalt, der für die Firma die Verträge prüft - kein Job ist sicher. |
Zitat: |
Der angesprochene ist David Packard, Mitbegründer des Hightech-Riesen Hewlett Packard. Der greise Self-made-Milliardär verzieht keine Miene. Mit hellwachem Verstand stellt er lieber die zentrale Frage: 'Wie viele Angestellte brauchst Du wirklich John?' 'Sechs, vielleicht acht', antwortet Gage [damals Manager bei der US-Computerfirma Sun Microsystems] trocken. 'Ohne sie wären wir aufgeschmissen…' Jetzt hakt der Diskussionsleiter, Professor Rustum Roy von der Pennsylvania State University nach: 'Und, wie viele Leute arbeiten derzeit für Sun Systems?' Gage: '16.000. Sie sind bis auf eine kleine Minderheit Rationalisierungsreserve.' Kein Raunen geht da durch den Saal, den Anwesenden ist der Ausblick auf bislang ungeahnte Arbeitslosenheere eine Selbstverständlichkeit… Im Fairmont wird eine Gesellschaftsordnung skizziert: reiche Länder, keinen nennenswerten Mittelstand - und niemand widerspricht… |
Johnny hat folgendes geschrieben: | ||
Weil der Lohn auf das Grundeinkommen angerechnet wird. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Nö. Aber wieso sollte man, wenn man 100 oder 200 Euro mehr will, denn auch unbedingt früh aufstehen und täglich hart arbeiten müssen? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist in manchen BGE-Modellen so. Aber Du wirst selber einsehen, das so ein Modell eher problematisch ist. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Das war schon immer das Grundproblem bei jeder Art von Sozialleistung. Für den Empfänger war und ist es in der Regel de facto so, daß er nur ein paar wenige Kröten mehr bekommt, wenn er arbeiten geht, weil man ihm sofort die Unterstützung entsprechend kürzt. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde